Orchideenvermehrung aus Samen für Anfänger, Teil 5

Begonnen von Claus, 17.Jun.09 um 12:28 Uhr

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Phalifan

Warum willst Du den Nährboden vor dem Sterilisieren kochen? Die Nährsalze lösen sich auch in temperierten Wasser gut, dass Agar löst sich bei ca. 60°C. D.h. vorheriges Aufkochen ist unnötig und wenn Fruchtzusätze hinzu kommen, ist jedes unnütze aufkochen eher kontraproduktiv.
Wenn Du wie Claus Reagenzröhrchen zur Aussaat verwenden möchtest, macht es auch Sinn den Boden etwas flüssiger anzusetzen. Bei mir sind früher auch die Nährböden in den Röhrchen immer fester geworden, trotz Alufolienabdeckung. Bin daher eher zu den Gläsern über gegangen. Aber da hat so jeder seine Vorlieben.
Probiere es doch erstmal mit einem Hausmittelnährboden zum testen mit etwas Dünger und Agar, damit Du auch mitbekommst, wie stark Dein verwendeter Agar bindet und wie fest Dein Boden geworden ist.
Grüße Mike

Claus

Einspruch Euer Ehren! Der Agar löst sich nicht bei 60°C sondern erst kurz vor 100°C. Und er wird bei ca. 45°C wieder fest. Um so eine Suppe homogen zu machen muss man daher bis zum Kochen erhitzen und dabei kräftig  und eine gewisse Zeitlang rühren bis man nichts mehr am Topfboden spürt. Wir hatten das Thema an anderer Stelle, wo einige sich beklagten, dass ihr Nährboden nicht fest wird. Manche schütten alle Zutaten in den Autoklaven in der Hoffnung, dass beim Druckablassen alles gemischt wird. Wie man dann aber die Zutaten gleichmäßig auf die einzelnen Gläer verteilen will bleibt mir ein Rätsel.

Die immer wieder einmal aufkommende Diskussion, das zweimalige Erhitzen zerstöre wichtige Stoffe kann ich anhand meiner vielen Aussaaten mit Pflanzenzusätzen oder Hormonen nicht nachvollziehen.

Zweitens, im Reagenzglas darf der Agar nicht zu weich sein, da sich auch nach Absaugen von Kondensat vor der Aussaat nach ein paar Tagen immer noch etwas Flüssigkeit absondert. Geraten Samen in diese Flüssigkeit - und das kann man kaum verhindern - ergeben sich nach Keimung gequollene Riesenprotokorme, die aber nicht überlebensfähig sind.

Mein Erfahrungswert sind 6 g/l Agar bei Lieferung von Omikron und 7 g/l bei Agar wie ihn die Bäcker verwenden.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

StefanB

Hallo,

also ich weiche den Agar (in Fäden) immer erst in kaltem Wasser ein, koche ihn dann sprudelnd auf und schalte die Platte aus. Dann gebe ich die ganzen Anorganika zu, anschließend Vitamine etc. Damit werden die Vitamine etwas geschont ...

Viele Grüße
Stefan

Berthold

Zitat von: StefanB am 04.Feb.13 um 23:04 Uhr
Hallo,

also ich weiche den Agar (in Fäden) immer erst in kaltem Wasser ein, koche ihn dann sprudelnd auf und schalte die Platte aus. Dann gebe ich die ganzen Anorganika zu, anschließend Vitamine etc. Damit werden die Vitamine etwas geschont ...

Viele Grüße
Stefan

Aber Du musst doch anschliessend alles zusammen in den Gefässen bei 120° sterilisieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)