Lilium ausser philadelphicum und catesbaei

Begonnen von Berthold, 23.Apr.09 um 13:32 Uhr

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Berthold

Jetzt würde ich sie durch kultivieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

guten Abend,
berufliche Verpflichtungen halten mich derzeit auf Trab. Dennoch schaue ich alle paar Wochen zu den Lilien (in vitro, in Sackerln, Zipp-Tüten etc.). Es geht ihnen gut, sie treiben schön weiter. Auch von manchen Keimungen kann ich berichten. Die Samen von stewartianum gingen leider verloren, aber Ersatz ist unterwegs. Mit michauxii, papilliferum und parvum konnte ich eine Lücke in der Kollektion schließen. Bolanderi kam nochmals ein Nachschub und von catesbaei ebenso.
Was mir aber wirklich Freude bereitet, sind iridolleae und arboricola. Vor allem letztere hütete eine schottische Gärtnerei wie ihren größten Schatz. Und nun hab ich die Ehre, diese in die Vermehrung bekommen zu haben.
Das bedeutet, 108 verschiedene Lilienarten.
Callus-Formation gelingt mir bei den meisten Arten schon, aber der Rücktransfer auf normales Medium endet eher mit Absterbetendenz.
Was gut gelingt ist, von in-vitro Sämlingen Schuppen zu nehmen und in Medium zu pressen. Selbst kleinste Teile der Schuppen wachsen an, treiben aus.
Wonach ich noch suche, ist poilanei (1 Zwiebel 75 Euro geht grade nicht) sempervivoideum (so diese Art überhaupt existiert) und pyi.
Ledebourii-Schuppen treiben schön, akkusianum ebenso.
Sachalinense, wenshanense wurden ebenso geschuppt letzten Herbst.

Im Frühjahr sollten die ersten dann in kleine Töpfe kommen. Zu diesem Behufe hoffe ich, einen Standardmix für Substrat mischen zu können. In-vitro kenne ich mich gut aus, aber alles das, was dann in Töpfen steht, lebt bei mir riskant.

Damit hab ich alle amerikanische Lilien in der Vermehrung, alle aus Europa und Kleinasien der Liriotypus-Sektion. Von der Sektion Leucolirion fehlt nur mehr Lilium puerense. Von der umfassenden Sektion Sinomartagon (Fernosten) habe ich ca 4/5, Sektion Archelirion ist komplett, von der Sektion Martagon fehlen nur mehr debile und medeoloides, wobei medeoloides heuer noch hereinkommen sollte. Debile wird etwas schwieriger werden.
Es geht voran, dank auch Eurer Hilfe u Bereitschaft.

Nachträglich alles Gute für 2018

Matthias



Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

winwen

Matthias,

schon länger nix gelesen von Dir, aber schön zu erfahren, dass es weitergeht bei Dir!
Interessante Frage, ob L. sempervivoideum überhaupt existiert. Ich denke schon, obwohl es immer wieder taxonomische Diskussionen über L. amoenum, L. piniifolium und L. sempervivoideum gab sowie um deren Rang als Spezies und ihre Nähe zu Nomocharis.
Wie auch immer: sobald ich von Lilien lese, giere ich immer nach Neuigkeiten zu L. gloriosoides (Festland-Form, nicht die halbtropische aus Taiwan!). Du erwähntest sie leider nicht in Deinem Zwischenbericht. Ist die noch irgendwo in Kultur in Europa?

Matthias

#2088
Zitat von: winwen am 04.Jan.18 um 12:48 Uhr
Matthias,

schon länger nix gelesen von Dir, aber schön zu erfahren, dass es weitergeht bei Dir!
Interessante Frage, ob L. sempervivoideum überhaupt existiert. Ich denke schon, obwohl es immer wieder taxonomische Diskussionen über L. amoenum, L. piniifolium und L. sempervivoideum gab sowie um deren Rang als Spezies und ihre Nähe zu Nomocharis.
Wie auch immer: sobald ich von Lilien lese, giere ich immer nach Neuigkeiten zu L. gloriosoides (Festland-Form, nicht die halbtropische aus Taiwan!). Du erwähntest sie leider nicht in Deinem Zwischenbericht. Ist die noch irgendwo in Kultur in Europa?

Ja, Erwin, mich hat es die letzten 2 Monate recht intensiv "abgelenkt" ;). Am besten du kommst mal rüber und darfst dann auch in meinen Schuppen schauen, wo die Lilien derzeit stehen. Pinifolium hat Wang -sagt er - oder umgekehrt, er vermutet, wo sie stehen, aber er würde einen 4-stelligen Eurobetrag verlangen, um sich diesen zu "nähern". Das geht bei mir so nicht. Amoenum bietet eine Gärtnerei in China an.
Die Festlandform gloriosoides gibt es in Dundee, ich hoffe auf Schuppen 2018. Samen und diese in-vitro zur Keimung zu bringen, wäre mir nat. lieber. Schuppen bekomme ich nicht steril ohne sie erfolgreich zu zerstören. Schuppen kommen bei mir ins Zipp-Sackl mit leicht feuchtem Sphagnum, da treiben sie im Regelfall schnell an. Nachteil ... ist halt nur 1 Klon.

´Fände wirklich die Idee genial, du kommst zu Ostern und wir beginnen gemeinsam einiges zu topfen. Ich bin damit gewiss vom Wissen und Gefühl her überfordert.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

partisanengärtner

Wer ist denn das in Dundee der noch L. gloriosoides hat? Nur einen Klon und wie lange schon? Noch aus Chen Zeiten?
Wäre auch sehr an ein paar Schuppen interessiert.
Mein eines kleines Keimlingszwiebelchen ist wider erwarten immer noch knackig und gesund.
Sollte ich es im Frühling in die Gänge bekommen wäre natürlich ein zweiter Klon essentiell um irgendwann mal Samen zu gewinnen.

Aber vielleicht entschließt sich noch ein weiterer meiner nicht allzu gut aussehenden Samen  zu keimen.

Bei der Anwendung von GA3 habe ich gelesen das man weibliche Pflanzen zweihäusiger Arten durch applizieren von GA3 auf die Narbe zum Samenansatz bringen kann ohne Pollen zu haben.

Ergibt aber nur weibliche Pflanzen was zum Beispiel beim Hanf ja erwünscht wäre.

Hat das schon mal jemand probiert die Selbstunfruchtbarkeit mit GA3 zu überwinden?
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Stick †

Ich habe mir mal die zeit genommen und diesen thread von Anfang an durchgelesen. Traurig was sich jetzt abspielt. Es gibt fast keine Beiträge mehr über Naturformen. Von Naturlilienkultivateuren weit und breit auch nichts. Matthias bemüht sich zwar jede Lilienspecies zubekommen und zu vermehren, leider ist das der einfache Teil. Wie gehts weiter mit dem Auspflanzen und weiterkultivieren??? Was mir fehlt ist mehr über die Kultur dieser Naturformen. Erfolge, Misserfolge!! Substrat etc.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

partisanengärtner

Ich arbeite daran, aber die Reste die ich habe sind noch nicht so fototauglich. Die sich breitmachende Bodenmüdigkeit habe ich scheinbar mit dem Zauberpulver umgekehrt. Dauert halt, bis man sicher sein kann.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Matthias

#2092
Es wurde auch die 2. Lieferung von ledebourii-Samen "geschnappt". Nun steht der 3. Versuch an, diesmal vermengt mit orientalischen Gewürzen.
Heute Sonntag war ich wieder mal bei den Lilien. Es geht ihnen gut, einige mehr keimten, es tut sich also etwas trotz der geringen Temperaturen. Würde meinen, sie haben ihr Wachstum nur stark verlangsamt. Columbianum Zwiebelchen, nett anzusehen. Rhodopaeum und ... wer fragte nach albanicum? Diese kommen gut. Auch distichum, taliense,
Eutepes, eine epiphytisch wachsende Lilie aus Vietnam, Samen sind unterwegs, in Schottland sind sie bereits gelandet, meine Portion sollte in den nächsten Tagen ankommen.
Ich kann mich noch erinnern, als ich vor ca. 15 Monaten mit der Vermehrung von Lilien-NF begann. Damals erschien eutepes unerreichbar.
Regale 4n von Pontus aus der Schweiz. 1 gutes Jahr benötigte dieses Ding zur Keimung und entschloss sich erst im Dezember 2017 dazu. Nw keimt regale doch ganz flink.
Meine 2, 3 michauxii Becher sind aktuell verschollen, das Verbringen der Becher in den Stadl war aber auch eine Nacht- und Nebelaktion.
Und wenn man die Becher mit L. phil abkürzt, ist es nicht gerade leicht im Nachhinein draufzukommen, ob es sich um philadelphicum oder philippinense handelt. Selbstgeißelung.
Es wächst u gedeiht, gebt mir noch ein bisserl Zeit.

Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Stick †

Da kann man nur mit den Ohren wackeln. Super!
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

Hoffentlich verliert Matthias nicht den Überblick. Die Kultur kann man doch nur mit massiver Computerunterstützung unter Kontrolle halten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

Ja, habs in einer exel-Datei, damit ich jetzt schon die verschiedenen Klone u die Herkunft auseinanderhalten kann. Ca. 2 Monate noch, dann kommen die Becher wieder ins Freiland und die Saison startet wieder. Ich freue mich darauf, aber wer nicht.
@Eveline: davidii-Zwieberln schon ca. 1 cm im Durchmesser.

Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Der erste Samen von Lilium rosthornii keimt, ca. 3 Monate nach der Aussaat.
Der Topf stand allerdings im Winter draussen, nur im letzten Monat im Kalthaus.
Bei wärmerer Kultur könnte man die Keimung vermutlich in 2 Monaten erreichen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stick †

Ich poste mal ein Bild von Lilium ledebourii, dass ich heute von einem guten Bekannten aus Kanada erhalten habe.Wie er mir schreibt, kann man also L. ledebourii gut kultivieren.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

Zitat von: Stick am 25.Feb.18 um 10:36 Uhr
Wie er mir schreibt, kann man also L. ledebourii gut kultivieren.

Da scheint es aber doch einige Tricks zu geben. Bei mir sind alle kleinen Sämlinge verschwunden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Wie sind Eure Erfahrungen mit Lilium pyrenaicum?

Hier sind alle Pflanzen nach der Blüte verschwunden. Bis zur Blüte kann es bis zu 5 Jahren dauern, in denen die Zwiebel kontinuierlich wächst.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)