Covid-19 in Österreich

Begonnen von Ahriman, 27.Nov.20 um 20:43 Uhr

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Ruediger

Man darf sich nicht überschätzen. :whistle


Rechtsanwalt ist viel bequemer, und man hat deutlich weniger Verantwortung, bei Fehlern stirbt dort auch niemand so schnell.
Beste Grüße

Rüdiger

Ahriman

Wie erwartet - statt schrittweiser Öffnungen mit Schnelltests wird es eine Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns bis weit in den Februar geben. Kein Handel, keine Gastronomie und auch kein schifahren mehr.

Bei einer stichprobenartigen Sequenzierung in Wien hat sich gezeigt dass die britische Virusvariante B.1.1.7 bereits mit 17% vertreten war, auch in anderen Bundesländern taucht sie überall auf. Die Eindämmungsversuche sind schon nach wenigen Tagen gescheitert.
https://orf.at/stories/3197576/

Keine Ahnung wie es jetzt weitergehen soll, mit dem bisherigen weitgehenden Lockdown und der alten Virusvariante hat man die Infektionszahlen seit Weihnachten bestenfalls bei einer konstanten Inzidenz um 150 halten können. Selbst bei gleichbleibender Strategie würde der r -Wert mit B.1.1.7 wohl auf 1,5 ansteigen. Auf eine Inzidenz von unter 50 zu kommen ist also vollkommen illusorisch. Mit einer signifikanten Durchimpfungsrate ist in den kommenden Monaten nicht zu rechnen. Die Massentests hatten ob der geringen Fallzahlen ebenso wie in der Slowakei auch keinen messbaren Einfluss. Dafür ist das Infektionsgeschehen zu dynamsch.

Was nun? :ka

Berthold

Anti-Corona-Demonstranten in Österreich aus dem Links-grünen Lager?

Walter, sind die wirklich so blöde oder ist es nur Propaganda von rechten deutschen Medien? :classic
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

doc snyder

Eine Frage an die Virus-Experten.

Ist es möglich, dass sich die gleiche Variante unabhängig in verschiedenen Ländern entwickeln kann?

Also, dass B.1.1.7. nur zuerst in GB sequenziert wurde, sich aber auch schon in anderen Ländern entwickelt hatte?
Schere das Schaf und töte den Bären, nie umgekehrt.

Berthold

Das Virus unterliegt doch wie auch wir früher den Regeln der Evolution.
Danach ist es aus statistischen Gründen unwahrscheinlich, dass sich ein Lebewesen an 2 Orten unabhängig von einander exakt in der selben Richtung entwickelt.
Wenn jedoch der Selektionsdruck an verschiedenen Orten in die selbe Richtung weist, werden sich Mutationen in ähnliche Richtung entwickeln.
Wenn die Futterpflanzen wegen Klimaerwärmug immer höher wachsen, werden bei den blattfressenden Giraffen auch die Hälse durch Mutation immer länger werden.

Bei dem Corona-Virus wird von den Medien vermutlich die Ausbreitung gemeint sein, nicht die Entstehung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Die Gemengelage der Anti-Corona Demonstranten / Querdenkern dürfte überall ähnlich sein. Es handelt sich um eine wilde Mischung von Verschwörungstheoretikern und "Skeptikern" und Esoterikern aus allen Lagern, links wie rechts.

Wie Berthold sagt, anhand der Mutationen lässt sich der Pfad der Ausbreitung einer Virusvariante recht gut nachvollziehen. Dass exakt dieselbe Variante 2x unabhängig voneinander an verschiedenen Orten entsteht ist extrem unwahrscheinlich. Nicht jedoch dass weitere Varianten mit ähnlichen Spike-Protein Eigenschaften entstehen die zu höherer Infektiosität führen. Solche gibt es ja.

Österreich schreibt ab 25. Jänner das Tragen von FFP2 Masken im Handel und öffentlichem Verkeht vor.
Das Tragen von Masken mit Ventil ist dabei allerdings verboten. :sad:
https://orf.at/stories/3197782/


Berthold

Aktuell sind angeblich 4000 unterschiedliche Mutanten des Covid19-Virus entdeckt worden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Ahriman am 19.Jan.21 um 16:08 Uhr
Österreich schreibt ab 25. Jänner das Tragen von FFP2 Masken im Handel und öffentlichem Verkeht vor.
Das Tragen von Masken mit Ventil ist dabei allerdings verboten. :sad:
https://orf.at/stories/3197782/
Die Österreicher sind aber pfiffig. Die Deutschen wissen nicht einmal, dass es Masken mit Ventil gibt grins
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

#53
Hier wird damit argumentiert dass Ventilmasken andere gefährden würden - die ebefalls eine FFP2 Maske tragen müssen.
Als würden die Aerosole bei einer filterlosen Maske im Paralleluniversum verschwinden...

Nextstrain betreibt eine Datenbank bekannter Covid-Mutationen und deren Verbreitung.
https://nextstrain.org/ncov/global

B.1.1.7 heißt in der exakten Nomenklatur 20I/501Y.V1 (in der Grafik orange)
https://en.wikipedia.org/wiki/Variants_of_SARS-CoV-2

Klinisch bedeutend sind nur relativ wenige Mutationen am Spike-Protein die mehrmals unabhängig voneniander entstanden sind. B.1.1.7 kombiniert mehrere dieser relevanten Mutationen
https://github.com/hodcroftlab/covariants/blob/master/README.md


walter b.


ZitatAnti-Corona-Demonstranten in Österreich aus dem Links-grünen Lager?

Walter, sind die wirklich so blöde oder ist es nur Propaganda von rechten deutschen Medien? :classic

Also, ich kenne persönlich Niemanden, die oder der Corona anzweifelt. "Heimatschutz statt Mundschutz" (das einzige Transparent das ich lesen kann) klingt mir auch nicht gerade besonders links. Und Verschwörungstheoretiker hätte ich auch eher in einem anderen Lager vermutet. Die Corona-DemonstrantInnen sind wahrscheinlich genauso links wie die Erstürmer(Innen) des Capitols...

Ahriman

Ich kenne schon Leute aus der linksgrün-esoterischen Szene die militante Imfgegner sind. Man muss sich heute davon verabschieden Bewegungen in irgendwelchen klar umgrenzbaren politischen Lagern anzusiedeln. Das sind wirklich Unzufriedene mit verschiedensten Hintergründen.

Österreich hat inzwischen ein massives Problem bei der Beschaffung von Impfdosen. Aus Kostengründen hatte man wie erwähnt stark auf AstraZeneca gesetzt doch nicht nur dass der britische Impfstoff immer noch nicht zugelassen ist, nun stellt sich heraus dass AstraZeneca im 1. Quartal statt wie geplant 2Mio Impfdosen wohl nur 600.000 ausliefern wird.

Die Briten liefern nach dem Brexit nämlich erstmal lieber an nicht-EU Staaten, Pech gehabt. :rofl
https://orf.at/stories/3198524/

Man muss klar sagen dass die Österreichische Regierung hier sowohl bei der Beschaffung der Impfungen als auch bei der Planung der Logistik versagt hat. Ich rechne nicht mehr damit vor Sommer geimpft zu werden. :sad:



Berthold

#56
Zitat von: Ahriman am 22.Jan.21 um 18:32 Uhr

Die Briten liefern nach dem Brexit nämlich erstmal lieber an nicht-EU Staaten, Pech gehabt. :rofl
https://orf.at/stories/3198524/


Ja, das hatten wir schon besprochen. Sie haben mit Indien einen hinreichend grossen Markt für ihren Absatz. Ausserdem wird in Indien produziert.
Deshalb haben sie auch lange gezögert, in der EU eine Zulassung zu beantragen, denn nach Zulassung hätten sie vertraglich liefern müssen, was sie nicht wollten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Neue Spitzenleistung:

Pflegeheim wirft nach Impfung der Bewohner übriggebliebene Impfdosen weg anstatt sie für das Personal zu verwenden.
https://kurier.at/chronik/oesterreich/unfassbar-im-pflegeheim-wurden-corona-impfungen-einfach-weggeschmissen/401165670

Berthold

Zitat von: Ahriman am 23.Jan.21 um 21:58 Uhr
Neue Spitzenleistung:

Pflegeheim wirft nach Impfung der Bewohner übriggebliebene Impfdosen weg anstatt sie für das Personal zu verwenden.
https://kurier.at/chronik/oesterreich/unfassbar-im-pflegeheim-wurden-corona-impfungen-einfach-weggeschmissen/401165670

Ich würde den Heimleiter in die Provinz versetzen oder in den Ruhestand schicken. Solche Personen sollten doch nicht mit einer leitenden Aufgabe betraut werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: doc snyder am 19.Jan.21 um 14:54 Uhr
Eine Frage an die Virus-Experten.

Ist es möglich, dass sich die gleiche Variante unabhängig in verschiedenen Ländern entwickeln kann?

Also, dass B.1.1.7. nur zuerst in GB sequenziert wurde, sich aber auch schon in anderen Ländern entwickelt hatte?

Meistens kann man die Wege der Mutante verfolgen, man beobachtet auch winzige Veränderungen, so kann man das sogar ggf. zeitlich zuordnen.

Bei Influenza oder Masern macht man das routinemäßig, um die Reisewege zu identifizieren.


Bei HIV hat man das sehr aufwändig rekonstruiert, so daß man den Zeitpunkt um ca. 1910-1920 der Erstübertragung auf den Menschen schätzt, eine Gebiet im Kongo identifiziert hat, und es sich entlang der Eisenbahnline langsam ausgebreitet  hat.

Das alles gelingt mittels Mutationsanalysen, statistischen Methoden, alten Proben die genauer untersucht wurden.
Man hat dabei sogar festgestellt, daß das Virus mehrfach die Artschranke überwunden hat, d.h. mehrmals Menschen über Affen infiziert wurden.
Beste Grüße

Rüdiger