Mund-und Nasenschutzmasken

Begonnen von Berthold, 16.Apr.20 um 10:15 Uhr

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Niko

Zitat von: Berthold am 27.Apr.20 um 15:31 Uhr

Ich gebe zu, dass z. B. nicht jeder Arzt mit dem Begriff einer Sieblinie oder Filterkurve vertraut ist.
Aber HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air filter) sind Dir sicherlich durch dieses Forum bekannt, oder?

Ich gebe zu Berthold, dass ich Deine Diskussionskultur als herablassend und oberlehrerhaft empfinde - einer von drei Gründen warum ich meine aktive Mitarbeit im Forum so gut wie eingestellt habe.

Zitat von: Berthold am 27.Apr.20 um 15:31 Uhr
Das ändert aber alles nichts daran, dass mir immer noch niemand eine Norm zeigen konnte, in der die minimale Filtergrösse für FFP2-Masken angeben ist.

Das liegt daran, dass dies in der Norm eben gar nicht definiert ist, sondern nur ein Abscheidegrad für feste und flüssige Partikel unter definierten Bedingungen. Als meinen letzten Beitrag zu diesem Thema ein link, der meiner Meinung nach sehr gut die Zusammenhönge belegt (auch wenn es hier um die Testung von MSP (Mund-Nasenschutz) ging - bevor gleich der Aufschrei kommt: den Unterschied kenne ich sehr gut aus täglicher eigener Anschauung!):
https://www.dguv.de/ifa/forschung/projektverzeichnis/bgia_3102.jsp


Zitat von: Berthold am 27.Apr.20 um 15:31 Uhr
Solange die nicht festgelegt ist, macht es für Ärzte nur wenig Sinn, sich mit FFP2-Masken vor Infektionskeimen schützen zu wollen, oder Richtlinien für Kollegen zu erstellen, die diese Masken tragen sollten.
Doch, macht es. Siehe link oben! Nebenbei: In der EN 149 kommt nicht umsonst der Atemwiderstand vor, mir nutzt die beste Maske nichts, wenn ich darunter ersticke (daher hinkt der Vergleich zu HEPA).

Und mein Lieblingssatz in oben verlinkter Arbeit (Achtung Bartträger!) der sich auf die Bedeutung einer großen Leckage bezieht:

"Die Diskussion von Größe und Art der Partikel wird in diesem Zusammenhang bedeutungslos"

Gruß Niko

Berthold

#46
Zitat von: Niko am 29.Apr.20 um 13:21 Uhr

Ich gebe zu Berthold, dass ich Deine Diskussionskultur als herablassend und oberlehrerhaft empfinde - einer von drei Gründen warum ich meine aktive Mitarbeit im Forum so gut wie eingestellt habe.

Niko, hier scheint es sich um ein mentales Problem zu handeln. Es tut mir leid, wenn ich auf Dich den Eindruck eines Oberlehrers mache. Es ist sicherlich nicht meine Absicht, denn es geht mir streng um die Sache, sonst nichts.
Ich hatte auch nie vor, Lehrer werden, denn ich wollte es einfach den Kindern nicht zumuten.
Niko, falls Du Belehrung brauchst, sage Bescheid, wo Deine Schwachstellen liegen.

Dennoch würde ich mich freuen, wenn Du Dich wieder intensiver am Forumleben beteiligen würdest, auch in Gebieten, auf denen Du beruflich bedingt intensive Fachkenntnis besitzt.
Ich rede auch gern über Dinge, von denen ich etwas verstehe, auch wenn es bei Dir möglicherweise einen anderen Eindruck erweckt.
Ich habe mir leider berufsbedingt angewöhnt bei vielen Dingen tiefgründig bis ins letzte Detail zu gehen. Das schreckt Mitmenschen auch manchmal ab, denn so genau wollen sie es garnicht wissen. Sie begnügen sich lieber mit richtigem oder falschen Halbwissen.

In der Sache der Masken im Gebrauch für Ärzte sehe ich auch durch Deinen Hinweis keinen neuen Erkenntnisfortschritt.
Die EU 149 bezieht sich auf den Gebrauch von Masken im industriellen Bereich und es wird krampfhaft versucht, die Randbedingungen in den medizinischen Bereich zu übertragen, was nach meiner Meinung sinnlos ist, wenn die zu filternde Korngrösse nicht auf den medizinischen Bereich angepasst ist.
Die N95-maske filtert Teilchen grösser 0.3 µm, die FFPx-Maske filtert Teilchen kleiner 0.6 µm.
Allein dieser Unterschied in der Norm verbietet fast jeden sauberen Vergleich der beiden Maskentypen.
Filtert eine FFP3 Maske ein Virus, das sich als Aerosol mit der Grösse von 1 µm in der Atemluft befindet?

Die Dichtheit einer Maske auf dem Gesicht bei Lang- und Kurznasen mit und ohne Bart bei dem Einatmen und dem Ausatmen ist ein völlig anderes Kapitel.

Niko, bist Du auch der Meinung, dass FFP2 und FFP3 Masken mit Ventil in der Öffentlichkeit überhaupt nicht getragen werden sollten, da sie die Umwelt überhaupt nicht schützen, denn beim Ausatmen öffnet sich das Ventil und der gesamte Lungeninhalt wird ohne Filterung in die Umgebung geblasen.
Dieser Fall ist in keiner Norm berücksichtigt, soweit mir bekannt ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Für Ruediger:
Um es deutlich zu sagen, wenn ein Arzt bei einer Operation anstelle der OP-Maske versehentlich eine FFPx-Maske mit Ventil trägt, vielleicht weil die normalen OP-Masken nicht verfügbar sind, macht er sich strafbar wegen gefährlicher Körperverletzung. Es handelt sich um einen groben Verstoss gegen die Hygiene-Verordnung.
Selbiges gilt auch für Ärztinnen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Dort trägt man solche Masken nicht, aber das wissen doch die Ärzte, die sind nämlich richtig schlau und gut ausgebildet, daher lebst Du überhaupt auch noch.

Du darfst mal danke sagen.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 29.Apr.20 um 22:30 Uhr
Dort trägt man solche Masken nicht, aber das wissen doch die Ärzte, die sind nämlich richtig schlau..

Ruediger, Du meinst Schwarmintelligenz?
https://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=25603.msg276803#msg276803
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Nein, Ärzte arbeiten nicht als Schwarm, die sind schon einzeln schlau und das sogar täglich, in Gruppen sind sie noch schlauer.

Jetzt warten aber alle auf Deinen Dank, das Du noch da bist und sogar Dein Forum betreiben kannst.
Das alles verdankst Du nur den Ärzten. :wink
Beste Grüße

Rüdiger

Ahriman

Deutschland hat es wie erwartet nicht geschafft Schutzmasken zu konkurrenzfähigen Preisen im eigenen Land zu produzieren und importiert wieder im großen Stil aus China.
https://www.welt.de/wirtschaft/plus211647741/China-Die-deutsche-Masken-Autarkie-ist-schon-wieder-Geschichte.html

Berthold

#52
Ja, aber es ist doch selbstverständlich, dass solche Produkte nicht zu konkurrenzfähigen Preisen in Deutschland oder Österreich hergestellt werden können.
In Deutschland sind die Lohnkosten, die Energiekosten und die Umweltstandards viel zu hoch.
Deshalb macht es auch nie Sinn, solche Produkte in Deutschland herstellen zu wollen und das gilt für sehr viele Produkte inzwischen auf dem Weltmarkt, auch für einige Medikamente.

Die vernünftigste Lösung ist in solchen Fällen, Vorratslager für den Notfall anzulegen.
Selbiges gilt schon immer für die Energieversorgung. Deshalb gibt es grosse Lager für Öl und Gas in Deutschland.
Es ist also völlig naiv, eine Autarkie durch Herstellung im eigenen Land zu fordern. 

Die deutschen Politiker wussten ja nicht einmal, welche Typen von Masken beschafft werden sollten und sie wurden auch von den Ärzten nicht richtig beraten, weil sich die Ärztevertreter selber nicht so richtig damit auskannten. Der RKI-Präsident Wieler vertrat noch die Meinung, Masken seien überflüssig oder sogar kontraproduktiv, ohne zu sagen welche Masken er für welchen Zweck meinte.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Hier wurden Masken genauer untersucht.

Leider wurde nur untersucht, wie man das Anstecken anderer reduzieren kann. Kein Wort darüber wie man sein eigenes Infektionsrisiko durch Maskentragen verringern kann.
Für mich ist das letztere entscheidend, sofern man nicht selber infiziert ist wie durch einen Negativtest belegbar.

Um die eigene Ansteckung zu reduzieren, sollten unbedingt FFP2- oder FFP3-Masken mit Ventil getragen werden, wie sie im gewerblichen Betrieb z. B. beim Anstreichen mit giftigen Farben üblich sind.
Das Ventil öffnet nach aussen, sodass ein Ausatmen stark erleichtert wird.
Das Einatmen ist schwieriger als bei normalen OP-Masken, da das Filtermaterial dichter ist.

In dem Bericht wurde auch nicht darüber berichtet, dass sich die Viren im Aerosol mit zunehmender Entfernung von Niesser überquadratisch verdünnen und dann deutlich weniger ansteckend sind.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Ja, Zustimmung.
Ich denke dass FFP2 mit Ventil der beste Kompromiss sind solange man nicht in einer Hochrisikoumgebung arbeitet bei der ein regelmäßiger unmittelbarer Kontakt mit hochinfektiösen Patienten stattfindet.

Berthold

Medizinische Masken bieten auch beim Einatmen einen gewissen Schutz vor der Infektion mit Corona-Viren, wird gesagt.

Das ist strömungstechnisch gesehen sehr plausibel.
Es liegt daran, dass beim Einatmen durch die Maske die Aussenluft über eine grössere Fläche angesaugt wird. Damit ist die Strömungsgeschwindigkeit geringen, als wenn der eine Liter Atemluft durch die beiden nur 2 cm² grossen Nasenlöcher eingesaugt wird.
Bei der höheren Geschwindigkeit wird Luft noch aus einer grösseren Entfernung vom Kopf mitgerissen. Deshalb steigt die Wahrscheinlichkeit, ausgeatmete Viren des Gegenüber einzufangen. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Maskenpflicht im ÖPNV kaum kontrollierbar.
Ich kann nur jedem dringend empfehlen, eine Maske zu tragen, wenn er sich einer anderen Person nähert und damit rechnen muss, dessen Atem einzuatmen.
Ich persönlich halte dann den Atem für einige Sekunden an.

Ansonsten trage ich eine Maske, ausser beim Essen oder Trinken, ganz analog zur Benutzung einer Unterhose.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralf

Zitat von: Berthold am 06.Aug.20 um 19:14 Uhr
Ich persönlich halte dann den Atem für einige Sekunden an.

Ansonsten trage ich eine Maske, ausser beim Essen oder Trinken, ganz analog zur Benutzung einer Unterhose.

Eigentlich sind doch nur Frauen multitasking fähig...  ;-)
Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.

Berthold

#58
Zitat von: Ralf am 06.Aug.20 um 20:42 Uhr
Eigentlich sind doch nur Frauen multitasking fähig...  ;-)

Ralf, Du meinst essen und trinken auf dem Klo sitzend?

oder so? Ricarda ohne Mund-Nasenschutz
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Bundesregierung will Masken nicht bezahlen.

Angeblich erfüllen die Masken nicht die gestellten Qualitätsansprüche.
Die gelieferten Masken werden mit einem Gummiband um das Ohr am Kopf befestigt. Die Bundesregierung fordert aber angeblich, die Masken müssten mit 2 Schlaufen um den Hinterkopf befestigt werden.

Nach meiner Kenntnis gibt es keine Festlegung über die Befestigung der Masken am Kopf, sodass die Forderung der Bundesregierung als nachgeschobene Forderung zu werten ist, die aufgestellt wurde um Geld zu sparen.
Ich halte das für ein erbärmliches Verhaltend der Bundesregierung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)