Klassifizierung der Planzengattung Iris ...

Begonnen von Eveline†, 30.Jul.13 um 20:19 Uhr

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Eveline†

#45
Iris sanguinea Don. ex Hornem. 1813
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Series Sibiricae

Lat. sanguineus = Blut-, blutrot (die Blätter der Iris sanguinea sind im Austrieb etwas rötlich)
James Donn, 1758-1813, bot. Autorenkürzel "Don.", englischer Botaniker
Jens Wilken Hornemann, 1770-1841, bot. Autorenkürzel "Hornem.", dänischer Botaniker

Vorkommen: Östlich des Baikal-Sees bis Nordchina, Korea und Japan.
Auf feuchten Wiesen und entlang von Gewässern.

Rhizom dick, kriechend
Blätter lineal, 20 - 60 cm x 5 - 13 mm, dunkle Mittelrippe
Stängel unverzweigt (eher selten mit einer kurzen Verzweigung), 40 - 60 cm, fest, mit 1 bis 2 Blättern; die Hüllblätter grün, oft an der Basis rotlich, 2- bis manchmal 3-blütig.
Blüten bläulich-violett, Durchmesser 6 - 7 cm, Kronröhre 8 - 10 mmm; Sepalen Platte verkehrt-eiförmig, dunkel geadert, Nagel Grund gelb mit einem deutlich hervortretenden, netzartigen, braunen Muster, zur Platte hin weiß, 4,5 - 6,5 cm lang; Petalen aufgerichtet, schmal obovat, 4 - 5 x ca. 1,5 cm.
Mehr Details hier.

Fotos hier und hier

Iris sanguinea var. sanguinea f. albiflora Makino kommt in Japan und Nordostchina vor und besitzt weiße Blüten.
Eine besonders schöne Auslese ist Iris sanguinea 'Snow Queen'.

Die Unterscheidung zwischen Iris sanguinea und Iris sibirica ist oft schwierig. Beide Arten hybridisieren sehr leicht.
Ein paar Merkmale, die die Bestimmung erleichtern:
Die Blüten der I. sanguinea sind größer als die der I. sibirica, die Petalen aufrecht und die Sepalen deutlich rund und breit. Die Blütezeit beginnt etwa eine Woche vor der Blüte der I. sibirica, ungefähr Ende Mai.
Der Blütenstängel der I. sanguinea ist kürzer als die überhängenden Blätter, die Blüten der I. sibirica stehen deutlich über den Blättern.
Die Hüllblätter der I. sanguinea bleiben während der Blütezeit grün, hingegen sind sie bei I. sibirica trockenhäutig.
Iris sanguinea hat in der Regel unverzweigte Blütenstängel, I. sibirica hingegen üblicherweise verzweigte.
Die Samenkapseln der Iris sanguinea werden von annähernd gleich langen Stielen getragen, während diese bei Iris sibirica unterschiedlich lang sind.
Die Samenkapseln der I. sanguinea sind dreikantig, ihre Länge beträgt das 2- bis 3-Fache der Breite. Die Samenkapseln der I. sibirica hingegen weisen eine eher rundliche Form auf und erreichen an Länge meist nur das Zweifache ihrer Breite.

Zur Kultur siehe Iris sibirica. 

Eveline†

Iris sibirica Linnaeus 1753
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Serie Sibiricae

Vorkommen: Von Norditalien über Zentral- und Ost-Europa bis nach Nordost-Türkei und frühere UDSSR. Eingewandert in USA.

Rhizom kompakt, ästig, bildet dichte clumps, Durchmesser 9 - 12 mm, bedeckt mit alten Blattfasern
Blätter ziehen im Spätherbst ein, 40-80 x 0,4-0,6 cm.
Stängel unverzweigt oder mit 1 - 3 Verzweigungen, hohl, 60 - 120 cm, 3- bis 5-blütig, an den Verzweigungen 2- bis 3-blütig, Hüllblätter nicht rötlich überhaucht, zur Blütezeit braun und trockenhäutig (papierartig).
Blüten ziemlich klein, 5 - 7 cm im Durchmesser, hell bis dunkel blauviolett bis weiß, Kronröhre 1 cm mit angedeuteten Rippen, Sepalen ausgestellt oder außen bogig hängend, 5-7 x 2-2,5 cm, abrupt in den schmalen Nagel übergehend, dieser an den Rändern schmal gebördelt, Signal weiß, halbrund, mit dunkelvioletter Aderung, Petalen aufgerichtet, schmal elliptisch-verkehrteiförmig, 45-55 x 15-18 mm
Weitere Details hier
Fotos hier

Hier noch ein interessanter Beitrag über Iris sibirica im Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins, 2013 (wobei ich vermute, daß die Abbildung 6 nicht die Wildart zeigt).


Es gibt zahlreiche Kultivare von Iris sibirica und Hybriden mit Iris sanguinea. Ihre Blütenfarben reichen von blass- bis tiefblauen Farbtönen über fliederfarbene, weinrote, violett-purpurne, gelbe bis hin zu weißen.

Merkmale zur Unterscheidung der beiden Iris-Arten siehe Iris sanguinea.

Zur Kultur:
Iris sibirica bevorzugt nahrhaften und mildfeuchten Boden in voller Sonne, blüht jedoch auch in "normalen" Böden und auch noch im Halbschatten zufriedenstellend. Schwach saure Bodenreaktion, toleriert aber auch leicht kalkhaltigen Boden.

Möglichst nicht stören, Teilung erst erforderlich, wenn in der Mitte der clumps kahle Stellen entstehen. Pflanzzeit Frühling oder Herbst (möglichst September). Rhizome ein paar cm mit Erde bedeckt (3 - 5 cm). Nach dem Pflanzen auf gute Wasserversorgung achten.
Aussaat möglichst im Herbst. Samen mit einer dünnen Schicht Substrat bedecken. Kaltkeimer.

Eveline†

Iris typhifolia Kitagawa, 1934
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Serie Sibiricae

Masao Kitagawa, 1910 (?) - 1995, japanischer Botaniker
Das Epitheton "typhifolia" wurde wohl gewählt, weil die Laubblätter dieser Iris jenen der Typha (Rohrkolben) ähneln: schmal, länglich spitz zulaufend und etwas gedreht.

Rhizom kriechend
Blätter linear, gedreht, zur Blütezeit 30-40 cm x ca. 2 mm, zur Samenreife ca. 90 cm x 6 mm, ausgeprägte Mittelrippe, an der Basis umgeben von alten Blattfasern, länglich zugespitzt
Stängel 50 - 60 cm, hohl, mit 2 oder 3 Blättern; Spathae 3 - 4, grün, rötlichbraun gerandet, 2-blütig
Blüten tief violett, Durchmesser 6 - 7 cm, Blütenstiel 1 - 5 cm, Perianth-Röhre ca. 5 mm, Sepalen obovat, 5 - 5,5 x ca. 2 cm, Petalen aufgerichtet, oblanceolat.
Weitere Details hier.

Aus anderer Quelle entnehme ich die Höhe dieser zierlichen Pflanze mit bis 110 cm, die tiefgrünen Blätter gleich lang wie oder länger als die Stängel. Die Hüllblätter zur Blütezeit teils membranös. Die Sepalen besitzen ein rötlich-braunes Muster am Nagel. Nagel ziemlich schmal, Platte rundlich.

Iris typhifolia wird in Europa selten kultiviert. Sie soll in Kultur breitere Blätter als original beschrieben haben.

Foto hier (2. Seite, 3. Foto) und hier.

Vorkommen: Nord-China, auf Sumpfboden, entlang von Fluss- und Seeufern.

Eveline†

Die " 28er " ( 28s ):

Die Sibirica-Hybriden, die in der Gärtnersprache Sibirische Iris (Siberians) genannt werden, gehen auf die oben beschriebenen Wildarten Iris sibirica und I. sanguinea und in jüngerer Zeit auch auf I. typhifolia zurück. Diese Wildarten weisen den diploiden Chromosomensatz 2n=28 auf (daher der Nickname "28er", engl. "28s"). Durch Colchicin-Behandlung oder Kreuzung von bereits tetraploiden Elternpflanzen konnten tetraploide Sibirica-Hybriden erzielt werden. Diese sind leichter mit anderen Iris-Arten bzw. -Gruppen zu kreuzen. Tetraploide Blüten (4n=56) sind größer als diploide, weisen eine festere Substanz auf und sind intensiver gefärbt.
Sowohl diploide als auch tetraploide Gartenformen der Sibirica-Gruppe können nur durch Teilung vermehrt werden. Die Wildarten können auch aus Samen vermehrt werden (Wildstandort, kontrollierte Kreuzung der Wildart, Selbstung).

Sibirica-Gartenformen mit kleinen Blüten, die deutlich über dem Laub stehen, mit gut verzweigten Stängeln sowie aufrechten Petalen haben diese Eigenschaften von der Wildart Iris sibirica geerbt.
Große Blüten, die eher breit und flach aussehen und die Blätter nur geringfügig überragen, deuten auf eine Prägung durch Iris sanguinea hin.
Sehr schmale und straff aufrecht stehende Laubblätter und eine frühe Blütezeit sind Eigenschaften, die auf die Wildart Iris typhifolia zurückgehen.

Iris typhifolia aus Nord-China war im Westen lange Zeit nur als Herbarbeleg vorhanden, da ein Kontakt mit chinesischen Botanikern oder ein Bereisen des Landes beinahe unmöglich war. Bis sich schließlich die Dinge änderten. 1982 schrieb Professor Zhao Yu-tang, Northeast Normal University, China, Autor Iridaceae in "Flora of China" (eflora.org) in einer Veröffentlichung auch über Iris typhifolia und sandte in der Folge Samen an die Royal Botanic Gardens in Kew. Ein paar Sämlinge wurden an Iris-Experten verteilt. Die meisten wurden ausgepflanzt, überlebten aber den ersten britischen Winter nicht.

Eine Pflanze jedoch wurde im kalten Gewächshaus kultiviert und blühte 1989 zum ersten Mal. Einige Blüten wurden geselbstet, darüberhinaus wurden Iris-Sibirica-Kultivare mit Pollen von Iris typhifolia bestäubt. Die daraus resultierenden Samen wurden wiederum an andere Kultivateure verteilt.

Die ausgepflanzten Nachkommen von Iris-Sibirica-Hybriden x Iris typhifolia hingegen überlebten und wuchsen gut.

Der US-Amerikaner Dr. James W. Waddick, Powell University, Missouri, Autor (mit Prof. Zhao Yu-tang) des Buches "Iris of China", brachte Samen und Pflanzen von etlichen Iris-Arten von seinen China-Reisen mit in die USA und verteilte sie; so auch Iris typhifolia. Die erste Blüte soll 1991 zu bewundern gewesen sein. Einer weiteren Verbreitung und folgenden Züchtungsarbeiten stand sohin nichts mehr im Wege.

Hier gibt es noch einen schönen Beitrag zu Iris typhifolia.


Eveline†

#49
Die " 40er " ( 40s ):

Den Spitznamen "40er" erhielten die übrigen Iris-Arten der Serie Sibiricae, da sie den diploiden Chromosomensatz 2n=40 aufweisen. Ihre Verbreitung findet sich in China und in angrenzenden Gebieten, sie werden in der Gärtnersprache Sino-Sibirische Iris (Sino-Siberians) genannt, auch bekannt als Subserie Chrysographes:
Iris chrysographes, I. delavayi, I. bulleyana, I. clarkei, und die beiden mit gelben Blüten I. wilsonii und I. forrestii, sowie Iris phragmitetorum und I. dykesii, wobei die beiden Letzteren Natur-Hybriden sein könnten.

Die 40er Species und ihre Hybriden sehen den 28ern zwar ähnlich in der Form ihrer Blüten und Laubblätter, stellen aber andere Kulturansprüche als diese. In ihrer Heimat sind die Wildarten auf alpinen bis subalpinen, leicht dauerfeuchten Wiesen zu finden. Kühle Sommer, milde Winter mit hoher Luftfeuchte. Mulchdecke als Winterschutz, wenn eine schützende Schneedecke fehlt, und Mulch zur Erhaltung der Bodenfeuchte im Sommer.
Für die Kultur in Gebieten mit heißen und trockenen Sommermonaten sind sie daher nicht so gut geeignet. Ihre Hybriden jedoch sind durch die jahrelangen Züchtungsbemühungen zufriedenstellend an die klimatischen Verhältnisse in Zentral- bis Nordeuropa angepaßt.
Der Boden sollte etwas sauer sein und nahrhaft und darf nicht austrocknen. Vollsonniger Standort (nicht jedoch in trockenen Regionen). Im zeitigen Frühjahr Universaldünger, nach der Blüte stickstofflastiger Dünger.
Die Rhizome der Sino-Siberians wachsen flach, sodaß manchmal Wurzelspitzen an der Oberfläche erscheinen, die bei Schnecken beliebt sind. Das Aufbringen einer Schicht Komposterde schafft Abhilfe.

Sie kreuzen sich leicht. Ihr Nektar ist bei Hummeln so beliebt, daß diese sogar versuchen, in noch nicht geöffnete Knospen zu gelangen. Man muß also sehr aufmerksam sein und schnell agieren, will man eine gezielte Bestäubung von Hand vornehmen. Dabei wird die Knospe vorsichtig geöffnet, Sepalen und Petalen sowie Staubgefäße werden entfernt. Wenn sich die Narbe öffnet, nimmt man gezielt die Bestäubung vor. Ein Nylonstrumpf oder Ahnliches, über die bestäubte Blüte gezogen, verhindert eine weitere, unkontrollierte Bestäubung. Sobald  die Narbe trocknet und keine weiteren Pollen mehr aufnimmt, kann dieser Schutz wieder entfernt werden. Für die Bestäubung wird ein feiner Pinsel verwendet, der sorgfältig von allfälligen Pollenresten vorangegangener Bestäubungsmaßnahmen gereinigt sein muß.

Tetraploide Sino-Sibirica-Sorten, 4n=80 Chromosomen, besitzen Blüten, die größer, breiter und von festerer Substanz als jene der diploiden Sorten sind.

Eveline†

Noch ein paar ergänzende Informationen zu den Siberians (Subserie Sibiricae: Iris sanguinea, I. sibirica und Iris typhifolia und Hybriden):

Es sind frostharte und robuste Pflanzen, die schnell clumps bilden. Durch züchterische Bearbeitung wurde das Spektrum der Blütenfarben der Arten (blaue bis violette Töne, manchmal weiß) erweitert durch Reinweiß, verschiedene Gelbtöne, Rötlich-Violett bis nahezu Rot, Violett bis Purpur, Blassblau bis Dunkelblau, Bicolours und viele Farbkombinationen. Auch die Form der Blütenblätter ist vielfältig. Neuere, insbesondere japanische Züchtungen besitzen 6 und mehr Sepalen.

Sibirische Iris bevorzugen einen vollsonnigen Standort, gedeihen jedoch noch zufriedenstellend an halbschattigen Plätzen. Vor allem im Frühling und Frühsommer, ihrer Hauptwachstumszeit, ist auf stetige und ausreichende Bodenfeuchtigkeit zu achten. Vorübergehende Trockenheit überleben etablierte Pflanzen zwar, reagieren jedoch mit weniger Blüten im folgenden Jahr. Eine kurzfristige Überschwemmung wird toleriert.

In Regionen mit sehr kalten Wintern und Barfrösten ist der Frühjahrspflanzung der Vorzug zu geben, sodaß die Pflanze genügend Zeit hat, ein kräftiges Wurzelsystem auszubilden, und nicht durch Frosteinwirkung aus dem Boden gedrückt wird. In Regionen mit gemäßigteren Witterungsbedingungen kann im Frühjahr und im Herbst gepflanzt werden. Ein Teilen von clumps unmittelbar nach der Blüte bringt den Vorteil, daß die Pflanze die nächste Blühsaison nicht ausläßt, da sie sich noch im Pflanzjahr etablieren kann. Zur Herbstpflanzung fand ich verschieden lautende Hinweise. So wurde empfohlen, die Pflanzung nicht später als bis Mitte August vorzunehmen, ein anderes Mal wurde bis Ende September angegeben.

Ist das Teilen eines Horstes erforderlich, so ist darauf zu achten, daß die Wurzeln der Teilstücke nicht austrocknen. Entweder schleunigst wieder in die Erde und wässern oder zwischenzeitig in einen Eimer mit Wasser stellen.

Das Pflanzloch sollte 25 - 30 cm tief sein. Mit einem Gemisch aus Gartenerde und Kompost wird im Pflanzloch ein kleiner Hügel geformt und das Rhizom darauf gelegt; die Wurzeln werden um den Hügel herum ausgebreitet. Der Hügel sollte so hoch sein, daß der Scheitel des Rhizomes nach abschließendem Auffüllen des Pflanzloches ca. 3 - 5 cm mit Erde bedeckt ist. Gut wässern und bei Bedarf schattieren.



Eveline†

Die Iris der Serie Sibiricae wurden und werden intensiv züchterisch bearbeitet. Die Sprache der Iris-Züchter sorgte bei mir zunächst für etwas Verwirrung, als ich ein bißchen nachlesen wollte, welche Züchtungen es gibt und welche Eltern diese haben.

Die Bezeichnung der jeweiligen Hybridengruppe setzt sich zusammen aus der (den) ersten Silbe(n) im Epitheton der kapseltragenden Art oder Hybride ( pod parent ) und der (den) letzten Silbe(n) im Epitheton der pollenspendenden Art oder Hybride ( pollen parent ). Die entsprechenden Silben können auch den Namen der Serien entnommen sein. Wo erforderlich, wird noch der Ploidiegrad angeführt.

Einige Beispiele:

Sibcolor: tetra Sibiricae x Iris versicolor. Hat man tetraploide Gartenformen der Sibiricae und Iris versicolor im Garten, ist mit dem Auftauchen von unkontrolliert bestäubten ( open pollinated ) Sibcolor-Hybriden zu rechnen. Charakteristisch ist die Gelbfärbung der Laubblätter im Austrieb, die jedoch noch vor der Blüte vergrünt.

Sibcorus: tetra Sibiricae x Iris pseudacorus tetra. Gelbe Laubblätter im Frühjahr, Blüten erinnern an Sibirische. Ähnlich der Iris x aquatilis. Wachsen in seichtem Wasser.

Sibiensis: Sibiricae x Iris missouriensis

Sibigraphes: Sibiricae x Chrysographes

Sibtocolor: tetra sibtosa x Iris versicolor

Sibtosa: Sibiricae x Iris setosa
 
Iris x aquatilis:  tetra Sibiricae x reversicolor  oder  reversicolor x Sibiricae. Reversicolor = versicolor x biversata. Biversata = versata x versicolor (2mal versicolor beteiligt). Ein neuer Typ von Wide-Cross-Hybriden unter Beteiligung von Sibiricae, Iris versicolor und Iris ensata. Kräftige Pflanzen, die im Wasser gedeihen. Hohe Stängel, Blüten ähneln den sibirischen Garten-Iris. Sie besitzen dekoratives Laub; dieses im Austrieb teilweise hellgelb (pod plant war eine tetra Sibiricae) oder teilweise weiß (pod plant war eine reversicolor).

Auch die Sino-Sibirischen Iris (Subserie Chrysographes) sind für interspecifische und interserielle Kreuzungen ( wide crosses ) interessant:
Chrysata: Chrysographes x Ensatae
........... und viele mehr.

Wer sich dafür interessiert, findet in dem Booklet des polnischen Iris-Züchters Lech Komarnicki, Warschau, gute Informationen über interspecifische und interserielle Kreuzungen von bartlosen Iris.

Auf den Seiten 22 und 23 schreibt Herr Komarnicki über die Kultur dieser Hybriden,
auf Seite 23 (2. Absatz) über das Anlegen eines Sumpfbeetes und
auf Seite 23 über das Handwerk des Bestäubens.
Ich finde es sehr interessant.

Eveline†

Iris chrysographes Dykes, 1911
Sugenus Limniris, Sectio Limniris, Series Sibiricae

Goldstreifen-Iris, Black Iris, Golden Vein Iris, Goldvein Iris
Chrysograph = Einer, der mit Goldtinte schreibt
griech. chrysos = golden, graphein = schreiben

Rhizom kriechend
Blätter beidseitig graugrün, lineal, 25-70 cm x 3-12 mm, Mittelrippe nicht ausgeprägt
Stängel 25-50 cm, hohl, unverzweigt, 3 Hüllblätter, zur Blütezeit grün mit leichter rötlichvioletter Tönung. 2blütig
Blüten tief dunkelviolett, samtig, Durchmesser 6-9 cm, Sepalen schmal obovat, hängend, Platte mit goldgelber Zeichnung (kann auch fehlen bzw. nur goldener Mittelstreifen vorhanden), Petalen straff und schräg auseinander stehend, schmal lanceolat, Nagel schmal und kurz

Details hier.
Fotos hier

Vorkommen: Südwest-China, Myanmar. In sumpfigen Gebieten und auf alpinen Wiesen, 2200 - 3700 m

Iris chrysographes wurde im Jahre 1908 von dem britisch-nordamerikanischen Botaniker und Pflanzenjäger Ernest Henry Wilson (1876-1930) auf einer seiner China-Reisen in West-Szechuan entdeckt und von William Rickatson Dykes im Jahr 1911 beschrieben. Herr Dykes führte weiters aus, dass I. chrysographes eng verwandt mit Iris forrestii (gelbe Blüten) ist, sich jedoch in Blütenfarbe und Habitus von dieser unterscheidet. I. chrysographes ähnelt auch der Iris laevigata, kann jedoch aufgrund ihrer schmaleren, schärfer zugespitzten Hüllblätter von dieser unterschieden werden. Die Hüllblätter der I. laevigata enden eher stumpf.
Iris delavayi besitzt blauviolette Blüten mit weisser Zeichnung, wächst höher als Iris chrysographes und unterscheidet sich von dieser überdies durch die Form der Samenkapsel und Samen.
Weitere Einzelheiten hier

Es gibt verschiedene Kultivare, wie beispielsweise 'Rubella', 'Stjerneskud', 'Black Beauty', 'Black Velvet', 'Chrysographes Nigra' = 'Black Form'

Die 'Black Form' in meinem Garten hat dieses Jahr zum ersten Mal geblüht. Ich war vollauf begeistert. Nicht zuletzt war es diese Blüte aus dunklem Samt und glänzender Seide mit dieser wunderschönen goldenen Zeichnung, die mein Interesse so sehr weckte, daß ich mich nun mit der Gattung Iris intensiv befasse.


Eveline†

Iris bulleyana, Dykes, 1910
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Serie Sibiricae

Arthur Kilping Bulley (1861-1942), britischer Baumwollmakler, Pflanzenliebhaber und Sammler. Von Augustine Henry erhielt er PFlanzensamen aus der chinesischen Provinz Yunnan und betrieb Samentausch mit den Botanischen Gärten Kew und Edinburgh. Ende des 19. Jh. kaufte Bulley ein großes Grundstück in Cheshire, legte einen Garten an, der eine der größten Sammlungen an chinesischen Pflanzen in Großbritannien beherbergte, und gründete die Gärtnerei "Bees Ltd", um die Pflanzen zu vermehren und zu verbreiten. In seinem Auftrag sammelten u.a. George Forrest, Reginald Farrer und Frank Kingdon-Ward Pflanzenmaterial in China. Nach A. K. Bulleys Ableben wurde dieses Areal der Universität Liverpool übertragen. Durch Erweiterung und Umgestaltungen entstanden die heutigen Ness Botanical Gardens.

Iris bulleyana ist 45 - 60 cm hoch und bildet dichte Horste. Laubblätter und Blütenstengel ziemlich gleich hoch.
Blätter 4 - 10 cm breit, Oberseite glänzendgrün, Unterseite graugrün, mattgrün.
Stengel nicht verzweigt, Hüllblätter grün, zur Blütezeit mit trockenhäutigen Spitzen, das äußere Hüllblatt lang, manchmal die Blüte überragend, 2blütig.
Blüte Durchmesser 5,5 - 6,5 cm, blass- bis mittelviolett oder bläulichpurpurn; Sepalen ziemlich blass oder weisslich mit dunkleren Adern, im oberen Drittel stärker gefärbt; Petalen schmal-oblanceolat, mehr oder minder aufgerichtet; Sepalen 4,5 - 5,5 cm lang, Platte oval, Nagel schmal und ziemlich kurz. Samenkapsel zylindrisch, 4 - 5,5 cm, fast viermal so lang wie breit, Pedicel kürzer als 5 cm. Blütezeit Juni - Juli. 2n=40.

Es wird vermutet, daß zum Zeitpunkt der Erstbeschreibung durch W. R. Dykes zwei verschiedene Pflanzen vorlagen, einerseits die echte Art und andererseits ein Naturhybride zwischen den möglichen Eltern Iris forrestii und I. chrysographes. Die beschriebene Pflanze sowie die meisten heute unter dem Namen "bulleyana" in den Gärten kultivierten Pflanzen zeigen Sepalen mit blass strohfarbenem oder gelblichem Grund, der von violetten oder bläulich-purpurnen Linien durchzogen ist; ähnlich den gezielten Kreuzungen zwischen Iris forrestii und Iris chrysographes. Ihre Sämlinge variieren.

Christopher Grey-Wilson fand auf einer Expedition in jüngerer Zeit im Gebiet zwischen Yangtse und Mekong ein großes Vorkommen einer Iris, die er für die "echte" Iris bulleyana hält. Die Blüten haben keinen gelblichen Grund und die Sämlinge sind nicht so variabel wie die der "Iris bulleyana" in Kultur. In NW-Yunnan ist sie manchmal neben Iris chrysographes zu finden, woraus entsprechende Hybriden resultieren.

Es bleibt nun abzuklären, ob es sich bei der von W. R. Dykes beschriebenen Pflanze tatsächlich um eine Naturhybride handelt. Zutreffendenfalls müßte die echte Species einen neuen Namen erhalten. Es wäre denkbar, dass die von Dykes beschriebene Pflanze eine Hybride zwischen Iris forrestii und der echten Iris bulleyana ist, da diese beiden Species in der Natur in unmittelbarer Nähe zueinander vorkommen.

Oben ist die im Gebiet der Wasserscheide zwischen Jangtse und Mekong gefundene Species beschrieben.
Dykes' Beschreibung hier.

Eveline†

#54
Iris clarkei Baker 1892
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Sibiricae


John Gilbert Baker benannte diese Iris zu Ehren des britischen Botanikers Charles Baron Clarke (1832-1906), der sie im Jahre 1875 auf dem Mt. Tonglo, Sikkim, Indien, fand.

Rhizom kriechend, zylindrisch.
Blätter graugrün, Oberseite glänzend, Unterseite matt, schwertförmig, 30-60 x 0,8-1,8 cm.
Blütenstengel mit 2 oder 3 Verzweigungen, 45-90 cm x ca. 5mm, nicht hohl, mit 2 - 3 Blättern, Hüllblätter 3, grün, 1-2blütig.
Blüten blauviolett, Durchmesser 7,5 - 8,5 cm, Pedicel 2,5 - 3,5 cm. Kronröhre grün, ca 1 cm x 5 mm, Sepalen dunkel gesprenkelt auf weißem Grund, obovat, ca. 7 x 2,4-2,8 cm, Petalen schräg fast waagrecht gespreizt, blass violett, oblanceolat, 4-4,5 cm x ca. 5 mm.
Weitere Details hier.

Vorkommen: Xizang, West-Yunnan, Bhutan, Nordost-Indien, Myanmar, Nepal, Sikkim. Feuchte Gebiete in der Nähe von Flüssen und Seen, 2300 - 4300 m.

Diese Species steht innerhalb der 40er (Chrysographes-Gruppe, 2n=40) etwas isoliert. Die Blütenstengel sind nicht hohl wie bei den anderen Arten dieser Gruppe, die Verzweigungen beginnen oft ziemlich weit unten am Stengel und die Blätter sind deutlich breiter. Der weiße Fleck auf den Sepalen variiert zwar in seiner Größe, ist aber immer recht auffällig. Er ist von einer schmaleren dunklen Zone umgeben.

Iris clarkei scheint in Zentraleuropa nicht sehr langlebig zu sein, vielleicht weil es an hoher Luftfeuchte mangelt. Am Naturstandort ist sie im Winter von Schnee geschützt und genießt im Sommer hohe Luftfeuchtigkeit. Der Boden sollte ebenfalls eine gewisse Feuchte aufweisen und leicht sauer reagieren, da die Pflanze kalkempfindlich ist.

Eveline†

Interessante Lektüre für lange Winter-Abende:

A Handbook of Garden Irises von William Rickatson Dykes, veröffentlicht 1923, in das Netz gestellt von der Group for Beardless Irises der British Iris Society (121 Seiten).

Dykes on Irises, ein Teil seiner Veröffentlichungen, Artikel, Beiträge über die Gattung Iris in den letzten 20 Jahren seines Wirkens (199 Seiten).

Die Biographie von W. R. Dykes






Eveline†

Iris delavayi  Micheli, 1895
Subgenus Limniris, Section Limniris, Serie Sibiricae

Marc Micheli (1844-1902), Botaniker (keine weitere Informationen gefunden)
Père Jean Marie Delavay (1834-1895), französischer Missionar und Botaniker. Er erforschte das heutige Drei-Parallelflüsse-Naturschutzgebiet in Yunnan, sammelte und sandte über 200.000 Herbarbelege nach Frankreich, von denen viele als neue Genera und über 1.500 neue Species beschrieben wurden, viele davon durch Adrien René Franchet. Zu Ehren des Abbé Delavay wurde einigen Pflanzen das Artepitheton "delavayi" gegeben, zB Iris delavayi, Magnolia delavayi, Paeonia delavayi, Abies delavayi.


Rhizom kriechend, ca. 1 cm im Durchmesser
Blätter graugrün, rötlich an der Basis, schwertförmig bis linealisch, 50-80 x 0,6-1,5 cm, Mitelrippe absent, Basis umgeben von alten Blattfasern.
Stengel mit 1 oder 2 kurzen Verzweigungen nahe der Spitze, 60-150 cm lang, 5-7 mm im Durchmesser, hohl, mit 3 bis 4 Blättern, Spathae 2 oder 3, grün, rötlichpurpurn überhaucht, 2-blütig.
Blüten dunkelviolett, Durchmesser ca. 9 cm, Blütenstiel 3-6 cm, Kronröhre 3-6 cm; Sepalen obovat, mit einem dunkelpurpurnen oder weiß gesprenkelten Muster im Zentrum, ca. 7 x 3 cm, gerundete Kerbe am Apex; Petalen schräg gestellt,  oblanceolat, ca. 5,5 cm.
Weitere Details und Fotos hier. Mich irritiert, daß auf manchen dort gezeigten Fotos die Sepalen einen gelben Grund im Zentrum haben, was eigentlich mit der Beschreibung nicht konform geht. Ob es sich bei diesen Pflanzen nicht eher um Hybriden zwischen Iris delavayi und Iris wilsonii handelt?

Vorkommen: Guizhou, Sichuan, Xizang, Yunnan. Waldränder, Wiesen, feuchte Böden entlang von Wasserläufen. 3400-4500 m.

Iris delavayi erreicht die größte Wuchshöhe in der Crysographes-Gruppe. Die Blütenstengel ragen weit über die Blätterhorste hinaus. Die Blätter sind dekorativ und beidseitig dunkelgrün bis blaugrün/graugrün und matt. Die Hüllblätter sind zur Blütezeit krautig-grün, nur die Spitzen sind schon etwas trockenhäutig. Es sind keine Gelbtöne auf den Sepalen vorhanden. Die Petalen sind schräg geneigt, unter 45°.

Vollsonniger, feuchter und humoser Standort, neutrale bis leicht saure Bodenreaktion. Boden darf nicht austrocknen.
Samenvermehrung nicht schwierig. Bei Anwesenheit anderer Arten der "40er" ist Handbestäubung mit anschließendem Schutz gegen Fremdbestäubung erforderlich, um reinen Samen zu erhalten.

Eveline†

Iris forrestii Dykes, 1910
Subgenus Limniris, Section Limniris, Serie Sibiricae

George Forrest, 1873-1932, schottischer Botaniker. Auf insgesamt 7 Expeditionen nach Yunnan, die erste im Jahre 1904, sammelte er rund 31.000 Pflanzen und entdeckte zahlreiche Arten.

Rhizom kriechend, dick.
Blätter Oberseite graugrün und matt, Unterseite gelbgrün und glänzend, lineal, 11-50 cm x 2-7 mm, Mittelrippe absent, Basis umgeben von alten Blattfasern.
Blütenstengel unverzweigt, 8-45 cm x 2-3 mm, hohl, mit 1 - 3 Blättern; Spathae 3, grün, mit einem rötlichpurpurnen Hauch an den Rändern, (1- oder) 2-blütig.
Blüten gelb, 6,6 - 7 cm im Durchmesser, Pedicel 2-5 cm. Kronröhre ca. 1,3 cm; Sepalen schmal-oval, mit dunkelgelbem Fleck und purpurbraunen Streifen und Punkten, Nagel an den Rändern leicht aufgebogen; Petalen straff aufrecht und etwas geschlossen.
Weitere Details hier.
Fotos
Vorkommen: Yunnan, Sichuan, Xizang, Myanmar. Feuchtgebiete in Kiefernwäldern, Hanglagen, Wiesen, entlang von Flüssen. 3000 - 4000 m.


Zur Kultur:
Vollsonniger Standort und ausreichend Bodenfeuchte. Leicht saure Bodenreaktion wird bevorzugt.

In den Gärten findet man zwei verschiedene Typen, einen kleineren, der der Species-Beschreibung ähnelt, und einen etwas höheren. Iris forrestii kreuzt sehr leicht mit anderen Iris der "40er" (2n=40). Die Hybriden mit Iris chrysographes sind unter dem Namen Iris x chrysophor bekannt; Kreuzungen der Iris forrestii mit Arten aus der Serie Californicae werden Calsibes genannt.

Im Buch "A Guide to Species Irises", herausgegeben von der British Iris Society Species Group, wird die Forrest-Schwertlilie als die zierlichste Species der Serie Sibiricae beschrieben. Höhe 30 - 40 cm, am Naturstandort manchmal nur 15 cm. Die Blätter 3 - 5 cm breit. Die Blütenstengel viel länger als die Blätter.

Leider sind die meisten heute unter dem Namen forrestii kultivierten Iris nicht mehr echt. Hybriden mit Iris chrysographes erkennt man am kräftigeren Habitus und an den verschieden stark ausgeprägten violetten Anteilen auf den gelben Sepalen, Petalen und manchmal auch auf den blütenblattähnlichen Griffelästen. Kräftigere Formen der Iris forrestii könnten Hybriden mit Iris wilsonii sein.

Zur Unterscheidung der Iris forrestii von Iris wilsonii (es sind die beiden einzigen gelbblühenden Arten der Serie Sibiricae) siehe Iris wilsonii (folgt).       

Eveline†

Iris wilsonii C.H. Wright, 1907
Subgenus Limniris, Section Limniris, Serie Sibiricae

Charles Henry Wright, 1864-1941, britischer Botaniker.
Ernest Henry Wilson, 1876-1930, englisch-nordamerikanischer Botaniker und Pflanzenjäger.

Rhizome dick, kriechend.
Blätter matt graugrün auf beiden Seiten, linealisch, 25-55 cm x 5-8 mm, 3 - 5 Adern, Basis von alten Blattfasern umgeben.
Blütenstengel 50-60 cm, hohl, mit 1 oder 2 Blättern, Spathae 3, grün, 2blütig.
Blüten gelb, 6-10 cm im Durchmesser, Pedicel 3-11 cm. Kronröhre 0,5 - 1,2 cm; Sepalen mit purpurbraunen Streifen und Punkten, obovat, 6-6,5 x ca. 1,5 cm, auffällige dunkelpurpurne Aufwölbungen (auricles) an beiden Seiten des Nagels; Petalen schräg nach außen gestellt, oblanceolat, 4,5 - 5 cm x ca. 7 mm. Griffeläste dunkelgelb, 4,5 - 6 cm.
Weitere Details hier.
Hier ein sehr schönes Foto.

Vorkommen: Yunnan, Sichuan, Gansu, Hubei, Shaanxi. 2900-4300 m. Waldränder, Hanglagen, Wiesen, feuchte Flußufer.

Todd Boland zeigt hier die Blüten der Forrest-Schwertlilie und der Wilson-Schwertlilie (runterscrollen, die beiden gelben Blüten) nebeneinander und weist auf die Unterschiede hin.
Die Petalen der Iris wilsonii stehen in einem 45° Winkel nach außen, während sie bei Iris forrestii straff aufgerichtet sind. Die Blütenstengel der Iris wilsonii sind ungefähr gleich lang wie ihre Blätter, diese hängen aber im oberen Teil über, sodaß die Blüten über den Laubblättern stehen. Bei Iris forrestii sind die Stengel länger als die Blätter. Die Forrest-Schwertlilie blüht etwa 2 Wochen vor der Wilson-Schwertlilie. Insgesamt ist Iris forrestii von kleinerem Wuchs als Iris wilsonii.

Eveline†

#59
Iris dykesii Stapf, 1932
Subgenus Limniris, Section Limniris, Serie Sibiricae

Otto Stapf (1857-1933), österreichischer Botaniker

Die Herkunft dieser Iris ist, wie bei Iris bulleyana, unklar. In manchen Pflanzen-Datenbanken wird Iris dykesii als Synonym für Iris chrysographes geführt. Es könnte sich auch um eine Hybride handeln. Die Originalpflanze scheint nicht in Kultur zu sein. Iris, die unter diesem Namen erhältlich sind, zeigen wenig Ähnlichkeit mit der beschriebenen Originalpflanze.

Iris dykesii sieht der Iris chrysographes ähnlich, ist aber robuster, bildet dichte Horste. Die Blätter sind gleich lang wie oder etwas länger als die Blütenstengel. Die Blätter sind auf beiden Seiten mattgrün, ca. 80 x 1,5 cm. Sie umschließen den Blütenstengel zum größten Teil, was für eine Iris aus der Chrysographes-Gruppe ungewöhnlich ist. Stengel nicht verzweigt, Hüllblätter zur Blütezeit grün und ziemlich lang, 2-blütig.
Blüten 6,5 - 8,5 cm im Durchmesser, kräftig purpurviolett, Sepalen im Zentrum weiß und blaßgelb strichliert, oval, Petalen oblanceolat, leicht angewinkelt.