Orchideenkultur

Fachbereich => Andere interessante Pflanzen => Karnivoren => Thema gestartet von: johan am 10.Apr.16 um 15:39 Uhr

Titel: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: johan am 10.Apr.16 um 15:39 Uhr
in italien kalkfrei ausgepflanzt,mild maritim,sollte gehen.
versuch

lg
johan
Titel: Re: drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: walter b. am 29.Apr.16 um 05:53 Uhr
Tolle Pflanzen!

Bitte berichte weiter!

Viele Grüße
Walter
Titel: Re: drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: johan am 01.Mai.16 um 09:19 Uhr
danke walter,
sind etwas heikel,aber versuch wert

lg
johan
Titel: Re: drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: Berthold am 01.Mai.16 um 10:34 Uhr
Im Gartentorfmoor sind sie hier schnell abgefault. Im frostfreien Gewächshaus auf einem Sandtorfgemisch im BG Berlin sind sie sehr gut gewachsen.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: johan am 30.Mai.16 um 10:13 Uhr
hallo berthold
drosophyllum wächst wie orchis/ophrys aber kalkfrei,also seramis perlite etc. wäre erste wahl.
sie wächst auch sehr meernähe und fängt tau gut auf.
umpflanzen verträgt er nicht,nur gut durchwurzelte topfpflanzen kannst du umsetzten,sonst stirbt er sehr langsam ab.

lg
johan
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: plantsman am 30.Mai.16 um 18:56 Uhr
Moin,

wie in Berlin stehen sie bei uns in einem Gemisch aus gröberem Quarzsand und Torf. Wir haben auch Pflanzen in ein rein mineralisches Bims-Sand-Gemisch gesät und diese wachsen ebenfalls.
Es sind ja keine Moorpflanzen und auch nicht sehr frostfest, deshalb war der Versuch im Gartenmoor von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. In Andalusien wollte ich mir damals einen Standort ansehen, dieser war aber von den Naturschützern abgezäunt. Ich konnte mit dem Fernglas den Standort sehen. Sie wachsen dort hauptsächlich an vollsonnigen Stellen unter Pinien auf Sandstein. In den Spalten des Untergrundes sind die Wurzeln immer kühl und mäßig feucht, von oben dürfen sie aber gerne in der Sonne bruzzeln. Begleitpflanzen sind einige der kalkfeindlichen Zistrosengewächse. Darunter auch Tuberaria lignosa.
Drosophyllum und die genannte Tuberaria haben bei uns, als jeweils zweijährige Sämlinge, dieses Frühjahr geblüht und die Blüten sind wirklich zum Verwechseln ähnlich. Die Drosophyllum-Blüten gehen nur nicht so weit auf, aber der Farbton ist identisch (auch wenn es auf den Fotos evtl. nicht ganz so aussieht).
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 27.Jun.16 um 19:57 Uhr
Ich habe die Aussaaten vorletzten Winter im Sand, Perlite Torfgemisch gemacht. Die Sämlinge ließen sich gut im Zweiblattstadium pikieren. Einige habe ich dann in Sand/Waldhumusboden von der abgeschobenen Deckschicht einer kalkfreien Sandgrube  gesetzt. Dicker relativ niedriger Tontopf. Dauernd nass gehalten und eine Preisselbeere aus dem Substrat als Mykorrhiza Lieferant ist auch noch drin.

Dazu habe ich diverse Samen die ich von einem Freund aus einem Habitat in Portugal gesäht. Im wesentlichen war das ein grasblättriger Wegerich, Tausengüldenkraut, eine Königskerze und eine Jasione, die dann keimten. Die meisten mußte ich entfernen oder durch dauerndes Blätter brechen kleinhalten, vor allem die Verbascum.

Aber mittelerweile blühten alle diese Begleitpflanzen.

Die Drosophyllum haben im Februar angefangen zu blühen.  Dabei begannen sie aus den Blattachseln stark auszutreiben. Diese neuen Triebe haben mittlerweile fast alle angefangen auch zu blühen.
Der Samenansatz war nicht so doll da ich nicht bestäubt habe.

Im Waldboden ist das Wachstum etwa doppelt so stark obwohl da deutlich mehr Pflanzen pro Topf drin sind.

Der einzige Mickerling den ich habe hat schon im ersten Jahr geblüht, lebt aber immer noch zwischen den anderen 10 Pflanzen in diesem Topf. Hatte 10 Samen die ich in andere Töpfe geschmissen habe die ich verschenkte.

Eigentlich stehen die Pflanzen das ganze Jahr im Anstau. Allenfalls mal ein paar Stunden im Jahr trocken.

Den Dauerregen haben sie offensichtlich nicht so gemocht. Da haben sie kaum nach Honig geduftet und natürlich jedesmal den Schleim verloren. Aber wie gesagt sie zicken nicht und blühen schon wieder.
Ich überwintere sie im kalten Atelier bei Temperaturen knapp über Frost.
Als zusätzliches Licht habe ich eine Alufolie hinter dem Westfenster als Reflektor im Dezember angebracht da das Licht schon sehr wenig war und sie sich zu stark Richtung Fenster neigten.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 27.Jun.16 um 20:26 Uhr
Der Topf ist oben 24 cm breit und 17 cm hoch.
Alles wird bei mir seit diesem Fühjahr mit Borax gedüngt. Sehr schwache Lösung aber fast wöchentlich mal etwas Nebel.
Brauchen die aber vermutlich nicht, sie wachsen nicht besser als vorher. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: Berthold am 27.Jun.16 um 21:36 Uhr
Sei gegrüsst, Axel.

Eine schöne Kultur hast Du angelegt.
Im BG Berlin habe ich die Pflanzen nie so üppig gesehen. Hast Du Hinweise darauf, dass die Art Mykorrhiza-abhängig ist oder ist es nur ein reiner Versuch von Dir?
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 27.Jun.16 um 22:00 Uhr
Ich habe nur die Vermutung. Allerdings hat man auch neuerdings selbst bei einheimischen Drosera sowas nachgewiesen.
Vorher behauptete man das es das nicht gibt.

Das Habitat in dem Drosophyllum vorkommt ist mit vielen Pflanzen bewachsen die auf Mycorrhiza angewiesen sind.
Da lag der Verdacht nahe.

Mein Substrat war ja auch ursprünglich mit Kiefern bewachsen.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: Berthold am 29.Jun.16 um 15:46 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 27.Jun.16 um 22:00 Uhr
Ich habe nur die Vermutung. Allerdings hat man auch neuerdings selbst bei einheimischen Drosera sowas nachgewiesen.
Vorher behauptete man das es das nicht gibt.

Ich habe da einen Verdacht bei Drosera anglica. Dieser Sonnentau wächst bei mir auch so schlecht.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 30.Jun.16 um 09:34 Uhr
Ausgepflanzt mit Begleitpflanzen?
Hier ein Link zu den Mykorrhiza Untersuchungen, war rotundifolia.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20012108
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: Berthold am 30.Jun.16 um 11:07 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 30.Jun.16 um 09:34 Uhr
Ausgepflanzt mit Begleitpflanzen?

nein, anglica immer solo eingepflanzt. Das ist vielleicht ein Fehler.

Mit rotundifolia hatte sich nie Probleme. Es hat sich auch auf langsam wachsendem Sphagnum stark ausgesät. Dann ist aber das Sphagnum samt Drosera von schnell wachsendem Sphagnum überwachsen worden.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 30.Jun.16 um 12:05 Uhr
Ich nehme wenn es schon ein Topf sein muß nur noch lebendiges Substrat. Also wenigstens angeimpft mit meinem Waldboden aus der Sandgrube oder aus dem Moorbeet.
Wenn Du Samen brauchst oder ein paar Pflanzen mit Substrat aus dem Moorbeet, oder eine andere Kombi PN.
Sie  tauchen an immer mehr Stellen auf.
Heidekrautgewächse sind ja sichere Lieferanten für Pilze.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 01.Jul.16 um 22:37 Uhr
Ich werde vermutlich bald die erste Samengeneration abgeben können wenn also jemand Lust hat.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: walter b. am 04.Jul.16 um 17:51 Uhr
Wovon jetzt, Drosophyllum oder Drosera?

An Drosophyllum hätte ich großes Interesse, die Pflanze fasziniert mich sehr!
Ich bin trotz mehrerer Urlaube in Andalusien leider nie an die Standorte gekommen, die liegen so weitab...

Viele Grüße
Walter
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 04.Jul.16 um 18:12 Uhr
Drosophyllum natürlich die ersten Samen sollten bald reif sein, aber der zweite Blütenschub ist gerade im Gange.
Schick mir Deine Adresse.

Ich habe den Eindruck das die viel schneller eindrückliche Ergebnisse bringen. Einen relativ kalten Platz zum überwintern vorausgesetzt. Sonst nur nicht zu zimperlich.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 27.Aug.16 um 17:36 Uhr
Eine neue Ladung Samen wird gerade reif wenn also jemand Interesse hat.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: plantsman am 27.Aug.16 um 18:16 Uhr
Moin,

bei uns sind schon Samen im Juni ausgereift und es tauchen die ersten wild aufgelaufenen Jungpflanzen zwischen den Sarracenien auf.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 27.Aug.16 um 21:50 Uhr
Ich würde sie pikieren. Von meiner ersten Aussaat dieses Jahr sind bei mir noch keine aufgelaufen. Die blühen einfach weiter. Aus den Nebentrieben haben sich wieder neue Blütenstände entwickelt deren Samen jetzt gerade reifen.

Aber ich habe immer noch neue Blüten. Jetzt sind schon neue größere Tentakelbüschel da die nicht schon wieder zu blühen beginnen. Vermutlich sind die erst im nächsten Jahr dran.

Sie sind ja erst im zweiten Jahr und werden jetzt so richtige kleine Büsche. Mal sehen ob sie diesen Winter auch so problemlos sind.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: plantsman am 28.Aug.16 um 18:59 Uhr
Ach nö,

die wild aufgelaufenen sind einfach Spielerei, wir wollen mal sehen, wie sie sich entwickeln. Es stehen aber schon wieder Töpfe mit kontrollierter Aussaat bereit und die Samentütchen im Kühlschrank sind auch gut voll.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 01.Sep.16 um 21:37 Uhr
Wie überwinterst Du sie denn?
Das sie im Mai das erste mal blühten und Juni eine Menge Samen dran sind scheint ja normal zu sein. Machen Deine dann aus den neuen Vegetationspunkten auch noch eine zweite Blüte?

Die dauert bei mir länger an als die erste, da sich immer wieder einmal ein Büschel entschließt doch noch Blüten zu treiben.
So sehen sie gerade aus.

Einen Topf habe ich verschenkt an den Pfleger vom letzten Jahr, die sehen eigentlich genauso aus. Bei ihm und auch bei mir fallen viele Samen so aus. Im Kiesweg bei ihm und bei mir in den Pflasterfugen wird das wohl eher nichts werden.
Aber es fallen ja noch reichlich welche ab zum Verschenken.

Im Moorbeet habe ich Bedenken da ich da nicht so häufig bin und wenn es so heiß ist wie in der letzten Zeit kann es schon mal trockener werden. Aber vielleicht trau ich mich und verbuddele den Topf.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: plantsman am 01.Sep.16 um 22:17 Uhr
Wir kultivieren die Art im unschattierten Kalthaus mit den anderen Mittelmeer/Kanarenpflanzen. Dort hat mein Kollege auch seine Kalthaus-Carnivoren (Sarracenia, Drosera, Heliamphora, Dionaea, Pinguicula) stehen. So kombiniert sich das Revier sozusagen. Wir, das sind die "Gruson-Gewächshäuser", der botanische Garten von Magdeburg.

Die Nachblüte war nicht so reichhaltig wie die Frühlingsblüte.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 02.Okt.16 um 11:55 Uhr
Vielleicht war die bessere Nachblüte bei mir auf die Freilandkultur zurückzuführen. Wir hatten ja immer mal reichlich Regen bis auf die letzten Wochen.
Da haben die vermutlich an einen Wintereinbruch gedacht.

Einige haben ja auch eine dritte Blühsaison eingelegt und blühen immer noch. Die Samenernte beim zweiten mal war vermutlich auch besser weil ich jeden Tag mit dem Pinsel zugange war zwischen den gerade offenen Blüten.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: johan am 11.Okt.16 um 18:11 Uhr
alle 4 drosophyllum sind jetzt langsam abgestorben :ka :ka
experiment mißlungen
lg
johan
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 11.Okt.16 um 18:20 Uhr
Wie hast Du sie denn ausgepflanzt? Durchwurzelte Töpfe in dem Stadium wie im gezeigten Bild am Anfang?
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: johan am 11.Okt.16 um 20:29 Uhr
genau und eine im tontopf 15 cm tief,der hält es am längsten aus,steht in österreich und wird langsam schwarz.
standort adria ist muschelkalksand(dünensand)völlig ungeeignet

lg
johan
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 11.Okt.16 um 20:59 Uhr
Das wäre meine nächste Frage gewesen was das für ein Substrat ist. Oben hast  Du ja geschrieben das es kalkfrei ist.

Bei mir werden die abgeblühten Rosetten auch schwarz und zwar schon wenn sie gerade aufblühen.
Da bekommen sie in den Blättern am Grund schwarze Streifen. Die Nebentriebe die sie dann machen sind aber nicht betroffen. Anschließend wird der ehemalige Blütentrieb grau und ist sehr holzig. Die neuen Rosetten wachsen dann nach oben auf jeweils eigenen Zweigen ohne diese Sterbeanzeichen.

Wenn Du dort kein saures Substrat bieten kannst könnte das die Ursache sein. Ich habe sie ja mit anderen Pflanzen vergesellschaftet was vermutlich auch ein Faktor sein kann.

Auf jeden Fall haben zickige Wildlilien mit Gesellschaft viel besser durchgehalten als alleine im Topf. Man muß halt ein wenig mehr Nahrung bieten. Aber da hat ja Drosophyllum keine Probleme.

Ich habe immer noch reifende Kapseln und kann Dir Samen schicken, falls Du Deine Bedingungen optimieren kannst.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 13.Okt.16 um 07:52 Uhr
 Ich habe mich mal ein paar Stunden um diese interessante Pflanze gekümmert. Das habe ich schon gestern Nacht im GFP forum gepostet, will es euch aber nicht vorenthalten.

Das Ergebnis ist dieser Link  in Englisch angefangen von Wang der eine schöne Variante hat deren Samen er leider aktuell nicht anzubieten hat. Da sind die Samenkapseln nach der Befruchtung bis zu Reife rot gefärbt.
Er hat es wohl so ziemlich raus wie es geht.

http://sarracenia.proboards.com/thread/608/drosophyllum-lucitanicum-dewy-pine

In der Quintessenz sollten sie nie trocken stehen, das bringt sie nach der Blüte um. Also spätestens wenn das Substrat sich oberflächlich nicht mehr feucht anfühlt gießen, ein Langzeithalter John Brittnacher gießt täglich mit Regner mit dem gleichen Erfolg hat aber eine magerere Mischungen als Wang (Meizwang).



Das sie bei mir im Daueranstau stehen können liegt wohl an der Gesellschaft die einen Überschuß an Wasser am faulen hindert.

Hier habe ich noch viele schöne Fotos von Naturstandorten. Mit vielen Pflanzen die mit ihnen in Gesellschaft wachsen. Nur eine von meinen habe ich dort gefunden. Das Tausendgüldenkraut. Aber das große Zittergras werde ich mir auch noch besorgen. Das Anagallis kenn ich nicht aber der Steinsame kommt mir bekannt vor. Der Schopflavendel wird wohl zu groß.

https://www.flickr.com/photos/78014171@N05/albums/72157644464442437/with/14098398249/



https://www.flickr.com/photos/78014171@N05/albums/72157644879046084/with/14283341572/





https://www.flickr.com/photos/78014171@N05/sets/72157644464442437/with/14305240003/



https://www.flickr.com/photos/78014171@N05/sets/72157644865710341/with/14262047586/



https://www.flickr.com/photos/78014171@N05/sets/72157644879402124/with/14098818288/



http://icps.proboards.com/thread/6517/lucitanicum-los-barrios-acala-gazules



Stellenweise sehen sogar einige Wuchsorte wie saftige Wiesen aus. Der Morgentau wird wohl auch eine Methode sein mit denen Drosophyllum seine Wasserversorgung im Sommer bewerkstelligt.

Mit meiner Gesellschaftspflanzung wird es ja noch leichter.





 
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: johan am 14.Okt.16 um 16:48 Uhr
habe für drosophyllum ein ca 30 cm großes loch ausgehoben und mit kalkfreies substrat gefüllt,daher sog. kalkfrei.
der garten selber kalkreicher muschelkalksand.
hab noch ein1 mtr tontopf mit saueren substrat für protea gemacht,vielleicht geeignet?

lg
johan
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 14.Okt.16 um 21:10 Uhr
Im großen Tontopf mit Gesellschaft würde ich es selbst versuchen. Wie nass verträgt die Protea denn?

Das 30 cm Loch im kalkhaltigen Sand kannst Du vergessen. Erstens wurzeln die ausgepflanzt sehr tief und zweitens wird bei so einem kleinen Loch der erste Regen schon anfangen alles aufzuhärten.
Wie kalktolerant die wirklich sind kann ich aber nicht sagen. Die wenigen Vermutungen die in die Richtung gehen scheinen mir nicht ausreichend belegt.

Wenn die Protea es verträgt das unten immer ein wenig Wasser im Untersetzter ist würde ich es versuchen. Zum Keimen brauchen die Samen es aber richtig nass. Lassen sich aber im Zweiblattstadium gut verpflanzen wenn man etwas aufpasst. Die erste Wurzel ist da wenige Zentimeter lang. manchmal sogar unter einem Zentimeter.

Die ersten beiden Blätter sind bereits carnivor (mit Tau) also keine inaktiven Keimblätter.
Ich schick Dir auch gerne Samen, da sie sehr frisch sind würde ich sie anfeilen, sonst kann es auch ein Jahr oder länger dauern bis ein großer Teil keimt.
Bei alten Samen ist das Keimverhalten besser, aber ich schick Dir genug damit auf jeden Fall was rauskommt.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: johan am 14.Okt.16 um 21:18 Uhr
proteas vertragen schon einiges an feuchte
glaube drosophyllum sind evt herbstkeimer,viel regen.
möchte gern mal saat probieren

lg
johan
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 23.Feb.17 um 08:09 Uhr
Meine Drosos haben im Herbst angefangen zu keimen und jetzt sind schon zahlreiche Fangärmchen im Topf zu sehen.
Das Blühen haben sie über den Winter nicht aufgehört.
Eine hat sogar im Winter neu angefangen. Scheint aber nicht schädlich zu sein obwohl die Tage ja sehr kurz waren. Als Zusatzbelichtung habe ich in den großen Westfenstern meines Ateliers Alufolien dahinter aufgehängt.
Die Temperaturen sind schon glegentlich leicht unter null Grad.
Das Wasser in den immer gefüllten Untersetzern war auf jeden Fall wochenlang Eis. Die Erde aber noch nicht hart. ;)

Bis jetzt sehr unempfindliche Gewächse. Vor allem finde ich an denen auch wirklich nie irgend einen Sauger. Im Gegensatz zu Drosos und Dinoaea. Da mußte ich einemal behandeln, auch wenn es nur vereinzelte waren.

Ich habe noch Samen übrig wenn es also jemand im Frühling probieren will gebe ich gerne weiter.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 15.Mär.17 um 20:53 Uhr
Heute habe ich meine wieder rausgestellt. Sie sind gewachsen über den Winter.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 11.Apr.17 um 19:10 Uhr
Den Topf mit 8 Pflanzen habe ich heute umgetopft. Dabei ist mir aufgefallen das eine wohl im Winter abgestorben war. Sie ließ sich ganz leicht rausziehen. Nur noch eine Hauptwurzel war unzersetzt etwa 10 cm lang.
Wie ich das Foto des Ballens genau betrachte sehe ich an vielen sichtbaren Wurzeln verdickte Stellen. Vielleicht ist das ein Indiz für eine Mykorrhiza Beziehung?
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: johan am 13.Jun.17 um 12:22 Uhr
und sie wachsen,aber langsam
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 05.Nov.17 um 10:01 Uhr
Wie groß sind sie denn jetzt Johann?
Ich habe sehr unterschiedliches Wachstum bei den diesjährigen Aussaaten.
Mein ältester Topf von Dez 2014 ist total überwuchert. Wurde vorgestern eingeräumt.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: walter b. am 06.Nov.17 um 13:11 Uhr
Hallo Axel,

das ist aber ein Gerät, alle Achtung!!!

Viele Grüße
Walter
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 09.Dez.17 um 10:29 Uhr
Danke für das Kompliment, Walter.
Von diesem Wust hatte ich einen Absenker gemacht. War so ende Mai als ich den dünnen Stengel in einen Winztopf geleitet habe. Er stand im Untersetzer der Mutterpflanze meist bis zur halben Höhe im Wasser.
Was man der Überlieferung nach nie mit Drosophyllum machen sollte. Das sagen vor allem die, denen sie nach der ersten Blüte eingehen. Meine Mutterpflanze war etwa 30 Monate als als das Experiment begann.
Stand natürlich auch immer im Wasser außer einmal an Anfang und da hat sie auch mal ein paar Tage gezickt.

Leider habe ich versehentlich beim Einräumen ins Winterquartier in meinem Atelier diesen kleinen Ableger abgerissen.
Er hat gleich alle Tropfen verloren. Da habe ich schon mit seinem Ableben gerechnet.
Aber mehr als einen Monat später hat er schon angefangen wieder Tau zu entwickeln. Geht also doch.


Nächstes Mal passe ich mehr auf. Wobei ich dann wohl mal das Abmoosen versuche.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 20.Jul.18 um 10:01 Uhr
Der Absenker ist lange nicht in die Gänge gekommen. Hat zar vereinzelt geblüht, aber ist sonst kaum gewachsen.
Jetzt hat er an der Stelle wo er aus dem Boden rauskommt einen neuen kleinen Schopf gemacht.
Scheint jetzt endlich ab zu gehen.
Titel: Re: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: FlorianO am 20.Jul.18 um 12:06 Uhr
Inspiriert durch die tollen Pflanzen hier habe ich letzten Herbst auch ein paar wenige Samen ausgesät. Anfangs ging es eher langsam. Die Hitze und Sonne scheint ihr aber zu gefallen und es geht gut vorran.
Titel: Aw: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 22.Dez.22 um 21:43 Uhr
Sie gehen auch auf den schwimmenden Inseln wie es scheint.
Außerdem habe ich jetzt bei dem strengen Frost eine Portion draußen gelassen und die sehen jetzt nach dem Tauwetter knackig aus.
Werde sie bevor der Frost wieder kommt wohl auch ins Atlier nehmen.
Villeicht sind sie ja noch gut.
So sehen die anderem im Atelier aus.
Titel: Aw: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: FlorianO am 22.Dez.22 um 21:53 Uhr
Ich gehe von aus das die Pflanzen an wenigen Stellen wachsen an den sie das ganze Jahr über stetig viel Feuchtigkeit haben. Sieht man dem trocken Habitat erstmal nicht an.
Titel: Aw: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 23.Dez.22 um 05:37 Uhr
Meine Theorie ist ähnlich.
Wo tieferliegendes Wasser im Untergrund ist kann man ja nicht unbedingt sehen. Drosophyllum hat ein sehr ausgeprägtes Wurzelsystem das schon wenige Zeit nach der Keimung sehr tief wachsen kann. Macht ja auch keinen Ballen.
Der Ballen ist in meinen Töpfen ja nur vorhanden weil ich die Pflanze mit ballenbildenden  Arten vergesellschafte. (Preisselbeeren und Wegerich).

Die Art keimt in der winterlichen Regenzeit hat also wenigstens einige Monate um tiefliegende Grundwasseradern zu erreichen.
Die Samen sind ja auch sehr groß für eine carnivore Pflanze, kann also lange Zeit Energie liefern um die Wurzel zu ernähren auf ihrem Weg zum tiefen Grundwasser.
Außerdem ist im Heimatgebiet in großen Teilen des Jahres sehr viel feuchtigkeitsspendender Nebel angeboten, den sie über die Blätter gut aufnimmt.
Zudem ist sie auch noch bis zur ersten Blüte weniger empfindlich gegenüber vorübergehendem Wassermangel.

Beim Umtopfen damals habe ich auch an den Wurzeln kleine knollige Verdickungen entdeckt. Vielleicht ein Symptom von Mykorrhiza-verbindung, denn das sah sehr gesund weiß aus wie die ganze Wurzel.

Die Wurzeln sind immer aus dem Topf rausgewachsen und haben im Wasser richtige Bärte gebildet. Beschädigungen dieser Bärte die alle paar Wochen passiert sind wenn ich den Topf bewegte, hatten keine sichtbaren Auswirkungen auf das Aussehen der oberirdischen Büsche. Also Taubildung und Turgor waren nicht beeinträchtigt.
Selbst als ich zum Umtopfen diese Bärte ganz entfernen mußte, gab es kaum sichtbare Auswirkungen. Allenfalls die Taubildung war einige Tage vermindert.

So sind ihre Anpassungen wohl für ganz spezielle Standorte gebildet worden die man in ihrer Komplexität gar nicht ohne großen technischen Aufwand nachstellen kann, sollte man denken.
Das die meisten Pfleger mit der Art spätestens nach der ersten Blüte kein Glück mehr haben scheint das ja zu bestätigen.
Aber manchmal kann man durch kreative Pflegefehler einen anderen Weg entdecken. Bei mir war das ein Freund der seine und meine für einige Wochen im Daueranstau hielt und die sind damals förmlich explodiert.
So habe ich nach der Rückgabe das weiter so gemacht.

Allerdings wenn das mit der hydroponischen Vorgehensweise noch leichter wird bin ich nicht traurig.
Titel: Aw: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 21.Feb.23 um 18:49 Uhr

Eine ganz andere Lösing hat Jeong-Pil Lee für seine Drosophyllum hier vorgestellt
https://cpn.carnivorousplants.org/articles/CPNv50n1p29_31.pdf
Ich bin sehr begeistert von diesem hydroponischen Ansatz. Besonders aufgefallen ist mir der drum rumgewickelte Lappen. Ein offensichtliches Wasserkühlungssystem, das sich sicher auch für Darlingtonia eignen würde.


Das von Jeong pil Lee erwähnte Problem, das im Freiland bei Regen auftreten kann wäre spontan lösbar durch  ein paar Löcher in der angepeilten Wasserhöhe.
Dann kann sich die Wasseroberfläche nicht durch den Regen verkleinern und die Wurzeln bekommen mehr Sauerstoff.

Da die grauen Zellen schon funkten kam noch der Gedanke die Kühltücher mit Moos zu impfen. Schlafmoos das auf Holzzäunen gerne wächst würde sich anbieten. Wenn es trocken ist kann man es zerbröseln und ins Tuch reiben. Dann vergrünt es sehr schnell und sieht dann wie ein bemooster Baumstumpf mit Tentakelkrone aus, was mir persönlich attraktiver erscheint.

Die technische Anmutung hat aber auch was.

In meinem flächigen Setting geht das Wachstum erst so richtig los. Sehen so richtig gut aus.
Titel: Aw: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 28.Jun.23 um 18:15 Uhr
Auf der Insel entwickeln sie sich auf nur maximal 2 cm Substrathöhe sehr gut.
So sind sie genauso leicht zu kultivieren wie der afrikanische Kapsonnentau.

Titel: Aw: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 28.Jun.23 um 18:16 Uhr
So sehen die jetzt von oben aus.
Titel: Aw: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 28.Jun.23 um 18:17 Uhr
Diese Form ist besonders großblütig.
Titel: Aw: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: FlorianO am 28.Jun.23 um 18:58 Uhr
Sieht gut aus! Würde man nicht annehmen das das so gut klappt wenn man Standortfotos sieht.
Du hast wahrscheinlich direkt auf der Insel ausgesäät?
Titel: Aw: Drosophyllum lusiticanum
Beitrag von: partisanengärtner am 28.Jun.23 um 19:37 Uhr
Genauso.
Hier im Ausschnitt kannst Du die Drosophyllumwurzeln sehr schön sehen.