Silbernitrat

Begonnen von stpo2009, 28.Apr.10 um 12:03 Uhr

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Biscaya

Hallo zusammen,
hätte ein paar Anmerkungen:
1. die Mär von der Leier "AKW ist das Beste was wir haben" ist, das was ihr den Erneuerbaren unterstellt: Augenwischerei. Dieser Strom ist nur rentabel, weil er in hohem Maße vom Staat subventioniert wird... und das seit sehr langer Zeit... und durch eine sehr starke Lobby. Wäre das nicht der Fall (dann hätten wir tatsächlich einen freien Markt), wären die Erneuerbaren auch konkurrenzfähig.
2. Die Studie bietet methodische Angriffsfläche, ist aber dennoch nicht komplett verworfen.
3. Ja, wenn man in der Atomabteilung in Jülich arbeitet, hat man ein erhöhtes Risiko an Krebs zu erkanken (glaube es war zehnfach, bin mir aber nicht mehr sicher).
4. Bei E-Autos ist bereits (theoretisch) eine Reichweite von 400 km bei 12 h/km möglich. Wobei 50% aller Fahrten 100km Reichweite nicht überschreiten, und das können Akkus bereits leisten.
5. Atomkraft "zur Überbrückung" ist ein Argument was einem rein wirtschaftlichen Zweck dient... die Großen nachziehen zu lassen. Also mal wieder nur politischer Lobbiismus.

Viele Grüße
Melanie

Berthold

#16
Melanie, hier bist Du richtig :yes


Zitat von: Biscaya am 28.Apr.10 um 23:54 Uhr
Hallo zusammen,
hätte ein paar Anmerkungen:
1. die Mär von der Leier "AKW ist das Beste was wir haben" ist, das was ihr den Erneuerbaren unterstellt: Augenwischerei. Dieser Strom ist nur rentabel, weil er in hohem Maße vom Staat subventioniert wird... und das seit sehr langer Zeit... und durch eine sehr starke Lobby. Wäre das nicht der Fall (dann hätten wir tatsächlich einen freien Markt), wären die Erneuerbaren auch konkurrenzfähig.
Die erneuerbaren Energien sind nicht konkurrenzfähig, weil der technische Aufwand zu ihrer Erzeugung zu gross ist. Ausserdem haben sie das grosse Problem, dass sie nicht gleichmässig anfallen und deshalb gespeichert werden müssten. Aber Speichertechniken sind nicht bekannt.
So muss z. B. ca. 90% der installierten Windenergie durch konventionelle Kraftwerke abgesichert werden, um eine gleichmässige Energieversorgung sicher zu stellen.



Zitat
3. Ja, wenn man in der Atomabteilung in Jülich arbeitet, hat man ein erhöhtes Risiko an Krebs zu erkanken (glaube es war zehnfach, bin mir aber nicht mehr sicher).
Das stimmt überhaupt nicht. Wer hat Dir denn das erzählt?


Zitat
4. Bei E-Autos ist bereits (theoretisch) eine Reichweite von 400 km bei 12 h/km möglich. Wobei 50% aller Fahrten 100km Reichweite nicht überschreiten, und das können Akkus bereits leisten.
Da keine prinzipielle Verbesserung der Stromspeichertechnik bekannt ist, eignen sich Elektroautos nur für bestimmte Einsatzfälle, z. B. für mich, wenn ich in die Stadt fahre um Futter für die Kanarienvögel zu kaufen. Für Forentreffen benötige ich ein anderes Auto.



Zitat
5. Atomkraft "zur Überbrückung" ist ein Argument was einem rein wirtschaftlichen Zweck dient... die Großen nachziehen zu lassen. Also mal wieder nur politischer Lobbiismus.

Viele Grüße
Melanie
Die Atomkraft wird zur Überbrückung gebraucht, weil keine andere Energieerzeugung zur Verfügung steht. Es ist also kein politischer Lobbiismus, sondern einfach politische Vernunft und politisches Verantwortungsbewusstsein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Claus am 28.Apr.10 um 12:53 Uhr
Das führt doch nur zu einer Phobie gegen Naturwissenschaften und zur allgeminen Verdummung, wenn niemand in jungen Jahren Erfahrungen mit Chemikalien machen kann.

Bei den radioaktiven Stoffen ist das nun ja schon bestens gelungen wie 120.000 Leute am Wochenende zeigten.

Ich kann mich nur wiederholen: Es wirkt bereits.

Dazu eine Glosse: Es ist bekannt, dass man zur Einprägung von Informationen diese mehrfach wiederholen muss, sonst wirken sie nicht.

Ich war im Berufsleben mal verantwortlich für einen ziemlich großen Laden mit ziemlich großen Verlusten und sollte unserem Vorstand ein Konzept zur Verbesserung vortragen. Der sagte immer nur: "Sie müssen die Preise um 30% erhöhen" und ich antwortete: "Haben Sie schon mal etwas von Konkurrenz gehört?".

In der Präsentation stellte ich zunächst diese Tatsache vor, dass man alles mindestens dreimal wiederholen müsse, danach mein Konzept, nämlich die drastische Reduzierung der Kosten in meinem Bereich und dann aber auch im Gemeinkostenbereich (dazu gehört auch der Vostand). Dann brachte ich wieder Details aus meinem Bereich und dann sagte ich: "Und im Übrigen müssen die Gemeinkosten drastisch reduziert werden".

Ich wäre fast rausgeflogen. Aber mit der Reduzierung von 3 auf 1 Vorstandsmitglied und drastischer Kostenreduzierung, vor allem bei den Gemeinkosten brachten wir den Laden wieder in die Gewinnzone. Das allerdings nutzte unser Hauptaktionär und verkaufte uns.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Machu Picchu

Hallo allseits,

der wesentliche Punkt mit der AKW-Verwendung sofort aufzuhören, liegt in der fehlenden Endlagerung. Die "abgebrannten Kernbrennstäbe" (allein diese Begrifflichkeit zeugt schon von einer netten Verniedlichung!) müssen zusammen mit den Materialien der AKWs selbst sehr lange gelagert werden. Wie teuer ein Rückbau eines AKWs wird haben die AKWs ISAR1 und Greifswald gezeigt.
1. Wer vermag für die nächsten Jahrhunderte die sichere Endlagerung der strahlenden Überbleibsel zu sorgen?
2. Wie viel Energie und Geld müssen in diese Endlagerung bis zur Ungefährlichkeit der strahlenden Rückstände gesteckt werden?
Wer steigt schon in ein Flugzeug und startet, wenn noch nicht mal ein Landeplatz dafür gebaut wurde?

Viele Grüße
Hans
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Liebe Grüße
Hans

Berthold

Hans, man hat ja den Bau eines Endlagers gestoppt, damit Dein Argument mit dem Flugzeug überzeugender wirkt.
Dieses von den Grünen verhängte Moratorium zur Erkundung des Endlagers ist ideologisch orientiert und völlig unverantwortbar.
Man stoppt die Fertigstellung der Landebahn, obwohl die Flugzeude schon in der Luft sind, einfach pervers.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Zitat von: Berthold am 29.Apr.10 um 10:42 Uhr
Man stoppt die Fertigstellung der Landebahn, obwohl die Flugzeude schon in der Luft sind, einfach pervers.

Dann sind die offensichtlich losgeflogen, ohne sich vorab um einen Alternate zu kümmern.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Ralla am 29.Apr.10 um 10:58 Uhr
Zitat von: Berthold am 29.Apr.10 um 10:42 Uhr
Man stoppt die Fertigstellung der Landebahn, obwohl die Flugzeude schon in der Luft sind, einfach pervers.

Dann sind die offensichtlich losgeflogen, ohne sich vorab um einen Alternate zu kümmern.


nein, sie konnten erwarten, dass das Endlager fertig ist, wenn es benötigt wird. Sie brauchten nicht damit zu rechnen, dass die Fertigstellung aus politischen Gründen unterbrochen wird. Siehe bei Wikipedia unter "Moratorium".

Es fällt ja auch aus der Medizin und anderen Gebieten radioaktiver Abfall an, der in einem Endlager entsorgt werden muss. Auch diese Tatsachen wurden von den Grünen völlig ignoriert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Mit dem Endlager kann man sich im Prinzip noch viel Zeit lassen. Es gibt ja auch in anderen Ländern noch keins. Aber es gibt Untersuchungen wie man den Müll am besten aufbewahrt. Diese Untersuchungen sind nur bei uns aus ideologischen Gründen abgebrochen worden. Na gut, Gorleben hat man damals wohl ausgewählt, weil es an der DDR-Grenze lag. Entsprechend hatte ja auch die DDR Mülldeponien an der innerdeutschen Grenze angelegt.

Grundsätzlich kann man auch die Aufbewahrungszeit für den hochradioaktiven Müll verkürzen, wenn man ihn einer hohen Dosis an Neutronen aussetzt. Damit sinken die Halbwertszeiten der radioaktiven Elemente drastisch ab. Das wird natürlich auch nicht in Deutschland ausprobiert und ggf. zum Verfahren entwickelt sondern andernorts.

Wenn man hierzulande bezüglich der menschlichen Gefährdung einer politischen Klasse folgen würde, gäbe es keine Autos und Motorräder, keine Eisenbahn, keine Schiffe, keinen elektrischen Strom, keine chemischen Produkte, nicht einmal Fahrräder oder gar Messer, Scheren, Mistgabeln und Leitern. Ich gebe zu, auch keine Waffen, das würde ich auch unterstützen. All diese technischen Teufeleien führen jedes Jahr weltweit zu Hundertausenden Toten durch Unfälle. Man rechnet übrigens allein in Deutschland jährlich mit bis 50.000 Toten durch Infektionen im Krankenhaus. Danach sind Krankenhäuser unglaublich viel gefährlicher als Kernkraftwerke.   
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

katzenhai2

Claus, nur weil Du es nun dreimal wiederholst, daß das ungefährlich ist, wirds auch nicht richtiger. Ich denke, die Ungefährlichkeit muß bei solchen Anlagen bewiesen sein, nicht von anderen die Gefährlichkeit.

Deine Argumente und Vergleiche sind mindestens genauso extremistisch wie die der Atromkraftgegner. Fällt mir hier so auf.
Liebe Grüße Karsten

Claus

Karsten, ich sage ja nicht, dass Kernenergie ungefährlich ist. Elektrischer Strom ist auch gefährlich; dennoch gehen wir damit relativ sicher um, wobei es damit aber auch jede Menge tödliche Unfälle gibt, wenn man die Randbedingungen nicht einhält.

Es wird an Kernreaktoren gearbeitet, die nicht durchgehen können. Man sucht nach neuen Wegen, die Halbwertszeiten der radioaktiven Spaltprodukte zu verringern, es werden neue Reaktoren gebaut, auch an unseren Grenzen. Aber alles nur nicht in Deutschland.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Charlemann

Elektroautos sind auch nicht so CO² Neutral wie man immer denkt.

http://www1.adac.de/Auto_Motorrad/Umwelt/Elektroauto/default.asp

Wenn man das mal vergleicht und die CO²-Werte auf die Leistung der Motoren angleichthat das Elektroauto bei gleicher Leistung einen höheren CO²-Wert.
Ist halt Augenwischerei, weil keine Abgase hinten aus dem Auto rauskommen.

stpo2009

Du sagst es Charlemann!!!