Herbstblüher in Griechenland 2018

Begonnen von sokol, 12.Nov.18 um 06:48 Uhr

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sokol

Wie letztes Jahr ging es in den Herbstferien in den Süden um die Blütenpracht nach Einsetzen der Herbstregen genießen zu können. Das zwei Mann Team war das gleiche wie im letzten Jahr, mein Sohn und ich.
Die Route sollte natürlich eine andere sein und so starteten wir gleich direkt nach der serbisch/mazedonischen Grenze mit der Suche nach Crocus pallasii. Grobe Hinweise aus Veröffentlichungen hatte ich von Janis Ruksans bekommen (400m Höhe und 2 km N Kumanovo). Wie so oft war die Schnittmenge aus beiden Angaben leer, da das in Frage kommende Gebiet niedriger als 400m lag. Aber wo genau ist der Punkt in Kumanovo, von dem aus es 2 km nach Norden gehen soll?
Das waren die Überlegungen im Vorfeld mit dem Ergebnis, einfach die Straße von Norden nach Süden fahren und geeignete Gebiete erkunden.
Vor Ort ging es dann schneller als erhofft und der zweite Versuch war bereits erfolgreich. Wir waren sogar zu früh dran, die Krokusse waren noch geschlossen und öffneten sich erst im Verlauf der nächsten Stunde.
LG Stefan

sokol

#1
Als nächstes Stand dann eine Querung an den nördlichen Ausläufern des Olymps auf dem Programm. In den dortigen Orchideenbiotopen könnte es auch Krokusse geben dachten wir.
Zuvor mussten wir aber noch ein Handy Ladekabel für meinen Sohn kaufen, das er vergessen hatte. Katerini kennen wir jetzt sehr gut, alle vom Navi empfohlenen Geschäfte gab es nicht mehr. Wir wurden dann aber doch noch fündig und konnten zum Olymp weiterfahren.
Aus Samen von dort hatte ich Crocus pulchellus groß gezogen, den wir aber nicht fanden (Bild aus dem Garten), dafür gab es Crocus mazziaricus.
Dann war der erste Tag auch schon wieder vorbei, man hat ja um diese Jahreszeit kaum 11 Stunden Licht. Die Umstellung der Uhrzeit haben wir uns auch sparen können, da am nächsten Tag auf Winterzeit zurück gestellt wurde.
LG Stefan

Ralla

Oh, Stefan war wieder mal unterwegs.   :thumb :popcorn: :lupe
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

sokol

Ja und es wird auch noch einer von der Osterreise kommen. Aber eins nach dem anderen.
LG Stefan

Ralla

Zitat von: sokol am 12.Nov.18 um 08:38 Uhr
Ja und es wird auch noch einer von der Osterreise kommen. Aber eins nach dem anderen.

Prima, das lässt ja auf noch mehr Orchideen- und Zwiebelbilder hoffen.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

orchis pallens

Ich freue mich schon auf die Bilder und den Bericht 😊
Blumen sind das Lächeln der Erde

sokol

Nachdem wir gut ausgeschlafen hatten starteten wir auf 1100 m Höhe unsere Weiterfahrt. Morgens hatte es 15°C, zwei 2°C mehr als am Vortag. Mein Sohn ging nur mit ins Biotop, wenn er nicht kommentierte: "da gibt es keine Krokusse" und er hatte jedes Mal Recht.
Vom Auto aus entdeckten wir unseren ersten Crocus macedonicus auf der Westseite des Olymp (erstes Bild), vorher nur Crocus mazziaricus.  Letzterer wuchs nur im steinigeren Bereich, ersterer auf tiefgründigerem Boden in Wiesenbiotopen. Anfangs waren sie noch zu, ein Nachteil gegenüber Orchideen.
LG Stefan

sokol

#7
Die Sonne kam dann auch besser raus, es wurde schnell warm und die Krokusse gingen auf.

Der breite Hügel auf dem letzten Bild ist der Olymp, wenig spektakulär von Westen aus gesehen.
LG Stefan

sokol

Da weitere Ziele auf uns warteten ging es vom Olymp nach Westen in Richtung Pindus. Ein Halt bei Deskati auf dem Weg dorthin war genau in einem sehr schönen Crocus mazziaricus Biotop.

Weiter ging es nach Westen, das schöne Tal des Venetikos wurde gequert und ihm dann ein Stück nach Westen gefolgt.
LG Stefan

sokol

Das nächste Ziel war Kranea, auf ca. 1100 m im Pindus gelegen. Dort sollte es Crocus robertianus geben, den wir noch nie in der Natur gesehen hatte.
Das Biotop war eine Kuhweide mit Büschen und lichtem Wald und es dauerte, bis wir unseren ersten Krokus fanden. Es ist eine relativ großblütige Art, recht ähnlich Crocus niveus aber mit anderer Chromosomenzahl.
Crochus robertianus mit Bestäuber im erfolgreichen Anflug.
LG Stefan

sokol

Noch ein paar Bilder von den wenigen Krokussen, die noch sonnig standen.

Danach ging es weiter nach Westen, der Himmel inzwischen bedeckt, zum Gebiet des locus classicus von Crocus robertianus. Fundorthöhe passte mal wieder nicht zu den Koordinaten und die mehrfache Suche brachte auch nur bereits geschlossene Crocus hadriaticus zu Tage.

Mit dem letzten Tageslicht erreichten wir unser Zielgebiet, die Zagoria. Am zweiten Tag hatten wir 4 Krokusarten gesehen, eine neue für uns und niemals zwei Arten an einer Stelle aber noch kein einziges Colchicum.
LG Stefan

sokol

In der Zagoria kann man es gut auch ohne Pflanzen aushalten. Wir starteten den Tag mit dem Blick vom Vikos-Balkon.
LG Stefan

sokol

Danach suchten wir in der Nähe am locus typicus nach Crocus hellenicus aus der Verwandtschaft von Crocus speciosus. Trotz einer Höhe von fast 1300m waren erst sehr wenige beim Austreiben.
LG Stefan

sokol

Die Landschaft dort oben ist für seine interessanten Felsformationen bekannt.
LG Stefan

sokol

Die Zagoria ist auch für ihre schönen Steinbrücken bekannt
LG Stefan