Sphagnum als Substrat

Begonnen von Muralis, 15.Nov.19 um 10:43 Uhr

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Berthold

Masdevallia werden gewerblich meist in Sphagnum kultiviert und angeboten.
Alle Pflanzen, die ich nach Erhalt nicht umgepflanzt habe, sind nach ca. 3/4 Jahr abgefault.

Ich gehe davon aus, dass Masdevallia in Sphagnum ca. 1 Jahr gut wachsen (deshalb werden sie gewerblich so kultiviert), dann aber im nächste Jahr mit grosser Wahrscheinlichkeit abfaulen (das ist den Händlern egal).
Man kann diese Zeiträume durch bestimmte Gieß/Sprühtechnik zeitlich etwas beeinflussen.
Man kann z. B. auch Gittertöpfe nehmen oder dem Sphagnum Pinienrinde beimischen, um das Ableben hinaus zu zögern.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Zitat von: Eerika am 16.Nov.19 um 19:38 Uhr
Es kann ja nicht sein, dass all diese Dünnere unterernährt sind.

Nein, es gibt auch andere Faktoren, z.B. zu wenig Licht usw., die sich da auswirken. Ich denke, dass all diese devonianum ziemlich dasselbe sind und durch die unterschiedliche Kultur ergeben sich dann die Divergenzen im Wuchs. Generell ist dieses devonianum schwachwüchsig und ich setze immer alles dran, dass der Trieb ein wenig kompakter wird. Und wenn man so einen Trieb dann noch im Winter anständig quält, dann blüht er auch ordentlich.

Bei dem devonianum bin ich da eh schon sehr weit gekommen, indem ich nach Lösungen gesucht habe. Und dort möchte ich nun mit dem parishii auch hin, denn wenn diese Pflanze so blüht, als wären die Triebe mit Blüten dicht bestreut, dann ist das was Besonderes. Und der Duft noch dazu....

Ich hoffe stark darauf, die richtige Entscheidung zu treffen  :yes

Muralis

Es war erst 2017, ist mir schon viel länger vorgekommen.

Eerika

Wolfgang, devonianum wächst in Chinesischen Himalaya, Assam, im östlichen Himalaya, Bhutan, Myanmar, Thailand, Laos, Süd - China und Vietnam.

Denkst du wirklich, dass diese Pflanzen alle gleich sind, wo die Art in so unterschiedlichen Ecken kommt?

Dendrobium parishii wächst auch sehr breitbandig und macht dabei sehr unterschiedliche Blüten....












Da gibt es noch eine semi-alba, Blüte ganz weiss, Innenleben violett.

Ich glaube, jetzt habe ich sie alle erwischt grins

Eerika

#49
Zitat von: Berthold am 16.Nov.19 um 20:04 Uhr
Ich gehe davon aus, dass Masdevallia in Sphagnum ca. 1 Jahr gut wachsen (deshalb werden sie gewerblich so kultiviert), dann aber im nächste Jahr mit grosser Wahrscheinlichkeit abfaulen (das ist den Händlern egal).
An sich habe ich Masdevallien kaum im Moos gesehen :ka

walter b.

ZitatIch glaube, jetzt habe ich sie alle erwischt grins

Eerika, kann es sein dass Du die blaue parishii vergessen hast?

Viele Grüße
Walter

Berthold

#51
Zitat von: Eerika am 16.Nov.19 um 20:49 Uhr
An sich habe ich Masdevallien kaum im Moos gesehen :ka
Ich habe auch noch nie Masdevallia gesehen, die länger als 2 Jahre im selben toten Sphagnum standen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Ich war ja meistens nur beim einen Händler, dafür aber oft.
Im Moos waren nur Draculas und Cuthbertsoniis. Und einige andere Papua - Dendrobien, die wachsen im Moos sehr gut, auch mehrere Jahre im gleichen Moos.

wölfchen

Habe für mein Sorgenkind Lebendes Sphagnum gekauft, zu einem stolzen Preis...
Da lohnt der Eigen-Anbau grins

Muralis

Zitat von: Eerika am 16.Nov.19 um 20:43 Uhr
Wolfgang, devonianum wächst in Chinesischen Himalaya, Assam, im östlichen Himalaya, Bhutan, Myanmar, Thailand, Laos, Süd - China und Vietnam.

Denkst du wirklich, dass diese Pflanzen alle gleich sind, wo die Art in so unterschiedlichen Ecken kommt?

Natürlich gibt es Unterschiede wie bei allen Species, inkl. Homo sapiens. Selbst bei meinen bisher 2 Pflanzen war die Blütenfärbung ein wenig unterschiedlich, obwohl die vermutlich aus derselben Quelle und vom selben Lieferanten stammten.

Aber wenn ich mir die Blüten und den Wuchs von devonianum in der Google-Bildersammlung so ansehe, dann streut es eigentlich trotz des großen Verbreitungsgebiets auffallend wenig. Die Unterschiede in der Stärke der Triebe halte ich im wesentlichen für kulturbedingt bzw. habe ich das in der eigenen Kultur feststellen können. Und den mit Abstand stärksten Trieb habe ich letzten Sommer in der Topfkultur geschafft, das ist eindeutig.

Soweit ich das gesehen habe, dürfte in dieser Hinsicht das parishii stärker streuen.

Muralis

Wenn ich mir heute noch einmal ein falconeri kaufen würde, dann würde ich da auch meine entsprechenden Rückschlüsse ziehen. Ich würde es entweder mitsamt seinem obligaten Mini-Block in frischem Sphagnum eingraben oder in feiner Rinde. Am Block bekommt man die höchstens in einem luftfeuchten GWH zum Laufen...

Würde mich direkt mal interessieren, das noch zu probieren.

Eerika

Zitat von: Muralis am 17.Nov.19 um 09:10 Uhr
Aber wenn ich mir die Blüten und den Wuchs von devonianum in der Google-Bildersammlung so ansehe, dann streut es eigentlich trotz des großen Verbreitungsgebiets auffallend wenig.

Wolfgang, dann hast du nicht richtig hingeguckt.
1. Es gibt 2 verschiedene Formen - mit weniger Haaren und viel behaarte Form.
2. Sehr unterschiedliche Lippenform.
3. Unterschiedliche Form und Verteilung von der Gelbfärbung.
4. Unterschiedliche Form und Verteilung von Lila, die auch von rosa bis Violett variert.
5. Unterschiedliche Lippenspitze.
6. Unterschiedliche Blütenform.
....


Muralis

Eerika, die Merkmale die du jetzt aufzählst, sind Blütenmerkmale, die in jeder Pflanzen-Population streuen können, vielleicht auch regional geographisch. Aber die sind für die Substratfrage, um die es in diesem thread geht, gar nicht relevant. Mein neues hat z.B. die weißen Blütenteile auffallend stark violett geadert.

Wenn ich mir z.B. dein devonianum ansehe, so bemerke ich, dass es pro Blütentrieb nur 1 Blüte produziert hat, während meins im Durchschnitt zwei, an den stärksten Trieben sogar 3 Blüten hat. Das ist einzig und allein eine Frage der Kultur. Bei mir wird diese Pflanze so wie alle anderen auch individuell betreut und während der Wachstumszeit kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt. In Topfkultur klappt das umso besser, ich muss allerdings schauen, dass die Wurzeln zwischendurch doch auch wieder abtrocknen können, dafür sorgen diese groben Steinbrocken und nebenbei auch für den stabilen Stand.

In Blockkultur trocknen die Wurzeln viel zu schnell ab und es kann zu wenig an Nährstoffen aufgenommen werden. Da gilt es die richtige Balance zu finden. Aber bei einem Glashaus mit 400 Dendrobienarten ist das natürlich viel schwieriger.
Wenn du das devonianum noch hättest, könntest du es zu mir auf Kur schicken, ich blase den "dünnbulbigen" Trieb dann so auf, dass er auch rundherum eine dichte Blüte macht  grins

Ruediger

Zitat von: Berthold am 16.Nov.19 um 19:26 Uhr
Zitat von: Ruediger am 16.Nov.19 um 18:44 Uhr

Aber er ist auch nur am Weg interessiert, weniger am Resultat.

Nein, er ist an einem Weg interessiert, der reproduzierbar zu einem positiven Resultat führt.


Toll, Du hast es endlich geschafft Deine Gedanken zu ordnen. :thumb

Und wenn jemand erfolgreich kultiviert, dann ist der Weg interessant, natürlich kann man auch von Misserfolgen lernen, nur möchte man die nicht verinnerlichen. :whistle
Beste Grüße

Rüdiger

Eerika

Zitat von: Muralis am 17.Nov.19 um 10:48 Uhr
Eerika, die Merkmale die du jetzt aufzählst, sind Blütenmerkmale, die in jeder Pflanzen-Population streuen können,

Diese Merkmale habe ich aufgezählt, weil du geschrieben hast, dass die Blüten nur sehr wenig streuen.
Ist aber nicht so.
Auch hat mein devonianum keinesfalls nur eine Blüte pro Blütentrieb ausgebildet...


Das devonianum habe ich leider nicht mehr.  Aber wenn du das Bild dir anschaust, siehst du da noch Bulben, die im Naturstandort wuchsen, die sind genau so.

Berthold würde natürlich sagen, sie lebten da an Exisistenzminimum  :lol

Aber gut, zurück zu Spaghnum grins