Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Frank am 03.Mai.09 um 12:01 Uhr
wenn ich das wüsste :ka... Die Temperaturen lagen im Winter min Tag 18°C, Nachts 15°C....
Gruß Frank


meine stand im Winter bei 4° und ganz trocken aber bei 90% Luftfeuchtigkeit. In den letzten 3 Monaten hat die Sonne das Kalthaus auf bis 25° aufgeheizt und die Pflanze wird leicht feucht gehalten.
Sie bewegt sich überhaupt nicht, wie eine Plastikpflanze.
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Gitti †

Hallo Berthold,

das mag vielleicht daran liegen, dass es im Winter etwas zu kalt und dann natürlich auch zu trocken war.

Die Pflanzen leben in der Natur meistens auf Steinen, haben aber immer eine humose Unterlage, welche stets feucht ist. Auch dort wird es teilweise sehr kalt, aber 4 Grad haben die, soviel ich weiß, nicht. Vielleicht kannst der Pflanze im nächsten Winter ein paar Grad mehr geben, dann sollte sie sich auch bewegen.

Grüße Mocki

Berthold

Zitat von: Frank am 03.Mai.09 um 14:54 Uhr
Ich denke das war etwas zu kalt. Zumal währe es toll wenn du mal die Pflanze ablichten könntest und hier posten würdest....

Gruß Frank

Frank, sie wird genau wie in einer vermoosten Felsspalte in 2000 m Höhe behandelt:



nur die UV-Strahlung kann ich nicht bieten.
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Leni

#4
Hi
Frank hat schon alles gesagt, vielleicht noch ein paar Hinweise von mir.
Wie ich schon vor Jahren im "alten Forum" schrieb, ist das entscheidende ein sehr strukturstabils Substrat, das sehr gut Wasser abzügig ist.
Es ist aus meiner Erfahrung heraus vollkommen egal, welche Gesteinsarten man nimmt.
Ob Gneis, Granit, Lava, es ist egal. Es gibt keine nennenswerten Unterschiede.
Allerdings bietet für mich Lava inzwischen 2 entscheidende Vorteile im Vergleich zu anderen Gesteinen. Zum einen das Wasserhaltevermögen und in der Verwitterung das Freisetzen von Spurenelementen.
Den organischen Anteil im Substrat sollte nicht unterschätzt werden. Hier verwende ich fast kaum noch Rinde, da sie zu kurzlebig ist, zu stark säuert. Inzwischen verwende ich hier Kokosfaser  gehackt.  Ich versuche den Anteil wieder zu erhöhen, da, wie Frank schon schrieb, im Sommer täglich 2 x gewässert wird. Das ist mir etwas zu viel.
Der Tontopf ist Muß.
Die Erfahrung mit den Abdecken der Wurzeln habe ich auch gemacht. das "Verbrennen" der Wurzeln an heißen Sommertagen wird noch verstärkt, je dunkler (Lava) die Substratoberfläche ist. Ich habe diverse Mosse getestet, eine Super Lösung ist noch nicht gegeben. Die typischen Steinmoose zerfallen schon beim Entnehmen und wachsen sehr schlecht an. Besser war das Ausbringen von reifen Sporenkapseln, es dauert halt dann ein bisserl.

Berthold

Zitat von: Frank am 04.Mai.09 um 19:54 Uhr
Oh je Berthold :heul :heul....da blutet mein Herz...
Ich hoffe das hilft dir noch mehr weiter....
"steinchenhafte" Grüße Frank

Oh je Frank, ich hatte sie in einem kleinen Tontopf, so wie Deine Pflanzen und wollte ihr jetzt mal was Gutes tun. Sie hat auch 10% Neudohum im Substrat als Dünger und als Pilzinfektion. Dann muss ich wohl alles wieder zurück bauen.

Die längere Phase der Feuchtigkeit des Wurzelbereiches, die Du in Plastiktöpfen bemängelst, dürfte doch eigenlich nur die Infektionsgefahr erhöhen aber das Wachstum fördern. Ich setze da einige Pilze im Substrat ein, die andere Infektionspilze und anaerobe Bakterien fernhalten. Das sollte doch eigentlich auch bei Epiphyten funktioniern, was meinst Du?
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Lisa.

Zitat von: Frank am 04.Mai.09 um 20:44 Uhr
Na ja also ein wenig feiner Aquariumkies,oder feines Lavalit(bekommt man als Streugut im Baumarkt)oben rauf währe schon besser....der NT sucht sich den Weg durch das feine Streu, vielleicht so viel das gerade noch die hälfte des NT´s rausschaut......zumindest sollest du die Wurzel bedecken. Aber ansonsten sieht sie sehr gut aus die kleine...ist das eine lucasiana???
Gruß Frank

Bei diesem Substrat muss man sich wohl auch weniger Sorgen um das Verfaulen der Neutriebe machen. Gut, dann decke ich sie noch etwas ab. Danke!

Soll eine fourneri sein.
Grüße
Lisa

Lisa.

Zitat von: Frank am 04.Mai.09 um 22:48 Uhr
Zitat von: Moli am 04.Mai.09 um 22:32 Uhr
Soll eine fourneri sein.
Ok auf die erste Blüte bin ich mal gespannt........

Ich auch; sie hatte schon geblüht, aber noch nicht bei mir.

Sagt mal, Neudohum, das ist doch quasi Blumenerde, oder?
Grüße
Lisa

Berthold

Zitat von: Moli am 04.Mai.09 um 22:54 Uhr
Sagt mal, Neudohum, das ist doch quasi Blumenerde, oder?

diese Neudohum Pflanzerde ist eine Standardblumenerde ohne Torf mit Holz und Kokos, etwas Ton und viel Dünger. Ausserdem enthält sie Bodenpilze, die Nährstoffaufnahme vieler Pflanzenarten deutlich verbessern.
Bei den Erdorchideen besteht der Effekt darin, dass das Wurzelsystem nicht abfault, es existiert also ein Schutzeffekt vor anaeroben Bakterien und bösartig wirkenden Pilzen. Unter diesen Randbedingungen können die Erdorchideen stärker gedüngt werden ohne abzufaulen.
Neudohum ist nicht sehr lange stabil, nach ca. 5 Monaten bei feuchter Haltung wirkt der Schutzeffekt nicht mehr und es können sich andere Pilze im Substrat ansiedeln, die jede Orchidee schnell zum Abfaulen bringt.

Es ist in reiner Form optimal zum Pikieren von Flaschensämlingen von Erdorchideen für ca. 6 Monate. Erste Versuche mit Sämlingen von Epiphyten sehen erfolgsversprechend aus.
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Lisa.

Von Sämlingskultur habe ich gar keine Anhung, aber generell würde ich zumindest keine Erde an "erwachsene" Epiphyten tun. Auch die, die viel Wasser mögen, wollen trotzdem Luft an den Wurzeln und Erde verdichtet zu sehr.
Bei Vanille und Cymbidium mag das z.B. gehen, bei Laelia und Cattleya lieber nicht.
Grüße
Lisa

Berthold

Zitat von: Moli am 05.Mai.09 um 13:09 Uhr
generell würde ich zumindest keine Erde an "erwachsene" Epiphyten tun. Auch die, die viel Wasser mögen, wollen trotzdem Luft an den Wurzeln und Erde verdichtet zu sehr.
Bei Vanille und Cymbidium mag das z.B. gehen, bei Laelia und Cattleya lieber nicht.

Das verdichtete Substrat mit dem geringen Luftaustausch hat ja den prinzipiellen Nachteil, dass sich anaerob arbeitende Mikroorganismen im Wurzelbereich festsetzen und die Wurzeln zerstören wenn genügend und gleichmässig Feuchtigkeit vorhanden ist.

Wie ich die schönen Bilder vom Naturstandort beurteile wachsen dort die Pflanzen in den Felsspalten auch in einem ziemlich dichten Substrat. Diese kleinen Humusnester in den Felsspalten sind meist stark verdichtet. Die gleichen Verhälntnisse hat man auch in unseren Alpen, wo z.B. diese Teufelskralle Phyteuma comosa wächst.

http://images.google.de/imgres?imgurl=http://flora.nhm-wien.ac.at/Bilder-P-Z/Physoplexis-comosa-2.jpg&imgrefurl=http://flora.nhm-wien.ac.at/Seiten-Arten/Physoplexis-comosa.htm&usg=__4IKAvVU-MhRlRSRlpM1ZC3CiCAg=&h=768&w=576&sz=73&hl=de&start=2&um=1&tbnid=AnWd77Ptmzu2TM:&tbnh=142&tbnw=107&prev=/images%3Fq%3Dphyteuma%2Bcomosa%26hl%3Dde%26sa%3DN%26um%3D1

Welche Mechanismen verhindern am Naturstandort, dass die Laelien dort in verdichtetem Substrat existieren können und hier bei der Topfkultur nicht?
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Berthold

#11
Sehr interessante Standorte, Ralle. Ich schätze es handelt sich um Sandgestein oder Gneis mit einem pH-Wert von ca. 5 in den Humusnestern.
Hat jemand diese Standorte mal genauer untersucht? Vielleicht ist der pH-Wert auch noch niedriger, sodass sich die Pflanzen durch die sauren Bedingungen Infektionsen vom Halse halten, so, wie das z.B. Cypripedium acaule macht.
Wenn das zutrifft, könnte man die Pflanzen hier in saurerem Substrat mit mehr Feuchtigkeit und bei höheren Temperaturen kultivieren, ohne ein Abfaulen zu riskieren.
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Berthold

Zitat von: ralle am 06.Mai.09 um 15:35 Uhr
Da hast du Glück! - 

Gruss,
Ralle

sehr ordentlich Ralle. Habe nur mal eben auf die Schnelle überflogen.
Mein Verdacht auf den sehr niedrigen pH-Wert scheint sich zu bestätigen. Alle Standorte liegen bei unter pH 4. Das sollte erhebliche Konsequenzen für die Kultur haben und einige neue Möglichkeiten eröffnen. Bei unter 4 können nämlich kaum noch Pilze und Bakterien existieren, die die Pflanze schädigen. Da kann man alles immer warm und feucht halten ohne Schaden.
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Charlemann

Ichhabe ja neuerdings auch eine Berthold.
Aber mach Du mal zuerst mit Deiner die Versuche! grins

Wenn´s dann klappt ziehe ich nach!

Berthold

#14
Zitat von: Charlemann am 06.Mai.09 um 21:09 Uhr
Aber mach Du mal zuerst mit Deiner die Versuche! grins
Wenn´s dann klappt ziehe ich nach!

Michael, wir müssen ein Substrat finden mit einem pH-Wert von 3,5 und mit einer guten pH-Puffereigenschaft. Dann kann man die Pflanzen sicher auch in normaler verdichtender Blumenerde in Plastiktöpfen kultivieren. Zumindest sollte die Substratverdichting und die Feuchtigkeit nicht mehr eine so grosse Rolle spielen.Wie man die Blüte auslöst ist eine andere Frage. Das kann man später untersuchen, wenn man erst mal die Pflanzen zu gutem Substanzzuwachs bringen kann ohne dass sie abfault. Aber das wissen die Experten sicherlich schon lange.

Wie sieht es mit Quarzit oder ganz saurem Sandstein aus? Schau mal in Deinem "Umfeld", ob Du sowas findest.


Liebe Steinlaelienfachleute, wie liegt etwa der pH-Wert in Euren Substraten? Wenn er über 5 liegt muss man höllisch aufpasssen mit der Drainage und dem gesamten Feuchtigkeitshaushalt im Topf, wie Ihr es wohl tut.
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