Ferraria

Begonnen von walter b., 05.Feb.22 um 14:10 Uhr

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walter b.

Ich habe mich zuletzt zum Kauf dreier Knollen von Ferraria crispa hinreißen lassen, weil ich die Blüten wirklich toll finde.

Hat Jemand Erfahrung mit der Kultur dieser faszinierenden Spezies?
Ich habe im Netz etwas zu recherchieren versucht, nun stehe ich da und bin mit den Angaben auf der Packung nicht wirklich sicher. Im Frühjahr (März bis Mai) pflanzen und mit leichtem Schutz winterhart, kann das stimmen? Ich bin etwas ratlos...    :weird

Vielen Dank schon für Euer Wissen!!

Ada

#1
Hallo Walter,
heute habe ich Deinen Beitrag zu Ferraria crispa entdeckt, mit Deiner Frage zur Kultur.
Stimmt, die Blüte dieser Pflanze ist faszinierend, deshalb habe ich sie auch schon seit mehreren Jahren in Kultur. Ein Mal hatte ich schon das unglaubliche Erlebnis, dass sie geblüht hat. Also einfach ist sie nicht.
Winterhart, das heißt draußen bei unseren feuchten Winterbedingungen, ist sie, auch mit leichtem Schutz, nicht. Ziemlich frosthart bei trockenem Stand, also im Kalthaus, ist sie bei mir schon.
Sie steht wie meine übrigen afrikanischen Zwiebelpflanzen in meinem ungeheizten Gewächshaus. Ferraria ist, wie die meisten Zwiebelpflanzen aus dem südlichen Afrika, ein Winterwachser. Der Austrieb beginnt im Herbst, über den Winter bildet sie das Laub, und bei mir hat sie dann im März mit der Knospenbildung begonnen.
Die Knolle sieht eigenartig aus. Sie wird senkrecht eingepflanzt, also mit den Austriebspunkten seitlich. Mit der Zeit bildet sie eine Traube mit vielen dieser Knollen, das sieht interessant aus.
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen, was die Kultur betrifft. Ein paar Bilder hänge ich auch noch an,
liebe Grüße,
Ada

walter b.

Ada, vielen Dank für die Info über Deine Erfahrungen mit der Art. Angeboten würde sie quasi als "Sommerzwiebel" wie beispielsweise Gladiolen oder Dahlien, die man im Frühjahr legt und die dann im Sommer oder Herbst blühen. Also kpmplette Fehlanzeige, oder?
Kann es eventuell gelingen, die Pflanzen "umzudrehen", indem man sie wie angegeben behandelt und sie im Herbst herausnimmt und über den Winter trocken lagert? Vielleicht stammt das Material ja sogar von der Südhalbkugel, dass das eigentlich der richtige Rhythmus wäre. Nur so ein Gedanke...

Ada

Hallo Walter,

das mit dem "Umdrehen" klappt bei vielen Knollen und Zwiebeln nicht. Wir könnten kein Schneeglöckchen dazu bringen, erst im Herbst zu blühen, wenn wir es aus der Erde nehmen und im Winter trocken lagern - es würde trotzdem im Spätwinter austreiben, dafür hat es eben sein Speicherorgan, der den Austrieb nährt. Das sieht man auch gut an Schneeglöckchen, die aus Versehen oder durch Tiere ausgegraben wurden und auf der Erdoberfläche oder auf dem Weg liegen, sie treiben immer zu ihrer Zeit aus.

Zurück zu Ferraria: ich habe über mehrere Jahre verschiedene Exemplare gehabt. Hier beginnt der Austrieb im Herbst, wenn auf der Südhalbkugel Frühjahr ist, und die Blüte war bei mir im März/April, wenn dort der Herbst beginnt.

Einen Topf mit Ferraria-Knollen hatte ich in diesem Jahr trocken im Regal im Gewächshaus stehen lassen, und selbst diese trieben dann, obwohl der Topf (durch die Sommerruhe) völlig ausgetrocknet war, aus, zwar etwas später als die anderen, die ich im Herbst von unten angegossen hatte, aber doch in ihrem angestammten Rhythmus.

Bei welchem Händler hast Du denn die Knollen gekauft? Und hast Du vielleicht ein Foto der Knollen, das fände ich interessant!


walter b.

Die Knollen sind von Dehner, ich kann später Fotos machen.

walter b.

So, etwas verspätet hier jetzt ein Bild der drei Knollen. Ich finde dass es aussieht als würden sie gerne zeitnah austreiben...