Cypripedium acaule und acaule album

Begonnen von Stick †, 10.Mär.10 um 10:49 Uhr

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knorbs

nur mal als gedanke...claus hat ja auch schon angemerkt, dass in den nordamerikanischen wildstandorten eine ständige berieselung mit nadelstreu stattfindet. hinzu kommt, dass die "zersetzungszeiten", also die zeiten in der pilze + bakterien diese nadelstreu zersetzen können aufgrund des kälteren klimas deutlich kürzer sind als bei uns, d.h. in den nordamerikanischen beständen baut sich dadurch zwangsläufig eine nur wenig zersetzte saure rohhumusschicht auf während hier in unseren gärten diese ständige nadelstreuberieselung fehlt + die mikroben das wenige material auch noch fast das ganze jahr über abbauen können. dabei werden die löslichen bestandteile aufgrund der klimatischen bedingungen hier (viel regen, wenig schnee) beständiger ausgewaschen. daher denke ich auch, dass wir nicht umhin kommen, acidophile pflanzen regelmäßig mit extra angesäuerten regenwasser zu gießen um das saure ausgangssubstratmaterial sauer zu halten. natürlich gibt's vergleichbare gebiete auch bei uns, z.b. das fichtelgebirge in meiner nähe. aber wer hat schon diese vorausetzungen im garten...

Berthold

Norbert, aber acaule kommt in den USA auch in wärmeren Gegenden vor, deshalb kann die angeblich kürze Warmperiode in den USA gegenüber Deutschland keine wesentliche Rolle spielen

http://plants.usda.gov/core/profile?symbol=CYAC3
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Carsten

Ich denke, knorbs denkt richtig. Ich habe keine Kulturerfahrung mit acaule, und nur einmal Standorte gesehen. Diese Standorte lagen im Hügelland bis 400m im Mischwald. Hügel = schräg = gute Drainage. Mischwald = Nadeln = Rohhumusauflage (wie bei uns im Mittelgebirge, aber nicht unten im Buchenwald!). Die Rohhumusauflage betrug 5-10 cm. Die Hügel waren aus Granit, aber der Untergrund war mehrere Dezimeter tief podsolidiert: da war nichts mehr außer Quarzsand. Die acaule wuchsen fast nur an Stellen, wo sonst nichts wuchs. Licht war ausreichend vorhanden, ich vermute, es war an diesen Stellen zu trocken für viele andere Pflanzen. Die Pflanzen wuchsen in der Rohhumusauflage; keine der Wurzeln ist in den mineralischen Untergrund eingedrungen.

Catwheazle

ich hab auch einen acaule schon seit 3 Jahren in reinem Buntsandstein. Relativ trocken, so daß dort auch sonst fast nichts wächst. Ohne Essigwasser. Abwarten, wie es sich weiterentwickelt.
Bernd
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Berthold

Bernd, ist der pH-Wert des Buntsandsteins bekannt? Er ist nicht leicht zu messen, da vermutlich wenige lösliche Bestandteile drin sind. Wenn man etwas Wasser drauf kippt, misst man nur den pH-Wert des Wassers.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Catwheazle

der stammt von meinem Heimatort ( Wasgau, Dahner Feldenland) und ist recht sauer und Eisen III oxydhaltig. Das Wasser dort liegt im Ph um 5, Härte nicht messbar.
keine sichtbaren organischen Bestandteile drin. Normalerweise wächst auf dem fast nichts, hauptsächlich weil das Wasser
gleich weg ist und er sofort trocken ist.
Ich hatte es damit ausprobiert, da es im Gegensatz zu Torf stabil bleibt, absolut kalk und fast Humusfrei ist, gut durchlüftet und eher trocken ist und von Haus aus schon ne sauere Reaktion zeigt.
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

christian pfalz

südl. weinstr. die toscana deutschlands

Catwheazle

noch dezu aus de gleiche Egg ?  :prost
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

christian pfalz

südl. weinstr. die toscana deutschlands

Catwheazle

... dann kannst Du Dir den Boden ja mal vor Ort ansehen und ggf. testen. Für mich sinds leider ein paar hundert Km zu fahren :-(
Bernd
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

christian pfalz

hallo bernd,
ich kenne den boden, habe mir schon des öfteren welchen geholt......auch die steine sind bei mir im garten zu finden.....
gruss aus der alten heimat

chris :prost
südl. weinstr. die toscana deutschlands

manilson

Wie muss das Mischverhältnis von Wasser und Essigsäure (6%ig) sein, damit man den gewünschten pH-Wert von 3,8-4,5 erreicht.
Lg,
Manilson

Berthold

etwa ein Teelöffel auf 1 Liter Wasser
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

manilson

Meine erste Acaule kurz vor dem Öffnen der Blüte!
Ist zwar heuer noch keine Kunst das zu schaffen, aber trotzdem freue ich mich daran.  :-)

Stick †

Wie versprochen. Meiner schaut auch so aus. Nächstes Jahr werde ich eine echten alba haben.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.