Schwups, da ist sie eingeglast (SGK Substratglaskultur)

Begonnen von Jill, 20.Jan.16 um 10:41 Uhr

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Zwockel

Eine Erstblüte bei mir.2015 gekauft.

Cattleya mossiae by Will Pfennig, auf Flickr

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Liebe Grüße

Will


Impera

Tolle Aufnahme!!!

Frisch umgetopft :
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Impera

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Rüdi

Hallo Hauzi, Iris, Will, Berthold und Co. ,
jetzt habe ich einige meiner neuen Encyclias eingeglast. Bei dieser Gattung gibt es einige, die wie Steinlaelien rupicolous wachsen. Hat jemand das schon mal ausprobiert, bei SGK anstatt Rinde, Granit- oder feinkörnige Vulkangesteinsbrocken zu verwenden? Mir ist das so in den Sinn gekommen, als ich die Kieselsteine sah.  O-)
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Hauzi

#1612
Ich würde davon abraten. Granit kann zu verstärktem Algenbewuchs führen ebenso wie diverse Silikate, ist aber relativ inert im Gegensatz zu anderen Gesteinen. Kieselsteinen  würde ich ebenfalls nicht verwenden aufgrund der fehlenden eindeutigen Definition. Gesteine sollten aus diesem Grund ebenfalls vermieden werden. Inbesondere Kalkeinschlüsse oder andere Karbonate können dazu führen, dass der pH-Wert steigt und sich das Substrat verstärkt abbaut, abgesehen davon, dass die Wurzeln verfaulen. pH 10-11 ist dabei keine Seltenheit. Quarz und ähnliche sehr inerte kristalline Mineralien können durchaus verwendet werden.

Mitunter kann Marmor als Ca-Zusatz in SGK fungieren, sofern nicht zuviel davon verwendet wird. Marmor hat einen höheren kristallinen Anteil und ist somit gegenüber Abbau bzw. Zersetzung stabiler als der rein amorphe Kalk. Unter keinen Umständen Kalk in geschlossenen Gefäßen verwenden.

Auch mit anderen mineralischem Gestein in zu großen Mengen wirst du bei SGK keine Freude haben, insbesondere in Kombination mit Nässe und organischem Material, aber auch ohne die 2 Letztgenannten. Vereinfacht gesagt. Häufig beinhaltet ein solches Material mehrere Elemente in großem Maße andere dafür aber überhaupt nicht, dh. es wird schwierig dem Substrat angepasst zu düngen. Bei dem meisten organischen Material ist das Verhältnis verschiedener Elemente mehr oder weniger in einem für eine andere Pflanze brauchbarem Verhältnis, jetzt mal unabhängig etlicher anderer Faktoren und Prozesse.

Lass uns aber an Versuchen teilhaben. Was du probieren kannst, wofür ich noch nicht die Zeit hatte, Glaskugeln in verschiedenen Größen in beschriebenem Aufbau als Substrat zu verwenden. Wäre eine Möglichkeit das Hauptprinzip von SGK zu verdeutlichen. Das wird nämlich von vielen erst gar nicht erkannt.

gez. Hauzi

Zwockel

Recht so, macht mal Versuche.
Impera hat ja auch Kies drin.

Liebe Grüße

Will

Rüdi

#1614
Ich danke vielmals!  :classic

Nun, ich erkenne jetzt, dass es wohl auch am geschlossenen System liegt, wenn das nicht funktionieren könnte. Es gibt ja in der Kultur der Steinlaelien sehr erfolgreiche Methoden, die der Natur nachempfunden sind. z.B. als Substrat völlig anorganisches Material wie Kies, Bims (nicht Bimbes grins), Lavalit etc. und dann in einer Tonschale bzw. gebrannter Keramik (Bonsai-Schalen) bis mindestens zur Gürtellinie (inkl. Wurzelbereich) konstant im Wasser stehend.
Allerdings wird das Wasser (wenn aufgedüngt) wieder entfernt und durch Regenwasser ersetzt.
Es wird wohl schwierig sein, im geschlossenen System das Wasser jeweils auszutauschen. 
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Rüdi

hier noch ein Bild von Encyclia granitica (ohne Wasser)
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Berthold

Zitat von: Rüdi am 19.Mär.18 um 10:41 Uhr
Es wird wohl schwierig sein, im geschlossenen System das Wasser jeweils auszutauschen.

Ja, in einem geschlossenen System findet kein Stoffaustausch statt. Dort  können sich also bequem beliebige Infektionskeime ansiedeln und sich wohl fühlen.
In einem Bachbett findet durch die Strömung ein extremer Stoffaustausch statt und spült alle Infektionskeime  fort.
Diesen Trick mit dem Durchspülen des Würzelbereiches nutzen viele Orchideen in der Natur, wohl auch Phragmipedium kovachii, das auf schrägen leicht Wasser durchspülten Felshängen wächst.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Impera

Rüdi, ich kann jetzt schlecht abschätzen wie groß Steinlaelien und Co sind. Aber wenn sie in eine hand-elsübliche Glasvase passen, spricht ja auch nichts als evtl Bequemlichkeit dagegen, die Vase regelmäßig "durchzuspülen" - also bis oben hin füllen und wieder auskippen wenn man denkt, die Pflanze hat genug aufgenommen bzw das Substrat braucht eine "Erfrischung".

Bei den Gläsern, bei denen das Substrat die Feuchtigkeit gleichmäßig hält mache ich die komplette Wässerungsprozedur nur noch alle paar Wochen (oder auch Monate :whistle), also regelmäßig nur die Kiesschicht füllen, wenn nötig, aber je nach Zersatz der Pinienrinde sammelt sich ja auch etwas "Mulch" an, der sich dann zwischen alles setzt. Wenn man das Gefühl hat, die Wurzeln wollen wieder mehr "atmen", spüle ich so ein Glas dann mehrfach durch.
Bei festem Substrat wirst du vermutlich kein Problem mit Feinteilen haben, aber das "erfrischen" ist jederzeit möglich. Und auch da ist ein wenig Kohle sicher auch nicht verkehrt.

Die kann man auch jederzeit wieder hinzugeben, wenn man meint, die bisherige 'ist verbraucht'...

Mich würde das glatt reizen, auszuprobieren. Allerdings hatte ich mit solchen Orchideen bisher noch gar keine Berührung...  kannst du was empfehlen, was etwas robuster ist? (Oder hast du eine "übrig"?  Ich könnte gegen Vanilla tauschen grins)
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Rüdi

Hallo Impera,
Dank für die Einschätzung.
Nun, die Encyclias stammen meist aus den gleichen Habitaten wie viele Cattleyen. Also wäre die Pflege wie die der Cattleyen. Die Steinlaelien sind fast durchweg kleinwüchsig. Sie brauchen aber eine andere Kultur wie die epiphytisch wachsenden Laelien und Cattleyen, da sie halt am Boden (Felsen) und im Boden (Felsspalten) wachsen. Dazu gibt es entsprechende Literatur, auch hier im Forum (allerdings nicht üppig). Die wenigen felsbewohnenden Encyclias sind am besten gleich wie Steinlaelien zu behandeln.
Zitat von: Impera am 19.Mär.18 um 12:08 Uhr
Allerdings hatte ich mit solchen Orchideen bisher noch gar keine Berührung...  kannst du was empfehlen, was etwas robuster ist? (Oder hast du eine "übrig"?  Ich könnte gegen Vanilla tauschen grins)
Was meinst Du mit "solchen Orchideen"? Cattleyen, Laelien oder nur Encyclien?
Alle meine Pflänzchen Einzelstücke, jung und alt, aber noch nicht geteilt. Sollte ich jetzt im Frühjahr doch was zum abgeben finden, melde ich mich. 
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Impera

Zitat von: Rüdi am 19.Mär.18 um 16:14 Uhr
Hallo Impera,
Dank für die Einschätzung.
Nun, die Encyclias stammen meist aus den gleichen Habitaten wie viele Cattleyen. Also wäre die Pflege wie die der Cattleyen. Die Steinlaelien sind fast durchweg kleinwüchsig. Sie brauchen aber eine andere Kultur wie die epiphytisch wachsenden Laelien und Cattleyen, da sie halt am Boden (Felsen) und im Boden (Felsspalten) wachsen. Dazu gibt es entsprechende Literatur, auch hier im Forum (allerdings nicht üppig). Die wenigen felsbewohnenden Encyclias sind am besten gleich wie Steinlaelien zu behandeln.
Zitat von: Impera am 19.Mär.18 um 12:08 Uhr
Allerdings hatte ich mit solchen Orchideen bisher noch gar keine Berührung...  kannst du was empfehlen, was etwas robuster ist? (Oder hast du eine "übrig"?  Ich könnte gegen Vanilla tauschen grins)
Was meinst Du mit "solchen Orchideen"? Cattleyen, Laelien oder nur Encyclien?
Alle meine Pflänzchen Einzelstücke, jung und alt, aber noch nicht geteilt. Sollte ich jetzt im Frühjahr doch was zum abgeben finden, melde ich mich.

Ich meine solche, die einen derart speziellen Boden /spezielle Haltung benötigen und es wohl auch eher "trocken" mögen... oder nur um den Wurzelbereich? vermutlich spielt auch die Höhe der LFK eine Rolle?

Bei Einzelstücken wagt man doch lieber keine Experimente...

Ich habe Cattleyas und auch ein paar Laelienmixe, diese waren in Glaskultur wohl glücklicher als in Kokoskörben an der Wintergartenwand m. Aber alles Pflanzen, die in Pinienrinde gehalten werden. Einige habe ich am Wochenende zurück in Gläser gesetzt. Und ein paar habe ich umgehängt. Ich habe eine Treppe im Wintergarten, die sich bisher anbot, darunter Orchideen zu hängen... Phalaenopsen blühen dort, aber den Cattleyas u Co war es bisher wohl zu dunkel um dort zu blühen. Einzig eine SLC GoldNugget ist zufrieden an der Wand und blüht dort regelmäßig, mal sehen ob der Rest in Gläsern wieder zufriedener ist...
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