Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?

Begonnen von partisanengärtner, 04.Dez.22 um 17:32 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

partisanengärtner

Wäre das eine Möglichkeit Carnivoren oder Ericales damit zu versorgen?
Die sollten ja auf dem Gebiet nicht so bedürftig sein.
Zusätzlich gäbe es auch noch ein wenig Schwefel.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Sorry, eine Frage für Chemiker.
Ich weiss nur, dass man Schwefel für die Herstellung von Schießpulver und für die Kultur von anaeroben Bakterien benötigt.
Hast Du den Eindruck, dass Deine Carnivoren unter Schwefelmangel leiden?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Meine eigenen noch nicht, aber von anderen Enthusiasten höre ich da Probleme.
Nepenthes scheint da kritischer zu sein.
Ich pflege keine weil ich allenfalls outdoor noch zulegen kann.

Allerdings werde ich im kommenden Jahr für ein paar Inseln doch mal Gips einsetzen um zu sehen wie er sich verhält.
Für einige Pinguicula wäre das eine Option.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Deutschen Karnivoren-Standorte zeigen oft höheren Schwefelgehalt.
Da könnte Gips als Schwefelquelle dienen, nicht als Calcium-Quelle

Siehe hier:
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Wenn Schwefel freigesetzt wird sollte ja auch Calcium im gleichen chemischen Prozess frei werden.

Oder sind meine Vorstellungen von Chemie zu laienhaft.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 04.Dez.22 um 19:35 UhrWenn Schwefel freigesetzt wird sollte ja auch Calcium im gleichen chemischen Prozess frei werden.

Oder sind meine Vorstellungen von Chemie zu laienhaft.
Problem ist, dass bei einem chemischen Zersetzungsprozess die einzelnen Elemente nach der Zersetzung in unterschiedlicher Verbindung wieder neu auftreten. Dann müssen sie "pflanzenverfügbar" sein, sonst nützen sie nichts.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Calcium in Torf da gibt es nicht viele Möglichkeiten nehme ich an.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Ja, die deutschen Karnivoren meiden auch Kalk, nur Drosera anglica verträgt etwas davon.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Calcium ist nicht gleich Kalk.
Da sind wir uns hoffentlich einig. Wenn Schwefel frei wird, sollte auch jeweils die gleich Menge an Calciumionen frei werden.
Die sollten ja pflanzenverfügbar sein.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Die Chemie von Calciumsufat mit seinem Anhydrit, Dihydrat (Gips) und Hemihydraht ist komplexer.
Siehe auch bei Wiki
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Das dieser Artikel wenig über den Abbauweg von dem Hydrat sagt unter normalen Temperaturen ist Dir schon aufgefallen.
Das wäre interessant da Gips auch als Dünger eingesetzt wird.
In der biologischen Landwirtschaft wird Gips als Schwefeldünger eingesetzt.
In normalen Böden ist der Calciumanteil ja nicht sonderlich ins Gewicht fallend. Da ist eher die Wirkung auf den Ph von Kalk wichtig.
Aber bei Schwefeldüngung durch Gips versauern die Böden nicht da auch der Gegenspieler Calcium frei wird.

https://engel-bergbau.de/produkte/gips-als-biodu%CC%88nger/

https://www.pfluglos.de/nachrichten/multitalent-duengegips

Wobei beide Bestandteile wohl bei karnivoren Gewächsen kaum zur Mangellage kommen werden solange sie tierische Beute machen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Für Cypripedium acaulis würde ich es nicht gerade probieren.
Da kann man mir versichern das Gips neutral ist, aber Vorsicht ist die Muttter der Porzellankiste.

Man weiss ja nie wie das jeweils schwankt.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Ja, es ist auch entscheidend, welche Substanzen in der Umgebung vorhanden sind, die Gips anlösen.
Das beeinflusst den pH-Wert erheblich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)