James Webb Teleskop

Begonnen von Ahriman, 25.Dez.21 um 15:42 Uhr

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Ahriman

Da alle Weltraumteleskope monochrome Bildsensoren haben und natürlich keinen RGB Bayer Filter besitzen wie Consumer-Digitalkameras kann man die Farben nachträglich willkürlich zuordnen. Im Normalfall wie gesagt die kurzwelligsten blau, die langwelligsten rot. Aber es geht natürlich anders, je nachdem was am anschaulichsten ist. Im Carina-Nebel Bild wurden zudem 3 Aufnahmen mit Schmalbandfilter als orange, gelb und türkis eingefügt sodass das Bild 6 Farbkanäle besitzt.

Wichtiger als solche Fotos, die zwar schön aber nur begrenzt wissenschaftlich verwendbar sind, ist das Spektrum astronomischer Objekte. Auswertungen des Spektrographen gibts eh auch verlinkt auf der James Webb Ressourcenseite.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 14.Jul.22 um 10:57 UhrWichtiger als solche Fotos, die zwar schön aber nur begrenzt wissenschaftlich verwendbar sind, ist das Spektrum astronomischer Objekte. Auswertungen des Spektrographen gibts eh auch verlinkt auf der James Webb Ressourcenseite.

Ja, kann man die Frequenzen der ausgesendeten Strahlungen eigentlich schon gut der Art der Erzeugung zuordnen? Mit anderen Worten: Bei welchen physikalischen Prozessen werden welche Frequenzen erzeugt?
Dann kommt noch die Rotverschiebung durch Fluchtbewegungen hinzu, aber vermutlich vernachlässigbar.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Die Rotverschiebung nimmt mit der Entfernung kumulativ zu und ist auf intergalaktischen Distanzen absolut nicht zu vernachlässigen. weit entfernte Galaxien sind so rotverschoben dass man sie nur noch in IR sieht.

Zu den Prozessen die gewisse Wellenlängen erzeugen, auch das muss man entfernungsabhängig betrachten da sich die Wellenlängen rotverschieben. Inerhalb unserer Galaxis erzeugen aber näherungsweise deselben Pozesse wie auf der Erde Effekte bestimmter Wellenlänge. Siehe wieder NIR Cam Dokumentation Tab. 2,3:
https://jwst-docs.stsci.edu/jwst-near-infrared-camera/nircam-instrumentation/nircam-filters

1,4 - 1,8µ beispielsweise kühle Sterne und Emmissionslinien von H2O und CH4
1,874µ Paschen-α Rekombinationsline von Wasserstoff (heiße junge Sterne)
2,121µ H2
2,8-3,2µ Wassereis
3,237µ H2
3,0-3,6µ Kohlenwasserstoffe, CH4
3,3-4µ braune Zwerge, Planeten
4,052µ Brackett-α Rekombinationsline von Wasserstoff (diffuses warmes interstellares Gas)
3,6-4,4µ braune Zwerge, H2O, CH4
4,0-4,4µ CO2,N2
4,654µ CO (Kohlenmonoxyd)
4,708µ H2
4,5-5,1µ braune Zwerge, Planeten

Eine genaue Identifikation ist aber nur anhand des gesamten Spektrums einer Quelle möglich, nicht anhand des Wellenlängenbereichs in dem es strahlt.

Für die langwelligeren und relativ breiten Filter des MIRI ist es schwieriger. Es hat nur einen Engpassfilter.
9,75-11,24µ NH3, Silikate
Mit dem Rest kenne ich mich nicht aus, es wird aber eher als Spektrograph verwendet als als Kamera.

Berthold

#18
Neue Fotos vom Jupiter

Der Jupiter soll die beste Tritium-Quelle für die Menschen sein.
Wir brauchen dringend Tritium für die CO2-neutralen Fusionsreaktoren in unserer Energiewende, da die Russen kein Gas mehr liefern können, weil Kanada ihre Turbinen nicht mehr warten will.

Nach meiner Kenntnis plant Robert Habeck gerade einen Besuch auf dem Jupiter, um Lieferverhandlungen zu führen.

Auch brauchten wir Tritium als Energiequelle für eine Reise zum nächsten Fixstern.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Die Fotos sind wunderschön!

Aber ich glaube nicht dass Tritium vom Jupiter jemals konkurrenzfähig sein wird.  Ist ein bisschen weit und Gravitation sowie Strahlung ist selbst für die robustesten Raumsonden kaum zu bewältigen. Einmal in der Jupiteratmosphäre gibt es nur einen Weg - nach unten. Das Schwerefeld zu verlassen würde unmengen an Energie kosten.

Das Tritium im Realtor aus 6Li zu erbrüten ist wesentlich ökonomischer.