Symbiosepilz ermitteln.

[Charlemann]

Hallo!

Mal eine Frage an die Spezies.
Ich habe da (mal wieder) einen Pilz isoliert, der evtl. ein Symbiosepilz sein könnte.
Gibt es da eine andere Möglichkeit festzustellen ob es sich bei dem Pilz um einen Symbiosepilz handelt, als ein Glas nach dem anderen auszusäen um zu hoffen das es so sein könnte?

[Claus]

Hallo Michael,
die meisten Symbiosepilze haben sog. Langhyphen, d.h. sie kriechen sichtbar lediglich auf der Haferagar-Oberfläche entlang und schließlich ein Stück an der Glaswand empor, wo beim Sterilisieren noch etwas Hafersuppe hingekommen ist. Tatsächlich arbeitet sich der Pilz natürlich auch in die Tiefe, das sieht man aber so nicht. Meistens ist der Typ ein Rhizoctonia.

Es gibt andere Pilze, Dieter hat so einen, der auf Hafer ein oberflächliches Gespinst von Lufthyphen erzeugt, die dann aber teilweise winzige schwarze Sporenbehälter bilden. Außerdem ist da noch ein Pilz mit Langhyphen drin, wahrscheinlich, aber nicht sicher, der eigentliche Symbiosepilz. Jedenfalls keimen und wachsen auf diesem Gemisch - bei Dieter allerdings auf Toresa - etliche Arten.

Leider wird dir nichts anderes übrig bleiben, als deinen Pilz auf Hafer oder holzhaltigen Substraten mit verschiedenen Arten zu testen. Allerdings ist mir bisher kein Pilz unter die Finger gekommen, der besser als der B1 gewesen wäre. Leider.

Viele Grüße
Claus

[Berthold]

Gibt es da eine andere Möglichkeit festzustellen ob es sich bei dem Pilz um einen Symbiosepilz handelt, als ein Glas nach dem anderen auszusäen um zu hoffendas es so sein könnte?

Halte ich für ausserst unwahrscheinlich, da die Pilze sehr spezifisch mit den Orchideenarten zusammen wirken.

Nach einer australischen Veröffentlichung ist es sogar so, dass ein Pilz einer bestimmten Art eine Orchideenart gut keimt, ein anderes Pilzindividuum derselben Pilzart diese Orchideenart viel schlechter oder gar nicht keimt. Da heisst ja, dass minimale genetische Unterschiede über Keimen oder Nichtkeimen entscheiden und das auch noch spezifisch für jede einzelne Orchideenart.


Auch meine Beobachtungen bei der symbiotischen Keimung könnte ich so gut erklären.

[Charlemann]

Hallo !

Er wächst ähnlich wie der B1, macht aber in ca. 5mm oberhalb des Agars an der Glaswand weisse Hyphenknäuel (Pelotone).
Den Pilz habe ich aus meinem Orchideenwald, allerdings nicht von einer Orchideenwurzel, sondern von einer Tanne.
Ich beobachtete das viele Horste in unmittelbarer Umgebung von Tannen standen.
Ein Horst war so dicht an der Tanne, das die Pflanzen praktisch schon auf dem Wurzelfuss wuchsen. Und von diesem Wurzelfuss stammt dieser Pilz.
Er wächst ähnlich schnell wie B1 vielleicht einen Hauch langsamer.
Ich mache jetzt erstmal ein paar Probeaussaaten.
Cyp. calceolus  und Gym. odoratissima sind schon drauf.

[Ralla]

...
Cyp. calceolus  und Gym. odoratissima sind schon drauf.

War das die Multi-Tasking Aktion heute?

[Charlemann]

Yepp!

[Ralla]

Hat nur nicht ganz gefunzt, mit dem Multi-Tasking meine ich.... bist sehr schweigsam gewesen...

[winwen]

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Es gibt andere Pilze, Dieter hat so einen, der auf Hafer ein oberflächliches Gespinst von Lufthyphen erzeugt, die dann aber teilweise winzige schwarze Sporenbehälter bilden. Außerdem ist da noch ein Pilz mit Langhyphen drin, wahrscheinlich, aber nicht sicher, der eigentliche Symbiosepilz. Jedenfalls keimen und wachsen auf diesem Gemisch - bei Dieter allerdings auf Toresa - etliche Arten.
...

Claus,
offenbar hast Du Dieters Pilz(e) auf Haferagar angesetzt. Wie bist Du zu diesem Zweck (ausgehend von -nehme ich zumindest einmal an- der Toresaprobe mit Pilz) genau vorgegangen?

[Charlemann]

Hat nur nicht ganz gefunzt, mit dem Multi-Tasking meine ich.... bist sehr schweigsam gewesen...

Ja Carola,
dafür unterlaufen mir aber bei meiner Art Multitasking nicht so viele Fehler.

[Ralla]

 

[Claus]

Claus,
offenbar hast Du Dieters Pilz(e) auf Haferagar angesetzt. Wie bist Du zu diesem Zweck (ausgehend von -nehme ich zumindest einmal an- der Toresaprobe mit Pilz) genau vorgegangen?

Erwin,
ich habe in der Sterilbank einfach ein paar winzige Fasern des infizierten Toresa auf die Oberfläche des Haferagars fallen lassen.

Gruß Claus