Himantoglossum am Rechberg 2011

[werner]

bei meinen Eltern gingen plötzlich Himantoglossum adriaticum mitten in der Gartenwiese auf.
hat natürlich ein paar Jahre gedauert bis ich es bemerkt habe, die Pflänzchen waren dann schon entsprechend groß.
Inzwischen lauf ich jedes Frühjahr mit Stecken um die Pflanzen zu markieren und vor dem wöchentlichen Rasenmäherterror zu schützen.
mein Vater protestiert zwar jedes Mal lautstark gegen die hässlichen Stecken in der Wiese, aber solange es Fussball im Fernsehen gibt, geht er so wie so nicht in den Garten und meine Mutter muss ran an den Rasenmäher. Die hat aber doch Verständis für die komischen Barilla Nudeln an den Stecken.

anscheinende wachsen die Himsen gerne mal irgendwo, wo man sie nicht erwartet.
vielleicht ziehen die auch weiter und sind nach 10 Jahren an einem Standort wieder verschwunden...

[Charlemann]

Mal ne andere Frage Alexa.
Ist das der einzige Standort dort oder gibt es noch andere Stellen wo Himatoglossen wachsen?
Hinter der Klinik stehen ja auch noch ein paar größere Bäume.

[Phil]

Es gibt auf der anderen Straßenseite noch einige Pflanzen, die sich auch langsam, aber nicht so schnell ausbreiten. Hinter der Klinik haben wir keine Pflanzen finden können. Dort stehen auch andere Bäume.

[Alexa]

Ich habe das gesamte Klinikgelände abgesucht, aber nur die auf dem Seitenstreifen finden können. Wie Phil schon sagt, vereinzelt erobern sie die andere Straßenseite, auch Gebiet der Klinik. Was auffällt, dass sie immer die Nähe der Hainbuchen zu suchen scheinen.

[Charlemann]

ich glaube mit den Hainbuchen hat das nur indirekt zu tun.
Dort fühlt sich wahrscheinlich "nur" der Mykorrhizapilz wohl.
Vielleicht solltet ihr mal versuchen reife Samen rund um die Klinik zu verteilen.
Die Stelle ist ja (wenn ich das richtig sehe) nordöstlich von der Klinik, das ist für den Samenflug natürlich nicht sonderlich förderlich.
Einen Versuch wäre es mal wert.

[Phil]

Und wozu, soll man den Samen verteilen? Die säen sich ja auch ohne unser Zutun schon sehr gut aus.

Die andere Straßenseite liegt übrigens südlich vom oben gezeigten Standort.

[Claus]

Legal wäre es nur, wenn die Samen aus Gartenpflanzen wie beschrieben und kontrolliert verbuddelt werden. Sonst könnte man ja auch eine Pflanze ausgraben, ihr eine Wurzel nehmen und daraus den Pilz isolieren. Das wäre dann nicht legal.

[Charlemann]

Die andere Straßenseite liegt übrigens südlich vom oben gezeigten Standort.

Dann passt es ja, das konnte ich ja nicht wissen.

[Alexa]

Was ist schon legal?
Interessant wäre es, ob man andere Arten dort via Versamung dort ausbringen könnte.

[Berthold]

Was ist schon legal?
Interessant wäre es, ob man andere Arten dort via Versamung dort ausbringen könnte.

Die Bodenstruktur ist für Himantoglossum und Orchis militaris ähnlich, aber die beiden scheinen unterschiedliche Keimpilze zu brauchen.
Und die Pilze vertragen sich nicht miteinander.

[Claus]

Alexa, ja, ok, aber es geht doch um etwas anderes. Wir haben Pilze, mit denen man sehr gut alle Arten Dactylorhiza, Gymnadenia, die meisten Anacamptis, ganz wenige Orchis und Goodyera symbiotisch vermehren kann. Wir haben keinen Pilz für Cypripedien, für die meisten Orchis, für Ophrys und auch nicht für Himantoglossum. Die vorhandenen Pilze stammen offanbar alle aus der Gattung Tulasnella.

Von Ophrys keimenden Pilzen ist aus England zu hören, dass diese Pilze sich genetisch so oft verändern, dass damit eine sichere Keimung nicht möglich ist.

Eine andere Pilz-Gattung, die z.B. Himantoglossum keimt, würde wahrscheinlich wie der B1 wieder eine ganze Reihe anderer Orchideen-Gattungen keimen lassen. Von daher ist das ein heißes Thema.

[Manne]

alexa, streut doch mal etwas samen von a. pyramidalis, aceras, op. holosericea und o. simia neben der riemenzungen aus.
das sollte klappen.

[Alexa]

Ich warte, dass die Kapseln reif werden. Dann probiere ich es.