Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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Berthold

Meine Steinlaelien stehen nun fast 4 Monate im Kalthaus, davon fast 3 Monate bei Temperaturen um die 6°. Das Substrat ist Seramis/Neudohum (80/20) mit einer Moosschicht bedeckt. Das Substrat war immer leicht feucht.

Bei einer Temperatur von über 10° sind die Pflanzen gut angewchsen und haben teils neue kleine Pseudobulben gebildet. Unter 8° ist das Wachstum zum Stillstand gekommen und bei dauerfaften 6° sind deutliche Schäden an vielen Pflanzen aufgetreten.

Die Schäden waren Gewebeschäden im Wurzelbereich und bei den ganz jungen Trieben mit anschliessender Infektion des Wurzelbereichen.

Bei einigen Pflanzen, die deutlich trockener im Kalthaus oder normal feucht bei Zimmertemperatur gehalten wurden, traten die Schäden nicht auf.

Ich kann nicht ausschliessen, dass Neudohum in feuchtem Zustand bei niedrigen Temeraturen infektiös im Wurzelbereich wirkt.

Für mittlere Tagestemperaturen über 10° kann ich die Substratmischung für Steinlaelien empfehlen, z.B. zum Bilden von Wurzeln impotierter wurzelloser Pflanzen.
Ein Langzeittest des Substrates steht noch aus. Dabei entscheidet sich, ob das Substrat eine geeignete Alternative zu der Kulturmethode von Frank bietet.

Das Ziel bei dem Einsatz des Seramis/Neudohum Substrates ist, ein feines Substrat zu nutzen, das guten Kontakt zu den Wurzeln und damit eine gute Nährstoff- und Wasseraufnahme ermöglicht. Die damit verbundene Gefahr von Infektionen im Wurzelbereich, falls sie doch bei niedrigen Temperaturen gegeben sind kann man ev. durch giessen mit pH 3.5 Essigwasser reduzieren. Eine L. milleri wurde ca 2 Monate damit gegosssen, dann aber dem normalen Regen ausgesetzt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Neues Winterquartier für meine Steinlaelien:


Es heizt mit 50 Watt etwa 7° über Umbebungstemperatur auf, das sollte zum Weiterwachsen reichen.
Das bedeutet im Winter eine Schwankung zwischen 12° und 16°.

Ich weiss nur noch nicht wie ich hier 85 Pflanzen unterbringen soll (Frank kultiviert 80).

Sophronitis coccinea und Holcoglossum brauchen diese Wärme im Winter nicht wie sich gezeigt hat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Carsten

Das Gewächshaus im Gewächshaus! Sieht sehr sophisticated aus, kannst Du was über Hersteller/Quellen/Preis sagen?
Wäre es nicht viel sinnvoller, eine kleine Kühlkammer für den kümmerlichen Rest zu kaufen, in der die Temperatur um 7°C abgesenkt wird, und deinen 85 Steinis ein angenehm beheiztes (Groß-) Gewächshaus zu bieten?

Ich denke über die Anschaffung von Heizmatten nach, mit der Überlegung, daß die Wärme von unten zumindest im Wurzelbereich die Temperatur ein paar Grad anhebt. Ob's reicht?

Berthold

Zitat von: Carsten am 19.Feb.10 um 15:58 Uhr
Das Gewächshaus im Gewächshaus! Sieht sehr sophisticated aus, kannst Du was über Hersteller/Quellen/Preis sagen?

Via Gärtner Pötscke als englisches Produkt, 184 Euro frei Haus.

Die kleine Kühlkammer werde ich dann wohl für den Sommer anschaffen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Phil

Die Holcos brauchen dieses Teil wirklich nicht. Die sollten das locker mitmachen.
Der Verstand und die Fähigkeit, ihn zu gebrauchen sind zwei verschiedene Gaben.
Franz Grillparzer

Berthold

Zitat von: Phil am 21.Feb.10 um 20:02 Uhr
Die Holcos brauchen dieses Teil wirklich nicht. Die sollten das locker mitmachen.

ja, haben sie auch, aber der Blütentrieb (BT) ist in der Kälte keinen mm weiter gewachsen. Jetzt aber geht es sofort weiter, täglich 300 µm.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: AndiL am 22.Feb.10 um 00:07 Uhr
Wann ist der beste Umtopfzeitpunkt?
immer kurz nach Beginn der Wachstumsphase. Das hängt von der Vorgeschichte der Pflanze ab, die man von hier nicht beurteilen kann.
Ich würde sie einfach beobachten, wann sich etwas bewegt.

Wenn sie in einem ganz lockeren Substrat stecken würde (wie Frank es benutzt), kann man jederzeit vorsichtig umtopfen, da man die Wurzeln kaum beschädigen muss.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

AndiL

Hab mir gerade nochmal das Substrat angeschaut, hat einen recht hohen Anteil an Rinde, etwas Styropor :weird und scheint sich schon zu zersetzen.


Lisa.

Deine Steinchen scheinen ja kein Wurzelproblem zu haben, und wenn Du sie ohnehin in "klassische" Lava-Rinde-Mischung setzt, zersetzt sich dieses Substrat nicht so schnell.
Die sehen sehr gut aus, mach Dir keine Sorgen.
Grüße
Lisa

AndiL

Lisa, vor allem die kleine sitzt recht locker im Substrat und auch die Wurzel sind Teilweise nur noch Hülle.

Reicht eigentlich das eine Abzugsloch oder sollte unten mehrere Löcher sein?


gitta

Hallo Andi,

wenn Du unten noch eine Drainageschicht aus Steinen im Topf hast, brauchst Du keine zusätzlichen Abzugslöcher.
Umtopfen ist am günstigsten, wenn sich neues Wurzelwachstum zeigt. Dann können die Wurzeln die Pflanze gut im neuen Substrat verankern.
Grüße
Gitta

Berthold

Zitat von: AndiL am 22.Feb.10 um 08:48 Uhr
auch die Wurzel sind Teilweise nur noch Hülle.

diese Hüllen solltest Du mit einer Nagelschere sorgfältig nahe an der Scheinbulbe abschneiden, damit das neue Substrat besseren Kontakt zur Pflanze bekommt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Frank am 24.Feb.10 um 21:37 Uhr
So hier mal das Resultat, Laelia bradei, die Pflanze stand am WE im Schaustand der D.O.G. Gruppe Hessen-Nassau in Neu-Ulm.
Gruß Frank

Frank, die La bra ist sehr gesund. Du hast die BT's stabilisiert, sie scheinen etwas schlapp geworden zu sein. Liegt das an zu tiefen oder zu hohen Temperaturen hier im Schaustand oder hat das mit geringerer Feuchtigkeit zu tun im Verhältnis zu ihrem normalen Standort?
Die Pflanze scheint gut im Fütter, das bekomme ich in Neudohummischungen ohne Zusatzdüngung nicht hin.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Gitti †

Hier mal wieder ein Frischimport, leider noch ohne Blüte. Die Pflanze hat einen Durchmesser von 30 cm und den richtigen Topf zu finden, war gar nicht einfach.

Deshalb zwei Bilder, eines vorher und eines nachher. Zum Schleppen braucht man nun fast eine Sackkarre.

viele Grüße
Gitti

AndiL

Hi,

da die Größere meiner beiden immer umgekippt ist, habe ich sie jetzt umgetopft.

Das Substrat war ein 'normales' Rindensubstrat mit Styropor und Schaumstoff, oben auf waren ein paar Lavekrümel.
Sehr interessant ist, das die Wurzel nach außen an den Tontopf gewachens waren wärend innen im Substrat fast keine Wurzel waren.

Beide stehen jetzt in Lava.