Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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juba

Ich habe seit dem Winter auch ein Steinchen, L. fournieri. Habe sie in sauberen Kies + Split getopft, Lava- bzw. Aqualit konnte ich leider nicht besorgen, hoffe es ist für die Pflanze trotzdem ok.
Auf jeden Fall macht sie gerade drei Neutriebe, die langsam größer werden.

Habt ihr eure Steinchen schon rausgestellt? Ich bin mir unsicher, ab wann die Laelia nach draussen darf?

Berthold

Ich stelle die Steinchen überhaupt nicht mehr raus.
Die Blätter, die unter Glas gewachsen sind, leiden immer, wenn sie draussen der UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt werden. Das gibt immer eine Verzögerung in der Wachstumsphase.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

juba

Oh, draussen in der Sonne war meine Pflanze bereits jeden Tag, nur habe ich sie nachts immer ins Haus geholt. Ich dachte halt, es sei zu kalt (derzeit Temp. nachts 5-9°C).

Berthold

Die Nachttemperaturen von 5° sind in Ordnung, wenn tags die Sonne die Pflanzen wieder auf 25° erwärmt. An ihrem Standort wird es nachts bei klarem Himmel auch sehr kalt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

juba

Mir gefallen die Steinchen immer mehr... endlich mal Pflanzen, die ich auf meinen besonnten Balkon stellen kann! Normale Balkonpflanzen muss ich hier mit Unmengen an Wasser täglich giessen, so dass ich kaum noch Pflanzen dort stehen habe, weil mir das zu aufwendig geworden ist. Da gefallen mir die Steinchen besser - einfach Wasser in die Schale giessen und gut ist.

Könnt ihr Arten empfehlen, die für einen "Steinchen-Anfänger" geeignet sind? Ich mag alles, was klein und mittelgroß wird und nicht so arg lange Blütentriebe macht.

Berthold

Zitat von: juba am 23.Mai.15 um 17:17 Uhr
Könnt ihr Arten empfehlen, die für einen "Steinchen-Anfänger" geeignet sind? Ich mag alles, was klein und mittelgroß wird und nicht so arg lange Blütentriebe macht.

Fournieri blüht leicht. Aber um Dich nicht zu unterfordern empfehle ich auch milleri und lilliputana.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

juba

Oha, dann nehme ich an, dass ich von diesen Arten doch eher Abstand nehmen sollte.
Ich hatte eher an lucasiana gedacht, oder sowas O-)

Muralis

Welche Arten "leicht" sind, da gibt es sehr individuelle Aussagen und es hängt wohl von den jeweiligen Kulturbedingungen ab, wobei da schon Nuancen über den Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Bei mir wächst lucasiana sehr üppig und blüht auch. fournieri hingegen macht mir eher Probleme, da sich die Blütenstände schlecht aus den sich wenig öffnenden Blättern lösen und so drin hängenbleiben, warum auch immer.

Ich weiß nicht, ob es so viele Kultivateure gibt, die sich mit den Steinchen leicht tun...

juba

Das macht nicht gerade Mut, es mit der Gattung zu versuchen :heul

Ich habe einen sonnigen Westbalkon zur Verfügung (Sonne ab Mittag bis zum Sonnenuntergang) und im Winter Westfenster im unbeheizten Bad, oder Ostfenster mit Beleuchtung in einem temperierten Raum.
Die fournieri (wenn es denn eine ist) habe ich nur zufällig diesen Winter gekauft und mich erst nach dem Kauf mit der Gattung beschäftigt.


Berthold

Zitat von: juba am 24.Mai.15 um 10:17 Uhr
Das macht nicht gerade Mut, es mit der Gattung zu versuchen :heul
Wir hoffen aber, dass doch etwas Ehrgeiz in Dir steckt. Wenn du viel Geduld hast, sollte es keine mentalen Probleme geben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Markus_13

Zitat von: juba am 24.Mai.15 um 10:17 Uhr
Das macht nicht gerade Mut, es mit der Gattung zu versuchen :heul

Für mich sind die Steinchen die einfachsten! Allerdings benötigst Du reichlich Geduld! Wenn Du Glück hast, blüht eine etablierte Pflanze, die es bei Dir von Anfang an mag, jedes Jahr - so z.B. meine diversen L. sanguiloba (denen gefällt es wohl bei mir), aber meine L. milleri hat 4 Jahre gebraucht, bis sie zum ersten Mal blühen wollte, obwohl sie als Pflanze viel stattlicher war.

Nicht etablierte Pflanzen benötigen Jahre, um sich bei richtiger Pflege zu etablieren. Schwierig ist das aber überhaupt nicht: Als Substrat keine organischen Materialien (nur ein Gemisch aus Lavalit, Quarzkiesel und Aqualit). Nicht zu viel düngen (etablierte Pflanzen sind aber offensichtlich toleranter, wenn man hin und wieder mit Regenwasser o.ä. gießt bzw durchspült), im Sommer (bei Nachttemperaturen über 10° C) ca. 1-2 cm Wasser im Untersetzer stehen lassen bis es aufgebraucht ist, kurz abtrocknen lassen, dann wieder Wasser nachgießen usw., das ganze Jahr über so hell als irgenmöglich - dann werden Steinchen zum Selbstläufer!

Und noch etwas: so wenig wie möglich stören - also Umtopfen nur dann, wenn es gar nicht mehr anders geht. Und mit mineralischem Substrat geht es zum Glück sehr viel einfacher als mit organischem, weil die Wurzeln nicht daran haften bzw. sofern sie daran haften, macht es ja nichts, die Steinchen wiederzuverwenden (anders als bei organischem Material, dass immer mehr zerfällt und immer größere Probleme macht).

Ich würde Dir unbedingt zuraten! Und besonders gut gehen bei mir Jungpflanzen, wie sie z.B. bei MSB Orchideen erworben werden können - die lernen sozusagen Deine Bedingungen und passen sich von Anfang an Dich an. Bis zur Blüte warten musst Du dann aber auch 3 bis 5 Jahre (aber das musst Du bei den meisten sowieso) - aber es lohnt sich, zumal Du nur 1/3 oder noch weniger pro Pflanze zahlst.

LG Markus

juba

Danke für die ausführliche Antwort!
Über Jungpflanzen habe ich auch schon nachgedacht. Ich finde allerdings keine Infos darüber, wie ich eine Jungpflanze von Moos auf Steinchen umgewöhne? Ab wann sollten Jungpflanzen in mineralisches Substrat? Können Sie direkt in die Sonne, oder sollten sie erstmal hinter Glas? Wie pflegst Du deine?

Berthold

Die Wurzeln der Steinlaelien dürfen nicht zu lange nass sein, deshalb empfiehlt sich dringend ein Tontopf. In Pinienrinde trocknen die Wurzeln etwas schneller ab als in Lava oder anderem Steinsubstrat.

Wenn die Töpfe in der wüstenähnlichen Sonne und im Wind stehen, spielt das Substrat oder das Topfmaterial keine Rolle. Aber leider gibt es in Deutschland schon mal 3 Wochen Regen
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Laelia lucasiana hat jetzt 6 Jahre benötigt um sich hier einzuleben und zu blühen.
Das Kultivieren von Steinlaelien verlangt sehr viel Geduld, wie ich in den letzten Jahren lernen musste. Aber das Warten lohnt sich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

juba

Ich als diesjähriger Steinlälien-Neuling habe eine Frage:
In Frankfurt habe ich eine strukturell sehr kleine Steinlälie gekauft, die mit Laelia reginae gelabelt war. Da Bulben und Blätter aber viel kleiner sind, als bei meiner reginae, tippe ich auf eine liliputana. Übrigens hat sie sehr viele Bulben - aber keine alten Blütentriebe, so dass ich annehme, dass sie beim Verkäufer noch nie geblüht hat.
Nun haben sich bei mir zwei ihrer Neutriebe geöffnet und zeigen Blütenscheiden. Kann ich irgendwas tun, um die Blüte zu induzieren? Bei einer anderen neu gekauften Laelia sind nämlich irgendwann die Blütenscheiden eingetrocknet, was sehr schade war.

Gibt es schon lucasiana-Blüten zu sehen?