Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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Muralis

Zitat von: walter b. am 28.Jul.14 um 13:53 Uhr
Sehr schön!!
Ich halte Dir die Daumen!

Danke, wird schon. 5 Blüten sind in Aussicht!

Berthold

Wolfgang, steht alvaroana im Topf? Hier ist die Art im Topf immer abgefault. Aber im Tontopf mit gröberer Rinde sollte es auch klappen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Ja, sie steht im Tontopf mit nun gewaschenem, sauberem Granit. Aber ich bin mit dem Wurzelwachstum trotzdem nicht zufrieden. Der Triebansatz war beim Austrieb wohl um 2-3 mm zu hoch.
Es wundert mich, dass sie trotzdem so weit gekommen ist und 5 Knospen hat.

Ja, die Steinlälien - ein ewiger Kampf. Wegwerfen sollte man sie und auf Odontoglossen umsteigen. Meine spectatissimum wächst im Moment, dass man zuschauen kann dabei. Auch die unifoliaten Cattleyen wachsen prima mit dem Dünger. Nur bei den Steinis hat man nur Arbeit und immer wieder Rückschläge.

Berthold

Zitat von: Muralis am 05.Aug.14 um 21:05 Uhr
Ja, sie steht im Tontopf mit nun gewaschenem, sauberem Granit. Aber ich bin mit dem Wurzelwachstum trotzdem nicht zufrieden. Der Triebansatz war beim Austrieb wohl um 2-3 mm zu hoch.


Sie will vermutlich aufgebunden wachsen mit sehr schnell abtrocknenden Wurzeln, so in Richtung Vanda auf der Wäscheleine.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Das wäre aber die erste Felsen-Cattleya die so wachsen will...

Viele Grüße
Walter

Berthold

Walter, ich meinte auch nur die Richtung, nicht die Wäscheleine als Ziel.
Ich denke, die Art scheint wirklich etwas empfindlicher als andere Arten zu sein bezüglich der Wurzelinfektionen, zumindest bei mir.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

dancer_m

Wieso macht ihr immer so ein Theater um die Steine!  :devil :devil :devil :devil :devil :devil :devil

Wenn man vernünftige, schädlingsfreie (...)  Pflanzen beim Händler (schwer) bekommt und die Pfanzen in passendem Substrat (auch schwer) vorkultiviert sind dann gibts bei abendlicher Bewässerung (von unten und nachmittäglich auf das Substrat) und warmem, möglichst hellem Standort mit (nicht mal großer) Nachtabsenkung keine Probleme beim Wachstum.
Die Blüteninduktion - da halt ich mich sicherheitshalber raus - aber ich denke es liegt an der UV-Summe in Kombi mit Feuchtigkeit - ist immer ewas schwierig.
Die (vegetative) Kultur der Pflanzen an sich ist dann doch SEHR eher simpel!
Grüßle Martin

walter b.

Möglicherweise kann bei gesunden, schädlingsfreien, gut getopften und dadurch einigermaßen verwurzelten Pflanzen neben UV-Strahlung und der richtigen Feuchtigkeit doch dann auch die Düngerkomponente einen gewissen Einfluss sowohl auf das Wachstum als auch auf die Blütenbildung nehmen...

Viele Grüße
Walter

Muralis

Blühen ist bei mir nicht das Problem  ;-)

Das Problem ist eindeutig die Wurzelbildung, die bei der einen Pflanze unter selben bedingungen super funktioniert und bei anderen (Arten) eben nicht. Es gibt Unterschiede bei den Arten, das ist fix. Gitti hat mir signalisiert, dass alvaroana generell zu den schwierigeren Arten gehört (ohne ins Detail zu gehen).

Tatsächlich ist es bei mir so, dass einige Pflanzen eine Zeit lang super wachsen und irgendwann passt aber etwas nicht. Ich nehme an, dass durch das Tauchen sich Schwebstoffe (die in anderen Töpfen herausgelöst werden) im Substrat ansammeln und dann zu Wurzelproblemem führen. So war es etwa möglich, dass meine Laelia liliputana, die ja prächtig wuchs, am Ende keine Blüte hervorbrachte und das Wachstum faktisch eingestellt hat. Vorübergehend, wie ich hoffe, die Substanz der Pflanze ist durchaus ausreichend und das Substrat nun gesäubert. Bei milleri hab ich das Problem zwar bemerkt, wollte aber das Ende der Blüte abwarten. Das war ein Fehler - die Substanz ist dort mittlerweilen sehr schwach, das Substrat war "krank". Ich hätte sofort handeln müssen.

Steinlälien unter kontrollierten Bedingungen bei guter Ausgangssituation zum dauerhaften Wachsen zu bringen, ist keine Schwierigkeit. Nur darf man sich dann nicht wundern, wenn sie nicht blühen  :devil grins

walter b.

Im Endeffekt sind die Wurzeln extrem empfindlich auf anaerobe Verhältnisse bzw. die Organismen oder deren Ausscheidungen, die sich bei mangelnder Sauerstoffzufuhr im Substrat ansiedeln.
Am Standort scheint die Durchlüftung durch saure Reaktion des Substrates, das richtige Bodenleben und die dadurch entstehende Struktur zumindest für eine Zeitlang gewährleistet zu sein. Und bricht sie dort einmal zusammen, fällt eine tote Pflanze sicher nicht so auf wie in unseren Kulturen...

Viele Grüße
Walter

Berthold

Walter, ich stimme Dir voll zu.
In der Natur gibt es noch eine sehr intensive Licht- und UV-Strahlung, die nach Regen die Wurzeln schnell austrocknet. Das stresst die Pflanzen zwar stark, führt aber sicher auch zu einer gewissen desinfizierender Wirkung.
Dann gibt es hier noch diese Schwarzfäule, die die Pflanzen bei etwas feuchterer Kultur gern befällt. Ich weiss nicht, ob diese Infektion bakteriell oder durch Pilze verursacht wird und ob sie in der Natur bei der intensiven Strahlung auch auftritt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Es ist aber nicht so, dass ich jetzt tatsächlich etwas wegwerfe. Ich werfe eigentlich nie etwas weg und gebe auch nichts ab, da dafür keine Kandidaten in der Nähe sind.
Dazu kommt, dass Steinlälien sehr schwer sterben - es zieht sich über Jahre hin. Ausgenommen diese Schwarzfäule, die bei mir aber nicht auftritt.

Jedenfalls, es gibt auch positive Beispiele. Positiv ist z.B., dass alvaroana (wie auch immer man sie mit dem Familiennamen nennen möge) unverdrossen ihre 5 Knospen vorantreibt. Ein Weilchen wird es noch dauern.

Und manche Pflanzen reagieren auch sehr positiv auf meine jetzige Kultur. Laelia tereticaulis (die aber in Wahrheit nichts anderes als eine rupestris ist in meinen Augen) hat sich nach anfänglichen Blüherfolgen kontinuierlich nach unten entwickelt und war zuletzt für Jahre im prämortalen Stillstand.

Vorletzten Frühling habe ich sie in sauberes Substrat verpflanzt und siehe, esgeht massiv aufwärts wieder, im Verein mit meinem Düngerkonzept.
Man beachte die Blattspreite des neuen Triebs! Vielleicht erlebe ich nach vielen Jahren sogar wieder Blüten...

Dahinter ist die endsfeldzii, die war auch am absteigenden Ast. Nach dem Umpflanzen in sauberes Substrat hat sie ein gutes Jahr nichts gemacht. Dann aber den größten Trieb aller Zeiten!

Also aufgeben tun wir nicht so schnell  grins


Berthold

Ich habe einige Töpfe ins Gewächshaus geholt. Dort ist es jetzt im Tagesmittel 3 bis 5° wärmer. Das bedeutet ca. 30 bis 50% schnelleres Wachstum der Pflanzen (pro 10° Verdoppelung der Wachstumsgeschwindigkeit nach van't Hoff) :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Ich habe meine draußen gelassen und verzichte auf das Zusatzwachstum, gewinne dafür aber mehr Freizeit, weil die Pflege draußen mit dem Gartenschlauch viel einfacher ist  grins

Inzwischen habe ich meine Pflegeprobleme weiter analysiert. 2 Problembereiche zeichnen sich ab: Erstens tendiere ich in Bertholds Richtung, dass ich die Pflanzen nächstes Jahr im Hochsommer aus der Sonnen-Direktstrahlung nehmen werde. Es ist nicht nur die Strahlung, sondern auch der Engpass in der Wasserversorgung. Gleichzeitig werde ich mir ein Wasserversorgungssystem (z.B. a la Gitti) einfallen lassen (müssen). Denn der Hochsommer ist für meine "Felsen-Cattleyen" eindeutig eine Problemzeit.

Das 2. ist die Substratfrage. Ich habe mir im Herbst von msb eine junge, etablierte flavasulina gekauft, getopft in mineralisches Substrat. Ich habe erstmals eine neue nicht gleich umgetopft, sondern dieses Lavalit-dominierte Substrat getestet. Es hat bis heute fantastisch funktioniert!

Die Pflanze hat bei mir blaukornunterstützt mit 11 NT losgelegt, die Blätter sind tiefgrün, die Bulben kugelrund und die Wurzeln offenbar kerngesund, obwohl die Substratoberfläche durch den Dünger etwas veralgt ist. Da muss ich möglicherweise auch meine Konsequenzen draus ziehen...



Berthold

Wenn ich meine Steinlaelien im späten Herbst aus dem Gewächsahus in den Wohnraum (ca. 20° 50% LF) stellen, bleiben oft sich gerade entwickelnde Blütentriebe stecken und trocknen später ein.

Ich hatte diesen Effekt auf schlechte Wasserversorgung durch ein zu kleines Wurzelsystem zurück geführt.
So ein Steckenbleiben trat hier kürzlich bei L. colnagoi und einer weiteren Art auf.
Nach Umstellen der Töpfe in eine feuchte Luftumgebung (70 bis 90%) mit viel Zusatzlicht bei 15 bis 20° (Anzuchtkasten) entwickeln sich die Blütentriebe weiter. Das Substrat ist nur leicht feucht (Rinde in Tontopf).


Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)