Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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Eerika

Hier die keittiana und liliputana.
Beide sind fest bewurzelt, man kann den Topf so hoch heben, dass man die Pflanze in der Hand hat.

Berthold

Zitat von: Eerika am 18.Okt.13 um 22:09 Uhr
Hier die keittiana und liliputana.
Beide sind fest bewurzelt, man kann den Topf so hoch heben, dass man die Pflanze in der Hand hat.

Du meinst, man kann den Topf an der Pflanze anfassen und hochheben, oder?
Pflanzen sehen ja sehr gesund aus :yes

Nur den Dünger hättest Du billiger haben können.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Ich meine, man kann die Pflanze anfassen - nicht den Topf - hoch heben, und der Topf fällt nicht runter.

Tjah, schön sind sie, könnten aber mal auch blühen.

Berthold

Zitat von: Eerika am 18.Okt.13 um 23:16 Uhr
Tjah, schön sind sie, könnten aber mal auch blühen.

ja, zum Blühen werden sie mehr Stress brauchen, mehr Licht, mehr Trockenheit, weniger Dünger. Wenn sie gute Bedingungen haben, werden sie Bulben machen, um Reserve aufzubauen. Da werden sie keine Energie in die Blüten verschwenden wollen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Das Bild habe ich am 8. September bei Gitti im GWH aufgenommen.


Ich denke, die Blüte ist keine Folge von extremen Bedingungen und Stress.
Und Dünger alleine macht keine Blüten.

Muralis

Zitat von: Eerika am 19.Okt.13 um 09:04 Uhr
Ich denke, die Blüte ist keine Folge von extremen Bedingungen und Stress.
Und Dünger alleine macht keine Blüten.

Das stimmt natürlich alles - und andererseits auch wieder nicht. Gestern habe ich mir den Steinlälien-Fotostream von Frank S. angesehen. Der weiß wie´s geht, das ist fix  ;-)

Extreme Bedingungen und Stress führen die Pflanzen ans Existenzlimit und da wollen sie sich sicherheitshalber vermehren, also blühen sie, wenn sie noch können. Düngen ist auf jeden Fall gut, um die Pflanzen zu stärken. Das war übrigens in meiner bisherigen Kultur der Schwachpunkt. Das funktioniert aber nur bei einem intakten Wurzelsystem. S.´s Pflanzen werden ganz sicher gut gedüngt, wohl auch extremen Bedingungen unterworfen (Balkonfoto in der Sonne) und sind daher zwar kräftig, aber gleichzeitig kompakt und knackig, blühen wie verrückt!

Ich hab mir deine Bilder gestern schon kurz betrachtet und überlegt, warum sie nicht blühten. Wurzelsystem muss in Ordnung sein, wenn man den Topf an der Pflanze heben kann. Bulben sind kugelig, extreme Kulturphasen sind folglich vorhanden. Somit sollte es an den Nährstoffen liegen, könnte man also noch stärker düngen - soweit meine vorsichtige Einschätzung.

Ich hab z.B. bei meiner liliputana letztes Jahr gesehen, dass harte Haltung und kugelige Bulben allein noch nicht ausreichen. Heuer hat sich die Pflanze dank gutem Wurzelsystem etwas gesteigert, die Bulben wurden etwas größer und eine von 3en hat letztlich geblüht. Aber erst danach setzte ich die Blaukornmilch ein. Bisher hat das zu 4 Neutrieben geführt, wovon einer schon ziemlich groß ist. Aber ich denke, dass er keine BS haben wird, da eben jetzt die harte Haltung mit intensiver Strahlung fehlt!
Ähnliches bei der super eingewurzelten ghillanyi: Zunächst einmal 2 Neutriebe, von denen einer schön gewachsen ist, der 2. verfault (die Art ist auch recht empfindlich gegen stehendes Wasser am/im Neutrieb), aber jetzt drückt es der Pflanze zur Unzeit noch 4 weitere Neutriebe heraus!

Aber ich mach jetzt einfach weiter, um die Pflanzen zu kräftigen. Näheres werde ich dann im Frühjahr sehen, vll. machen sie da ja noch eine zusätzliche Generation an NT, wie es die milleri schon ein paarmal vorexerziert hat.

VG Wolfgang

Berthold

Zitat von: Eerika am 19.Okt.13 um 09:04 Uhr
Und Dünger alleine macht keine Blüten.

Ich meine, Dünger kann Blüten verhindern, wie Wolfgang erläutert hat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Zitat von: Muralis am 19.Okt.13 um 10:22 Uhr
Somit sollte es an den Nährstoffen liegen, könnte man also noch stärker düngen - soweit meine vorsichtige Einschätzung.
Es sind auch paar Kugel Orchideendauerdünger im Topf.

Ja, der Frank, der hat den Bogen raus! :thumb

Berthold

Zitat von: Eerika am 19.Okt.13 um 10:52 Uhr
Zitat von: Muralis am 19.Okt.13 um 10:22 Uhr
Somit sollte es an den Nährstoffen liegen, könnte man also noch stärker düngen - soweit meine vorsichtige Einschätzung.
Es sind auch paar Kugel Orchideendauerdünger im Topf.


ja, dann wachsen sie gut und werden kräftige Pflanzen mit guten Wurzeln aber blühen nicht.
Deshalb sollte man zuerst kräftige Pflanzen kultivieren und sie dann auf Sparflamme setzen, damit sie blühen.

Mit Amaryllis belladonna muss man das genau so machen, sonst blühen sie nie.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Ich stelle mir das momentan so vor: Im Spätwinter, wenn die Tage länger werden und das Licht hinterm Glas bei mir im WiGa schon recht stark wird, dann kommen die Neutriebe. Nun beginnt man ordentlich zu düngen, am besten mit Blaukorn, wo ordentlich Stickstoff und Phosphor drin ist. Beizeiten kommt die Pflanze raus in die Stressbedingungen, wo dann allmählich auf Kali umgestellt wird. Dann blüht die Pflanze aus allen Rohren und die Düngung wird eingestellt. Worauf die Pflanze bis zum nächsten Spätwinter nichts mehr macht.

Blöderweise gibt es da aber auch noch andere Rhythmen, nämlich Arten, die den Neutrieb noch im selben Jahr anlegen, um erst im nächsten Frühjahr zu blühen. Da muss man dann den Düngeablauf entsprechend adaptieren.

Man beachte bitte auch das tiefe Dunkelgrün des Blattwerks bei Gittis Pflanze; von selber kommnt das ganz bestimmt nicht. Was ist das übrigens, reginae oder kettieana (die Pflanze heißt übrigens momentan richtig Cattleya kettieana), ich kann diese beiden bis jetzt noch nicht so richtig unterscheiden,,,

Berthold

Zitat von: Muralis am 19.Okt.13 um 12:57 Uhr
Nun beginnt man ordentlich zu düngen, am besten mit Blaukorn, wo ordentlich Stickstoff und Phosphor drin ist. Beizeiten kommt die Pflanze raus in die Stressbedingungen, wo dann allmählich auf Kali umgestellt wird. Dann blüht die Pflanze aus allen Rohren und die Düngung wird eingestellt.

Ich würde zu den entsprechenden Dünge-Zeiten immer mit dem gleichen Kali-betonten Dünger mit Spurenelementen düngen. Dass Kalium bei Steinlaelien zum besseren Blühen führt, glaube ich nicht.

Die meisten Pflanzen sind ja im brasilianischen Rhythmus und treiben hier erst ab September, weil sie glauben, die warme Regenzeit kommt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Muralis am 02.Nov.13 um 16:14 Uhr

Soeben habe ich die noch blühende alvaroana ausgetopft. Wie erwartet zerfiel sie in 2 Teile, da das Wurzelsystem extrem schlecht beisammen war. Der Teil mit der Blüte hatte wenigstens noch ein paar lebende Wurzeln, der andere dagegen nur mehr Reste davon.

Ursache waren natürlich organische Reste im Substrat, die dieses in eine schwarze feuchte Masse verwandelt hatten, obwohl darunter grobe Granitsteine als Drainage eingebracht gewesen waren. Fazit: Pflanze die Lälien künftighin ausschließlich in rein mineralisches Substrat

VG Wolfgang

Wolfgang, im letzten Winter sind hier aber auch bei einigen Pflanzen Wurzeln abgefault, die in mittlerer Lava standen.
Das Problem ist vermutlich zu lange feuchte Wurzeln bei niedrigen Temperaturen. Und da trocknet neue Rinde etwas schneller ab, als Lava. Pflanztöpfe sind auch von Vorteil, bei denen die Substratfeuchte durch die Wand verdunsten kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Ich denke, dass es viel zu niedrige Temperaturen, wie bei Dir wesentlich schlimmer sind, als bei meinen Temperaturen.
Wolfgang wird die Steinchen bestimmt nicht in der siebirischen Kälte halten, denke ich mal.
Meine Steinchen sitzen auch in den Steinchen und paar im toten Moos.

Berthold

Zitat von: Eerika am 02.Nov.13 um 23:37 Uhr
Ich denke, dass es viel zu niedrige Temperaturen, wie bei Dir wesentlich schlimmer sind, als bei meinen Temperaturen.
Wolfgang wird die Steinchen bestimmt nicht in der sibirischen Kälte halten, denke ich mal.


Meine Pflanzen stehen nicht bei sibirischen Temperaturen, sonder so bei minimal 10 bis 15° im Winter. Aber die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, sodass praktisch nichts abtrocknen kann. Nachts ist meist der Taupunkt erreicht und es bildet sich Tau auf den Pflanzen.
In trockenem Substrat werden diese Temperaturen mit Sicherheit gut vertragen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Guten Morgen!

Mein Wintergarten ist ungeheizt, folglich kann die Temperatur im Hochwinter sehr stark absinken! Schweren Herzens muss ich dann eine elektrische Heizung anwerfen, um die Temperatur für die paar kältesten Tage um die 10° zu halten und die LF etwas zu reduzieren.

Aber in dieser sehr kühlen Zeit werden die Orchideen wie Kakteen gehalten; die Steinlälien erhalten in dieser Zeit faktisch kein Wasser. Es fault nie etwas ab dabei. Das Wachstum der Neutriebe verlangsamt sich gegen Null. So hoffe ich, dass auch dieses Jahr die vielen Neutriebe nicht zu schnell weiterwachsen, denn im Winter gebildete NT haben kaum jemals BS.

Abfaulen von Wurzeln war bei mir immer das Resultat von zu viel Organischem im Substrat, das entweder beim Gießen hineingeschwemmt wurde oder aber durch bestimmte Substratrezepte hineinkam. Da gab es diese Hinweise, man möge eine Moosschicht einfügen, um das Substrat feuchter zu halten, oder einen gewissen Anteil an humosen Bestandteilen sozusagen als Depotdünger. Das ist wohl alles Käse und führt bei stärkerem Gießen zu Fäulnisprozessen.

VG Wolfgang