Interessante Strategie

Begonnen von orchitim, 13.Mai.14 um 10:09 Uhr

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orchitim

Seit etwa 5 Jahren kenne ich diesen Strauch mit seiner interessanten Abwehrtechnik und nirgends war ein Name dazu zu finden. Habe mich nun zum widerholten male an der Identifikation versucht und diesmal mehr Augenmerk auf die Blattstellung gelegt als ehedem, war eigentlich anhand anderer Merkmale von einer Myrtaceae ausgegangen. Blattstellung deutet aber klar auf Rubiaceae hin und dann war der Weg zum Namen ein einfacher(manchmal macht man sich das Leben selber schwer :ka).
Es ist ein äußerst selten anzutreffender Endemit von Cuba, Randia cubana von Borhidi 1976 beschrieben.

Wie erkennbar werden Früchte, Blätter und auch die Blüten in einem stacheligen Rohrpanzer gegen Naschkatzen geschützt, eine interessante Strategie mit den sich zwei- bis dreifach stachelig gabelnden Kurztrieben, die sehr schmerzhaft sind, wie ich selbst bei der Fruchternte feststellen durfte. Frage ist nur, von wem oder wie werden die Früchte verbreitet, vielleicht auch ein Grund für die Seltenheit dieser Art in ihrer natürlichen Umgebung.





Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Berthold

Kann ein Vogel mit spitzem langen Schnabel die Früchte fressen? Den hiesigen Elstern würde ich das zutrauen, wenn ihnen die Früchte schmecken sollten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Eher wahrscheinlich nicht, die sind ziemlich hart, 2cm groß und ist nichts weiter drinnen als kleine abgeflachte Samen.
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knorbs

vielleicht sollen die früchte nicht am strauch gefressen werden, weil noch nicht ausgereift, sondern erst, wenn sie vollreif zu boden gefallen sind?

orchitim

Möglich, aber ich habe an keinem der drei (mir) bekannten Standorte jemals Sämlinge, Jungpflanzen gefunden. Das wäre aber eigentlich notwendig zur Verjüngung des Bestandes. Wobei Bestand ist bei allen Vorkommen doch eher übertrieben, es sind jeweils nur ein mehrtriebiger Strauch von 5-8m Höhe gewesen und diese auch noch hunderte Kilometer voneinander entfernt. Entweder ist die Art hauptsächlich selbstend oder gerade am erlöschen. Der Typusstandort befindet sich ca 1100km von meinen Entfernt und andere Nachweise sind bis dato nicht bekannt. Auch den Berlinern am BGBM sind keine weiteren nachgewiesen, obwohl die in letzter Zeit wegen der Flora Bearbeitung des öfteren im Felde waren. Selbst meine Nachweise kannten sie nicht, gingen bisher davon aus das die Art occidental endemisch ist, mit sehr wenigen Exemplaren. Mein Nachweis belegt nunmehr eine disjunkte Verbreitung der Art, was auch auf eine Reliktart hindeutet die ehedem pancubanisch verbreitet war.
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