Definition der Arten nach ihren Bestäubern sinnvoll?

Begonnen von walter b., 27.Feb.13 um 23:35 Uhr

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Berthold

Nein, ich kritisiere das System nicht generell.
Ich habe nur gesagt, dass es nichts mit den Regeln der Evolution zu tun hat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 08.Jun.22 um 11:27 UhrNein, ich kritisiere das System nicht generell.
Ich habe nur gesagt, dass es nichts mit den Regeln der Evolution zu tun hat.

Ich hätte das schon als Kritik betrachtet, wenn Du es als komplett willkürlich bezeichnest. Aber da mag ich mich irren.

Jedenfalls könnte man behaupten, dass Arten Fortpflanzungseinheiten sind, deren Grenzen in der Regel nicht überschritten werden. Normalerweise findet eine Entwicklung innerartlich statt, die mit verschiedenen Mechanismen wie Mutation, Selektion u.ä. eine bessere Anpassung der Art an die Erfordernisse ihrer Umwelt zum erfolgreichen Bestehen ermöglichen können. Hybridisation ist da eher die Ausnahme und wird in der Evolutionstheorie meines Wissens nach kaum berücksichtigt, obwohl sie bekanntlich auch Vorteile bringen kann.
Ich denke auch nicht, dass irgendein forschender Mensch auf die Idee käme, wegen der Hybridisationsereignisse Homo sapiens nicht vom Neanderthaler oder anderen verwandten Arten zu trennen. So künstlich das System auch sein mag und so sehr es da an seine Grenzen stößt.

Berthold

Zitat von: walter b. am 08.Jun.22 um 12:22 UhrJedenfalls könnte man behaupten, dass Arten Fortpflanzungseinheiten sind, deren Grenzen in der Regel nicht überschritten werden. Normalerweise findet eine Entwicklung innerartlich statt, die mit verschiedenen Mechanismen wie Mutation, Selektion u.ä. eine bessere Anpassung der Art an die Erfordernisse ihrer Umwelt zum erfolgreichen Bestehen ermöglichen können.

Nein, das kann nicht sein, denn dann würden keine neuen Arten (nach der Definition der Menschen) entstehen können.
Aber das Gegenteil ist der Fall.
In den letzten 200 Millionen Jahren ist die Artenvielfalt auf der Erde ständig gestiegen, trotz des Artensterbens :classic
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

#258
Zitat von: Berthold am 08.Jun.22 um 12:34 Uhr
Zitat von: walter b. am 08.Jun.22 um 12:22 UhrJedenfalls könnte man behaupten, dass Arten Fortpflanzungseinheiten sind, deren Grenzen in der Regel nicht überschritten werden. Normalerweise findet eine Entwicklung innerartlich statt, die mit verschiedenen Mechanismen wie Mutation, Selektion u.ä. eine bessere Anpassung der Art an die Erfordernisse ihrer Umwelt zum erfolgreichen Bestehen ermöglichen können.

Nein, das kann nicht sein, denn dann würden keine neuen Arten (nach der Definition der Menschen) entstehen können.
ZitatNatürlich, es sterben immer wieder Arten aus, weil sie sich nicht adaptieren können bzw. neuerdings ausgerottet werden. In die frei gewordene Nische kann sich eine neue Art entwickeln.

Zitat
Zitat von: Berthold am 08.Jun.22 um 12:34 UhrAber das Gegenteil ist der Fall.
In den letzten 200 Millionen Jahren ist die Artenvielfalt auf der Erde ständig gestiegen, trotz des Artensterbens :classic


Da muss ich Dir entschieden widersprechen, sie ist seit 200 Millionen Jahren nicht ständig gestiegen. Da gab es mindestens einmal eine deutliche Zäsur mit einem Artenverlust von rund 75%. Diese Katastrophe markiert die Grenze zwischen Kreide und Tertiär und führte unter Anderem zum Aussterben der nicht flugfähigen Dinosaurier. Es hat ein paar Millionen Jahre gedauert, bis sich die Erde davon erholt hatte.

Aber willst Du damit sagen, es gäbe heute mehr Arten als vor 200 Mio. Jahren?


Berthold

Natürlich gibt es heute viel mehr Arten als vor 200 Millionen Jahren.
In den letzten 40 Jahren sind allein bei den Ophrys über 300 Arten hinzugekommen.
Da spielt es überhaupt keine Rolle, ob vielleicht mal 20 Saurier-Arten ausgerottet wurden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

#260
Zitat von: Berthold am 08.Jun.22 um 15:21 UhrNatürlich gibt es heute viel mehr Arten als vor 200 Millionen Jahren.
In den letzten 40 Jahren sind allein bei den Ophrys über 300 Arten hinzugekommen.
Da spielt es überhaupt keine Rolle, ob vielleicht mal 20 Saurier-Arten ausgerottet wurden.

Ich nehme an Du hast eine Quelle oder es handelt sich um Vermutungen?

Ausgestorben sind übrigens an der K-T-Grenze alle Dinosaurier ausgenommen der Vögel, alle Meeres- und Flugechsen sowie ein paar weitere weniger bekannte Gruppen. Generell kann man sagen dass jede mehr als hundegroße Spezies damals dem Untergang geweiht war. Was für ein Glück, dass die Säugetiere damals zum Großteil höchstens mäusegroß waren, das war unser großer Moment.

walter b.

Und, gibt es eine Quelle für die Behauptung?

Berthold

Zitat von: walter b. am 12.Jun.22 um 23:15 UhrUnd, gibt es eine Quelle für die Behauptung?
Die 300 neuen Ophrys-Arten findest Du in den Orchideenbüchern selber, wenn Du neuere mit älteren Büchern vergleichst.

Dass 20 Dinosaurier-Arten heute nicht vermisst werden, weisst Du selber.
In Ecuador gibt es aktuell 100000 Inseketen-Arten. Ich denke, da kommt es auch nicht auf ein paar 10000 mehr oder weniger an.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Das ist wie bei einem Ikea Schrank ein paar Schrauben weniger fallen erst mal nicht auf.
Fehlen die falschen bricht er halt zusammen und man hat noch etwas Brennholz.

Bei einem AKW sind auch sicher ein paar Teile die nicht zu allen Zeiten notwendig sind. Im Moment einer Havarie kann dann die Gewichtung sich schnell ändern.

Ökosysteme sind da ein wenig komplexer als so ein vergleichsweise primitives AKW.


Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 14.Jun.22 um 19:08 UhrDas ist wie bei einem Ikea Schrank ein paar Schrauben weniger fallen erst mal nicht auf.
Fehlen die falschen bricht er halt zusammen und man hat noch etwas Brennholz.

Bei einem AKW sind auch sicher ein paar Teile die nicht zu allen Zeiten notwendig sind. Im Moment einer Havarie kann dann die Gewichtung sich schnell ändern.

Ökosysteme sind da ein wenig komplexer als so ein vergleichsweise primitives AKW.


Ja, aber Ökosysteme können sich selber reparieren. Das kann ein Kernkraftwerk nicht.
Auch entwickeln sich Ökosystem jederzeit in eine neue Richtung, weil permanent irgendwelche Probleme auftauchen, völlig egal ob mit Mensch oder ohne.
Deshalb sehe ich keinerlei Grund zur Panik.

Ob sich die Iren vermehren, weil sie gelernt haben, sich von Kartoffeln zu ernähren oder ob sie zum grossen Teil verhungern (An Gorta Mór), weil sich ein Parasit über die Kartoffeln hergemacht hat, spielt doch für die Menschheit keinerlei Rolle.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Wie ein Ökosystem muß man ein Kernkraftwerk auch im Ganzen denken.
Ohne Personal wird es keins geben und ohne entsprechende Zivilisation drum herum auch nicht. So gesehen repariert es sich aber quasi auch selbst, oder es gibt halt eine neue Entwicklung.

Wenn sich einzelne Arten wie die Menschheit in eine Sackgasse manövrieren wird die Evolution sicher weiter gehen. Diese Entwicklung wird sicher stark von den Bedingungen nach dem Ausfall der Schlüsselart Homo sapiens beeinflußt sein.
Allerdings ist eine Bewertung wohl kaum universell.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Für die Menschen gibt es keine Sackgasse mehr, da sie zu intelligent geworden sind, nocht alle aber einige.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)