Orchideenwurzeln von Epiphyten

Begonnen von Burki, 13.Apr.10 um 07:35 Uhr

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Burki

Wenn ich mir hier so die letzten Beiträge durchlese, stelle ich mir die Frage, worum es Euch eigentlich geht.

Geht es darum, den Bedürfnissen der Pflanzen gerecht zu werden, oder mehr darum, möglichst wenig Aufwand mit deren Kultur zu haben.
Ich meine, wenn ich hier lese, daß wöchentliches Tauchen noch zu viel ist,
wäre mein Vorschlag, sarkastisch wie ich nun mal bin: stellt sie doch in eine Vase mit Wasser, da bleibt es ziemlich lange naß.
Den Pflanzen gerecht wäre tägliches bis zweitägliches Durchnässen der epiphytischen Wurzeln. Denn diese funktionieren nicht nach dem Prinzip der terristrischen Wurzeln nach dem Motto: stell mich in Wasser und ich ziehe mir daraus das, was ich brauche.
Epiphytische Orchideen werden mittels Osmosedruck mit Wasser und darin gelösten Nährstoffen versorgt. Stehen diese länger als zwei Tage naß, stoppt dieser Druck und die Versorgung durch die Wurzeln versiegt, die Pflanze wird nur noch durch die Luftfeuchtigkeit über die Blätter (Sprühen) versorgt.
Dazu kommt dann noch, daß das Risiko der Fäulnis- und Schimmelbildung steigt.

Grüße
Burki

Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Berthold

Zitat von: Burki am 13.Apr.10 um 07:35 Uhr
Epiphytische Orchideen werden mittels Osmosedruck mit Wasser und darin gelösten Nährstoffen versorgt. Stehen diese länger als zwei Tage naß, stoppt dieser Druck und die Versorgung durch die Wurzeln versiegt, die Pflanze wird nur noch durch die Luftfeuchtigkeit über die Blätter (Sprühen) versorgt.
Dazu kommt dann noch, daß das Risiko der Fäulnis- und Schimmelbildung steigt.

Grüße
Burki

Burki, steht Deine Aussage nicht im Widerspruch zu der bei Epiphyten erfolgreich erprobten Hydrokultur?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Zeppi

Zitat von: Berthold am 13.Apr.10 um 11:39 Uhr
Zitat von: Burki am 13.Apr.10 um 07:35 Uhr
Epiphytische Orchideen werden mittels Osmosedruck mit Wasser und darin gelösten Nährstoffen versorgt. Stehen diese länger als zwei Tage naß, stoppt dieser Druck und die Versorgung durch die Wurzeln versiegt, die Pflanze wird nur noch durch die Luftfeuchtigkeit über die Blätter (Sprühen) versorgt.
Burki, steht Deine Aussage nicht im Widerspruch zu der bei Epiphyten erfolgreich erprobten Hydrokultur?

@Burki
Ich denke auch, dass Orchideenwurzeln wesentlich flexibler sind.

Einen guten Thread dazu habe ich hier gefunden: http://www.forum.orchideen-forum.de/showthread.php?t=21966

Grüße ... Ricci

Burki

#3
Sorry, aber ich bleibe dabei. Die Wurzeln der Epiphyten funktionieren nun mal mit Osmose. Allerdings gestehe ich zu, daß die Wurzeln vieler Epiphyten so einiges vertragen und das Beste aus den Umweltbedingungen machen.
Aber optimal ist was anderes.
Zur Not kann man die Wurzeln auch alle komplett kappen. Wenn man dann die Blätter permanent feucht hält und düngt, kann eine Pflanze auch überleben.
Oder man stellt alle Wurzeln komplett in Wasser. Bis die verfault sind, haben sich mit großer Chance schon wieder konventionelle Wurzeln gebildet.
Das verstehe ich als Anpassung- irgendwie überleben. Aber wie gesagt, optimal ist was anderes.

Ach ja, da fällt mir noch was zur Anpassung ein:
Habe in Südamerika gesehen, wie Epiphytenwurzeln ganz dicht über die Wasseroberfläche in Bromelientrichtern liefen. Die Enden waren stark verzweigt. So richtige Wurzelbüsche. Die Spitzen waren gerade so lang, daß sie direkt nach dem Regen in das Wasser getaucht waren und Stunden später war der Wasserspiegel so abgesunken, daß die Spitzen wieder im Trockenen waren.
Das war mir aufgefallen, weil ich Dendrobates beobachtet hatte, die ihre Kaulquappen auf dem Rücken entlang dieser Wurzeln in diese Wasserbecken gebracht hatten. Wenn sie Stunden danach ihre Jungen wieder rausfischten, kamen sie nicht mehr an die Wurzeln ran und mußten einen großen Umweg über die Äste, auf denen die Bromelien standen, nehmen.

Grüße
Burki
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Zeppi

Zitat von: Burki am 09.Mai.10 um 13:16 Uhr
Sorry, aber ich bleibe dabei. Die Wurzeln der Epiphyten funktionieren nun mal mit Osmose.

Könntest du das bitte noch etwas genauer definieren? Evtl. mit Links zu entsprechenden wissenschaftlichen Artikeln.

Grundsätzlich funktioniert ja die Waseraufnahme jeder Pfanzenwurzel mit Osmose -> Wurzeldruck. Zum Weitertransport kommen meist noch Kapillareffekt und Transpirationssog. Da Orchideen auch Leitbündel besitzen, spricht nichts gegen den Wassertransport mit Hilfe des Kapillareffektes. Und da sie auch Wasser über ihre Stomata verdunsten, ist auch ein Transpirationssog möglich.

Dieser Artikel sieht keinen großen Unterschied zwischen Orchideen- und anderen Wurzeln: http://jxb.oxfordjournals.org/cgi/reprint/50/331/201

Ich bin der Meinung, das Orchideen alle Transportmöglichkeiten von der Wurzel zum Blatt nutzen können und dieses, je nach Erfordernis auch tun. Wenn man z.B. große Vandeen sieht, die vom obersten Blatt bis zur untersten Wurzelspitze über einen Meter messen, kann ich das mit dem osmotischen Druck nicht mehr glauben.

Grüße ... Ricci

Burki

Zitat von: Zeppi am 09.Mai.10 um 15:39 Uhr
Könntest du das bitte noch etwas genauer definieren? Evtl. mit Links zu entsprechenden wissenschaftlichen Artikeln.
Nee, dazu habe ich wirklich weder Lust noch Zeit, mich dazu noch mal hinzusetzen und das rauszusuchen.
Das ganze hatten wir doch schon mal bis zum Erbrechen durchgekaut.

Zitat von: Zeppi am 09.Mai.10 um 15:39 Uhr
Grundsätzlich funktioniert ja die Waseraufnahme jeder Pfanzenwurzel mit Osmose -> Wurzeldruck. Zum Weitertransport kommen meist noch Kapillareffekt und Transpirationssog.
Bei den meisten Anderen Pflanzen kommt fast ausschließlich der Kapillareffekt zum Tragen. Der ist so gewaltig, daß sich eben Bäume bis über 30m Höhe entwickeln können. Transpirationssog gibt es nicht, dann müßte in den Blättern ein Unterdruck erzeugt werden, was aber nicht ist. Es wird lediglich eine Druckdifferenz zum Druck in den Wurzeln erzeugt.

Zitat von: Zeppi am 09.Mai.10 um 15:39 Uhr
Da Orchideen auch Leitbündel besitzen, spricht nichts gegen den Wassertransport mit Hilfe des Kapillareffektes. Und da sie auch Wasser über ihre Stomata verdunsten, ist auch ein Transpirationssog möglich.
Das ist bis zu einem gewissen Grad auch so. Aber bei den epiphytischen Orchideen und auch bei einigen andere Epiphyten kommt eben der Hauptdruck über die Osmose.
Wie das funktioniert kann man ja in Wiki nachlesen. Der Osmosedruck kommt zwar nicht an den der Kapillarwirkung heran, aber ist schon ziemlich reichlich. Bei destilliertem Wasser können durchaus Wurzeln vom Druck platzen.

Zitat von: Zeppi am 09.Mai.10 um 15:39 Uhr
Dieser Artikel sieht keinen großen Unterschied zwischen Orchideen- und anderen Wurzeln: http://jxb.oxfordjournals.org/cgi/reprint/50/331/201
Tja, sorry für den Artikel.


Zitat von: Zeppi am 09.Mai.10 um 15:39 Uhr
Ich bin der Meinung, das Orchideen alle Transportmöglichkeiten von der Wurzel zum Blatt nutzen können und dieses, je nach Erfordernis auch tun. Wenn man z.B. große Vandeen sieht, die vom obersten Blatt bis zur untersten Wurzelspitze über einen Meter messen, kann ich das mit dem osmotischen Druck nicht mehr glauben.
Es ist eben so, daß die Leitbündel nicht Kapillargefäße ausbilden sondern ein Fasergeflecht, das hauptsächlich in Längsrichtung der Wurzeln ausgerichtet ist. Dazu kommt noch, daß der größte Teil der Faserzellen verholzt ist.
Auch wenn die Faserbündel zum Wasser- und Nährstofftransport mitdienen, geht der überwiegende Transport über die tieferen Schichten des Velamen.
Meine eigenen Experimente mit Farbstoffen hatten das auch bestätigt, das nur ganz wenig über die Leitbündel geht. Die Leitbündel dienen auch zu statischen Zwecken, also der Reißfestigkeit.
Dazu gibt es genug Literatur im Netz.

Die meisten epiphytischen Orchideen, und gerade die in den tropischen und subtropischen Zonen haben ihre Wasser- und Nährstoffversorgung an die täglichen Regengüsse der Tropen angepaßt. Die Wurzeln stehen durch den Osmosedruck unter gewaltigem Druck, dabei wird der Salzegehalt in den Wurzeln durch verdünnung gesenkt. Sie können erst wieder ermneut Wasser aufnehmen, wenn das Wasser verbraucht ist und der Salzegehalt in den Wurzeln wieder angestiegen ist.

Sicherlich geht das auch eine ziemliche Zeit anders gut, und auch Kapillarwirkung spielt eine kleine Rolle, ebenso wie der absinkende Druck innerhalb der Wurzeln durch Verdunstung in den Blättern. Aber die Epiphyten haben sich für die osmotische Versorgung optimiert. Sicherlich gibt es auch Epiphyten, die eigentlich eine terrestrische Lebensweise auf den Substraten oben in den Bäumen pflegen, aber über die rede ich hier ja nicht.


Grüße
Burki
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Zeppi

@Burki

Habe gerade einen interessanten Artikel gefunden, in dem sich der Autor mit der Frage auseinandersetzt, ob Luftwurzeln auch Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Bisher war ich immer der Meinung, dass Luftwurzeln den gleichen Aufbau und Funktion haben, wie Wurzeln mit Substratkontakt.

Ein einfacher Test beweist das Gegenteil: taucht man Luftwurzeln in Wasser, das radioaktives Phosphat enthält, so lässt sich dieses später nicht in den Blättern nachweisen.

Mehr hier: http://www.jstor.org/pss/2473023 (die Zusammenfassung steht unten unter Abstract).

Das macht mich nachdenklich, es würde ja bedeuten, dass Luftwurzeln nur die Funktion haben, nach neuen "Weidegründen" zu suchen und erst dann Wasser und Nährstoffe zur Pflanzen transportieren können.

Noch besser: dieser simple Versuch stammt aus dem Jahre 1957.

Ich werde in den nächsten Tagen mal diesen neueren Artikel durcharbeiten http://www.scielo.br/pdf/babt/v51n1/a11v51n1.pdf (11 Seiten wissenschaftliche Abhandlung in Englisch sind mir heute zuviel). Der Vergleich des Aufbaues von epiphytischen und terrestischen Orchideenwurzeln klingt aber interessant.
Grüße ... Ricci

Burki

Damals bei meinem Versuch, eine Wurzel in einem Glasrohr mit sehr feinen Farbpartikeln im Wasser. Da ist die Farbe bis in den Stamm gedrungen.
Eine 18cm lange Wurzel ohne Substrat bei einer Miniplopse ist für mich eindeutig ein Kandidat für eine sogenannte Luftwurzel.

Ich werde den Artikel auch mal lesen.
Ansonsten hat so ein einzelner Versuch für mich keine Aussagekraft. Da können so viele Faktoren eine unberücksichtigte Rolle spielen. Ich denke da an Temperatur, Luftfeuchte, Lichteinfall, Standort, allg. Kultur, Jahreszeit, Pflanzengattung/Art u.s.w.  Wer schließt aus, daß die Pflanze/Wurzel zu diesem Zeitpunkt gerade in der Lage war, Wasser mit Radioaktivkennung osmotisch aufzunehmen und nicht nur das Velamen oberflächlich Wasser aufnehmen zu lassen?
Wenn in der Wurzel schon ein gewisser Druck aufgebaut war, passiert da nicht mehr viel in Sachen Wasseraufnahme, auch wenn sich das Velamen oberflächlich wieder grün färbt.

Grüße
Burki
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Zeppi

Zitat von: Burki am 15.Mai.10 um 14:13 Uhr
Damals bei meinem Versuch, eine Wurzel in einem Glasrohr mit sehr feinen Farbpartikeln im Wasser. Da ist die Farbe bis in den Stamm gedrungen.

Interessant wäre da natürlich ein Wurzelquerschnitt gewesen, um zu entscheiden, ob sich lediglich das Velamen wie ein Schwamm bis obenhin vollgesaugt hat und dann der der Farbstoff über den Ansatz in Pflanze gelangte. Oder die Aufnahme in die Pflanze erfolgte nur über die aktive Wurzelspitze.

Übrigens geht es in dem Artikel um das Velamen, also um den Bereich, der 2-3 cm hinter der Wurzelspitze anfängt.

Ein neuer Versuch (z.B. mit Eosin Y oder Methylenblau) wäre also notwendig. Dabei müsste der mittlere Bereich einer Luftwurzel mit der Lösung in Kontakt kommen. Auch nicht über längere Zeit, sondern wie beim Sprühen. Nach einiger Zeit würden dann Wurzelquerschnitte angefertigt und der eventuelle Transport des Eosins verfolgt. Da Eosin auch fluoresziert, wären sogar kleinste Mengen nachweisbar.

Habe gerade mein altes Mikroskop gefunden, Methylenblau ist auch da, auch Plopsen mit reichlich langen lebenden Luftwurzeln ....

Grüße ... Ricci

Berthold

Hier eine gebrochene Wurzel einer  Phalaenopsis honghenensis


Am linken Ende war das Velamen gebrochen und die Wurzel hing locke am Leitbündel und war darüber noch mit der Mutterpflanze verbunden.
Man erkennt, dass das Leitbündel grün, intakt und transportfähig ist, wo es von dem Velamen ummantelt war.
Am linken Ende war das Leitbündel komplett eingetrocknen und kann somit auch nicht mehr über diese vertrocknete Stelle transportieren.

Die vertrocknete Stelle des Leitbündels im Querschnitt


Ich trenne alle Wurzel aller Pflanzen an solchen Stellen ab, wenn sie vorhanden sind.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Burki

Auf ein Neues Berthold?
Also solche Wurzeln gehen früher oder später doch ein.
Wenn die Wurzelspitze hinüber ist, kann aber über das Velamen noch genug Wasser aufgenommen werden.
Wenn das Leitbündel noch intakt ist, das Velamen aber gebrochen, dann kannste eigentlich das entfernte Ende kappen. Über das Leitbündel geht nicht viel Wassertransport. Das ist ein ziemlich faseriger und holziger Teil. Darin sind zwar auch Transportzellen für Wasser und Informationsaustausch, aber so richtig taugt so ein fast abgetrenntes Teil nicht mehr für die Pflanze.
Da ist es sicher besser, die bildet neue Wurzeln.

Aber so richtig habe ich Deine Frage garnicht verstanden. :bag
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Berthold

Zitat von: Burki am 12.Feb.11 um 17:25 Uhr
Aber so richtig habe ich Deine Frage garnicht verstanden. :bag

Mein Beitrag war mehr als Antwort gedacht denn als Frage.

Es geht darum, ob man lange mehrfach gebrochene Wurzeln, die nur noch über eine vertrocknete Leitbündelstelle mit der Mutterpflanze verbunden sind , bedenkenlos abschneiden kann, auch wenn die Wurzel an ihrer Spitze noch weiter wächst.
Ich meine "Ja".
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Burki

Guck an, deshalb war ich etwas daneben- war garkeine Frage. :-D

Ich meine auch:
Hol dat Enterbeil und kapp den Mist. ;-)
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Reinhold

Wir hatten hier im Forum immer wieder "Wurzelfragen".
Das wird auch so bleiben, vermute ich mal, und zyklisch wieder hochkommen.
Wurzeln & Hydrokultur

In der Literatur werden bei den Epiphyten meist 3 Wurzeltypen unterschieden. Wobei sich die Autoren mit der Einteilung wohl nicht immer einig sind.

Wenn es darum geht, Aufsitzerpflanzen aus ihrem natürlichen Ambiente zu entfernen, dann gäbe es den besonderen Fall, sie in Hydro- oder Semihydrokultur zu halten. Und da besteht die Behauptung, eine Orchidee bilde dort andere, angepaßte Wurzeln, die mit dem Leben im Dauerwasser fertig werden.
Es findet also ein Umstellungsprozeß statt, der dauert und nicht notwendigerweise zum Ziel führt. Was soviel heißt wie, nicht jede Pflanze schafft es.
Das entspricht auch meiner Erfahrung.

Wie das mit den unterschiedlichen Wurzeltypen überhaupt ist und was daraus folgen könnte, wenn man die Pflanzen aufbindet bzw. in Substrat setzt, das will ich hier mal offen und der Diskussion überlassen.

Grüße
LI.
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Zeppi

Zitat von: Burki am 12.Feb.11 um 17:25 Uhr
Wenn die Wurzelspitze hinüber ist, kann aber über das Velamen noch genug Wasser aufgenommen werden.

Ein Thema für die Ewigkeit. Im Buch "Moth orchids: the complete guide to Phalaenopsis" von Steven A. Frowine aus 2008 wird der Aufbau und die Funktion der Wurzeln ganz anders beschrieben. Besonders wird dem Velamen mehr eine Schutz- als Absorbtionsfunktion zugewiesen. Dort übernimmt die grüne Wurzelspitze den Hauptteil der Wasser- und Nährstoffaufnahme, der Transport geht über das Leitbündel. Die Schicht zwischen Velamen und Leitbündel (cortex) speichert Nährstoffe.

Hier die entsprechden Seite: http://books.google.de/books?id=9gdWGBWXKWMC&pg=PA21#v=onepage&q&f=false

Grüße ... Ricci