Trockenhügel für winterharte Erdorchideen anlegen

Begonnen von Fliegenklatsche, 28.Aug.19 um 21:56 Uhr

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Fliegenklatsche

Hallo,
ich habe einige Fragen zur Kultivierung von Erdorchideen auf einem Trockenhügel. Momentan sind wir bei unserer Gartenumgestaltung. Es wurde eine Teich mit 40 m³ Inhalt, Filtergraben und angrenzenden Sumpfzonen angelegt. Eine Sumpfzone beinhaltet ein kleines Moorbeet.

Nun zur eigentlichen Frage:
Neben dem Teich soll eine Art Trockenhügel angelegt werden. Auf diesem Hügel stellen wir uns vor Arten von Orchis, Ophrys, Himantoglossum, Gymnadenia etc. zu kultivieren. Da wir einen sehr schweren lehmigen Boden haben, muss der Hügel einen komplett neuen Bodenaufbau bekommen. Nun bin ich mir nicht sicher wie und aus welchem Material ich den Hügel aufbaue. Der lehmige Boden ist bei dieser Trockenheit nicht besonders wasserdurchlässig. Welche Herangehensweise schlagt ihr vor? Welche Orchideen speziell würdet ihr mir empfehlen?

Im Buch von Wolfgang Hoffmann "Lebensräume für winterharte Orchideen im eigenen Garten gestalten" wird beim Bau eines Trockenhügels auf eine Füllung mit kalkhaltigem Bauschutt und Abdeckung des Bauschuttes mit Basaltsplitt verwiesen.

Auf den Bildern seht ihr den Bereich, wo der Hügel entstehen soll. Er ist mit den Sandsteinen eingefaßt. Der "Erdhaufen", der noch zwischen den Steinen liegt, wird noch entfernt.





Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

Fliegenklatsche

Hat keiner hier ein paar Tipps für uns oder ist unsere Frage komisch gestellt?

Berthold

Zitat von: Fliegenklatsche am 28.Aug.19 um 21:56 Uhr

Nun zur eigentlichen Frage:
Neben dem Teich soll eine Art Trockenhügel angelegt werden. Auf diesem Hügel stellen wir uns vor Arten von Orchis, Ophrys, Himantoglossum, Gymnadenia etc. zu kultivieren. Da wir einen sehr schweren lehmigen Boden haben, muss der Hügel einen komplett neuen Bodenaufbau bekommen. Nun bin ich mir nicht sicher wie und aus welchem Material ich den Hügel aufbaue. Der lehmige Boden ist bei dieser Trockenheit nicht besonders wasserdurchlässig. Welche Herangehensweise schlagt ihr vor? Welche Orchideen speziell würdet ihr mir empfehlen?


Sindy, die heimischen Orchideen wachsen meist auf kalkhaltigen Halbtrockenrasen bis zu Feuchtwiesen.
Da ist ein Hügeln grundsätzlich nicht so gut geeignet, da er zu schnell austrocknet.
Die Orchideen vertragen nur etwa 3 Monate im Hochsommer trockenen Boden.
Die mediterranen Arten sind trockenheitsrobuster, aber meist nicht hinreichend frostfest für unsere Gegend.

So ein Hügel ist gut für Sukkulenten wie Fetthennen und Dachwürze.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Fliegenklatsche

Aber sind die Halbtrockenrasen und Standorte der einheimischen Orchideen nicht auch meistens in Hanglagen, also Hügeln?

Berthold

Manchmal leichte Hanglagen mit nährstoffarmem meist lehmigem Kalkboden, der die Feuchtigkeit im Frühling lange hält, im Sommer dann aber durch die Sonneneinstrahlung voll abtrocknet und manchmal Risse bildet, durch die Luft in die tiefere Erdschicht gelangt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Fliegenklatsche

Okay. Der lehmige Boden wäre ja nicht das Problem. Von dem haben wir genug und bei langer Trockenheit wird er rissig.

Vielleicht sollte ich unseren Boden mal mit Kalk (vielleicht Rasenkalk) und etwas Sand zur Abmagerung mischen... Wäre das ein Versuch wert?
Wir haben ja eh vor verschiedene Substratmischungen zu probieren....

Berthold

Das Abmagern ist auf jeden Fall richtig.
Die Orchideen wachsen auf nährstoffarmen Böden, weil sie dort vor dem Überwachsen durch andere Pflanzen besser geschützt sind.
Auf nährstoffreichen Böden wachen sehr viel "Unkräuter", sodass für die Orchideen kein Platz mehr ist.
Die Orchideen leben mit Pilzpartnern zusammen, die ihnen die Nährstoffaufnahmen erleichtert, sodass sie auf dem armen Böden noch existieren können.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Fliegenklatsche

Würdest du nur mit Sand abmagern oder auch Kalk zugeben (wenn ja, welchen Kalk) ?

Berthold

Mit Sand und etwas Dolomit als Split oder Mehl dazu.

Der Sand trocknet in Frühling bei Sonne schnell aus. Da musst Du die Gießkanne immer zur Hand haben
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)