Homo erectus zu faul?

Begonnen von Berthold, 12.Aug.18 um 10:57 Uhr

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Berthold

Ist er deshalb ausgestorben?

Heute fürchte ich eher die Dekadenz der Menschen, weil es vielen zu gut geht, insbesondere in Deutschland.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Da hat er aber einige Gene in der heutigen Population hinterlassen.  :whistle
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Ahriman

Ja aber heute sind die Selektionsfaktoren anders, wir haben das demographisch-ökonomische Paradoxon.
Den höchsten Reproduktionserfolg haben arme ungebildete Menschen die sich außer fürs Kindermachen nicht besonders anstrengen. Ausnahmetalente und dauerarbeitende "High Performer" bleiben oft kinderlos und sterben aus. Gebildet und / oder wohlhabend zu sein ist in unserer Welt also ein klarer Selektionsnachteil. Wie heißt's so schön?
Die Dummen sterben nicht aus.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 12.Aug.18 um 22:16 Uhr
Ja aber heute sind die Selektionsfaktoren anders, wir haben das demographisch-ökonomische Paradoxon.
Den höchsten Reproduktionserfolg haben arme ungebildete Menschen die sich außer fürs Kindermachen nicht besonders anstrengen. Ausnahmetalente und dauerarbeitende "High Performer" bleiben oft kinderlos und sterben aus. Gebildet und / oder wohlhabend zu sein ist in unserer Welt also ein klarer Selektionsnachteil. Wie heißt's so schön?
Die Dummen sterben nicht aus.

Der Trend bröckelt, aber wohl nur in der "besseren Gesellschaft" der europäischen Länder.
In Hollywood war es schon in den 70ger Jahren schick, viele Kinder zu haben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Hm, also ich habe da meine Zweifel.
Ich hab die Original-Studie gelesen und die berücksichtigt nur das Durchschnittseinkommen bzw. Geburtenrate einer Region und nicht das tatsächliche Einkommen bzw. den Bildungsgrad der Eltern in Relation zu deren Kinderzahl.
Es wird nicht darauf eingegangen dass Großstädte tendenziell ein hohes Durchschnittseinkommen haben, dieses aber sehr ungleich verteilt ist und auch die Bevölkerungsstruktur viel diverser ist. Viele Migranten die tendenziell mehr Kinder bekommen und ein geringes Einkommen / Bildung haben vs. eine wohlhabende gebildete Mittel-und Oberschicht. In ländlichen Regionen ist die Kurve viel flacher. Weniger Reiche, weniger Arme.
Dazu heißt es
ZitatEffects of migration on fertility patterns can be observed not only within countries, but
also between countries. Like domestic migrantsinternational migrants tend to settle in highly
developed areas, as these are usually the places with more opportunities and social and
communication links to countries abroad. , This inflow of international migrants into highly
developed areas can have significant effects on fertility levels, particularly in low-fertility
contexts
(Billari and Dalla-Zuanna 2011). In addition to having different parity levels, many
migrants postpone fertility until they reach their destination (Wilson 2013). Overall, processes
of selective international and internal migration might be of particular relevance for countries
with low fertility levels. If these migration processes contribute to a positive association
between economic development and fertility, they may do so at fertility levels far below the
replacement level.
Es ziehen also arme Menschen in reiche Regionen die dann mehr Kinder haben. Der Großteil der Wirtschaftsmigranten zieht naheliegenderweise auch in die wohlhabenden Städte.

Es ist zwar sicher so dass es in der Oberschicht tendenziell etwas mehr Kinder gibt da mehr Frauen entweder überhaupt daheimbleiben / nicht arbeiten müssen oder sich entsprechende Kinderbetreuung leisten können aber die sind von der Gesamtzahl nicht relevant.
Die Masse der Armen / schlecht ausgebildeten dagegen schon. Ich denke das größte Problem ist aber die Mittelschicht die dank hoher Arbeitsbelastung aber eingeschränkter Betreuungsmöglichkeit am wenigsten Kinder bekommt.
Ich würde gerne einmal eine Gegenüberstellung der Geburtenraten von Wirtschaftsmigranten zu einheimischer Mittelschicht sehen.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 16.Aug.18 um 23:00 Uhr

Es ist zwar sicher so dass es in der Oberschicht tendenziell etwas mehr Kinder gibt da mehr Frauen entweder überhaupt daheimbleiben / nicht arbeiten müssen oder sich entsprechende Kinderbetreuung leisten können aber die sind von der Gesamtzahl nicht relevant.

Ja, das sehe ich ähnlich.
In Frankreich ist die Kleinkindbetreung besser als in Deutschland. Da ist es für gebildete und berufstätige Frauen einfachen, wieder mehr Kinder zu kriegen.
In Deutschland erfordert das einen erheblichen Organisationsaufwand, aber es ist möglich, wie ich in meiner Familie gesehen habe.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 12.Aug.18 um 10:57 Uhr
Ist er deshalb ausgestorben?

Heute fürchte ich eher die Dekadenz der Menschen, weil es vielen zu gut geht, insbesondere in Deutschland.

Ja im Kanzleramt und im Kabinett ist der Homo erectus häufig vertreten, er zeichnet sich gerne durch ausgeprägte Denkfaulheit und geringer Auffassungsgabe aus.

Sein Selbstbewußtsein leidet darunter gar nicht, dies ist ein besonderes Kennzeichen sein Art.
Beste Grüße

Rüdiger