Lilium ausser philadelphicum und catesbaei

Begonnen von Berthold, 23.Apr.09 um 13:32 Uhr

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Matthias

#1875
meinst du, nicht "echt"? Wenn dem so ist, dann reiße ich sie raus, heute noch.
Lukon, Tschechien, und Vanbergen, Holland.
Hybriden, das würde mich sehr bekümmern. Hätte jemand von Euch dann "echte"?






alles Tschechien


das sind die Holländer, wie auch im "regale-Beet"


Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

partisanengärtner

Berthold
In der Regel, aber die ich meine sind tatsächlich F1 genauso gewesen wie alle folgenden Generationen.
Wenn es mir wieder einfällt poste ich es hier.

Matthias
Die ersten scheinen mir nicht echt zu sein. Soweit ich mich erinnere waren auch die Stengel mehr gesprenkelt und nicht so dunkel.
Der Wuchs ist auch ein ziemlich eindeutiger Hinweis. Die Blätter zu regelmässig um den Stiel angeordnet und zu lang und schmal. Sowas gab es schon zu meiner zweiten Lilienphase vor mehr als 10 Jahren.

Leider kann man aus China kaum noch was bekommen. Da war die Art aber auch nicht so eindeutig. Jetzt wird es schwer noch sicher reine zu bekommen.

Ich habe zwar von einem Holländer  gerade welche da stehen, aber selbst wenn die alle auch in der Blüte passen sollten wird es wohl nichts echtes sein. Zumindest bleibt die Unsicherheit. Wuchsform ist aber bis jetzt passend.
Ich werde mich wieder einarbeiten.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

So ich habe jetzt wieder ein wenig meines vergangenen Lilienwissens aufwecken können.
Lilium  pumilum macht so gut wie immer Samen. Egal von welcher Art bestäubt oder selbstbestäubt es werden immer Lilium pumilum. Apomixis ist bei Lilien ungewöhnlich. Das war mal Allgemeinwissen, na ja ich habe es auch vergessen.

Hier sind ein paar Details über rosthornii und henryi.
http://www.plant21.de/rosth%20index.htm

Jetzt fällt mir auch wieder ein das die Gestalt der Samenkapsel bei einer reinen L.henryi damals entscheidend war. Nachdem aber zahlreiche Rückkreuzungen gemacht wiurden wird das kein sicheres Merkmal mehr sein.
Ein Abweichung ist aber eindeutig, wie ich mich erinnere. Also kantige geflügelte Samenkapseln bei henryi. das haben ganz wenige Wildlilien. Mir fällt gerade keine ein. Große Samen die sehr gleichmäßig sind und sehr schwer für Lilien.
Laufen sehr schnell auf und wachsen zügig.
Bei rosthornii waren die Samen immer sehr klein und leicht. keimten aber genauso willig.

Da muß man wohl selber ausähen und schauen wie einförmig Wuchsform, Blütezeit, der Wuchs und die Samenkapseln/Samen sind. Mal sehen wie meine sich verhalten. Je mehr Merkmale man hat wie auch die Blütezeit um so eher kann man von einer reinen Art ausgehen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Lilium rosthornii und henryi

rosthornii: Stängel klein (60 cm) aufrecht, Blätter schmal

henryi: Stängel liegend bis 250 cm lang gedacht für Steilwände, Blätter breit

Schon der Habitus der beiden Arten unterscheidet sich erheblich
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

sind bei henryi die blätter nicht zirkulär, radiär angeordnet?
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Stick †

Lilium ledebourii Sämlinge. Diese Sämlinge wurden von Claus in vitro zum Keimen gebracht. Ich habe sie jetzt seid 3 Monaten in Kultur. Es hat sich bis jetzt auch schon ein neues Blatt bei 2 Zwiebeln gebildet. Ich habe große Hoffnung in diese sehr seltene und schwierige Lilie.

Noch ein Nachruf. Ich habe diesen Thread mal wieder durchgelesen, von Anfang an. Das waren noch Zeiten, da waren noch Spezialisten dabei.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

Zitat von: Stick am 02.Jul.17 um 11:33 Uhr
Noch ein Nachruf. Ich habe diesen Thread mal wieder durchgelesen, von Anfang an. Das waren noch Zeiten, da waren noch Spezialisten dabei.

Ja, so ist das Leben, jetzt müssen wir uns mit uns selber zufrieden geben. Aber wir kommen ja auch zurecht, Gerhard.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Matthias am 02.Jul.17 um 11:28 Uhr
sind bei henryi die blätter nicht zirkulär, radiär angeordnet?
Das ist ja bei einer hängenden Pflanze (waagerecht liegender Stängel) sehr ungünstig.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Die sind bei henryi nicht zirkulär angeordnet, die von Berthold zeigt in dem Aspekt die arttypischen Merkmale, darum mein Verdacht das Du eine schöne Hybride hast die dieses im Garten meist unerwünschte hängen nicht zeigt. Ob da rosthornii mit drin ist oder auch eine andere Trompete für die schön angeordnete Belaubung verantwortlich ist kann wohl niemand mehr sagen. Dafür ist schon zu lange rumgekreuzt worden.

Wobei ein Standort auch einen starken Einfluß auf das Verhalten hat. Die selbe Lilien kann entspechend der dort wachsenden Pflanzen auch nahezu aufrecht wachsen. Die Anordnung der Blätter ist aber davon nicht betroffen.
Ist mir gerade bei einer Hybride passiert die immer besonders gut liegt. In diesem Jahr mitten in einem Zaunrübenwust steht sie senkrecht da.
Ich kann mich erinnern das ich das gelegentlich bei L. henryi auch schon bei mir hatte.

Stick einige Spezialisten haben an Lilien die Freude verloren. Viele Gärten sind durch langjährige Pflanzung der Staude nicht mehr lilientauglich. Zumindest die Zicken gehen gar nicht mehr.

Darum bin ich ja so gespannt wie Blattdüngung mit Bor in solchen Fällen wirkt. Bis jetzt sieht es sehr vielversprechend aus. Mal sehen wie viel zusätzliche Jahre Lilienfreude möglich sind. Vielleicht ist das aber auch ein Strohfeuer.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Stick †

#1884
Zitat von: partisanengärtner am 02.Jul.17 um 11:57 Uhr
Stick einige Spezialisten haben an Lilien die Freude verloren. Viele Gärten sind durch langjährige Pflanzung der Staude nicht mehr lilientauglich. Zumindest die Zicken gehen gar nicht mehr.


Axel glaubst Du wirklich, dass es lilienmüde Böden gibt. Da würden die Liliengärtnereien ziemlich schlecht ausschauen. Gibt es da Literatur das dieses Thema bearbeitet? Ich könnte mir eine Bodendesinfektion gut vorstellen.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

partisanengärtner

Ich habe die Lilienleidenschaft ja schon ein paar Mal gehabt. Damals als noch ein Gärtner in Bindlach der Leiter der Lileingruppe des GdS war (Herr Fuchs oder so, mein Gedächtnis für Menschennamen ist lausig) habe ich mit dem Herrn mal telefonisch Kontakt aufgenommen, da er nur wenige Kilometer von meinem Wohnort weg ist.

Der teilte mir mit das er kaum noch Lilien im Garten hat genau aus diesem Grund. Literatur dazu habe ich nicht aber dies von einigen anderen Enthusiasten gehört. Das war in der guten alten Zeit als Tante Google noch kein Ding war.

Gärtnereien werden da mit gemischten Substraten arbeiten, da könnte man mal bei Strasser fragen.

Ich habe darum jahrelang die in Töpfen gehalten die im Boden versenkt waren. Beim Austausch des Substrates habe ich damals sorgfältig drauf geachtet das die Erde gesondert verwendet wurde. Also Lilienkompost war davon getrennt.

Erst als ich nachlässig wurde und nicht wenigstens jedes zweite Jahr neu topfte wurde es schwierig.
Allerdings haben gerade die langlebigen Lilien wie Martagon das Topfleben nicht gemocht. Ausgepflanzt sind die problemlos.

In mir bekannten Staudengärten die Lilien haben bauen die meisten Lilien in wenigen Jahren ab bis auf eben die wenigen Ausnahmen. Selbst Lilium bulbiferum croceum verschwand dann mehr und mehr. Sobald man die irgendwo neu aufpflanzt fangen sie wieder zu blühen an und bilden große Horste.
Düngen hat das nicht aufhalten können.  Die Orienthybriden und regale kreuzungen sind robuster.

Allerdings war das in einem Nachbargarten. Da war der ursprüngliche Sammler weggestorben und die Nachfahren haben sie nicht mehr regelmäßig versetzt.



Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Sie verschwinden nicht gleich aber die Botrytisanfälligkeit steigt und auch alle anderen Krankheiten nehmen zu wenn man viele Lilien im Garten hat und keine langen Pausen für einen Standort einhalten kann.

In dem Winzgarten wo ich jetzt gärtnere waren vorher keine Lilien. Allerdings habe ich noch Töpfe die schon seit 2011 nicht mehr neu getopft wurden. Da war meist fast nichts mehr drin. Nachdem ich alles ein paar Mal mit Bor im letzten Jahr gegossen habe hat sich doch in einigen was gezeigt. Die anderen überlebenden sehen auch besser aus.
Ausgepflanzte Allerweltslilien im Kleinstgarten werden naturgemäß immer noch größer und schöner. Er wird ja auch erst seit 4 Jahren bespielt.

Bodentausch ist halt doch recht aufwendig, vor allem wenn sie besondere Substrate brauchen. Manche wie candidum lieben scheinbar ungestörte Standorte mit natürlicher Schichtung. Die wuchsen bei mir nie zufrieden stellend, wenn überhaupt.
Hier machen die keine Zicken im ehemaligen Rasenboden. Sind ja auch langlebige.

Irgendwann steigt man dann mehr und mehr auf andere Stauden um, weil die Lilien eben immer zickiger werden. Viele Lilien wandern ja gerne mit ihrem Rhizom, die sollte man vielleicht besonders aufmerksam beobachten.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Matthias

Ich kenne einige, die mit Lilien aufgehört haben, weil ihnen die Kultur durch jahrelangen Lilienhähnchenbefall mehrmals zunichte gemacht wurde. Gerade in urbanen Gegenden scheint dies wirklich ein Problem zu sein, von dem man sich gerade dann, wenn man viele Lilien kultiviert und immer wieder vor Kahlfraß steht, nicht mehr erholt. Irgendwann sieht man ein, dass es nicht mehr erfolgreich möglich ist, Lilien zu halten. 
Wir leben sehr in der Einöde, vielleicht ist das ein Vorteil. Heuer hatte ich 3 Lilienhähnchen. Eines an den Lilien und zwei im Schnittlauch. Bei dieser Anzahl ist das leicht zu handhaben. Bei hunderten oder mehr kommt man aber gewiss nicht mehr nach.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 02.Jul.17 um 16:12 Uhr
Ich kenne einige, die mit Lilien aufgehört haben, weil ihnen die Kultur durch jahrelangen Lilienhähnchenbefall mehrmals zunichte gemacht wurde.
Man muss die Lilie eine Zeit lang systematisch kontrollieren, die Käfer absammeln und die Blätter mit Lizetan besprühen, dann ist irgendwann  Ruhe.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

Lizetan ist sei für Bienen gefährlich. Es gibt zwar von der Firma Bayer eine Gegendarstellung, aber ich kann es nicht beurteilen. Wir haben eine große Streuobstwiese, die bedeutet mir auch viel. Absammeln ist ok, aber auch für mich gibt es Tage, da komme ich nicht zu den Lilien. Da ist auch ein Leben ohne sie.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.