Zählaktion, Stunde der Wintervögel vom 8.-10.1.16

Begonnen von Ralf, 04.Jan.16 um 21:18 Uhr

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Ralla

Ich habe gestern mal geschaut, es gab keine Spatzen.
Alles, was ich regelmässig sehe sind:
Rotkehlchen
Amsel
Ringeltauben
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Jürgen a.d.E.

Was hat es denn mit der Grünfinkenkrankheit auf sich?

Ich könnte locker an einer Vogelzählung teilnehmen. So wenig wie in diesem Jahr gab es  in unserem Garten noch nie, kaum Meisen (da soll es im vorigem Jahr auch eine tödliche Krankheit gegeben haben), Spatzen - kannste vergessen, Grünfinken, Amseln - Fehlanzeige. Allerdings habe ich ein paarmal eine kleine Gruppe Stare gesehen, ich schätze, die werden den Winter hier im Erzgebirge nicht überstehen.

wölfchen

Zitat von: Jürgen a.d.E. am 12.Jan.21 um 09:24 Uhr
Was hat es denn mit der Grünfinkenkrankheit auf sich?

Ich könnte locker an einer Vogelzählung teilnehmen. So wenig wie in diesem Jahr gab es  in unserem Garten noch nie, kaum Meisen (da soll es im vorigem Jahr auch eine tödliche Krankheit gegeben haben), Spatzen - kannste vergessen, Grünfinken, Amseln - Fehlanzeige. Allerdings habe ich ein paarmal eine kleine Gruppe Stare gesehen, ich schätze, die werden den Winter hier im Erzgebirge nicht überstehen.

Bei mir heuer das gleiche Bild.
Keine Vögel mehr da ...

Berthold

Zitat von: Jürgen a.d.E. am 12.Jan.21 um 09:24 Uhr
So wenig wie in diesem Jahr gab es  in unserem Garten noch nie, kaum Meisen (da soll es im vorigem Jahr auch eine tödliche Krankheit gegeben haben)

Ja, die bezog sich aber nur auf Blaumeisen, soweit ich weiss. Hier hatte ich auch eine tote Blaumeise gefunden, aber es haben dennoch welche gebrütet.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

In Österreich gibt es heuer deutlich weniger Meisen.
Trotz Rekordteilnehmerzahlen bei der Vogelzählung nahm die Zahl der gesichteten Vögel signifikant ab, vermutlich auch weil sie in weiten Teilen des Landes mangels Schnee und Kälte auch in der Natur genug Futter finden. Auffällig ist die Zunahme bei Erlenzeisigen.
https://noe.orf.at/stories/3084392/

Hier in Wien Schönbrunn sehe ich wieder einen signifikanten Rückgang der Amseln. Die Population erfängt sich dann zwar zwischenzeitlich, scheint aber immer wieder zusammenzubrechen.  Interessant auch dass es in meiner Gegend kaum Stadttauben und Sperlinge gibt. Auch Saatkrähen gibt es in den letzten Jahren hier deutlich weniger, dafür mehr Aaskrähen und Dohlen, Kohlmeisen, Buchfinken, Zaunkönige und Spechte. Auch einen Trupp Wintergoldhähnchen konnte ich in einer Eibe beobachten. Sie waren nicht scheu und ich konnte näher als 1m heran. Natürlich keine Kamera dabei...

orchis pallens

Bei mir 20 Sperlinge, 6 Kohlmeisen, 4 Blaumeisen, 1 Rotkehlchen, 2 Amseln, 2 Goldhähnchen
Blumen sind das Lächeln der Erde

Ramarro

Bei Sperlingen müsste man unterscheiden. Wir haben hier auf dem Land eine Menge Feldsperlinge, die früher eher selten geworden waren, dafür sind die Haussperlinge immer weniger geworden, habe jetzt schon lange keine mehr gesehen.

Grüße,
Rolf

orchis pallens

Blumen sind das Lächeln der Erde

doc snyder

Hier hat sich der Haussperling in den letzten 5 Jahren so vermehrt, dass er andere, etablierte Arten verdrängt.

Bei uns an der Westküste haben sich z.B. einige Uhu-Clans angewöhnt, im Frühjahr/Sommer, nachts die Horste von

Bussarden zu plündern!

Da gab es im letzen Jahr einen massiven Einbruch im Bestand...Was machen? Uhus schießen?
Schere das Schaf und töte den Bären, nie umgekehrt.

Berthold

Zitat von: doc snyder am 12.Jan.21 um 20:08 Uhr
Da gab es im letzen Jahr einen massiven Einbruch im Bestand...Was machen? Uhus schießen?

Nein, Mäusebestand vergrössern :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Einige Antworten:
Das Grünfinkensterben wird durch einen Einzeller verursacht, der seit 2009 z.B. in Deutschland 80000 Vögel oder mehr dahinrafft, wenn im Sommerhalbjahr sommerliche Temperaturen eintreten. Mit Blaumeisen hat das nichts zu tun und eine tote Blaumeise sagt grundsätzlich einmal gar nichts. Tatsache ist, dass es vor 20 Jahren noch von Grünfinken überall nur so gewimmelt hat. Heute muss man diese Art ja geradezu schon suchen.

Den allgemeinen heurigen Rückgang bei der Winterzählung gegenüber dem Vorjahr kann man nicht mit dem milden Winter argumentieren, denn der letzte Winter war noch milder. Jetzt haben wir immerhin einen kleinen Jännerwinter, sogar mit Schnee. Vor allem aber ist bereits Ende September Schnee in den Bergen gekommen, der nicht mehr weggegangen ist. Da könnten viele Vögel, statt in Mitteleuropa zu bleiben, gleich nach Italien gezogen sein.

Da der Rückgang vor allem Arten betrifft, die nicht unbedingt reine Siedlungsvögel sind, ist ein weiterer genereller Rückgang dieser Vögel schon in der Brutsaison anzunehmen, ausgelöst durch Verschlechterung oder Vernichtung der Bruthabitate. Dann sieht man eben auch weniger Vögel im Winter.

Die Erlenzeisige schließlich (die ich bereits erwähnt habe) sind häufige Invasionsvögel, die in verschiedenen Jahren in unterschiedlichen Gebieten verschieden stark auftreten können. Heuer sind die in unserem gebiet schon den ganzen Winter sehr auffällig und demzufolge bei der Winterzählung auch in größeren Zahlen festgestellt worden.

Eine Art, die an unserer Winterfütterung definitiv zugenommen hat, ist der Grauspecht. Im Vorjahr hatten wir 0 Vögel gesehen, nun sind es seit ein paar Tagen (erst nach der Zählung vom 8.1.) sogar 2 Weibchen, die oft gemeinsam zur Fütterung kommen. Ein weiteres ♂ ruft in der Nähe, kommt aber leider nicht ans Futter.


Berthold

Zitat von: Muralis am 13.Jan.21 um 13:55 Uhr
Das Grünfinkensterben wird durch einen Einzeller verursacht, der seit 2009 z.B. in Deutschland 80000 Vögel oder mehr dahinrafft, wenn im Sommerhalbjahr sommerliche Temperaturen eintreten. Mit Blaumeisen hat das nichts zu tun und eine tote Blaumeise sagt grundsätzlich einmal gar nichts.
Wolfgang, hier gab es eine Seuche, die nur Blaumeisen befallen hat. Ich meine es wäre eine Virusinfektion gewesen, bin aber nicht sicher.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

OK, hab jetzt gegoogelt und unter "Blaumeisensterben" herausgefunden, dass ein Bakterium eine für die Vögel tödliche Krankheit auslöst. Sie scheint eher im Nordwesten Deutschlands häufiger aufzutreten und damit weniger in Österreich.

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)