Insekten ohne Schmetterlinge

Begonnen von Eerika, 27.Apr.09 um 17:20 Uhr

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partisanengärtner

A. clematitis kann hier sehr lästig werden. Ich kenne mittlerweile Menschen die sich bemühen sie wieder los zu werden.

Ich habe länger versucht sie bei mir in Oberfranken (6a-b)anzusiedeln und sie jeweils in harten Wintern verloren.
Bei Knorbs wächst sie dagegen zu gut und bei Schlüsselfeld war eine Absiedlung von mir zu einer Monokultur von Wohnhausfläche explodiert. Meine Pflanzen stammten aus der Poebene.

Der Falter wäre eine schöne Bereicherung.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Rüdi

Also ist die Osterluzei wesentlich weiter verbreitet, als der Falter. Bei Wiki wird Belgien, Niederlande, Deutschland und sogar Dänemark angegeben. Auch hier im Saarland soll es Vorkommen an den warmen Hängen als auch in der Ebene der Saar geben. Die Angaben stammen aus der DELATTINIA "Gefäßpflanzen des Saarlandes" 1993 mit Koordinaten. Ob die Bestände noch existieren?
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Eveline†

Ich hatte auch Aristolochia clematitis, ist ja wirklich hübsch. Als ich bemerkte, daß sie sich unkrautartig durch die Gegend bewegte, habe ich sie auch entfernt. Es brauchte mehrere Anläufe. Ich denke, sie ist nun nachhaltig verschwunden.

Muralis

Bei mir hat es jahrelang gedauert, bis sich die Pflanze im Garten halbwegs etablieren konnte. Von Wuchern kann hier keine Rede sein. Außerdem würde regelmäßiges Drüberfahren mit dem Rasenmäher der Pflanze die Lust am Wuchern bald austreiben. Den Falter konnte ich bislang nicht erfolgreich ansiedeln.

Die Osterluzei ist hier bei uns ein Archaeophyt, der schon vor langer Zeit mit dem Weinbau hierher gelangt sein dürfte. Der Wein ist inzwischen weg. Mittlerweilen hat man aber in dem Gebiet etwa 20 ca. 150-jährige Weinstöcke gefunden, die als Sensation gelten, wissenschaftlich untersucht wurden und nun den halben Ort verrückt machen. Man spricht von einer Renaissance des Weinbaus mit uralten Sorten, die es eigentlich nicht mehr gibt.

Ich gehe davon aus, dass Osterluzei-Vorkommen in Belgien, dem Saarland oder in Dänemark neophytisch und damit standortsfremd sind.

partisanengärtner

Die Osterluzei war schon sehr lange als Heilpflanze verbreitet. Diese Vorkommen könnten durchaus einige Jahrhunderte alt sein. Schon im Altertum wurden die Eigenschaften dieser Pflanze geschätzt.
Damals hat man das mit der Giftigkeit auch nicht so streng genommen.
Ein Neophyt ist es wohl erst wenn die Pflanzen seit der Entdeckung Amerikas bei uns ankamen. Da ist die Osterluzei wohl älter.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Muralis

Ja, da liegst du sicher richtig, kann wohl auch in diesen Gebieten ein Archaeophyt sein. Bei uns hat die Pflanze im pannonischen Klimabereich ein mehr oder weniger geschlossenes Areal mit Randvorkommen im Westen bis zu mir, kommt aber etwa auch isoliert im Rheintal vor (ohne Falter). Habe die Exkursionsflora und auch den Janchen zu Rate gezogen. Die Pflanze wurde homöopathisch und in der Volksheilkunde verwendet. Heimat ist Mittelmeerraum und Vorderasien. Somit ist sie auch hier alteingebürgert (Archaeophyt) und gedeiht im wesentlichen im Weinbauklima. Nur in diesem Bereich kommt auch der Falter vor, denn hier war es ihm über die Jahrhunderte möglich, sich über die natürlichen Vorkommen weiter südlich zu uns her auszubreiten.

partisanengärtner

Da stehen dann die Chancen gar nicht so schlecht das die dann irgend jemand in klimatisch günstigeren Bereichen ansalbt.
aus eigener Kraft werden sie wohl nicht diese Gebiete erreichen.
Sind ja keine Wanderfalter und die Agrarwüsten dazwischen schon recht groß.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Rüdi

So passen die heutigen Vorkommen in unserem Raum (Mosel/Saar) mit der Verwendung überein. Die römischen Latifundien des 2.-5. Jh. nach Chr. mit ihrem Weinbau im Großraum Trier schlagen die erste Brücke zu südlichen Gefilden.
Ferner auch die früh- bis spätmittelalterlichen Klostergründungen am Unterlauf der Saar und Mittelmosel. Genau dort befinden sich die Bestände.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Ralf

Diese Krabbenspinne kann anscheinend ihre Farbe nicht ändern. Seit über einer Woche bleibt sie weiß auf grüner Lilie.
Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.

Berthold

Zitat von: Ralf am 01.Mai.19 um 22:28 Uhr
Diese Krabbenspinne kann anscheinend ihre Farbe nicht ändern. Seit über einer Woche bleibt sie weiß auf grüner Lilie.

Lebt sie denn noch oder ist es nur eine Haut vom letzten Kleiderwechsel?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralf

Zitat von: Berthold am 01.Mai.19 um 22:37 Uhr
Lebt sie denn noch oder ist es nur eine Haut vom letzten Kleiderwechsel?

Sie lebt und frisst, Berthold.
Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.

partisanengärtner

An der Stelle dann wohl Lilienhähnchen?
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Ralf

Zitat von: partisanengärtner am 02.Mai.19 um 06:48 Uhr
An der Stelle dann wohl Lilienhähnchen?

Schön wär's; es sind jedenfalls noch ein paar Lilienhähnchen übrig. 
Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.

Berthold

Zitat von: Ralf am 02.Mai.19 um 20:19 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 02.Mai.19 um 06:48 Uhr
An der Stelle dann wohl Lilienhähnchen?

Schön wär's; es sind jedenfalls noch ein paar Lilienhähnchen übrig.

Ralf, Du brauchst mehr Spinnen.
Ausserdem richtet sich die Zahl der Raubtiere immer nach der Zahl der Futtertiere, nicht umgekehrt. Ein Raubtier würde nie alle seine Futtertiere auffressen, denn sonst würde es selber verhungern. Der Mensch tut das auch nicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralf

Zitat von: Berthold am 02.Mai.19 um 21:15 Uhr
Ralf, Du brauchst mehr Spinnen.

Wir sind schon froh, wenn diese eine Krabbenspinne den kommenden Temperatursturz übersteht. Das ist auch die erste Krabbenspinne, die wir hier jemals gesehen haben.
Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.