Leptoceras menziesii

Begonnen von Berthold, 15.Jan.13 um 12:47 Uhr

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Berthold

Aus Südwest-Australien, also aus der Gegend, wo sich dieses Unkraut aus Südafrika, die Disa bracteata, so verbreitet hat.
Die Leptoceras menziessii steht jetzt schon 4 Jahre hier im Topf und wird jedes Jahr um einen mm grösser, aber hat bisher noch nicht geblüht. Es sollte dann so aussehen, wegen der langen Ohren in Australien auch Hasen-Orchidee genannt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Du hast ja richtige Schätzchen bei Dir!
Ich drücke Dir Daumen, dass wir mal auch die Blüte des Rabbit-Orchid sehen können.

Matthias

"Aus Südwest-Australien, also aus der Gegend, wo sich dieses Unkraut aus Südafrika, die Disa bracteata, so verbreitet hat."

Berthold, das interessiert schon, aber ich fange mit diesem Satz nichts an.
Hast du das H-Öhrli selber ausgesät? Ich bin schon lange auf der Suche nach der und habe mit jem. aus Australien Kontakt aufgenommen, der diese Spezies am Naturstandort immer wieder aufsucht und möglicherweise auch pflegt. Samen von der Australian Seedbank erwiesen sich als toter als meine Ururgroßmutter.
Kann ich deinen Satz so verstehen, dass es in Australien eine Floraverfälschung gibt und D. bracteata vorkommt? Weißt du, wie diese Disa dorthin gekommen ist?
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Matthias, ich habe die Pflanze von Paul Christian. Er hatte vor einigen Jahren mal aus Australien importiert.
Symbiotisch scheint die Art nicht leicht auszusäen zu sein, sonst hätte Beyrle sie sicher im Programm, aber asymbiotisch sollte es kein Problem sein.

Unsere Aussaaten von Thelymitra z. B. machen keine Probleme, aber der Samen ist auch immer frisch geerntet.
Ich weiss nicht, ob die Samen vieler australischer Erdorchideen schnell die Keimfähigkeit verlieren.

Dieses Disa-Unkraut ist tatsächlich nach Australien eingeschleppt worden und macht die australischen Orchideenfreunde sehr zornig. Es werden teilweise Kopfprämien auf die Vernichtung der Pflanzen ausgesetzt.
Die Art hat nach den letzten Schätzungen schon 5 Mio. km² erobert und schafft jedes Jahr 500000 km² dazu. Nur hier im Topf ist sie sehr leicht abgefault.

Wie die Art nach Australien gekommen ist, ist unbekannt, wie sie nach Marl gekommen ist auch, aber wenigstens hier hat sie einen nicht so grossen "Schaden" angerichtet.
Die Disa bracteata ist eine enge Verwandte der Disa borbonica auf Reunion
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Postpiet

Zitat von: Berthold am 15.Jan.13 um 12:47 Uhr
...
wegen der langen Ohren in Australien auch Hasen-Orchidee genannt.

Zitat von: Matthias am 15.Jan.13 um 12:58 Uhr
...
dass es in Australien eine Floraverfälschung gibt und D. bracteata vorkommt?
...


Es gibt in Australien nicht nur eine Florenverfälschung,
sondern vor allem auch eine Faunenverfälschung, denn ansonsten würde der Aborigine und Australier an sich einen Hasen natürlicherweise gar nicht kennen ...


Schönen Gruß

Peter
Posting © [Postpiet] 2013.
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Matthias

Leporida vulgaris Disam bracteatam lurcinabundam (der gemeine Disa-fressende Hase) wurde absichtlich nach Australien eingeführt, um den Disas Herr zu werden, doch leider schmeckt ihm Pterostylis noch besser.
 
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

plantsman

Moin,

Leptoceras menziesii gehört zu den Australiern, die nur nach Buschfeuern wirklich blühen. Einzelne Ausreisser gibt es immer wieder, aber richtige Massenblüten gibt es nur nach Bränden. Steck den noch ruhenden Topf doch im Sommer für ca. 3 Wochen mit, natürlich jeweils neuen grins, reifenden Bananen in eine Klarsichttüte. Diese Ethylen-Methode soll helfen. Andrew vom "Terrestrial Orchid Forum" macht das mit seinen auch (da hast Du sogar mitdiskutiert) Das werde ich nächstes Jahr mit meiner Caladenia-lutea-Hybride von Beyerle ebenfalls versuchen.
Tschüssing
Stefan

Matthias

Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: plantsman am 16.Jan.13 um 01:34 Uhr
Moin,

Leptoceras menziesii gehört zu den Australiern, die nur nach Buschfeuern wirklich blühen. ...

Stefan, ich bin nach wie vor unsicher, woran es liegen kann, dass bestimmte Arten nach "Buschfeuern" üppig wachsen und blühen.

Liegt es an stärkerem Nährstoffgehalt im Boden nach den Feuern, ist es mehr Licht, weil Begleitpflanzen reduziert wurden, sind es bestimmte Stoffkomponenten, die bei den Feuern entstehen?
Mit Pterygodium catholicum habe ich einige Experimente in dieser Richtung gemacht, aber ich erkenne noch keine Zusammenhänge.
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=371.0

Im Herbst werde ich es mal mit Ethylen versuchen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)