Himantoglossum

Begonnen von Berthold, 25.Jun.12 um 13:03 Uhr

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Berthold

Zitat von: Manne am 09.Jan.25 um 17:16 Uhrdie h. adriaticum sind kaum zu zügeln.
Um welche Art handelt es sich?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

die hier

Ruediger

,, Die Bocks-Riemenzunge sind generell nicht sehr langlebig. Je kräftiger die Pflanze, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie im folgenden Herbst nicht mehr oder nur noch sehr schwach erscheint. Sie kann ein bis vier Mal, in seltenen Fällen fünf Mal blühen, bevor sie ihre Energiereserven so weit aufgebraucht hat, dass sie eingeht. Die Anzahl der blühenden Pflanzen schwankt an ihren Standorten von Jahr zu Jahr mehr oder weniger stark."

 :weird

Da hat man nicht viel Spaß daran.

https://www.deutschlands-natur.de/pflanzenarten/orchideen/bocks-riemenzunge/
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Herbert

Manne, deine Bilder von adriaticum sind mir zu dichtblütig. Vielleicht eine andere Art aus dem SO Europas?
Liebe Grüße aus Linz!
Herbert

Manne

na ja, sie blüht 3 - 4  wochen vor h. caprium.

Uhu

#485
bei der einzelnen Bocksriemenzunge zwischen südlichem Sauerland und hessischem Burgwald gehe ich nicht davon aus, dass die Pflanze dort längere Zeit existieren kann. Sie hat sich ein Frost geschütztes Plätzchen unter einem Baum gesucht. Dort ist sie vor den hier heftigeren Kahlfrösten geschützt. Ob sie Samen angesetzt hat oder der Blütenstand entfernt wurde (wozu ich geraten hatte) weiß ich nicht,
Die Umgebung sind überwiegend sehr saure Böden auf Buntsandstein. Die Feldwege werden häufig mit basischem Asphalt befestigt. Da könnten einige Basen eingebracht worden sein.
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 16.Mär.25 um 07:57 Uhrbei der einzelnen Bocksriemenzunge zwischen südlichem Sauerland und hessischem Burgwald gehe ich nicht davon aus, dass die Pflanze dort längere Zeit existieren kann.

Ich denke, die dichte Grasschicht behindert die Photosynthese in den Riemenzungen-Blättern zu stark, sodass die Pflanze nur noch auf Nährstoffversorgung durch ihre Mykorrhiza-Pilze angewiesen ist. Das wird auf Dauer nicht gut gehen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Erstaunlich wie sie dort hin gekommen ist, womöglich wurde Samen von einem Tier verschleppt.

Der Wind wird es kaum sein, so denke ich.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Berthold

Zitat von: Ruediger am 16.Mär.25 um 13:35 UhrErstaunlich wie sie dort hin gekommen ist, womöglich wurde Samen von einem Tier verschleppt.

Der Wind wird es kaum sein, so denke ich.
Es wird sicherlich der Wind gewesen sein.
Der Wind verteilt den Samen praktisch überall, aber es gibt nur sehr wenige Stellen, auf denen der Samen keimen kann, bzw. nach dem Keimen auch eine Pflanze entwickeln kann.
Zwischen Samenkeimung und Pflanzenentwicklung gibt es bei Orchideen dramatische Unterschiede.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Nur wenn es dort im weiten Umkreis keinerlei Pflanze  gibt.
Ob solcher Samen mal 10-20 km oder mehr zurück legt?

Es ist nicht Saharasand, der muß nicht vital,beleiben.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Berthold

Zitat von: Ruediger am 16.Mär.25 um 13:52 UhrNur wenn es dort im weiten Umkreis keinerlei Pflanze  gibt.
Ob solcher Samen mal 10-20 km oder mehr zurück legt?


Ja, solche Entfernungen sind kein Problem. Bei Turbulenzen wird der Samen hoch geweht und kann dann sehr lange Strecken zurücklegen.
20 km können in 30 Minuten zurückgelegt werden. Der Samen überlebt viele Monate, abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit, bei Kühlschrankbedingungen mehrere Jahre, haben wir getestet.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Alles schön und gut, bei Hitze und UV-Strahlung, dann wird es interessant, selbst der Wechsel zwischen Feuchtigkeit und Trockenheit ist belastend.

Ein Kühlschrank ist dagegen gemütlich.

Mich würde mal interessieren, ob es Untersuchungen zu den zurück gelegten Entfernungen von Orchideensamen gibt, d.h. wie weit die sich i.d.R. verbreiten.
Vermutlich ist das zu aufwendig zu simulieren.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Uhu

Anfang der 80er Jahre war dem AHO Hessen nur ein Standort deutlich weiter südlich, westlich von Limburg bekannt. Vor ein paar Jahren stand eine blühende Pflanze westlich von Giessen/bei Bieber an einem Straßenrand. Der AHO vermutete zwar eine Ansalbung, ich denke das kann man an einer Straße ohne Gehweg ausschließen.
Der Standort befand sich knappe 50km südlich der nun bei Wetter/Hessen gefundenen Pflanze. Die hab ich auch nicht unter den Busch gesetzt - ich hätte sie in einen aufgelassenen Steinbruch gepflanzt :whistle
Grüße Jürgen