Langlebige Erdorchideen

Begonnen von Berthold, 20.Nov.14 um 13:40 Uhr

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Berthold

Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass einige Arten sehr lange überleben und andere kurzlebig sind.

Bei den kurzlebigen Pflanzen lässt sich schwer unterscheiden, ob sie von Natur aus kurzlebig sind( wie z. B. Ophrys apifera) oder ob sie sich durch die meist asymbiotischen Kulturbedingungen Infektionen einfangen.

Als langlebig bezeichne ich Arten, die länger als 10 Jahre im Garten oder im Topf existieren. Hierzu gehören in Marl (alle im Garten):

-Cypripedium calceolus
-Cypripedium macranthum

-Orchis militaris
-Orchis quadripunctata
-Orchis anatolica

-Ophrys mammosa

-Cephalanthera longifolia

-Dactylorhiza sambucina

Wie sind da Eure Erfahrungen?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Bei Dact. fuchsii bin ich hier im Garten nicht ganz sicher. Es gibt zwar einen grösseren Bestand von Pflanzen, die sich aussäen, aber ich weiss nicht, wie lange das einzelne Individuum lebt. Gleiches gilt für Dact. majalis.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Berthold,ich glaube das kann mit nicht so sagen oder vergleichen.
Wir hier an der Bergstrasse haben ein ganz anderes Klima wie bei Dir dort oben.
schon ein paar Wärmegrade nach oben,wie es hier immer der Fall ist,vergleichbar mit der Freiburger Gegend entscheiden ob etwas funktioniert oder nicht.So haben die etwas kälter liebenden Orchideen wie zB passerinum einen schween Stand.Ebenso fast alle Gebirgsorchidenn bei denen man schon einen höheren Pflegeaufwand betreiben muss als mit den "einfacheren Arten.Wogegen etwas wärmer liebende Arten wie Himantoglossum,Orchis purpurea, Anacamptis pyramidalis mit sehr gutem Erfolg kultiviert werden können.Und das über mehrere Jahre.
Auch spielt ja das Substrat un Giesverhalten eine grosse Rolle.
Der eine hat es im Griff und bei dem stehen die Orchideen jahrelang im Garten,der Nachbar hat dagengen Schwierigkeiten.
Also ich würde sagen dass man das schwer vergleichen kann.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

Rudolf, wir sollten ja zunächst mal zusammen stellen, welche Arten wo lange überleben. Die Ursachen dafür bzw. für das frühe absterben zu finden ist der 2. Schritt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Epipactis palustris und gigantea,Orchis morio,militaris,purpurea,mascula(wobei ich  mit mascula schon mal Schwierigkeiten hatte und ich weis bis heute nicht warum.Platanthera bifolia und chlorantha.Gymnadenia conopsea .Einige dactylorizha.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Berthold

Alle über 10 Jahre mit Sicherheit die selbe Pflanze, Rudolf?
Orchis mascula sät sich leicht aus auf pilzfreiem mineralischen und feuchten Boden, der von der Mutterpflanze infiziert worden ist. Aber die einzelnen Pflanzen verschwinden schnell wieder. Auch in der Natur konnte ich das nach einer Waldrodung beobachten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

#7
Mit Sicherheit kann ich es nicht sagen.Auch bei den anderen nicht.Denn ich ernte ja von Zeit zu Zeit die Knollen und so stehen bei mir die Pflanzen sehr selten über längere Zeit, sprich Jahre an der selben Stelle.
ZB.lässt sich die Bocksriemenzunge meiner Meinung nach nur über einen längeren Zeitraum ohne Knollensubstandsverlusst kultivieren wenn man den Blütentrieb beizeiten abnimmt.Das heist nicht zur Samenreife kommen lässt.Ich spreche hier von der hircinum.Die anderen habe ich nicht.
((((Hätte ich aber gerne)))) :blush:
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Berthold

Zitat von: purpurea am 20.Nov.14 um 17:26 Uhr
ZB.lässt sich die Bocksriemenzunge meiner Meinung nach nur über einen längeren Zeitraum ohne Knollensubstandsverlusst kultivieren wenn man den Blütentrieb beizeiten abnimmt.Das heist nicht zur Samenreife kommen lässt.Ich spreche hier von der hircinum.

Ja, das sehe ich auch so, deshalb würde ich sie auch nicht als langlebig einstufen. Ich hatte hier kleine Pflanzen, die 4 bis 6 Jahre immer grösser wurden und dann geblüht haben. Im Jahr danach kamen sie noch ein einziges Mal mit kleiner Rosette, dann waren sie weg. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Mit 10-jähringe Erfahrungen kann ich nicht dienen - wohne hier erst 8½ Jahre. Das Sumpfbeet hat nun die 7.Saison hinter sich.

Das ausgerechnet Anacamptis coriophora nun seit 6 Jahren durchhält hätte ich nie erwartet. Heute hab ich die ersten Spitzen für den nächstjährigen Austrieb gefunden. Kulturversuche im Topf sind nicht nur bei der Art sondern auch bei Hybriden mit Wanzenbeteiligung nach realtiv kurzer Zeit gescheitert.
Grüße Jürgen

purpurea †

Jürgen, das meinte ich.Bei dem einen stehen Pflanzen jahrelang wärend der andere mit den selben Pflanzen Schwierigkeiten hat.Darum kann man Bertholds  Beitrag nicht so pauschal sehen.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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purpurea †

Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Enrico

Anfang der 90er konnte ich die Sammlung in Kew begutachten und die damalige Orchideengärtnerin erzählte mir, daß manche der in den 60er Jahren gesammelten Ophrysclone immer noch am Leben sein. Leider kann ich mich nicht mehr an die einzelnen Arten erinnern. Aber das dürfte doch eine ganz schöne Zeitspanne sein.

LG Enrico
Ich weiß, daß ich nichts weiß

Berthold

Enrico, das müsste man mal genau hinterfragen. Einige Arten säen sich im Garten auch aus. Hier ist es Ophrys apifera und einmal sogar eine Ophrys fuciflora.
Wenn man das Habitat entsprechend einrichtet und mit den passenden Keim-Pilzen des Naturstandortes impft, kann ich mir gut vorstellen, dass sich viele Arten selbst aussäen. Die Leute in Kew haben ja viel Musse und Geld für solche Aktionen
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Enrico

Berthold, die Ophrys standen damals in Töpfen im Sammlungshaus und die Pflanzen wurden vegetativ erhalten. Bei guter Pflege sind solche Clone wohl langlebig. Soweit ich die Gärtnerin richtig verstanden hatte, stammten einige sogar noch von den Wildsammlungen (sagte sie von Cribb, ich weiß es nicht mehr), die die Botaniker am Mittelmeer durchgeführt hatten.

LG Enrico
Ich weiß, daß ich nichts weiß