Laelia superbiens

Begonnen von Ohey †, 14.Jul.14 um 14:56 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

doc snyder

Danke für die tollen Fotos der schönen Laelia. Erspart mir die Mühen mit einer eigenen  :thumb
Schere das Schaf und töte den Bären, nie umgekehrt.

Muralis

Besten Dank auch  ;-)

Inzwischen habe ich ein wenig recherchiert...

Bei Elsner hatten die seinerzeit im Angebot: Jungpflanze von L. superbiens um € 19,50, weiters Jungpflanze von L. superbiens x L. halbingeriana, ebenfalls um € 19,50.

Bestellt habe ich natürlich superbiens. Damals war es aber so, dass der Orchideenbetrieb sozusagen in den letzten Zügen war und ich bei Bestellungen etwa zu 70% nicht das erhielt, was ich bestellt hatte.

Auch nach 4 Jahren bin ich noch misstrauisch und habe die Merkmalsunterschiede von superbiens und halbingeriana genau gecheckt. Diese sind hier nachzulesen und anzuschauen: Erstbeschreibung von Laelia halbingeriana. Hier dann auf "View publication" klicken!

+ Säule: Bei sup. einfärbig violettrot, bei hal. grünlich mit streifig angeordneten kleinen roten Punkten

+ Pollenpakete: Bei sup. weiß hörnchenförmig zugespitzt, bei hal. unauffällig rundlich, nicht strahlend weiß

+ Kallus: bei sup. gänzlich gelb, bei hal. im vorderen Abschnitt weiß

+ Lippe: bei sup. Vorderlappen am Ansatz deutlich eingeschnürt, violetter Randsaum dort deutlich aufgehellt. Bei hal. kaum eingeschnürt, vielmehr zu den Seitenlappen durchlaufend mit kontrastreichem violettem Randsaum. Seitenlappen bei sup. mehr zugespitzt, bei hal. abgerundet.

Um es kurz zu machen: Meine Pflanze sehe ich näher bei halbingeriana, jedoch sind die Merkmale meist intermediär, z. B. ist der Kallus vorne nicht weiß, sondern abgesetzt blassgelb, die Hörnchen überwiegend strahlend weiß usw.

Zusamenfassend: Ich bin mir zu 99% sicher, dass ich da wieder den Hybriden und damit nicht das, was ich bestellt habe, bekommen habe.

Schön ist sie trotzdem, und immerhin ist ja halbingeriana in der Pflanze deutlich zu sehen, was in Europa wohl die Ultra-Rarität wäre.

Hier noch ein paar Blitzbilder dazu von heute Morgen:

Machu Picchu

Wolfgang, auch wenn es ein Hybrid ist oder sein sollte, kannst du mit der Blühwilligkeit und Blütenfülle des Pflänzchens doch sehr zufrieden sein! :thumb
_________________________________________________
Liebe Grüße
Hans

Muralis

Ja, Hans, bin ich auch. Rein von der Optik und von der Haptik her ist es völlig wurscht, da sind die Arten und deren Hybride nicht unterscheidbar.

Aber ein wenig wurmt es mich insgeheim schon. Die Bestimmung als Hybrid ist eindeutig. Am besten, man konzentriert sich dabei auf Merkmale an den Geschlechtsorganen der Blüte. Die Kombination Säule + Pollinien schließt beide Arten definitiv aus.

Im Bestimmen von schwierigen Hybriden habe ich Erfahrung. Ich picke einzelne Großmöwen-Hybriden aus einem Schwarm von hungrigen Möwen. Man macht dazu erstklassige Bilder von der Möwe mit allen bestimmungsrelevanten Merkmalen (z.B. offener Flügel, Schnabel genau von der Seite etc.) und arbeitet dann am Monitor alle Bestimmungsmerkmale der beiden Stammarten ab. Möwenhybriden sind sehr schwierig zu bestimmen, weil sich schon die Ausgangsarten so ähnlich sind, wie auch bei diesen beiden Laelias aus Mexiko. Genau diese Strategie habe ich daher hier auch abgehandelt. So kommt man zu klaren Ergebnissen, noch dazu, wo hier der Verdacht ziemlich nahe lag.

Heute habe ich bei neutralem Licht fotografiert. Man sieht sehr schön die Färbung der Säulen-Rückseite. Die passt mit ihrer hell-grünlichen Grundfarbe und den rotbraunen Längsstreifen perfekt für halbingeriana. Doch die rötliche Färbung an der Spitze passt eben nicht, die hat sie von der superbiens. Und auch die Antheren sind intermediär.

Bei diesem Licht konnte man auch die gesamte Pflanze ohne Schatten gut fotografieren. Bei dieser Beleuchtung erscheint der vordere Teil der Kallus-Leisten weiß (Merkmal für halbingeriana). Doch reine Färbungsmerkmale an Blütenblattteilen sollte man nicht überbewerten.

Die Blütengröße hat sich übrigens noch weiterentwickelt: maximal 14,7 x 14,2 cm.

Uhu

Die Pflanze ist einfach klasse, danke für die Bilder.
Grüße Jürgen

Muralis

Der Cycas erhält von mir natürlich üppige Portionen von aufgelöstem Blaukorn, damit er so schön grün wird. Futter brauchen die natürlich in ihren beengten Töpfen schon!

Heute konnte ich feststellen, dass der 2. Blütentrieb von meiner Laelia superbiens x halbingeriana sogar 11 (!) Blüten macht! Ursprünglich hatte ich mit weniger als beim ersten Trieb (9) gerechnet. Die oberen Tragblätter waren schon ganz schön verklebt, es war ein gewisser Kraftaufwand nötig, um sie auseinanderzulösen, hat doch ein paarmal die Sonne geschienen zuletzt. Da wird die Luft gleich trockener.
Aber die Knospen sehen gut aus, das wird eine gute Blütenfülle!

wölfchen

Zitat von: Muralis am 19.Feb.23 um 09:55 UhrDer Cycas erhält von mir natürlich üppige Portionen von aufgelöstem Blaukorn, damit er so schön grün wird. Futter brauchen die natürlich in ihren beengten Töpfen schon!



Danke  Wolfgang, jetzt weiß ich was bei mir nicht  stimmt  ! :thumb

Muralis

Der aktuelle Stand bei der L. superbiens x halbingerana: Sie gedeiht an sich ausgezeichnet und macht gerade 2 kräftige Neutriebe. Ein 3. kleinerer treibt auf einer Sprossachse von einem rückwärtigen Bulb seitwärts zusätzlich aus.

Das Problem ist nur, dass die neuen Triebe mit ihren Wurzeln nun schon in der Luft hängen. Die Pflanze gehörte eigentlich dringend in eine riesige Pflanzzschale umgetopft, was natürlich nicht möglich ist. Die Pflanze mit ihrem Kulturgefäß ist jetzt schon genügend schwer und ich muss die regelmäßig im großen Düngerkübel tauchen. Mein Bewegungsapparat wäre nicht mehr geeignet, ein noch größeres Gefäß zu handeln. Eigentlich müsste ich fast alle meine Orchideen umtopfen, kann aber kein neues Substrat mehr bereiten, da ich Handgelenks- und Fingerprobleme habe. Dazu kommen Wirbelsäulen- Zehen- und Knieprobleme.

So eine Pflanze wegwerfen ist aber auch schwer vorstellbar, wenn ich mir die Blütenbilder oben so ansehe...

Die breitesten Blätter haben übrigens 10cm Durchmesser. Das ist so eine richtige Luxuspflanze. 20 Jahre jünger müsste man sein, da würde ich noch alles dransetzen, um die weiter zu maximieren  grins


cklaudia

Eine tolle Pflanze, Wolfgang.  :thumb
Das mit dem Wegwerfen war doch sicher ein Witz, oder?
Ich meine, wenn du sie behalten möchtest, die Größe aber dagegen spricht, kannst du sie ja einfach teilen?
Und wegen Subtrat und Umtopfen: Bist du nicht vielleicht in einem Orchideenverein? Da würde dir doch bestimmt geholfen werden. Ich meine, wozu ist denn so ein Verein da? Nur Vorträge, Reisen und Ausstellungen organisieren ist doch nicht alles...
Fragen kostet zumindest nichts.  ;-)

Lg Claudia

FlorianO

Zitat von: cklaudia am 15.Jun.23 um 13:32 UhrEine tolle Pflanze, Wolfgang.  :thumb
Das mit dem Wegwerfen war doch sicher ein Witz, oder?
Ich meine, wenn du sie behalten möchtest, die Größe aber dagegen spricht, kannst du sie ja einfach teilen?
Und wegen Subtrat und Umtopfen: Bist du nicht vielleicht in einem Orchideenverein? Da würde dir doch bestimmt geholfen werden. Ich meine, wozu ist denn so ein Verein da? Nur Vorträge, Reisen und Ausstellungen organisieren ist doch nicht alles...
Fragen kostet zumindest nichts.  ;-)

Lg Claudia


Ich meine er sagte mal er schneidet seine Rinde selber. Das stelle ich mir schon aufwändig vor. Ansonsten eine tolle Pflanze ich hoffe du schaffst es sie noch weiter so fit zu halten.

Muralis

Ja, genauso ist es. Es gibt keine Alternative dazu. Brauchbares Orchideensubstrat ist hier käuflich nicht erhätlich. Wenn ich von einer deutschen Orchideengärtnerei Substrat bestellen wollte, so hieß es: Kann nach Österreich nicht versendet werden.

Nebenbei gesagt ist es eine Preisfrage. Und außerdem zweifle ich, ob irgendein käuflich erwerbbares Substrat in der Qualität an meines heranreichen könnte. Ich kann hier für jede einzelne Pflanze die Körnung selbst bestimmen. Viele Orchideen brauchen viel gröbere Rindenbrocken, als oft in den Kulturanleitungen angegeben. Dadurch wird das Substrat auch haltbarer und die Pflanze kann z.B. 4 Jahre in dem Substrat verbleiben.

Orchideenverein gibt es hier weit und breit keinen und ich kenne auch kaum jemanden, der ernsthaft tropische Orchideen kultiviert so wie ich. Daher kann ich auch Orchideen nicht abgeben, wenn ich die Pflege nicht mehr leisten kann.

Zu der superbiens: Hier habe ich schon seinerzeit in den Tiefen des Substrats eine Menge an Styropor-Brocken versenkt, um Originalsubstrat einsparen zu können. Aber mittlerweilen ist es praktisch nicht mehr möglich, Substrat zu gewinnen, bzw. dann zu zerkleinern. Dafür sorgen schon mein rechtes Handgelenk und die Beugesehne in meinem Zeigefinger. Irgendwann sind einem halt Grenzen gesetzt. Aber ich denke, für heuer reicht es noch einmal und dann sehen wir weiter. Aber Kompostieren ist eine ernsthafte Alternative für die kommende Zeit!

cklaudia

Ah, dass du aus Österreich bist, wusste ich nicht.
Ich schneide meine Rinde seit einiger Zeit auch selber zu (aus grober Pinienrinde aus dem Baumarkt; die Stücke sind teils 10cm gross). Auch Kohlestücke zum untermischen.
Daran habe ich gedacht bei der Frage, ob dir da niemand helfen würde. Ich denke, 2-3 helfende Hände hätten einen grossen Sack an einem Nachmittag zerschnippelt, was schon mal wieder für eine ganze Menge Umtopfen reicht.
Mir hilft mein Freund manchmal. Dann legen wir "Referenzstücke" zur Grössenorientierung hin.  :classic
Ich denke, zum Schnippeln würde ich auch andere Helfer finden.  :ka

Liebe Grüße Claudia

Uhu

Zitat von: Muralis am 15.Jun.23 um 22:44 Uhr... Aber Kompostieren ist eine ernsthafte Alternative für die kommende Zeit!

das wäre wirklich sehr schade
Grüße Jürgen

Laetitia

Zu dem Thema: brauchbares Orchideensubstrat, ich mache mir schon lange Gedanken, da die frühere Optimumqualität der indonesischen Rinde (dunkelrot) seit Jahren nicht mehr zu erhalten ist. Auch ich muss mit dem Restbestand herumgeizen. Verschiedene von uns - wie ich auch - suchen nach Alternativen. Gut als Feuchtereserve ohne Verrottung ist Zeolith, als Platzhalter im Topf eignet sich auch gut Glasschaum - google unter glasschaumschotter suchen -  (sehr leichtes Gewicht, gut für große Gefässe, die von allein schwer zum Lupfen sind). Beide setze ich in den Wasserpflanzenkörben für walkeriana, nobilior, und allen mexikanischen Laelien ein
eine kleine Auswahl meiner Schätze:<br />https://www.flickr.com/people/146111897@N05/

chriseon

Hallo Laetitia,

wie lange hast Du das Schaumglas schon in Gebrauch?

Was bedeutet Platzhalter?

Eine Schicht am Gefäßboden oder mit anderen Substrat Komponenten gemischt?


Gruß
Christian