Erdorchideenbegleitpflanzen

Begonnen von AndreaP, 02.Okt.08 um 17:52 Uhr

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AndreaP

Hallo an alle die schon supilange Cypripedium im Garten pflegen

Ich habe im letzten Jahr von einem Forummitglied calceolus bekommen,
brav nach Order eingepflanzt und er hat auch geblüht. Ein NT guckt nun 1 -2 cm aus der Erde .
Ich bin eigentlich davon ausgegangen das nun erstmal alles ok ist.

Das Mini Teil aus dem Versandhandel hatte es auf dem Balkon sogar auch geschafft.(braucht bestimmt noch 2 Jahre,bin jetzt schlauer  ;-) )

Nun lese ich das man UNBEDINGT Begleitpflanzen braucht damit sie sich auch ausbreiten ? Hä ?
Kann da jemand was zu sagen ?

Also die Rede ist von Leberblümchen (hab ich sowieso im Garten,nur ganz woanders :wacko) und Trauerglocke und nicht von Pilzen,das hätte ich ja noch verstanden
Andrea

Berthold

Zitat von: Drosera am 02.Okt.08 um 17:52 Uhr
Nun lese ich das man UNBEDINGT Begleitpflanzen braucht damit sie sich auch ausbreiten ? Hä ?
Kann da jemand was zu sagen ?

Also die Rede ist von Leberblümchen (hab ich sowieso im Garten,nur ganz woanders :wacko) und Trauerglocke und nicht von Pilzen,das hätte ich ja noch verstanden

Das war bestimmt ein "Begleitpflanzenhändler", der das gesagt hat.

Was versteht er oder Du unter "ausbreiten". Eine selbständige Aussaat von Cyprip. calceolus im Garten ist extrem selten. Das Rhizom selber macht unter bestimmten Bedingungen mehrere Triebe, so lange bis es zu viele hat und rückbaut, dann muss man es aufnehmen und teilen.
Begleitpflanzen haben oft den Vorteil, dass die obere Bodenschicht gleichmässiger feucht bleibt als auf kahlem Boden. Wenn das calceolus schattig steht (was es sollte) kann man Moos draufsetzen, der Boden sollte dann rein mineralisch sein. Du kannst aber auch alles andere nehmen, was niedrig bleibt, locker wächst (damit nichts fault in der Pflanzenschicht) und kein dichtes Wurzelwerk produziert.

Pilze im Garten anzusiedeln ist ein anderes Kapitel. Da ist bisher nicht bekannt, welche Arten da förderlich sind. Viele wachsen auch nur auf lebenden Baum- oder anderen Pflanzenwurzeln. Die Ansiedelung ist da sehr kompliziert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

AndreaP

ja,das kenne ich auch  ;-)
ging mir im letzten Jahr so ! NUr das sich da niemand rührte und ich kein Geld zurückbekam.
Naja,das besagte Teil kam brav wieder und war dieses Jahr schon fast 10 cm groß  :-D

Nun nochmal zur Begleitung :

also sie meinem wohl schon die Rhizome die sich sonst nicht ausbreiten da vom Wurzelwerk des Leberblümchens usw. die Rede ist, die den Boden " vorbereiten " sollen  !!

Ach ja, man bekommt dann beim Kauf eines Cyp.reginae für 60 Euro einen Liter verpilztes Substrat mitgeliefert welches die Begleitpflanzen (die man extra kaufen muß für 27 - 31 Euro )dann aufschließen müssen  :nee

Also ,ich mache es lieber wie bisher,ging doch !

Höchstens Bertholds Ratschlag mit dem Moos werde ich umsetzen,aber nicht mein Leberblümchen.(wächst  so schön wo es jetzt untergebracht ist )
Andrea

Berthold

Zitat von: Drosera am 02.Okt.08 um 20:00 Uhr
Ach ja, man bekommt dann beim Kauf eines Cyp.reginae für 60 Euro einen Liter verpilztes Substrat mitgeliefert welches die Begleitpflanzen (die man extra kaufen muß für 27 - 31 Euro )dann aufschließen müssen  :nee

Also ,ich mache es lieber wie bisher,ging doch !

Cypripedium reginae ist ja nun die robusteste Art und wächst praktisch überall. Auch durch "Aufschliessen des Bodens" wird man sie kaum umbringen können.
Eine Pflanze ist mir allerdings mal in einem nassen Torfmoor komplett verfault, nachdem sie sich 3 Jahr sehr gut entwickelt hatte. Aber alles andere, was nicht nasses Torfmoor ist, eignet sich schon für Cypripedium reginae.
Die australischen Naturfreunde haben schon ein kritisches Auge auf diese Art geworfen, weil sie fürchten, sie könnte sich in Australien ausbreiten und das Land überwuchern, so wie es die zierliche Disa bracteata aus Südafrika macht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Charlemann am 13.Okt.08 um 23:26 Uhr
Wenn Du dieses Experiment z.B. mit Neottia nidus-avis oder Limodorum abortivum machen solltest, würdest Du schnell platt fahren, da diese Orchideen mit einem Symbiosepilz gedeihen können.
..sogar gedeihen müssen, da sie selber keine Chloroplaste besitzen und somit keine Photosynthese machen können. Dümmerweise hängen ausgerechnet diese Symbiosepilze auch noch mit einem Bein an lebenden Baumwurzel (wie Trüffel). Deshalb ist es ganz schwierig, diese Orchideen zu kultivieren. Bisher ist mir kein gelungener Fall bekannt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)