Oncidium / fleckige Blätter

Begonnen von Reinhold, 21.Okt.12 um 17:17 Uhr

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Reinhold

Ich weiß, daß so eine Frage heikel ist, weil ... weiß auch nicht so genau. Sie möglicherweise zu besorgt ist?
Meine O. hastilabium hat auf den neuen Blättern

so eine fleckige Textur.
Das war bisher nicht so. Die Wurzeln sind ok.
Die Pflanze macht insgesamt einen sehr vitalen eindruckt.
Sollte ich mir wegen der Flecken Sorgen machen?
Fehlt was?
Geht was in die falsche Richtung?
Beste Grüße
Reinhold
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

sabinchen

Hallo Reinhold,
ich tippe auf eine Mangelerscheinung. Ab und zu düngen!  Vorsicht bei den Oncidium, nicht zu viel zu düngen. Die dünnen Wurzeln verbrennen schnell. Probiere es mal mit einem gut verdünnten Wachstumsdünger.
Meine Garten ist meine Seele
liebe Grüße an alle

Reinhold

Zitat von: sabinchen am 21.Okt.12 um 18:11 Uhr
Hallo Reinhold,
ich tippe auf eine Mangelerscheinung. Ab und zu düngen!  Vorsicht bei den Oncidium, nicht zu viel zu düngen. Die dünnen Wurzeln verbrennen schnell. Probiere es mal mit einem gut verdünnten Wachstumsdünger.
Danke für den Hinweis! Ich habe schon in diese Richtung überlegt.
Wie sähe denn der konträre Effekt aus, Überdüngung?
Außer daß die Wurzeln hinwären?
BG
Reinhold
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

sabinchen

Eigentlich ist das das erste was passiert, Wurzeln hin, und die Orchidee verhungert langsam. Am Laub merkt man das erst, wenn die Spannung nachläßt.
Meine Garten ist meine Seele
liebe Grüße an alle

Reinhold

Ich werde ab nächstem Gießen/Tauchen etwas "Gas geben", d.h. die Düngergabe etwas erhöhen.
Mal schauen wie sich das auswirkt.
Gibt es eine Vorstellung, wie schnell die Pflanze reagieren sollte?
Danke & Grüße
Reinhold
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Berthold

Zitat von: Reinhold am 21.Okt.12 um 17:17 Uhr
so eine fleckige Textur.
Das war bisher nicht so. Die Wurzeln sind ok.
Die Pflanze macht insgesamt einen sehr vitalen eindruckt.
Sollte ich mir wegen der Flecken Sorgen machen?
Fehlt was?


ja, Sorgen machen.

Es ist sicherlich eine Stoffwechselstörung, die zu Mangelerscheinungen führt. Aber leider sind die Zusammenhänge sehr komplex, sodass man durch anderen, mehr oder weniger Dünger nicht ohne weiteres sein Ziel erreicht.

Ich würde die Pflanze in neues Substrat setzen, weil möglicherweise der Stofftransfer an den Wurzeln nicht richtig funktioniert.

Auch könnte die Pflanze von einem Virus befallen sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Reinhold

Zitat von: Berthold am 22.Okt.12 um 10:09 Uhr
Zitat von: Reinhold am 21.Okt.12 um 17:17 Uhr
so eine fleckige Textur.
Das war bisher nicht so. Die Wurzeln sind ok.
Die Pflanze macht insgesamt einen sehr vitalen eindruckt.
Sollte ich mir wegen der Flecken Sorgen machen?
Fehlt was?
ja, Sorgen machen.
Es ist sicherlich eine Stoffwechselstörung, die zu Mangelerscheinungen führt. Aber leider sind die Zusammenhänge sehr komplex, sodass man durch anderen, mehr oder weniger Dünger nicht ohne weiteres sein Ziel erreicht.
Ich würde die Pflanze in neues Substrat setzen, weil möglicherweise der Stofftransfer an den Wurzeln nicht richtig funktioniert.
Auch könnte die Pflanze von einem Virus befallen sein.
Es ist halt so, daß die Wurzeln sich in den letzten Monaten verändert haben. Ist schwer zu beschreiben, aber es sind nicht mehr diese knackig-frischen.
Nun ist die Frage, wie lange Wurzeln an älteren Bulben knackig-frisch bleiben.
Ich vermute, daß sie alte Wurzeln werden und dann "nachlassen".
Dies ist ein Thema, welches für mich noch nicht abgehakt ist.
Also werden Wurzeln alt und trocken?!? Am Baum, am Standort, jedenfalls.
Im Topf, im Substrat, doch auch ?!?
Stimmt das so? Und was folgt daraus?
Üblicherweise wird beim Umtopfen dann das trockene Wurzelwerk entfernt, oder ?!?
Ich habe sie erst im Januar umgetopft.

Dann habe ich dieses Symptom mit der Blatt-Textur entdeckt. Ist mir erst gar nicht aufgefallen.
Ich werde jetzt etwas kräftiger düngen, aber nicht kräftig...
Bzw. kontrollierter vorgehen, damit ich bemerke, ob und wann was weiter passiert.

Wäre mir nicht egal, wenn die Pflanze einpackt.
Sie hat, wie alle meine Pflanzen, eine Geschichte.

Viren sind ein Thema, das gerne angesprochen wird, obwohl es meistens eine ,,Geisterdiskussion" ist. Damit meine ich: wer kennt sich damit schon aus?


Umtopfen bleibt eine Option! Werde dran denken.

Beste Grüße
Reinhold
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Berthold

#7
Zitat von: Reinhold am 22.Okt.12 um 12:11 Uhr

Nun ist die Frage, wie lange Wurzeln an älteren Bulben knackig-frisch bleiben.
Ich vermute, daß sie alte Wurzeln werden und dann "nachlassen".
Dies ist ein Thema, welches für mich noch nicht abgehakt ist.
Also werden Wurzeln alt und trocken?!? Am Baum, am Standort, jedenfalls.
Im Topf, im Substrat, doch auch ?!?
Stimmt das so? Und was folgt daraus?

Selbstverständlich müssen die Wurzeln von der Pflanze auch ausgewechselt werde. Es sind schliesslich die empfindlichsten Körperteile der Pflanze.
Ich schätze, sie halten etwas kürzer als die Pseudobulben.

Aber dieser Reproduktionsprozess läuft natürlich nur bis die Pflanze ihre Lebenserwartung erreicht hat. Dann stirbt alles ab.
Es wird ja von einigen "Experten" behauptet (z. B. von Ruediger aus dem Ingrid-Forum), Phalaenopsis z. B. würden durch die ständige vegetaive Vermehrung ewig leben. Das ist natürlich völliger Quatsch, denn der Reproduktionsprozess läuft nicht 100% fehlerfrei ab und dadurch schleichen sich genetische Defekte in die Pflanze ein, die dann so heftig werden, dass die Pflanze nicht mehr existieren kann.
Diese Reparaturmechanismen der Fehler bei der Reproduktion wie sie beim Menschen existieren haben die Pflanzen nicht.


Zitat


Viren sind ein Thema, das gerne angesprochen wird, obwohl es meistens eine ,,Geisterdiskussion" ist. Damit meine ich: wer kennt sich damit schon aus?


Umtopfen bleibt eine Option! Werde dran denken.

Beste Grüße
Reinhold

Viren sind ja praktisch nicht nachweisbar, deshalb kann man sie nur nach den Symptomen der Pflanze mit in Erwägung ziehen. Aber die erkennbaren Symptome sind halt für verschiedene Ursachen die selben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Volzotan

Klar sind Viren nachweisbar - Stichwort ELISA für die meisten in der Landwirtschaft wichtigen Virengruppen gibt es vorgerfertigte Antikörper mit denen sich Viren im Pflanzengewebe nachweisen lassen.

Einige Leute haben auch ein bisschen Ahung von Pflanzenviren, das Problem ist halt das viele Hobbyzüchter das Thema scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Das will man meist einfach nicht wahr haben, denn man ist ja im Prinzip machtlos gegen Viren, es hilft nur Pflanze wegschmeißen. Einige Virenschadbilder sind recht leicht identifizierbar und längst nicht alle Pflanzenviren richten ihre Wirte von jetzt auf gleich zu Grunde.

Sei beruhigt Reinhold,
es ist eher unwahrscheinlich das du dir einen Virus geholt hast, dagegen spricht das bei dir ja nur die neuen Blätter befallen sind, was übrigens dafür spricht das du einen Mangel an schwer in der Pflanze verlagerbaren Nährstoffen hast.
Das könnte zum Beispiel Eisen sein, schau mal auf deine Düngerflasche ob da Eisenchelat in dienem Dünger ist.
Umtopfen ist immer eine gute Idee wenn die Wurzeln mies aussehen. So eine Oncidium Hybride wird locker älter als 10 Jahre, wahrscheinlich noch viel älter.

Gruß Volzotan


Berthold

Zitat von: Volzotan am 22.Okt.12 um 15:54 Uhr
Klar sind Viren nachweisbar - Stichwort ELISA für die meisten in der Landwirtschaft wichtigen Virengruppen gibt es vorgerfertigte Antikörper mit denen sich Viren im Pflanzengewebe nachweisen lassen.

Gruß Volzotan

Roman, das ist mir aber für die vielfältigen Viren, die in Zierpflanzen vorkommen können und die keine kommerzielle Bedeutung haben, nicht bekannt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Volzotan

Unterschätz mal die Orchideen Züchter nicht, so einiges an Viren ist den schon bekannt und screening ist möglich.

Zitat Wikipedia:
Cymbidium mosaic virus (CymMV) is a plant pathogenic virus of the family Flexiviridae.

It and the Odontoglossum ringspot virus (ORSV) are two of the most common viruses affecting cultivated orchids worldwide.[1] Infected plants can have less desirable flowers or other problems, causing significant financial losses to orchid growers.[1] The virus has not often been reported in wild orchid populations.[1] It can be found in a wide variety of orchid genera[2] but does not infect plants other than orchids.[1]

Once an orchid is infected, the virus spreads throughout the infected plant in a number of weeks.[3] Control measures may include sanitizing pruning equipment between plants.[3] There is an ELISA test available to test for presence of the virus.[1]

Viele Viren sind wenig spezialisiert, du würdest staunen was Tabak Mosaic Virus alles befallen kann, und die lassen sich mit ELISA ganz einfach nachweisen.

Gruß Volzotan

Reinhold

Zitat von: Volzotan am 22.Okt.12 um 15:54 Uhr
Das könnte zum Beispiel Eisen sein, schau mal auf deine Düngerflasche ob da Eisenchelat in dienem Dünger ist.
...So eine Oncidium Hybride wird locker älter als 10 Jahre, wahrscheinlich noch viel älter...

Auf dem einen Dünger steht nichts Genaues drauf, auf dem anderen 0,02% wasserlösliches Eisen.

Wie geht das mit dem Orchideenalter? Ich meine, wenn sie "gut" gepflegt werden, wachsen sie dann am Rhizom nicht ewig weiter? Gibt es tatsächlich ein Orchideenalter? Ich meine von der Aussaat bis zum Absterben? Gäbe es dann sowas, wie seinerzeit mit dem Bambus, der durch Teilung aus 1 Pflanze durch ganz Europa verbreitet wurde und pünktlich überall seinen Geist aufgab? Würden alle aus Rückbulben gezogenen Pflanzen 1 gemeinsames maximales Alter haben?
O. hastilabium ist übrigens eine Naturform.
Sie ist vor demnächst 3 Jahren aus Columbien, glaube ich, herüber geflogen.

Beste Grüße
Reinhold

Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Volzotan

Grundsätzlich sollten alle Dünger die als Volldünger ausgewiesen sind auch Eisen enthalten.

Tja das mit dem Orchideenalter, die 10 Jahre das bezieht sich jetzt mal auf das Alter einer Hybride die sich seit ca. 10 Jahren in meiner Familie befindet, wächst und wächst, dann wirds zwischendurch mal wieder geteilt und immer so weiter.

Sicher hat alles Leben mal ein Ende bei Pflanzen geht das aber mitunter nicht so von Statten wie bei Tieren.
Berthold warf die Vermutung ein das es auf Fehler bei der Zellteilung zurückzuführen sei, die Pflanzen nicht reparieren könnten.
Berthold unterschätz mal unsere Pflanzen nicht, du würdest staunen was die molekularbiologisch so alles drauf haben! Ich muss aber gestehen das ich erstmal über endogene Reperaturmechanismen in Pflanzenzellen noch nichts gelesen habe.
Viele Pflanzen finden ihr Ende erstmal durch unsachgemäße Pflege und natürlich auch durch das Anhäufen von Pathogenen über die Zeit, wie gesagt nicht alle Viren/Bakterien richten ihren Wirt gleich zu Grunde, tatsächlich konnt aber irgendwann der Tag an dem zu viele Pathogene gleichzeitig am Werk sind.
Sieht dann fast so aus wie das natürliche Ende, es können zum Beispiel alle Blätter auf einmal runter kommen, oder plötzlich faulen alle Wurzeln ab, aber das berühmte Rückwertswachstum setzt ein sprich die Pflanze gleicht das Absterben am einen Ende nicht mehr durch neuen Zuwachs am anderen Ende aus.

Ist ein schweres Thema mit dem Pflanzenalter, wenn man es auf microbiologische Ursachen zurückführt ists vieleicht auch Telomerverschleiß wie bei Menschen. Aber Pflanzen haben in manchen meristematischen Geweben recht langsame Teilungsraten und da kommen dann so Sachen bei raus wie 2000 Jahre alte Kiefern.

Gruß Volzotan

Volzotan

Na wer sagts denn...
http://nar.oxfordjournals.org/content/32/9/2760.full

Klar können Pflanzen DNA-Veränderungen reparieren, im oberen Artikel wurde mit Reis gearbeitet, immerhin auch eine Monocotyledoneae.

Gruß Volzotan

Reinhold

Zitat von: Volzotan am 22.Okt.12 um 19:37 Uhr
Na wer sagts denn...
...immerhin auch eine Monocotyledoneae.

Du & ich sind wir auch einkeimblättrig oder was, cotyledoneae ?

Unernst, claro
Reinold
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.