Spiranthes sinensis (australis)

Begonnen von Grandioso, 15.Apr.12 um 20:31 Uhr

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walter b.

Hallo Fachleute,

habe auf unserer Ausstellung Pflanzen von Spiranthes sinensis bekommen und freue mich total!
Jetzt stehe ich allerdings vor der Frage, in welchem Substrat ich die Pflanzen am besten kultivieren soll und würde mich über Erfahrungen über und Ratschläge zur erfolgreichen Kultur sehr freuen!

Viele Grüße
Walter

Berthold

Ich hatte die Art in Seramis mit 10% Neudohum. Sie ist robust aber nicht sehr langlebig, vermute ich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Grandioso am 29.Aug.12 um 22:37 Uhr
Mal eine Frage zur Überwinterung.
Popow hatte sie im Plastiktütchen im Kühlschrank liegen. Macht es Sinn diese wie
Pleione zu überwintern oder besser kalt in leicht feuchtem Substrat?
Raimund, was ist aus den Pflanzen geworden?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Habe bei Gerhard Raschun eine Kulturanleitung gefunden, klingt konstruktiv und gut begründet.

http://www.cypripedium.at/product_49.html

Werde es wohl so versuchen. Wo kriege ich nur so eine oder zwei Handvoll geeigneten Hochmoortorf her?

Viele Grüße
Walter

Claus

Gute Beschreibungen, danke für den Link. Aber wie üblich bei den Substraten - hier die mineralischen - kein wirkliches Rezept. Ich gebe immer Volumenprozente an, wenn ich Mischungen von Substraten herstelle. Auch bei dem hier für sinensis erwähnten Hochmoortorf wäre wahrscheinlich eine Zumischung von pH-neutralen Zuschlägen wie Quarzkies zum Auflockern der Struktur sinnvoll. Man könnte ja mal nachfragen.  :whistle Ich beziehe Hochmoortorf von einem Landschaftsgärtner.

Ansonsten: Sind diese Arten nur im Topf zu kultivieren? Ich habe immer mal versucht Sp. spiralis im Garten zu kultivieren. Die kamen zwar nach einem Jahr wieder, dann aber nicht mehr. So ging es mir auch mit cernua und romanzoffiana. Wahrscheinlich sind diese nassen norddeutschen Winter dafür nicht geeignet.

An Erfahrungen bin ich sehr interessiert, zumal ich wieder symbiotische Sämlinge von Sp. spiralis, aestivalis, sinensis/australis (alles noch Protokorme!) und romanzoffiana habe.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Uhu

sinensis ist bei uns nicht winterhart; aestivalis ist auch nicht sicher winterhart - wenigstens braucht sie eine gute Abdeckung bei Frost. Damit hat sie bei mir 2 Winter überstanden. Auszupflanzen habe ich mich bei allen Arten noch nicht getraut.
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 03.Mär.16 um 20:06 Uhr
aestivalis ist auch nicht sicher winterhart - wenigstens braucht sie eine gute Abdeckung bei Frost.

Jürgen, aestivalis ist doch eine heimische Pflanze, die absolut frostfest ist, auch bei strengen Kalhfrösten in Bayern.
Ich nehme aber an, dass sie in Kultur im Garten im Winter leicht verfault, wenn sie ohne Original-Mykorrhiza kultiviert werden soll.
Auch in Topfkultur ist sie gegen Fäulnis empfindlich. Aber das hat wenig mit der Kälte zu tun.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

ich kenne keine Standorte von aestivalis. Daher weiß ich nicht in wieweit Kahlfröste an den Standorten tatsächlich auftreten. Es muss ja keine Schneedecke drüber sein. Bei Nebelbildung in Bach-/Flussauen kann es auch schützende Reifdeckung geben.

Bisher hatte ich nicht gnügend Pflanzen für Freilandexperimente und habe mich an den Ratschägen des erfahrenen Züchters (erfolgreich) orientiert. Inzwischen hab ich einige Sämlinge ausgeflascht und kann in Zukunft mal das Überleben im Freiland testen.
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 04.Mär.16 um 20:07 Uhr
ich kenne keine Standorte von aestivalis. Daher weiß ich nicht in wieweit Kahlfröste an den Standorten tatsächlich auftreten. Es muss ja keine Schneedecke drüber sein. Bei Nebelbildung in Bach-/Flussauen kann es auch schützende Reifdeckung geben.

Jürgen, ich habe vor langer Zeit einen altbekannten Standort in Bayer nördlich von Berchtesgaden aufgesucht und dort einige vertrocknete Blütentriebe gefunden.
Der Standort soll schon sehr lange existieren. Er muss also auch kalte Winter überlebt haben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Ich bin kein Wintersportler und komme deswegen nur zur Blütezeit nach Bayern. Bei Berchtesgaden im  Winter sehe ich dicke Schneedecken vor meinem geistigen Auge.
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 05.Mär.16 um 11:48 Uhr
Bei Berchtesgaden im  Winter sehe ich dicke Schneedecken vor meinem geistigen Auge.

ja, oft aber nicht immer. Deshalb können sich heimische Pflanzen aus dem Flachland nicht auf die Schneedecken verlassen. Alpine heimische Pflanzen können das schon eher.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

sokol

Spiranthes sinensis steht bei mir seit 2010 draußen im Mini-Biotop. Sie hat sich in der Zeit auf drei Pflanzen vegetativ vermehrt, von der zwei blühen. Wenn im Winter Schnee da ist wird er drauf geschaufelt. Im hier eisigen Februar 2012 haben sie die Kahlfröste bis -20°C ausgehalten.
LG Stefan

Eveline†

Ich hätte im Netz Spiranthes australis gefunden. Die rosafarbenen Blüten sind hübsch. Ist sie schwierig?

Manne

die erste spiranthes sinensis beginnt.

walter b.

Hallo Manne,

wunderschön!
Ich habe es zweimal versucht, erst vor Jahren beim Taiwanesen und heuer in Dresden eine Pflanze bei Schreiner gekauft, aber die Pflanzen nie weiter gebracht. Wie pflegst Du sie und worin?

Viele Grüße
Walter