Epipactis palustris und palustris alba

Timm Willem · 08.Jul.12 um 19:26 Uhr

Mal etwas zum Thema Epipactis palustris.
Die Art ist relativ bekannt, da einige Klone sehr einfach zu kultivieren sind.
Die einfache Kultur ist aber nicht allgemein für alle Klone der Art so anzunehmen.
Die Art ist sehr variabel, die im Handel anzutreffenden Pflanzen erscheinen in mehrfacher Hinsicht durchschnittlich. Sie sind mittelgroß, farblich nicht zu auffällig und tragen in allen Details nicht sehr auffällige Blüten.
An Naturstandorten mit großem Bestand erkennt man schnell, dass dieser Klon mit seiner übertriebenen Wüchsigkeit nicht unbedingt eine übliche Eigenschaft der Art repräsentiert, so fallen sehr große Pflanzen mit großen Blüten häufig durch die Bildung nur kleiner Horste auf, sehr kleine überfärbte Pflanzen durch großflächige aber sehr lichte Stöcke.

Ein paar Beispiele leider ohne Maßstab, der Standort war in diesem Jahr extrem trocken, was den Pflanzen nicht so viel ausgemacht hätte, wären sie nicht dadurch zu Ausweichnahrung für Rehe geworden.
Sehr große Klone waren am letzten WE noch nicht in Blüte, sodass nur eine unvollständige Variabilität an diesem Standort abgebildet wird.

drei rötliche Klone

Timm Willem · 08.Jul.12 um 19:31 Uhr

zwei weitere Beispiele
ein heller Klon mit großen Petalen
und mein wuchernder Gartenklon

Timm Willem · 08.Jul.12 um 19:33 Uhr

Der Standort hatte nach Zählung einer Naturschutzorganisation vor ein paar Jahren 50000 Sprosse

Auffällig ist, dass die Mehrzahl der Klone an diesem Standort größere Einzelblüten hatten als der wuchernde Gartenklon, obwohl sich das aus der Erinnerung schlecht abschätzen lässt.

Berthold · 16.Jul.12 um 14:39 Uhr

Zitat von: purpurea am 16.Jul.12 um 14:01 Uhr
Habe auch eine helle Form im Garten stehen.Hatte ich ja schon einmal erwähnt. Ich denke es handelt sich da um die alba- Form.

ja, natürlich. Es ist das Albino. Ist es ähnlich wüchsig wie die Normalform, Rudolf?

purpurea † · 16.Jul.12 um 15:31 Uhr

Hallo Berthold
Nein,er bestockt sich nicht so gut wie die Brennessel.Aber es langt um mit der Zeit einen kleinen Stock zu bekommen.In fünf Jahren hat er einen Zuwachs von 7 Trieben bekommen.Ich habe ihn heuer geteilt und an verschiedene Stellen gesetzt. Darunter auch in's Moor. Mal sehen was er macht.
Der einmal Von Dir erwähnte Rückgang der Epipactis palustris kann ich nicht nachvollziehen denn ich hatte vor zwei Jahren einen Stock von annähernd 300 Pflanzen bezw. Trieben einem hiesigen Gärtner gegeben.Er wucherte in die Cypripedium reginae hinein.
Einige Triebe habe ich behalten und die haben diese Saison auch schon wieder schön zugelegt.
Ich muss allerdings sagen dass sie in unmittelbarer Nähe von meinem "Bach" stehen, also immer etwas feucht.

Berthold · 16.Jul.12 um 15:37 Uhr

Zitat von: purpurea am 16.Jul.12 um 15:31 Uhr

Der einmal Von Dir erwähnte Rückgang der Epipactis palustris kann ich nicht nachvollziehen denn ich hatte vor zwei Jahren einen Stock von annähernd 300 Pflanzen bezw. Trieben einem hiesigen Gärtner gegeben.Er wucherte in die Cypripedium reginae hinein.

Rudolf, bei mir kam der Einbruch auch erst nach 8 Jahren. Da haben sich vielleicht andere Mikroben oder Pilze im Boden durchgesetzt, die die Epipactis vertrieben haben.

Charlemann · 16.Jul.12 um 16:28 Uhr

Ich war mal be einem Mann in regensburg, ganz in der Nähe vom Schloss St. Emmeram. Da wohnte jemand der hatte ein massives Epipactis palustris Problem. Praktisch das ganze Grundstück war voll davon und dort sah Epipactis palustris Maximalinvasiv aus.