Platanthera ciliaris

Begonnen von Stick †, 04.Aug.09 um 18:48 Uhr

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Manne

Hallo Norbert,
C. acaule muss natürlich sauer kultiviert werden. Also ich allein kenne da 3 Substrate. Da ich zu faul zum mischen bin, nehme ich immer Heidelbeererde. Zu den Standorten auf Sand habe ich hier gestern unter der Rubrik Naturstandorte und Reiseberichte schon etwas geschrieben. Diese Art fehlt aber völlig auf Prärieböden. Diese haben in der Regel aus klimatischen und bodengeologischen Gründen basische Böden.
Die noch offenen Bodenuntersuchungen sind für mich wegen der Salzgehalte interessant. Auf Grund des Augenscheines der Böden, vermute ich erhöhte Gehalte. Dann hätten wir es hier mit dem gleichen Schutzmechanismus wie bei O. palustris zu tun. Man muss dann nur wie O. palustris kultivieren. Und damit habe ich Jahrzehnte lange Erfahrung.
Bei der einen Art mache ich dies ja schon.
Salzlehm bildet sich unter ariden Klimabedingungen. Hier bei mir liegt der in jeder Flussaue. Dort wo die Bauern traditionell Gemüse anbauen ist er am besten.
Da ich ja nur mit Naturböden arbeite, sind die Jahrhunderte alten Erfahrungen der Landwirte für mich eine gute Richtlinie.
BG
Manne

Manne


Stick †

Ich glaube es wird Zeit, dass ich meine Erfahrung ein bringe.
Berthold, Du hast recht jeder braucht ein bisschen Glück.

C.acaule: wachsen in einem ca. 40cm tiefen Graben der mit Teichfolie ausgelegt ist und an der tiefsten Stelle natürlich Drainagelöcher hat. Der Graben ist mit einem groben körnigen Sand gefüllt, der einen ph 4 oder weniger hat. In diesem Sand habe ich die Wurzeln gedrückt. Die Triebknospe habe ich mit Kiefernmulm abgedeckt bis ca 2-3 cm über die Knospe. Was mir wichtig erscheint ist folgendes: Unser Regen hat einen ph6.5. Nach längerem Regen besprühe ich die Oberfläche mit Essigwasser. 30cc Apfelessig auf 4Ltr destillisiertem Wasser. Ab Oktober decke ich das Ganze mit Plexiglas ab. Ich glaube diese acaule die aus eher trockenen Kiefernwälder aus Tennessee kommen, wollen keine Winternässe.
Von 5 acaule, 4 im Freiland einem im Topf haben alle 5 geblüht. Gepflanzt wurden sie im Oktober 2007. Also um über dem Berg zu sein müssen sie noch 3 Jahre leben und hoffentlich blühen.John Tullock empfiehlt in seinem Buch "Growing Hardy Orchids " als Substrat : DURKEE - Cyp acaule mix: Two parts partially composted pine bark fines, one part chopped sphagnum moss oder TULLOCK Cyp acaule mix : Two parts partially composted pine bark fines and one part peat moss.
Ich glaube viele Wege führen nach Rom, hauptsache sauer weniger als ph4.5
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

purpurea †

Hallo Stick
Was ich vermisse ist der sogenannte Hexenring. :nee :nee
Hast Du da Erfahrung???
Gruss Rudolf.V
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Stick †

Hallo Rudolf,
den Hexenring kenne ich nicht. Meinst Du vielleicht dass die acaule sich nicht wie andere Cyps verbeiten? Meine haben sich noch nicht vermehrt.

VG!
Gerhard
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

purpurea †

Hallo Gerhard.
Na ja, da hat mal einer erklärt bezw. behauptet die acaule würde in einem Hexenring wachsen.( Ich denke ER liest mit.)
An den Enden!!der Wurzeln würden sich neue Pflanzen bilden.
Ähnlich einem Hexenring. :whistle :whistle :whistle
Der Erich hat nur gelacht als ich ihm diese Behauptung erklärte.
Gruss Rudolf.V
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Manne

Hallo Rudolf,
Da möchte ich nur Albert Einstein zitieren:
Wenn man etwas ein Jahr vor den Anderen weis, gilt man ein Jahr als närrisch. :-D
BG
Manne

Stick †

Hallo Manne,

die ciliaris ist in der Natur keine reine Bog Pflanze. Wie Du schon geschrieben hast kommt sie eher auf feuchten Wiesen, lehmig sandiger Boden, vor. Leider kann man meistens die natürlichen Substrate nicht auf die Kultur im Garten übertragen. Ich werde aber trotzdem, sollte ich neues Material bekommen einen Versuch machen. Ich werde sie in einen sandigen Boden ph5.3, feucht, pflanzen. Ich habe auch einen Topf voll P. psycodes. Da habe ich auch bemerkt, dass die Blätter anfangen schwarz zu werden, von der Spitze her wenn sie zu feucht stehen. Habe die Spitzen abgeschnitten und den Topf trockener gestellt und es ist wieder OK.
Ich finde die ciliaris ist eine tolle Pflanze, vor allem die Farbe der Blüte ist außer gewöhnlich und auch der Blütenaufbau ist sehr interessant.

VG!
Gerhard
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Manne

Hallo Gerhard,
Die Präriestandorte haben mich schon früher in Dakota sehr an die ungarische Pußta erinnert. Das Klima ist ja auch sehr ähnlich. Die feinen weißen Krusten am Boden ließen mich an Binnensalz denken. Schmeckten auch salzig.
Ich möchte natürlich auch nicht bestreiten, dass diese Platantheren eine große ökologische Bandbreite haben. Durch mündliche Berichte weis ich allerdings, dass diese Arten in den Präriebiotopen am größten werden sollen. Also dort wohl ihr Optimum haben.
Beim meinem Besuch habe ich fruchtende P. leucophaea zwischen 60 cm bis 95 cm gefunden. Was die Aussage wohl belegt.
Wenn ich die Auswertung der Bodenproben habe, kann ich mehr sagen.
BG
Manne

Berthold

Zitat von: Stick am 07.Aug.09 um 19:17 Uhr
Der Graben ist mit einem groben körnigen Sand gefüllt, der einen ph 4 oder weniger hat. In diesem Sand habe ich die Wurzeln gedrückt. Die Triebknospe habe ich mit Kiefernmulm abgedeckt bis ca 2-3 cm über die Knospe. Was mir wichtig erscheint ist folgendes: Unser Regen hat einen ph6.5. Nach längerem Regen besprühe ich die Oberfläche mit Essigwasser. 30cc Apfelessig auf 4Ltr destillisiertem Wasser.
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Ich glaube viele Wege führen nach Rom, hauptsache sauer weniger als ph4.5


ich glaube auch, das ist der Knackpunkt. Bei mir hat sich der pH-Wert in einem Torfmoor mit Sphagnum von 4 durch den Regen in 2 Jahren hochgearbeitet auf 5 und dann war das acaule abgefault. Die Pflanze scheint es einfach nicht zu schaffen, sich selbständig gegen die Infektionen, die bei pH über 5 auftreten zur Wehr zu setzen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stick †

Nochmals ein Bild der ciliaris. Diesmal voll auf geblüht. Ich glaube die Farbe ist schon etwas besonderes.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

Zitat von: Stick am 15.Aug.09 um 23:27 Uhr
Ich glaube die Farbe ist schon etwas besonderes.

ich finde, typisch amerikanisch mit etwas Hollywood drin.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stick †

@Berthold,
hätte dir eigentlich mehr Geschmack zugetraut.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Charlemann

Sieht doch wirklich chic aus das Teil!

Halt mal was ganz anderes.
Gibt´s da auch schon Nachzuchten von? :whistle

Tobias

Hallo,

ich habe heute eine schöne ciliaris von einm lieben Forumsmitglied bekommen.

Nun stellt sich mir die Frage nach dem Substrat.Ich denke auf jedenfall sauer, vielleicht sogar so wie ein Cyp. acaule oder reicht Ph-Wert fünf?Könnte ich Sand mit Erlenzapfen gemischt und mit Essig durchfeuchtet mit Ph-Wert 5 benutzen oder soll ich eine Mischung mit Torf machen, aber da steigt der Ph-Wert doch schnell wieder an, oder nicht?Ich will die Hübsche ja im nächsten Jahr wieder sehen.

Ihr seht schon ich bin etwas überfragt.

lg

Tobias
Liebe Grüße
Tobias