Ich lebe mit dem Wolf und anderen wilden Tieren

Begonnen von Berthold, 05.Mär.10 um 14:07 Uhr

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Jill

Kuck Dir einfach nur mal all die gerissenen Herdentiere an, Eerika. Die sind keine Natur? Natur ist grausam und der Wolf ist es auch. Räubern Einhalt zu bieten sehe ich nicht als ein Problem.
Winterhärtezone tF

Eerika

Iris, wundert sdas dich?
Der Mensch hat die natürliche Nahrungsquellen und Lebensgebiete den Wölfen genommen.

Man könnte die Schafe doch besser schützen, aber nein, kostet ja Geld, lieber gleich abknallen.

Berthold

#32
Zitat von: Eerika am 28.Okt.18 um 09:21 Uhr
Iris, wundert das dich?
Der Mensch hat die natürliche Nahrungsquellen und Lebensgebiete den Wölfen genommen.


Ja, natürlich, deshalb kann der Wolf dort nicht mehr leben, wo der Mensch lebt.
Der Wolf kann sich doch nach Sibirien oder Estland verziehen. Dort kann er sich zusammen mit den Bären von Elchen ernähren. Die Esten können trotzdem ihr G5-Netzt aufbauen. Der Wolf zerbeißt keine Lichtleiterkabel, wie es z. B. Waschbären machen.
Wo ist das Problem?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Wenn wir dem Wolf die Schafe nehmen wird er sich stärker auf Wildschweine und Rehe konzentrieren. Hat er die ausreichend dezimiert sind die kleinen Kinder dran.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Ja, der Wolf ist ein "Allesfresse" und sehr flexibel, deshalb ist er auch so erfolgreich.
Die Esten wissen schon, warum sie ihn so sehr bekämpft haben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

In Estland gab es mal auch viel zu viele Wölfe, ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, wo Jäger pro erschossenen Wolf eine Prämie bekommen haben.
Aber man kann sie nicht alle ausrotten.
Gibt es in Deutschland auch nicht Wildschweine und Rehe mehr? :weird

Laut WIKI leben in Estland noch:
In Estland sind als große Säugetierarten Elche (ca. 12.000), Rothirsche (ca. 2.800), Rehe (ca. 50.000) sowie Braunbären (etwa 600), Luchse (etwa 800), Wölfe (etwa 140) und Wildschweine heimisch und jagdbar. Ferner kommen Rotfüchse, Biber, Marder und die seltener gewordenen Schneehasen (etwa 12.000) vor.

Gefährlich werden können Elche, wenn sie die Strassen überqueren, das passiert nicht selten, und Bache mit den Frischlingen.
Fährt man im Dunkeln, sieht man öfters glühende Augen - das sind Füchse und Marder.

Den Elchen begegnet man öfters auch im Wald, wenn man Beeren und Pilze sammelt, aber sie sind friedlich und entfernen sich langsam.



Eerika

Zitat von: Berthold am 28.Okt.18 um 10:32 Uhr
Ja, der Wolf ist ein "Allesfresse" und sehr flexibel, deshalb ist er auch so erfolgreich.
Die Esten wissen schon, warum sie ihn so sehr bekämpft haben.
Ja, weil es zur Waldplage geworden ist.
Habe noch nie gehört, das Wölfe Schafe gerissen hätten, aber ein Bär, der paar Schafe gerissen hat, das schon.
Und über die Füchse, die den Hühner schöne Augen machen versuchen, auch. grins

Berthold

Die Füchse können Tollwut übertragen. Das ist eine sehr unangenehme Angelegenheit, da die Erkrankung auf viele Tiere und Menschen übertragen werden.
In den Tollwut-Gebieten versucht man dann mit allen Mitteln die Füchse auszurotten.

Früher sind viele Menschen an solchen Erkrankungen gestorben, als sie noch in engerer Verbindung mit der Natur gelebt haben.
Da müssen wir froh sein, dass wir uns die Natur inzwischen weiter vom Leibe halten können. Hier stösst der ideologische Trend "Alles Bio" an seine Grenzen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jill

Füchse werden ja auch dezimiert, wenn sie überhand nehmen, Eerika - und Wildschweine natürlich auch. Ich habe ja nicht geschrieben, daß man den Wolf hier ausrotten soll, aber die geplante Menge halte ich für deutlich zuviel.

Schau, hier z.B. gibt es viele Hobbyschaf- und -ziegenhalter, die können sich fette Zäune, meterhoch, mit Untergrabungsschutz und Elektroanlagen einfach nicht leisten. Der Wolf ist schlau, so einfach ist das mit den Zäunen nicht. Und auch Herdenschutzhunde - ausgebildete - sind sehr teuer. Und das dann für 10 Ziegen oder 20 Schafe? Geht nicht.

Noch dazu kann man hier in unserer Landschaft aufgrund der Geologie vieles gar nicht einzäunen. Man kann es auch nicht mähen, die Schafe werden dringendst gebraucht, um diese Bereiche abzuweiden, zur Erhaltung dieser recht einzigartigen Landschaft Vogelsberg. Auch Deiche kannst nicht einzäunen, die beweidet werden müssen. Alles nicht so einfach...

Wir haben und brauchen hier noch Wanderherden und Schäfer aufgrund der Landschaft  :classic

Winterhärtezone tF

Niko

#39
Zitat von: Berthold am 28.Okt.18 um 11:02 Uhr
In den Tollwut-Gebieten versucht man dann mit allen Mitteln die Füchse auszurotten.
Also Bertold,
Halbwissen im Netz verbreitet ist eine Pest, so langsam vergeht mir der Spaß hier :swoon
1. Füchse ausrotten hat in D noch nie funktioniert
2. Füchse gegen Tollwut impfen dagegen sehr. Deutschland ist daher derzeit ist Tollwut-frei! In der Folge nimmt die Fuchspopulation stark zu, da die jetzt ja auch nicht mehr dran sterben...
3. Die Tollwut zum Fuchs gebracht hat übrigens der Mensch mit seiner Liebe zum Hund (interessanter Artikel in der FAZ)

Gruß Niko

Eerika

 :thumb

Hierzu noch paar Bilder, zwar älter schon, aber aus dem Fenster geschossen.
Ist das nicht hübsch? Und Angst habe ich auch nicht.... :-)

Berthold

#41
Zitat von: Niko am 28.Okt.18 um 12:04 Uhr
Zitat von: Berthold am 28.Okt.18 um 11:02 Uhr
In den Tollwut-Gebieten versucht man dann mit allen Mitteln die Füchse auszurotten.
Also Berthold,
Halbwissen im Netz verbreitet ist eine Pest, so langsam vergeht mir der Spaß hier :swoon
1. Füchse ausrotten hat in D noch nie funktioniert
2. Füchse gegen Tollwut impfen dagegen sehr. Deutschland ist daher derzeit ist Tollwut-frei! In der Folge nimmt die Fuchspopulation stark zu, da die jetzt ja auch nicht mehr dran sterben...
3. Die Tollwut zum Fuchs gebracht hat übrigens der Mensch mit seiner Liebe zum Hund (interessanter Artikel in der FAZ)

Gruß Niko

Niko, ich verbreite hier kein Halbwissen. Ich bin Jäger und kenne mich auf dem Gebiet aus.

Dein Hinweis auf den FAZ-Artikel ist doch an dieser Stelle völlig absurd.
Es geht allein um die Gefahren, die die Tollwut für den Menschen bedeutet. Das solltest Du als Arzt doch wirklich genau wissen und ich finde es unerträglich, dass ein Arzt dieses Problem verharmlost.

Der Fuchs wird in Tollwut-Gebieten bejagt. Da die Jagd nicht immer zur Ausrottung führt, wird auch geimpft.
Du solltest Dich besser informieren, bevor Du hier im Forum solche abwegigen Polemiken von Dir gibst.
Da vergeht mir langsam der Spass  :heul

Das RABV Virus gilt zwar zur Zeit in Deutschland als ausgerottet, aber das EBLV-1 und EBLV-2 ist auf dem Vormarsch. Es wird zur Zeit angeblich nur von Fledermäusen verbreitet.

In aller Freundschaft
Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

Ihr reibt Euch an den Aussagen realitätsfremder sogenannter Naturschützer. Die Wissenschaftler unter denen halten diese genannte Wunschzahl ebenfalls für absurd.
Die großen Beutegreifer außer dem Wolf brauchen große ungestörte Reviere, die wir nur in geringer Anzahl bieten können - leider.
Der Wolf aber ist schon fast ein Kulturfolger durch die leichtere Beute in Menschennähe geworden.
Obwohl die Wilddichte  bestimmter Wildarten in Deutschland ständig zunimmt, das zeigt auch die Wildunfallstatistik, wird der Wolf den einfacheren Weg zu Beute in der sogenannten Nutztierhaltung auf freier Weide sehen. Das ist dann schon ein Problem in dicht besiedelten Gebieten. Eine Regulierung ist schon notwendig, wenn der Bestand dem Umfeld nicht mehr entspricht.
Ich diskutiere  auch kontrovers mit einer Freundin, deren Familie eine solche Hobby-Schafhaltung betreibt. Muss der Mensch alles dürfen? Hat der Mensch das Recht, sich ungehindert ausbreiten zu dürfen?
"[iDer Mensch verdrängt eben viele andere Lebewesen, die am selben Ort wie er leben möchten.
][/i]  Das macht er ja selbst mit seinesgleichen, der sich nicht der Masse unterwerfen will. Auch er hat wohl die Gene eines sogenannten Raubtieres und wird deshalb nicht dezimiert. (oh jeeh, so was schreibe ich sonntags  :Stirnbatsch)

Die Wanderschäferei soll ja nicht sterben und die Herdenschutzhunde werden bezahlt, wie ich meine zu wissen.
Iris, der Wolf wurde Jahrhunderte bekämpft, weil er dem Adel das Wild wegfraß, das nur er allein bejagen durfte .
Jedes Dorf hatte Hunde und dichte Heckenpalisaden, damit der Wolf nicht ans "Vieh" gelangte.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Rüdi

Zitat von: Berthold am 28.Okt.18 um 12:24 Uhr
Zitat von: Niko am 28.Okt.18 um 12:04 Uhr
Zitat von: Berthold am 28.Okt.18 um 11:02 Uhr
In den Tollwut-Gebieten versucht man dann mit allen Mitteln die Füchse auszurotten.
Also Berthold,
Halbwissen im Netz verbreitet ist eine Pest, so langsam vergeht mir der Spaß hier :swoon
1. Füchse ausrotten hat in D noch nie funktioniert
2. Füchse gegen Tollwut impfen dagegen sehr. Deutschland ist daher derzeit ist Tollwut-frei! In der Folge nimmt die Fuchspopulation stark zu, da die jetzt ja auch nicht mehr dran sterben...
3. Die Tollwut zum Fuchs gebracht hat übrigens der Mensch mit seiner Liebe zum Hund (interessanter Artikel in der FAZ)

Gruß Niko

Ich bin Jäger und kenne mich auf dem Gebiet aus.


Da die Jagd nicht immer zur Ausrottung führt, wird auch geimpft.

Du sitzt mit hochrot zornigem Kopf vorm PC?
Es wird drüber zu diskutieren sein, ob Jägerwissen nicht doch einseitig daherkommt. 

Wie schön, dass es der Fuchs schafft, nicht ausgerottet zu werden. Er ist ein wichtiger Bestandteil und Regulator unserer Fauna, der Biodiversität unseres Ökosystems.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Berthold

Zitat von: Rüdi am 28.Okt.18 um 12:56 Uhr

Du sitzt mit hochrot zornigem Kopf vorm PC?
Es wird drüber zu diskutieren sein, ob Jägerwissen nicht doch einseitig daherkommt. 

Wie schön, dass es der Fuchs schafft, nicht ausgerottet zu werden. Er ist ein wichtiger Bestandteil und Regulator unserer Fauna, der Biodiversität unseres Ökosystems.

Sehr gut, dass mein hochroter Kopf in meinem Beitrag um Ausdruck kommt. :yes

Rüdiger, Du kannst heute davon ausgehen, dass der moderne Jäger der Naturschützer mit dem besten Fachwissen ist. Ihm ist an der Erhaltung der Natur am meisten gelegen.
Die Zeit der Trophäen-Jäger ist mit Erich Honecker im Wesentlichen ausgestorben.

Ich bin den Meinung, Niko sollte sich mal intensiver mit den menschlichen Erkrankungen auseinander setzen, die durch intensiven Kontakt des Menschen mit der Natur entstehen.
Offensichtlich weiss er nicht, welche Krankheiten der Fuchs noch auf den Menschen übertragen kann. 
Ein wichtiger Grund für die Zunahme der menschlichen Lebenserwartung, ist die grössere Distanzierung des Menschen von den Gefahren der lebenden Natur.  Jawoll  :yes
 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)