Schwimmende Gärten Hydroponischer Ansatz mit belebtem Boden

Begonnen von partisanengärtner, 01.Aug.21 um 18:22 Uhr

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partisanengärtner

Belebter Boden soll in diesem Zusammenhang das symbiotische Zusammenspiel in einem natürlichen Habitat nachempfinden. Mykorrhiza, Bakterien, Tiere und die Interaktion zwischen verschiedenen Pflanzenspezies sollen da nachgestaltet werden. Die konstante Feuchtigkeitsversorgung im aeroben Bereich durch möglichst simple Hydroponik ist dabei essenziell,

Für runde Wassertonnen habe ich meine schwimmenden Gärten ein wenig modifiziert. Weil man die natürlich abnehmen muß um an das Wasser zu kommen gab es eine Armierung mit Draht an dem ich entweder mit Haken oder Schnur die Scheiben bequem abheben kann.

Auf einem habe ich bereits Pinguicula v. ausgesät auf dem anderen nur ein paar Sphagnum Polster drauf gelegt.
Die Stoffbespannung ist in dem Fall Mikrofaservlies.
Die Kreise habe ich mit einer dünnen Latte und ein paar Borlöchern gezogen. Ich nehme an das Ihr das nachvollziehen könnt falls ihr eure Wasserspeicher mit Pflanzflächen abdecken wollt. Gegen Stechmückenbesatz kann man das mit einem Gaze abdecken und mit Schnur fixieren. BT Tabletten sind die andere Alternative.
Ist das ganze mit Sphagnum belegt wächst das relativ schnell zum Rand hin zu und die Stecher kommen nicht mehr zum ablegen an den Wasserspiegel.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Hier geht es weiter, so sieht es von unten aus. und dann zwei Bepflanzungsbeispiele in der Tonne. Eins ist mit Pinguicula vulgaris angesäht und ein wenig Papiervlies damit es nicht so leicht abgeschwemmt wird.
Das Schlafmoos ringsum dient dem gleichen Zweck.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Hier nochmal die Technik für die richtigen Radien. Ausgesägt mit einer Bandsäge.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

So sieht ein schwimmender Garten nach 15 Monaten in einem Baukübel aus.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Für die Frontverkleidung habe ich Reste eines alten Projektes genommen. Allerdings sind angepasste  Varianten die auf solche Verkleidungen ausgelegt sind eher massentauglich. Wenn ich welche fertig habe werden die hier gezeigt.
Müssen erst noch gebrannt werden.
Man kann das aber auch mit Ziegeln, Natursteinen oder Holz sehr schön verkleiden.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

Axel, das ist ja wieder eine tolle Idee, ich bin begeistert!!

FlorianO

sieht sehr natürlich aus! Wieviel Gewicht kann so ein Styroporscheibe halten? Ich sellte mir vor das so ein nasses Moospolster schnell sehr schwer werden kann.

Berthold

Zitat von: FlorianO am 02.Aug.21 um 11:30 Uhr
Wieviel Gewicht kann so ein Styroporscheibe halten?

Florian, etwa so viel Gewicht, wie das Wasser mit dem Volumen der Scheibe wiegt, also eine Platte von 100 x 100 x 3cm knapp 30 kg.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Ich rechne mit wenigstens einem Jahr bis ich weitere Styrodurabschnitte drunter schieben muß.

Wenn ich der Meinung bin das da viel Substrat und Pflanzenmasse da drauf kommen nehme ich von vorn herein dickere Platten. Mehr als 5 cm habe ich bisher noch nicht gebraucht.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Eveline†

Warum sind die interessanten Sachen immer so schwer?
15 kg kann ich heben, bei 30 muß ich passen.

wölfchen

Tolle Idee  :thumb :thumb :thumb

Woher beziehst du das Vlies ?

Berthold

Zitat von: Eveline am 02.Aug.21 um 11:47 Uhr
Warum sind die interessanten Sachen immer so schwer?
15 kg kann ich heben, bei 30 muß ich passen.

Du kannst ja 2 kleinere Styroporplatten nehmen, die Du nacheinander trägst.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Meine schwersten wiegen voll Wasser und Moos und Keramikteilen und einigen Steinen drauf mit Pflanzen max. 15 kg. Wenn sie zu schwer werden,  mach ich einfach zwei draus. Im ersten Jahr mit sparsamen Substrat ist das Gewicht auch von bepflanzten Einteilern deutlich unter 5 kg. (Falls man Steine und Keramikteile weglässt)
Das Vlies lässt sich problemlos auf andere kleiner Platten übertragen. Nur das Teilen mit der Schere ist etwas unhandlich.
Ich empfehle daher die Vliesbespannung gleich von vornherein mehrteilig zu machen.

Sehr kleine Flächen sollten aber nicht stärker als zwei oder drei Zentimeter sein und nicht zu hoch aufragen sonst besteht Kentergefahr.

Im Großen und ganzen spart man eine Menge Gewicht. Denn die Wasserspeicherkapazität des Substrates ist kaum noch nötig. Eine regelmässige Dauerbewässerung ergibt sich aus dem Vlies. Ideal auch für rein mineralische Substrate die ja oft wenig Feuchtigkeitskapazität haben.

Da vertrocknet nichts mehr.

Das System ist ja unter anderem dazu gedacht daß man damit allein problemlos umziehen kann ohne sich einen Bruch zu heben. Das Wasser lässt man ja dann an Ort und Stelle. ;) 
Der Kübel ist gleichzeitig die Verpackung für das Floß.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

#13
Ich habe schon welche über Jahre mit Betttüchern bespannt gehabt. (zerschnitten) geht auch.
Im Moment nehme ich Mikrofasertücher vom Discounter.
Meine liebsten sind die vom Netto. Da passt Farbe und Preis halbwegs.

Ich hoffe Mikrofaser einmal von der Rolle zu finden die gute Saug-Eigenschaften und das eine Farbgebung hat die besser dazu passt. Dann kann man auch mal Lücken lassen die dann zuwachsen können.
Das sind ideale Stellen für Pinguicula-Ausssaaten oder auch alle Drosera aber auch Gentiana keimen da gut. Wachsen aber ohne Substrat sehr langsam weiter.

Ich habe auch samtartiges Mikrofasergewebe gefunden, das aber nicht so saugstark ist wie die für den Küchengebrauch.
Geht aber auch.

Dann schon lieber Leinen oder Baumwolle. Es gibt auch andere Materialien als Schwimmkörper. Da würde ich mir aber vorgefertigte Formen für die einzelnen Inseln wünschen. Das ist überhaupt das langfristige Ziel standardisierte Formen für die allgemeine Verbreitung. Sind ja nicht alles Bastler auf der Welt.

Sollte jemand Kontakte zu einem Produzenten (Styrodur und Mikrofasertücher etc.) dieser Materialien haben wäre ich an Vermittlung interessiert.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Liebe Eveline, die Wasserverdrängung ist zwar im Rechenbeispiel so schwer. Aber das heißt ja nicht das Du so viel Gewicht drauf packen musst. Auch wenn die Platte nur einen Millimeter eintaucht ist immer ein Wasserfilm auf ihr.
Dann wiegt das nur ein Kilo, aber so große Platten gibt es ja kaum.

Wenn man das nicht so ganz ausreizt liegt das schön gerade auf der Wasserfläche. Sollte das mal irgendwo zu tief eintauchen kannst Du ja ein oder mehrere der Abschnitte drunter schieben.

Allerdings kenn ich keine Mörtelkübel die eine solche Fläche haben. Bei den handelsüblichen Maßen kommt ja kaum ein Viertel qm zustande.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.