Cypripedium kentuckiense

Begonnen von Catwheazle, 18.Mai.12 um 18:14 Uhr

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Catwheazle

Hallo,
von groundorchid.com werden ja immer wieder Gartenmärkte mit Cyp. beliefert.
Meisst: "Kentucky" oder "Regina", auch mit dem Hinweis auf eingeschränkte Winterhärte. Von diesem Hersteller hab ich heute bei Dehner Pflanzen gesehen, die als
Cypripedium kentuckiense und Cyp. reginae beschriftet waren. ..... und zwar nicht nur auf dem Dehner Etikett. Die reginae hab ich mir verkniffen, da ich da selber genügend habe, aber ein kentuckiense mußte mit.
Für mich siehts so aus, aber ob der "echt" sein könnte. Was meint Ihr?
Immerhin dreitriebig, zwei Blühen und die Blüten unterscheiden sich sogar leicht in der Färbung und!!! erstklassig im Topf bewurzelt. So kann man also nicht meckern, zumal 22 Euronen für sowas nicht schlecht ist.
Bitte um euere Meinung!
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Wolfgang

Ich denke schon, dass der "echt" ist.

Das sollen doch meristen-vermehrte sein.  :ka
LG Wolfgang

Berthold

Zitat von: Bernd_S am 18.Mai.12 um 18:14 Uhr
Für mich siehts so aus, aber ob der "echt" sein könnte. Was meint Ihr?

ja Bernd, sieht sehr echt aus. Der Schuh sollte so ca. 6 cm lang und 4 cm im Durchmesser haben, also sehr gross sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Catwheazle

οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Stick †

In der Literatur wird immer wieder als Substrat für Cyp kentuckiense im Garten von reinem Sand gesprochen. Kultiviert jemand vom Forum Cyp kentuckiense  im Garten in reinem Sand und wie erfolgreich ist er damit. Welche Art von Sand benützt er/sie? Wer kultiviert Cyp kentuckiense erfolgreich NICHT in reinem Sand in welchem Substrat? Jetzt bin ich aber gespannt.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

FlorianO

Ich habe die Art seit 2 Jahren in Bimskies mit etwas feiner Rinde.

Berthold

Zitat von: Stick am 10.Nov.21 um 19:06 Uhr
In der Literatur wird immer wieder als Substrat für Cyp kentuckiense im Garten von reinem Sand gesprochen. Kultiviert jemand vom Forum Cyp kentuckiense  im Garten in reinem Sand und wie erfolgreich ist er damit. Welche Art von Sand benützt er/sie? Wer kultiviert Cyp kentuckiense erfolgreich NICHT in reinem Sand in welchem Substrat? Jetzt bin ich aber gespannt.

Hier ist es eine Mischung aus Basaltsplitt und Bims. Die Kultur ist knapp befriedigend (3-)
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Timm Willem

Zitat von: Stick am 10.Nov.21 um 19:06 Uhr
In der Literatur wird immer wieder als Substrat für Cyp kentuckiense im Garten von reinem Sand gesprochen. Kultiviert jemand vom Forum Cyp kentuckiense  im Garten in reinem Sand und wie erfolgreich ist er damit. Welche Art von Sand benützt er/sie? Wer kultiviert Cyp kentuckiense erfolgreich NICHT in reinem Sand in welchem Substrat? Jetzt bin ich aber gespannt.
Seit etwa zehn Jahren kultiviere ich eine Reihe kentuckiense Sämlinge in reinem Sand mit einer relativ feinen Körnung. Das Pflanzenmaterial stammt aus der Zeit vor den Hollandpflanzen, mittlerweile sind die Einzelpflanzen zu riesigen Monstrositäten heran gewachsen. Mit den Baumarktpflanzen kann man die nicht vergleichen, meine sprossen praktisch nicht, sind dafür viel größer!

Nach meiner Erfahrung unterscheidet sich kentuckiense in der Lebensweise etwas von allen andern Cypris. Die Pflanzen sind wesentlich toleranter gegenüber leichter Trockenheit und dauerhaft geringer Luftfeuchtigkeit. Daneben verträgt der Austrieb etwas mehr direkte Sonne im Frühjahr, was dazu passt, dass der Naturstandort scheinbar weniger den Charakter eines borealen Nadelwaldes mit Dauerberegnung zu haben scheint als bei den meisten Arten, auf vielen Standortfotos kann man Laubwald erkennen.

Abgesehen von den etwas abweichenden Standortansprüchen scheint die hybride Ernährungsweise ähnlich der der meisten Cypris auch auf Kohlenstoffentzug aus Ektomykorrhiza zu basieren. Was bedeutet, dass die Grundbestandteile des Substrats eigentlich völlig egal sind. Es sollte eben nur auch für die Ektomykorrhiza behaglich sein.

Unter den deutlich wärmeren Bedingungen der letzten Jahre, erscheint kentuckiense in den etwas trockneren durch Laubwald dominierten Bereichen Norddeutschlands robuster und weniger auf Kohlenstoffdüngung angewiesen zu sein als calceolus. kentuckiense wird bei mir praktisch nicht von Mäusen angefressen, die Wurzeln haben einen starken Geruch sehr ähnlich Asarum, keine andere mir vertraute Cypri-Art hat das so ausgeprägt.

Im letzten Jahr habe ich zwei volle Kapseln davon ausgesät und es ist fast alles gekeimt. Im nächsten Sommer werden davon viele ausgepflanzt.

Stick †

Danke Simon. Sehr schöne, kräftige Pflanzen. Das werde ich auch mal ausprobieren.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

partisanengärtner

Sehr beeindruckend, Deine C.kentuckiense.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

Zitat von: partisanengärtner am 11.Dez.21 um 14:54 Uhr
Sehr beeindruckend, Deine C.kentuckiense.

Finde ich auch, ganz toll!

walter b.

Zitat von: Timm Willem am 11.Dez.21 um 07:51 Uhr
Zitat von: Stick am 10.Nov.21 um 19:06 Uhr
In der Literatur wird immer wieder als Substrat für Cyp kentuckiense im Garten von reinem Sand gesprochen. Kultiviert jemand vom Forum Cyp kentuckiense  im Garten in reinem Sand und wie erfolgreich ist er damit. Welche Art von Sand benützt er/sie? Wer kultiviert Cyp kentuckiense erfolgreich NICHT in reinem Sand in welchem Substrat? Jetzt bin ich aber gespannt.
Seit etwa zehn Jahren kultiviere ich eine Reihe kentuckiense Sämlinge in reinem Sand mit einer relativ feinen Körnung. Das Pflanzenmaterial stammt aus der Zeit vor den Hollandpflanzen, mittlerweile sind die Einzelpflanzen zu riesigen Monstrositäten heran gewachsen. Mit den Baumarktpflanzen kann man die nicht vergleichen, meine sprossen praktisch nicht, sind dafür viel größer!


Ich würde mich Gerhards Frage anschließen und sie konkretisiseren: Aus welcher Quelle stammt der Sand bzw. welche Eigenschaften weist er auf, auch in Blick auf den pH-Wert?
Wäre z.B. auch Löss als Substrat denkbar, da ist der Sand ja ebenfalls recht fein.

Timm Willem

Zitat von: walter b. am 15.Dez.21 um 17:54 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 11.Dez.21 um 07:51 Uhr
Zitat von: Stick am 10.Nov.21 um 19:06 Uhr
In der Literatur wird immer wieder als Substrat für Cyp kentuckiense im Garten von reinem Sand gesprochen. Kultiviert jemand vom Forum Cyp kentuckiense  im Garten in reinem Sand und wie erfolgreich ist er damit. Welche Art von Sand benützt er/sie? Wer kultiviert Cyp kentuckiense erfolgreich NICHT in reinem Sand in welchem Substrat? Jetzt bin ich aber gespannt.
Seit etwa zehn Jahren kultiviere ich eine Reihe kentuckiense Sämlinge in reinem Sand mit einer relativ feinen Körnung. Das Pflanzenmaterial stammt aus der Zeit vor den Hollandpflanzen, mittlerweile sind die Einzelpflanzen zu riesigen Monstrositäten heran gewachsen. Mit den Baumarktpflanzen kann man die nicht vergleichen, meine sprossen praktisch nicht, sind dafür viel größer!


Ich würde mich Gerhards Frage anschließen und sie konkretisiseren: Aus welcher Quelle stammt der Sand bzw. welche Eigenschaften weist er auf, auch in Blick auf den pH-Wert?
Wäre z.B. auch Löss als Substrat denkbar, da ist der Sand ja ebenfalls recht fein.
Hallo Walter,

das ist der "gewachsene" Boden in meinem Garten in der Norddeutschen Tiefebene. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7 liegen, da ich regelmäßig mit Dolomit kalke. Löss ist nach meiner Erfahrung nur geeignet, wenn dieser in Grundbeeten schon gut von passenden Gehölzen durchwurzelt und nicht verdichtet ist. Die meisten mir bekannten Standorte von Cypripedium calceolus haben unter der organischen Auflage eine Schicht aus Schluff, nicht Löss. Als Topfsubstrat ist Löss nicht geeignet, da es sich um ein Sediment handelt und nicht durchlässig genug ist.

walter b.

Zitat von: Timm Willem am 16.Dez.21 um 22:07 Uhr
Zitat von: walter b. am 15.Dez.21 um 17:54 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 11.Dez.21 um 07:51 Uhr
Zitat von: Stick am 10.Nov.21 um 19:06 Uhr
In der Literatur wird immer wieder als Substrat für Cyp kentuckiense im Garten von reinem Sand gesprochen. Kultiviert jemand vom Forum Cyp kentuckiense  im Garten in reinem Sand und wie erfolgreich ist er damit. Welche Art von Sand benützt er/sie? Wer kultiviert Cyp kentuckiense erfolgreich NICHT in reinem Sand in welchem Substrat? Jetzt bin ich aber gespannt.
Seit etwa zehn Jahren kultiviere ich eine Reihe kentuckiense Sämlinge in reinem Sand mit einer relativ feinen Körnung. Das Pflanzenmaterial stammt aus der Zeit vor den Hollandpflanzen, mittlerweile sind die Einzelpflanzen zu riesigen Monstrositäten heran gewachsen. Mit den Baumarktpflanzen kann man die nicht vergleichen, meine sprossen praktisch nicht, sind dafür viel größer!


Ich würde mich Gerhards Frage anschließen und sie konkretisiseren: Aus welcher Quelle stammt der Sand bzw. welche Eigenschaften weist er auf, auch in Blick auf den pH-Wert?
Wäre z.B. auch Löss als Substrat denkbar, da ist der Sand ja ebenfalls recht fein.
Hallo Walter,

das ist der "gewachsene" Boden in meinem Garten in der Norddeutschen Tiefebene. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7 liegen, da ich regelmäßig mit Dolomit kalke. Löss ist nach meiner Erfahrung nur geeignet, wenn dieser in Grundbeeten schon gut von passenden Gehölzen durchwurzelt und nicht verdichtet ist. Die meisten mir bekannten Standorte von Cypripedium calceolus haben unter der organischen Auflage eine Schicht aus Schluff, nicht Löss. Als Topfsubstrat ist Löss nicht geeignet, da es sich um ein Sediment handelt und nicht durchlässig genug ist.

Vielen Dank, Timm! Jetzt würde mich nur noch die ungefähre Korngröße des Sandes interessieren, der bei Dir ansteht, Du schreibst nur von ziemlich fein. Ist es ein fluviales oder marines Sediment?

Timm Willem

Zitat von: walter b. am 17.Dez.21 um 16:49 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 16.Dez.21 um 22:07 Uhr
Zitat von: walter b. am 15.Dez.21 um 17:54 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 11.Dez.21 um 07:51 Uhr
Zitat von: Stick am 10.Nov.21 um 19:06 Uhr
In der Literatur wird immer wieder als Substrat für Cyp kentuckiense im Garten von reinem Sand gesprochen. Kultiviert jemand vom Forum Cyp kentuckiense  im Garten in reinem Sand und wie erfolgreich ist er damit. Welche Art von Sand benützt er/sie? Wer kultiviert Cyp kentuckiense erfolgreich NICHT in reinem Sand in welchem Substrat? Jetzt bin ich aber gespannt.
Seit etwa zehn Jahren kultiviere ich eine Reihe kentuckiense Sämlinge in reinem Sand mit einer relativ feinen Körnung. Das Pflanzenmaterial stammt aus der Zeit vor den Hollandpflanzen, mittlerweile sind die Einzelpflanzen zu riesigen Monstrositäten heran gewachsen. Mit den Baumarktpflanzen kann man die nicht vergleichen, meine sprossen praktisch nicht, sind dafür viel größer!


Ich würde mich Gerhards Frage anschließen und sie konkretisiseren: Aus welcher Quelle stammt der Sand bzw. welche Eigenschaften weist er auf, auch in Blick auf den pH-Wert?
Wäre z.B. auch Löss als Substrat denkbar, da ist der Sand ja ebenfalls recht fein.
Hallo Walter,

das ist der "gewachsene" Boden in meinem Garten in der Norddeutschen Tiefebene. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7 liegen, da ich regelmäßig mit Dolomit kalke. Löss ist nach meiner Erfahrung nur geeignet, wenn dieser in Grundbeeten schon gut von passenden Gehölzen durchwurzelt und nicht verdichtet ist. Die meisten mir bekannten Standorte von Cypripedium calceolus haben unter der organischen Auflage eine Schicht aus Schluff, nicht Löss. Als Topfsubstrat ist Löss nicht geeignet, da es sich um ein Sediment handelt und nicht durchlässig genug ist.

Vielen Dank, Timm! Jetzt würde mich nur noch die ungefähre Korngröße des Sandes interessieren, der bei Dir ansteht, Du schreibst nur von ziemlich fein. Ist es ein fluviales oder marines Sediment?
Hallo Walter,
das ist typische norddeutsche Geest Landschaft. An der Zusammenstellung des Bodens war bei letzter Gelegenheit dort mehr Wind als Wasser beteiligt. Ich denke, dass die genaue Zusammensetzung des Bodens keine so große Rolle spielt, calceolus wächst bei mir auch problemlos in einer ausschließlich organischen Auflage. Ich möchte nur niemandem dazu raten so etwas auszuprobieren.