Wechsel der C:-Platte am Windows PC

Begonnen von Berthold, 13.Nov.16 um 22:33 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Berthold

Der alte SSD-Speicher ist noch drin. Windows 7 defragmentiert automatisch, allerdings wurde wohl SSD ausgespart. Der Speicher wurde mit 8% Fragmentierung angegeben. Ich habe dann die Fragmentierung per Hand angestossen. Nach ca. 4 Stunden habe ich abgebrochen, dann wurde die Segmentierung mit 41% angegeben.
Ein Fehler auf dem SSD-Speicher wurde nicht erkannt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jill

Ich nehm ccleaner zum regelmäßigen Aufräumen, Berthold. Es gibt aber weitere, andere echt nützliche Tools. Einfach guugeln.
Winterhärtezone tF

Galen

SSD-Platten nicht defragmentieren! Windows hat in dem Fall schon gewußt wieso die SSD ausgespart wurde.

Durch die Funktionsweise einer SSD ist die Defragmentierung nicht nur unnötig sondern schadet dem Speichermedium.

Die Technik, die dahinter steckt durchschaue ich auch nicht genau. Man sehe es mir also nach, wenn meine Erklärung etwas unsauber ist. Grundsätzlich sollte die Aussage aber stimmen.

Bei einer Defragmentierung wird die Lage von Dateien auf einem Datenträger optimiert. Das funktioniert bei Magnetplatten, bei denen ein Kopf über die Platte flitzen muß um auf die Dateien zuzugreifen.

SSDs sind ein Verbund aus Speicherchips bei denen es völlig egal ist wo sich die Datei befindet, die fehlende Mechanik bringt bei der SSD diesen extremen Geschwindigkeitsvorteil. Die Lage der Dateien ist praktisch uninteressant.

Der Nachteil einer SSD ist, daß die Speicherzellen nicht unendlich oft neu beschrieben werden können, nach einer bestimmen Anzahl solcher Vorgänge sind sie eventuell funktionsunfähig.
Deshalb versucht der Controller die Daten so auf der Platte zu verteilen, daß die Chips gleichmäßig "abgenutzt" werden. Hier wird dann sehr deutlich wie falsch eine Defragmentierung an dieser Stelle ist.

ccleaner und ähnliche Programme stehen in dem Verdacht eher unnütz bis schädlich zu sein. Wenn ein System richtig Schlagseite hat, bringt meiner Meinung nach nur eine Neuinstallation wirklich etwas.

Edit: Hoppla, Phil hat ja schon etwas dazu geschrieben  :blush: :blush: :blush: Man sollte sich eben den ganzen thread durchlesen bevor man etwas postet *räusper*

Berthold

Die Defragmentierung bewirkt, dass die einzelnen Segmente einer Datei hinter einander auf der Platte liegen. Dadurch kann der Lesekopf eine grosse Menge Daten lesen ohne zwischendurch neu positioniert zu werden, was viel Zeit kosten würde.

Wenn bei einem SSD-Speicher die einzelnen Segmente der Datei nicht hinter einander liegen, so muss nur der Controller umprogrammiert werden, damit er an einer anderen Stelle des Speichers weiter lesen kann, wenn er das erste Segment gelesen hat. Diese Vorgang geht sehr viel schneller als das Umpositionieren des Lesekopfes von Plattenspeichern.
Deshalb ist das Fragmentieren von SSD-Speicher nicht so wichtig.

Ich gehe davon aus, dass die neueren SSD-Speicher nicht mehr durch das häufige Beschreiben Schaden nehmen.
Sie gleichen sich in ihrer Qualität immer mehr dem Hauptmemory des Rechners an und dieser wird schliesslich bis zu 1 Milliarde mal beschrieben und zwar in einer einzigen Sekunde.

Ich hatte die alte C:-Platte mit ccleaner gereinigt und wieder 60 GB Platz gewonnen. Diese Platte wurde auf einem andern Rechner durch eine grössere neue SSD-Platte geklont.

Die neue Platte schien auch anfangs zu funktionieren. Jetzt gibt es aber doch ein Problem mit dem Anschluss der Platte an das System. Die neue Platte hat einen SATA-Anschluss. Sie wird aber im BIOS nur mit RAID-Anschluss geführt. Stellt man sie im BIOS auf SATA um, so bootet das System nicht mehr richtig.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Bei der Umstellung von Festplatte zu SSD muss auch etwas im BIOS geändert werden. Ich kenne aber keine Details. Daher habe ich das für kleines Geld auch machen lassen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Ja, das gilt für die Umstellung von einer Festplatte auf einen SSD-Speicher. Hier wurde jedoch von SSD-Speicher auf SSD-Speicher umgestellt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Galen am 23.Nov.16 um 00:10 Uhr
SSD-Platten nicht defragmentieren! Windows hat in dem Fall schon gewußt wieso die SSD ausgespart wurde.

Durch die Funktionsweise einer SSD ist die Defragmentierung nicht nur unnötig sondern schadet dem Speichermedium.
Der Hersteller Samsung gibt aus seinen SSD-Speicher 10 Jahre Garantie ohne irgend welche Betriebseinschränkung.
Wenn Das Medium so empfindlich auf Beschreiben reagieren würde, müsste Samsung das Gerät bei einigen Anwendern wöchentlich auf seine Kosten austauschen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Die neue Platte ist jetzt installiert und nach diversen Änderungen im BIOS,der Registry und nach Wechsel des Controller-Anschlusses (von SATA2 nach SATA3) auch funktionsfähig.

Leider ist die Windows-Funktion "Sichern und Wiederherstellen" nicht mehr funktionsfähig. Nach Anwahl erscheint nur noch die Überschrift "Eigene Dateien sichern oder wiederherstellen".
Wie ist es möglich, dass eine solche Funktion beschädigt werden kann? Gibt es nicht für Windows7 eine Reparaturfunktion, mit der man von der Original-Windows-CD solche Funktionen reparieren kann?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Galen

Zitat von: Berthold am 23.Nov.16 um 20:16 Uhr
Zitat von: Galen am 23.Nov.16 um 00:10 Uhr
SSD-Platten nicht defragmentieren! Windows hat in dem Fall schon gewußt wieso die SSD ausgespart wurde.

Durch die Funktionsweise einer SSD ist die Defragmentierung nicht nur unnötig sondern schadet dem Speichermedium.
Der Hersteller Samsung gibt aus seinen SSD-Speicher 10 Jahre Garantie ohne irgend welche Betriebseinschränkung.
Wenn Das Medium so empfindlich auf Beschreiben reagieren würde, müsste Samsung das Gerät bei einigen Anwendern wöchentlich auf seine Kosten austauschen.

Ich habe damit nicht sagen wollen, daß Du bei Deiner Platte sofort einen Ausfall provozierst, wenn Du mal einen Defragmentierungslauf anstößt.
Aber wieso sollte man das machen, wenn es absolut keinen positiven Effekt hat und man zusätzlich den Datenträger, wenn auch zunächst vielleicht in nur in geringem Maße, belastet?

Ansonsten bleibe ich bei meiner Aussage, die sich ja in großen Teilen mit dem deckt was Du geschrieben hast.
Du bist allerdings nicht auf den Mechanismus eingegangen, durch den versucht wird die Abnutzung einer SSD gleichmäßig zu verteilen. Durch ihn erübrigt es sich meiner Meinung nach über den Sinn einer Defragmentierung nachzudenken.

Berthold

Zitat von: Galen am 23.Nov.16 um 23:01 Uhr

Aber wieso sollte man das machen, wenn es absolut keinen positiven Effekt hat und man zusätzlich den Datenträger, wenn auch zunächst vielleicht in nur in geringem Maße, belastet?
Es gibt natürlich einen positiven Effekt, auch wenn er nur sehr gering ist.

Die Daten auf dem Speichermedium sind immer in Datensegmenten mit fester Länge zusammen gefasst.
Bei unfragmentierten Dateien liegen diese Segmente alle dicht hintereinander. Bei fragmentierten Dateien sind die Segmente über das gesamte Medium verteilt.

Ein Transfer von der Platte in den Arbeitsspeicher ist eben schneller, wenn er ohne Beteiligung des Hauptprozessors stattfindet.
Bei der Übertragung fragmentierten Dateien muss zwischendurch immer der Hauptprozessor dafür sorgen, dass der Datentransfer an einer neuen Stelle aufgesetzt wird, wenn das erste Datensegment übertragen worden ist.
Bei unfragmentierten Dateien muss man den Datentransfer nur ein einziges Mal von Hauptprozessor anstossen und dem Plattenkontroller sagen, an welcher Stelle er den Transfer beginnen soll und wieviele Daten insgesamt zu transferieren sind.
Das geht aber nur wenn alle Datensegmente hintereinander liege, d. h. die Datensegmente nicht über die den gesamten Speicher verteilt sind.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)