Substrate für das Freiland

Begonnen von manfred k, 20.Nov.08 um 18:16 Uhr

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Claus

Hallo Manfred,
falls der Lehm aus dem pannonischen Becken tatsächlich recht viel Eisen und Mangan enthält und bei dir sehr gute Eigenschaften zeigte, wäre das nachzustellen.

Das Eisen wird in kombiniert 2- und 3-wertiger Stufe als Magneteisenstein Fe3O4 vorliegen, Mangan als Braunstein MnO2, Braunit Mn2O3 oder Hausmannit Mn2O4. Damit sind diese Elemente, auch wenn sie in hoher Konzentration vorliegen, nicht pflanzenschädlich. Dagegen setzen wir in unseren Nährböden die wasserlöslichen Salze z.B. FeSO4 und MnSO4 ein, ggf. mit EDTA chalatisiert, damit sie nicht so intensiv wirken können, sondern erst nachgeliefert werden, wenn die Pflanze die verfügbaren Anteile verbraucht hat.

Wenn wir testen wollen, ob diese Hypothese stimmt, dann sollten wir mal Versuche mit Substraten machen, denen diese Stoffe in höherer Konzentration gezielt zugesetzt werden. Beispielsweise könnte man ganz normalen Rost als Eisenquelle nehmen und als Manganquelle den Braunstein aus einer verbrauchten Zink-Kohle-Batterie verwenden. Das sind diese ganz billigen Batterien, bei denen in der Mitte als Pluspol ein Kohlestab dient, umgeben von einer Braunsteinschicht, außen ist eine Zinkhülle. Dazwischen ist noch eine Paste von Ammoniumchlorid, die muss in den Müll. Auch in den Alkali-Mangan-Batterien ist Braunstein enthalten, aber die habe noch nie geöffnet, weiß also nicht wo.

Die Pflanzen würden sich aus einem solchen Substrat das nehmen was sie brauchen. Und wenn sie viel Eisen und Mangan vorhanden sind, können sie sich bedienen.

Da kommt noch die Frage auf, wie halten wir es mit Phosphat und Borsäure, das sind ja Elemente, die nach Otto Möller auch in höheren Konzentrationen in Standortböden enthalten sind. Wir müssten sie ebenfalls in wasserunlöslicher Form zusetzen, damit die Pflanzen nicht vergiftet werden. Zu Bor fällt mir dazu nichts ein, Borsäure und Borate sind wasserlöslich, da müsste man eben nur die Dosierung variieren. Phosphat in unlöslicher Form könnte man als Knochenmehl oder Thomasmehl einsetzen.

Also Lehm, Sand und teelöffelweise Rost, Braunstein, Knochen- oder Thomasmehl sowie gezielte Mengen an Borsäure zufügen.

Wer macht im Frühjahr mit?

Viele Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Hallo,
hier einmal eine O. morio Gruppe in Sand-Lehmgemisch ohne Düngung.
Auf dem 2. Bild eine O. morio im gleichen Gemisch mit Düngung.
BG
Manne

Berthold

Manfred, mit der Duengung scheinen die Blaetter kleiner zu sein, wie in Neudohum oder taeuscht das?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Hallo Berthold
es ist richtig, das bei Düngung, die Blätter zur Höhe der Pflanze im Verhältnis kleiner sind.
Zu den Bildern muss ich vieleicht noch erläutern, das die gedüngten Pflanzen ca. die doppelte Größe der ungedüngten erreichen. Kommt im Bild nicht ganz so deutlich rüber.
BG
Manne