Der acaule-Hügel

Begonnen von Manne, 17.Jun.11 um 14:48 Uhr

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Erwin

Zitat von: Claus am 02.Jan.14 um 10:45 Uhr
Aber, wie gesagt, John Tullock kultiviert acaule in genau so einem Substrat. Und auch im Moor muss man von Zeit zu Zeit Säure nachschütten.

Ich habe in diesem Jahr keine acaule-Sämlinge, sonst würde ich da einen weiteren Versuch wagen.
Hallo Claus,
wenn ich den John Tullock richtig übersetzt habe dann baut er sein Beet so: Die unterste Schicht ist die Pinienrinde, die er auf eine Folie gibt, die er am Rand ca. 20 cm hoch führt. Dann füllt er sein Substrat auf, das aus Pinienrinde, Sphagnum und Perlite besteht. Das ganze gießt er mit Essigwasser an und überlässt es sich selbst. Das bedeutet ja, er baut einen 20 cm hohen Wasserspeicher gefüllt mit Pinienrinde, auf der er seine Substratmischung gibt, in der er pflanzt. Somit spiegelt sich das Wasser unter den Pflanzen aus.
Marcus

Berthold

Zitat von: Erwin am 06.Jan.14 um 10:08 Uhr
Das ganze gießt er mit Essigwasser an und überlässt es sich selbst.
Marcus

Wenn man mit Essigwasser ansäuert, kann man auch reines Seramis als Substrat verwenden. Da funktioniert praktisch jedes Substrat.
Man sollte dann nicht so viele organische Bestandteile wie Kiefernnadeln benutzen, die sich undefiniert zersetzen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Hallo Marcus,
wenn du die Seiten 54-56 meinst, dann habe ich die anders verstanden. Da ist kein Wasserspeicher; denn Wasser läuft spätestens durch das Loch an der Pinie ab. Wie hast du den Begriff "trench" übersetzt? Der hat ja viele Bedeutungen. Und das Foto auf S. 56 zeigt ja, das der Aufbau offen ist. Diesen Aufbau hat er ja ausdrücklich für acaule beschrieben.

Oder meinst du den "bog garden" auf den folgenden Seiten? Hier sorgen aber Löcher für den Wasserabfluss bei zu hohem Füllstand. Diese Konstruktion füllt er vorzugsweise mit "mulch" von Zypressen oder bietet seine Mixe auf S. 63/64 für die verschiedenen Arten an, auch unter Zugabe von Kalk für alkali-liebende Arten. Das entspricht aber nicht dem acaule-Hügel, der ist offen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Stick †

Ich würde mal den acaule Hügel gleich setzen mit dem Konstrukt auf Seite 56/57. Das ist eine Folie unter der Pinie die er auffüllt mit - 3" (7.5cm) Pine nuggets (Pinienrinde Grösse??), dann kommt eine Lage von 3" (7.5cm) teils kompostierte Pinienrinde . Macht zusammen 15 cm Substrat. Darin werden die Rhizome gepflanzt. Ich nehme an bei diesem Konstrukt muss öfters mal gegossen werden. Das andere mit dem Brett ist ein Moor. grins
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Erwin

Zitat von: Claus am 06.Jan.14 um 10:50 Uhr
Hallo Marcus,
wenn du die Seiten 54-56 meinst, dann habe ich die anders verstanden. Da ist kein Wasserspeicher; denn Wasser läuft spätestens durch das Loch an der Pinie ab. Wie hast du den Begriff "trench" übersetzt? Der hat ja viele Bedeutungen. Und das Foto auf S. 56 zeigt ja, das der Aufbau offen ist. Diesen Aufbau hat er ja ausdrücklich für acaule beschrieben.

Oder meinst du den "bog garden" auf den folgenden Seiten? Hier sorgen aber Löcher für den Wasserabfluss bei zu hohem Füllstand. Diese Konstruktion füllt er vorzugsweise mit "mulch" von Zypressen oder bietet seine Mixe auf S. 63/64 für die verschiedenen Arten an, auch unter Zugabe von Kalk für alkali-liebende Arten. Das entspricht aber nicht dem acaule-Hügel, der ist offen.
Hallo Claus,
ja ich meine den "bog garden". Hier steht das Wasser bis OK Folie und dann kommen ja nochmal ca. 20 cm Substrat drauf, aus der Auswahl von Seite 63, 64. Das Foto auf Seite 55 unten, zeigt dann das fertige Beet.
Marcus

Claus

Ja, da muss man für acaule dann den entsprechenden Mix aus 2 Teilen feiner ankompostierter Pinien(Kiefern?)rinde und 1 Teil zerkleinertem Sphagnum einfüllen. Das Sphagnum könnte, falls es weiter wächst, durch sein protonenbildendes Verhalten das Ganze sauer stabilisieren. Hat er da etwas von Essigwasser geschrieben? Ist mir nicht aufgefallen. Die von der Pinie in jedem Herbst herabfallenden Nadeln könnten den pH ebenfalls stabilisieren.

Na ja, es geht aber auch sehr gut mit Torf.
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Berthold

Zitat von: Claus am 08.Jan.14 um 19:31 Uhr
Das Sphagnum könnte, falls es weiter wächst, durch sein protonenbildendes Verhalten das Ganze sauer stabilisieren.

Dass Sphagnum auf sich zersetzenden Kiefernnadeln weiter wächst kann ich mir kaum vorstellen. Einige Moose schaffen das, aber nur sehr wenige. Die Kiefern müssen bei der Zersetzung irgend ein Pflanzengift produzieren, vermute ich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Berthold, du hast ja auch mal mit Pyrit Versuche zur Ansäuerung von Substraten gemacht. Eher unfreiwillig machte ich auch eine Erfahrung in dieser Richtung. Neben unserem Grundstück stehen zwei Eichen, die in guten Jahren ca. 100 kg Eicheln auf unsere Latifundien werfen. Leider muss ich die einsammeln; denn wenn ich das nicht täte ... O-) O-) O-) die haben schon im Herbst 20 cm lange Wurzeln.

Ich sammle die also ein und statt sie entsprechend guter Ratschläge aus der Nachbarschaft dem nächsten Förster zwecks Winterfütterung des Wilds zu überantworten - schließlich haben wir so viele Wildschweine, dass die schon mit den Autos erlegt werden müssen - schreddere ich die mit unserem Häcksler und mische sie dem Strauchschitt etc. zur Kompostbildung bei. Die liegen nun seit 2 Monaten auf dem Weg und sabbern vor sich hin. Heute habe ich mal den pH-Wert dieser Suppe gemessen: 4,1. Wie zu erwarten war, säuern kompostierende Eicheln ziemlich stark. Tannin?   :ka Was da mit der Stärke passiert weiß ich nicht, jedenfalls ist der Kompost nach einigen Jahren nicht von schlechter Qualität.
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Berthold

Claus, aber in Eichenwäldern findet man nie eine dicke humose saure Schicht. Also muss die Säuerung durch die Eicheln schnell nachlassen und wäre damit nicht für acaule geeignet.

Pyrit, bzw. seine Zerfallsprodukte säuert nur in einer bereits giftigen Konzentration hinreichend stark.
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purpurea †

Zitat von: Manne am 22.Aug.11 um 21:27 Uhr
der hügel hält wegen der kiefernrinde konstant ph 4. braucht man keinen essig oder so.
l. cordata dürfte auch gehen.
nach meinen erfahrungen von früher geht auch c. arietinum, p. ciliata, p. peramonea und alle goodyera.

Hallo Manne
Existiert die Cypripedium arietienum noch??
Oder hast Du sie hergeschenkt.
Hast Du da eine bezugsquelle??
Ich suche welche.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

Aber Cypripedium arietinum wächst in neutralen pH-Bereich und da sicher nicht ohne Mykorrhiza-Pilze. Deshalb vermute ich eher, Manne hat noch nie ein Cypripedium arietinum erfolgreich kultiviert.
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Claus

Vielleicht mal etwas zum acaule-Hügel von mir. Manne hatte mich mal mit 2 Säcken Kiefernrinde versorgt - die ich hier nicht kriege - schon etwas ankompostiert. Die Amseln hatten den Bau eines Hügels verhindert, ich habe daher die Reste zusammen geklaubt und in eine 65l-Mörtelwanne gefüllt. Der erste größere acaule-Sämling überstand den Winter nicht, ich habe es daher auch nicht mehr versucht. Dann habe ich Sphagnum auf die Oberfläche gelegt, das ist sehr gut angewachsen. Dann habe ich symbiotische Sämlinge von D. sphagnicola eingepflanzt, davon sind einige angewachsen, eine wird blühen. Der pH-Wert ist immer noch krachsauer, ich habe jetzt nicht gemessen.
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purpurea †

Claus, das hat mit Acaulehügel wenig zu tun.Ähnelt doch sehr meiner Methode mit meinem "Hochmoor"
Nur das meines etwas grösser ist. :thumb
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Claus

Ja klar, das ist kein Hügel. Aber grundsätzlich ist diese Kiefernrinde geeignet, Arten mit säureliebenden Eigenschaften zu beherbergen. Ob das auch mit Cypripedien funktioniert weiß ich nicht.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

purpurea †

Mit was habe ich abgedeckt??
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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