Re: Schadbild an Paphiopedilum-Blättern

Begonnen von katzenhai2, 08.Feb.10 um 23:41 Uhr

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GuRu

Zitat von: Carsten am 10.Feb.10 um 09:43 Uhr
Matt Gore lebte im Südwesten von USA, als er das geschrieben und mit Paphis gehandelt hat. Inzwischen ist er in Oregon oder so und macht gerade keine Paphis.
Matt lebte bis vor zwei Jahren in Denver/Colorado und lebt jetzt in California (glaube so ist es richtig und nicht umgekehrt).
Zitat von: Carsten am 10.Feb.10 um 09:43 UhrFür mich ist das eine schwierige Art.
Da sind sich Frodo, du und ich glaub' ich einig.  :thumb :thumb
Und Vertrauen in Angaben, die man bei anderen bekommt, ist die eine Seite, sie aber blind zu kopieren, ist fatal. Eigene Erfahrungen sammeln ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig und durch nichts zu ersetzen.
Karsten, wenn du an deinem tigrinum schon vor einem Jahr Krankheitssymptome wahrgenommen hast, die sich kontinuierlich verschlechterten und du, außer dem anfänglichen Wegschneiden befallener Stellen, nichts weiter unternommen hast, dann muß man dich fragen, warum hast du deine Kulturbedingungen nicht hinterfragt??
Das sind jetzt Erfahrungen die du sammelst.  :heul :heul
Beste Grüße, rudolf

Berthold

Zitat von: GuRu am 10.Feb.10 um 10:09 Uhr
Karsten, wenn du an deinem tigrinum schon vor einem Jahr Krankheitssymptome wahrgenommen hast, die sich kontinuierlich verschlechterten und du, außer dem anfänglichen Wegschneiden befallener Stellen, nichts weiter unternommen hast, dann muß man dich fragen, warum hast du deine Kulturbedingungen nicht hinterfragt??
Das sind jetzt Erfahrungen die du sammelst.  :heul :heul
Beste Grüße, rudolf

Wenn eine Pflanze von Natur aus empfindlich ist gegenüber Infektionen und sie hat sich bei der Kultur mal was eingefangen, dann spielen die Kulturbedingungen oft keine Rolle mehr. Man wird die Infektione nicht los, da helfen dann nur noch biochemiesche Methoden und die sind meist nicht bekannt.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

katzenhai2

#32
Zitat von: GuRuWenn Frodo, mit seiner Paphi Erfahrung und seinen Kenntnissen, sagt er hat mehrere tigrinums, dazu noch prämierte, dann sind das keine Hybriden, sondern tigrinums.
Mit meinem "Hybride"-Kommentar meinte ich natürlich den Mann auf der Webseite, nicht den Hobbit. Denn wie jeder weiß, Hobbits kennen sich mit der Pflanzenaufzucht aus. Dem würe ich nie widersprechen.

ZitatKarsten, wenn du an deinem tigrinum schon vor einem Jahr Krankheitssymptome wahrgenommen hast, die sich kontinuierlich verschlechterten...
Die Symtome waren verschwunden(!), nachdem ich die betroffene Stelle vor einem Jahr entfernt hatte. Nichts durcheinander bringen, bitte.

Ich hatte sie vor einem Jahr neu erhalten und in ein kleines beheiztes Gewächshaus getan. Da war die LF wohl zu hoch, besonders nachts (mangelnde Belüftung). Da traten die ersten hellbraunen Stellen auf. Die hab ich dann rausgeholt, auf der Fensterbank bei 40% LF gehalten und die Stelle rausgeschnitten. Ab da war erstmal Ruhe. Als ein neues Blatt kam, hatte dieses wieder hellbraune Flecken. Diesmal hab ich nur mit Kohle von außen "desinfiziert", was die Stellen dann vertrocknen ließ. In den Foren hieß es nur "Bakterieninfektion" und "halt sie trockener".

Seit 3 Monaten habe ich eine Vitrine eingerichtet für Paphis. Die Wurzeln schießen nur so aus dem Stamm heraus. Das hab ich in all meinen Jahren Fensterbankkultur noch nie gesehen. Deshalb hab ich das tigrinum auch wieder mit dazu gestellt. Diese braunen Flecken sind über all die lange Zeit nicht größer geworden, also habe ich alles so gelassen wie es ist. Dafür wächst es nur sehr langsam und jedes neue Blatt hat einen dieser hellbraunen Flecken, die ich sofort desinfiziere. Danach breitet es sich auch nicht weiter aus.

Ich würde liebend gern etwas dagegen tun. Ich hab hier zum ersten mal was von "Pilz" gehört. Daher werde ich mir Previkur oder Fonganil besorgen, beides gegen Phytophtora Arten. In einem anderen Forum meinte jemand, er habe dieselben Symptome an einem seiner Paphis gehabt und mit diesen Mitteln beseitigen können. Es ist ein systemisches Fungizid.

Wie ich gelesen habe, mag es kühlere Temperaturen. Das werde ich ebenfalls beherzigen, denn Streß macht anfällig für Krankheiten. Wenn sonst noch gute Ratschläge sind, bitte! Aber komm mir niemand mit "und als es sich kontinuierlich verschlechterte", was so definitiv nicht stimmt.
Liebe Grüße Karsten

GuRu

Zitat von: katzenhai2 am 10.Feb.10 um 19:54 Uhr
Mit meinem "Hybride"-Kommentar meinte ich natürlich den Mann auf der Webseite, nicht den Hobbit.
Ich hatte das beim zweiten Lesen auch so verstanden und wollte danach meinen Beitrag noch korrigiren, aber da schon zwei Antworten vorlagen, hab' ich es dann gelassen.
Aber auf Matt Gore trifft das selbe zu wie auf Frodo, also prinzipiell ändert sich daher am Sinn der Aussage nichts.
Zitat von: katzenhai2 am 10.Feb.10 um 19:54 Uhr
Die Symtome waren verschwunden(!), nachdem ich die betroffene Stelle vor einem Jahr entfernt hatte. Nichts durcheinander bringen, bitte.....
....Wie ich gelesen habe, mag es kühlere Temperaturen. Das werde ich ebenfalls beherzigen, denn Streß macht anfällig für Krankheiten. Wenn sonst noch gute Ratschläge sind, bitte! Aber komm mir niemand mit "und als es sich kontinuierlich verschlechterte", was so definitiv nicht stimmt....
Dann lies mal deinen Beitrag Nr. 11 in diesem Fred, dort kann man das so verstehen, wie ich es geschrieben habe.
Letztlich geht es mir nicht darum, dich zu maßregeln o.ä.!! Mein Beitrag sollte lediglich ein Denkanstoß sein.
Schließlich ist es deine Pflanze!!
Ich drücke dir natürlich auch die Daumen, dass sie natürlich noch die Kurve kriegt!!
Wie du selbst erkannt hast, ist solch ein Krankheitsbild nie isoliert, sondern immer auch in Wechselbeziehung zum Kulturzustand und den -bedingungen zu sehen.
Beste Grüße, rudolf

dancer_m

Guten Morgen Karsten,

ich bin mir ziemlich sicher, dass Du KEINEN Pilz an der Pflanze hast, sondern Spinnmilben, vermutlich Brevipalpus!

Das ist ein ziemlich typisches Schadbild!
Grüßle Martin

GuRu

Zitat von: dancer_m am 11.Feb.10 um 07:58 Uhr
Guten Morgen Karsten,

ich bin mir ziemlich sicher, dass Du KEINEN Pilz an der Pflanze hast, sondern Spinnmilben, vermutlich Brevipalpus!
Das ist ein ziemlich typisches Schadbild!
Hallo,
ich hatte in meinem Beitrag Nr. 16 hier ja auch schon auf Spinnmilben verwiesen.
Das einzige was dagegen sprechen könnte, ist der Aufenthalt in der Vitrine. Dort sollte die LF eigentlich in einem Bereich liegen, den die Biester nicht mögen.
Aber sicher würde ich mir da nicht sein !! :ka
Beste Grüße, rudolf

Frodo

Hi Karsten, nachdem ich nun Deine Bilder etwas genauer studiert habe...würde ich mich der Spinnmilben Diagnose anschliessen. Ich würde glauben das Du mit einer guten Lupe in dem von mir eingerahmten Bereich fündig werden müßtest!!!

Zur "Hobby-Behandlung" kann ich leider nichts empfehlen, wärest Du Gärtner, mit der entsprechenden Ausrüstung...könnte ich 2 Produkte benennen, welche das Problem lösen müßten. Nebenbei: Mit den Wurzeln habe ich mich dann tüchtig vertipp!!! Deine Pflanze ist super bewurzelt, und daher besteht Hoffnung! :thumb
My Flickr Stream:

http://www.flickr.com/photos/10293393@N02/?saved=1

Die Halb-Wahrheit des Tages:
"Hybridizing is like doing wood sculpture with a shotgun" Ross Hella, 2008

(Gott, mein Deutsch ist schlimmer als mein English)! :ka

katzenhai2

Erstmal danke ich allen für ihre Einschätzung und Kommentare.
Ich gehe jetzt nur mal auf das ein, was Frodo schrieb:

Zitat von: FrodoZur "Hobby-Behandlung" kann ich leider nichts empfehlen, wärest Du Gärtner, mit der entsprechenden Ausrüstung...könnte ich 2 Produkte benennen, welche das Problem lösen müßten. Nebenbei: Mit den Wurzeln habe ich mich dann tüchtig vertipp!!! Deine Pflanze ist super bewurzelt, und daher besteht Hoffnung!
Wenn das gute Wurzeln sind, will ich lieber nicht wissen was Du unter schlechten verstehst. :weird Hättest Du vorher nicht auf die schwere Tigrinumkultur aufmerksam gemacht, würde es wie Sarkasmus klingen.

Zu den Spinnmilben: Hammer!!
Ihr hattet recht! Ich war ja der Meinung, die Biester würde ich mit bloßem Auge erkennen können. Es sind kleine rote Viecher!! Ich fasse es nicht. Mit der 25x Lupe waren sie klar erkennbar. Allerdings nur ganz wenige (2-3 Stück) auf der ganzen Fläche. Auf der Oberseite hab ich auch welche gesehen.

Okay, was kann ich dagegen tun, ohne die Pflanze noch weiter zu schädigen?
Die Symtome zeigten sich ja das erste mal in dem Mini-GWH vor einem Jahr bei >90% LF ohne Luftumwälzung (nachts). Da hatte ich tagsüber die Heizung an (28°), was durch Kovenktion zur Luftumwälzung führte. Nachts hatte ich sie abgeschaltet, was dann wohl ein Problem war.

Nun wieder ein Problem in der Vitrine, da aber ohne Heizung.
Liebe Grüße Karsten

GuRu

Zitat von: katzenhai2 am 11.Feb.10 um 18:52 Uhr
Zu den Spinnmilben: Hammer!!
Ihr hattet recht! Ich war ja der Meinung, die Biester würde ich mit bloßem Auge erkennen können. Es sind kleine rote Viecher!! ....Okay, was kann ich dagegen tun, ohne die Pflanze noch weiter zu schädigen?
Ich habe meine Paphis damals mit CELAFLOR® 'Schädlingsfrei PAREXAN® PLUS' (Anwendung wie auf der Packung angegeben) behandelt.
Das Mittel hat auch eine Zulassung für den Hausbereich und man bekommt es in Gartencentern oder Baumärkten mit entsprechender Gartenabteilung für ca. 10 Euronen.
Auf der HARK Homepage siehe Link in meinem Beitrag Nr. 16 sind aber auch andere Mittel angegeben.
Viel Erfolg und beste Grüße, rudolf

dancer_m

Das sind tropische Tierchen!
Die mögen es warm und feucht.   :prost2

Die "Bestandsdichte" ist auch richtig typisch.  :spinnt

Der Pflanzenschutzdienst emphielt eine Behandlung mit dem Wirkstoff Abamectin u. a. enthalten in Vertimec, dass aktuell auch für den Zierpflanzenbereich unter Glas zugelassen ist.

Allerdings ist das Zeug echt fies giftig!!!!!  :skull :skull :skull
Von wegen Verträglichkeit ist im Sicherheitsdatenblatt nichts aufgeführt.
Da hilft nur das Testen an einer nicht ganz so sensiblen Pflanze!

Grüßle Martin

katzenhai2

Ich habe das hier gefunden:
http://www.pleione.info/Brevipalpus.htm

Da steht was von Neemöl (gibts in der Apotheke). Tötet zuverlässig beides, adulte Tiere und deren Eier. Ist ein Naturprodukt. Mit chemischen Waffen hab ich so meine schlechten Erfahrung gemacht in der Vergangenheit, an anderen Pflanzen. Die verloren immer auch einige Blätter dabei, was ich bei Paphis und diesem tigrinum echt vermeiden möchte.

Achja, natürlich sind auch einige andere Pflanzen in meinem Bestand befallen. Nur halt nicht so ausgeprägt. :heul

DANKE. Endlich mal einer der sagt was das ist! Denn ohne Diagnose keine Lösung.
Liebe Grüße Karsten

dancer_m

Die wissen halt auch eine gute Mahlzeit zu schätzen!   :heul

Bei uns in der Arbeit reagieren Orchis im Allgemeinen ein wenig empfindlich auf NEEM. Blattschäden/Verbrennungen ... keine Ahnung warum.
:ka
Grüßle Martin

katzenhai2

#42
Danke für die Warnung. Dann probier es erstmal nur stellenweise aus und schau, wie darauf reagiert wird.

Ich werds auch mal mit dem Celaflor probieren, wenn Du damit schon Erfahrungen gemacht hast.
Liebe Grüße Karsten

Phil

Zitat von: katzenhai2 am 11.Feb.10 um 19:32 Uhr
Ist ein Naturprodukt.

Ja und? Seit wann ist die Natur gut zu Einem?? Die Natur ist böse und nicht viel besser als die "ach so böse" Chemie.
Der Verstand und die Fähigkeit, ihn zu gebrauchen sind zwei verschiedene Gaben.
Franz Grillparzer

katzenhai2

Sagen wir mal so: Die Natur ist "ausbalancierter".
Bei der Chemie isses meist künstlich hergestellt und wird in meist viel zu hohen Dosen verabreicht (kennst Du doch: Orchideendünger ala Baumarkt, Orchideenerde ala Baumarkt).
Liebe Grüße Karsten