Re: Schadbild an Paphiopedilum-Blättern

Begonnen von katzenhai2, 08.Feb.10 um 23:41 Uhr

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katzenhai2

Zitat von: hakone am 08.Feb.10 um 21:22 Uhr
Katzenhai2,
blüht jetzt deinen Paph. Tigrinum ?

Hallo Hakone,
das ist noch so winzig (habe ich als JP erstanden), daß es noch etwas Zeit braucht bis es soweit ist.

Da ist noch das Problem mit der Sch... Bakterieninfektion, die nicht weg gehen will. :heul Irgendeiner Tips für mich? Steht in einer Vitrine. Die Infektion hat es schon seit mehr als einem Jahr und tritt sporadisch auf.

Liebe Grüße Karsten

Berthold

Zitat von: katzenhai2 am 08.Feb.10 um 23:41 Uhr
Da ist noch das Problem mit der Sch... Bakterieninfektion, die nicht weg gehen will. :heul Irgendeiner Tips für mich?

bist Du sicher, dass es eine bakterielle Infektion ist? Ich kenne ähnliche Symptome als Pilzinfektionen bei anderen Gattungen. Da hilft sorgfältiges Rausschneiden mit sterilem Messer bis ins gesunde Gewebe.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

katzenhai2

Mir wurde mal gesagt, es sei eine Bakterieninfektion. Ich kenn mich mit sowas nicht genau aus.

Rausgeschnitten hab ich schon genug von dem armen Teil. Das hilft aber nichts, denn an einem neuen Blatt fängt es dann wieder an.
Eine Zeitlang hatte ich es außerhalb der Vitrine stehen, da gabs dann keine Probleme (allerdings auch kein Wachstum).
Liebe Grüße Karsten

pierre

Pilzinfektionen , sollte außerhalb der Vitrine stehen, trocken halten, frische Luftbewegung . Beim Paphiopedilum kann länger dauern ( 6 bis 12 Monate) bis das Wachstum wieder anfingt.

dancer_m

Ich glaub fast, das sind keine Bakterien sondern Weichhautmilben!
Die leben schon fast im Gewebe und sind ziemlich mini ...
Grüßle Martin

GuRu

Zitat von: dancer_m am 09.Feb.10 um 07:37 Uhr
Ich glaub fast, das sind keine Bakterien sondern Weichhautmilben!
Die leben schon fast im Gewebe und sind ziemlich mini ...

Vom Schadenbild würde ich zustimmen (Brevipalpus o.ä.), habe leider selbst schon mal mit diesen 'unliebsamen Gästen' Bekanntschaft geschlossen. Ich dachte auch am Anfang, dass ich es mit einem Pilz zu tun habe.
Mehr gibt es unter http://www.hark-orchideen.de/Pflanzenschutz/Brevipalpus/biologie.php?lang=de&navID=99
Nur wenn die braunen Blattenden matschig sind, würde ich mehr in Richtung Pilzinfektion forschen. Da findest du auf der Hark Seite aber auch Informationen.
Wenn du aber mit deinem tigrinum nicht blitzartig die Kurve kriegst, dann war es das leider. :sad: :sad:
Beste Grüße, rudolf

katzenhai2

Das tigrinum wird aber nicht immer brauner. Nur neue Blätter bekommen einen Hauch davon ab.
Diese Stellen hier sind vertrocknet. Frisch sind sie einfach nur hellbraun, nix matschig und kleine Tierchen gibts da nicht. Ich zeige demnächst mal ein Foto einer frischen Infektion.
Liebe Grüße Karsten

dancer_m

die sind so klein, dass man sie nur unter einem Lichtmikroskop sehen kann!
Grüßle Martin

Frodo

#8
Na Mahlzeit!!!

also ich hatte ja vor einigen Wochen gesagt das ich mich hier nichtmehr aktiv beteiligen will, doch wenn ich sowas hier sehe, gibt es fast kein halten mehr... :bag Was jedoch nur für diese Ausnahme hier gelten soll...

Ein Paar Fakten:
Ich kultiviere tigrinum in 3 verschienden "Variationen" und kann daher für mich behaupten, daß tigrinum in der Kulturführung einigermaßen schwer ist. Grundsätzlich wachsen tigrinums bei mir langsam, und jeder Neutrieb will blühen. Sowas kann teilweise 2 Jahre dauern, wie bei rothschildianum oder einigen sanderianum, doch man kann bei mir die Uhr nach tigrinum Neutrieben stellen: wenn die fertig sind wollen sie alle und immer blühen. Dies heißt jedoch nicht das ich meine Pflanzen auch jedes mal blühen lasse, bin ich doch berühmt dafür, Knospen bei schwächlichen Pflanzen auszubrechen.

Das hier gezeigte tigrinum muß dringend als allererstes aus der Vitrine raus. Vielleicht könntest Du ja (Deine "Beweisführung") erklären, warum diese Pflanze überhaupt in einer Vitrine steht? :ka (Nur so für mich....zum Verständnis). Ich würde behaupten, daß dies völlig unnötig ist, und evtl. sogar die Ursache deiner ,,sehr kranken Pflanze" ist.

Dann sollten wir mal über Wurzeln und Wasser reden, was ebenfalls ein heißes Thema in Verbindung mit tigrinum darstellt. Im Grundsatz würde ich behaupte das alle tigrinums schwächliche Pflanzen sind, eine 10 triebige Pflanze, aus allen Ecken Neutriebe bildend und voll bewurzelt ist mir jedenfalls noch nicht untergekommen. Paph tigrinum sind, soweit ich es beurteilen kann: Rückwärtswachser!!! Heißt: Die Pflanzen gehen von hinten schneller ,,ein", als sie nach vorne wachsen... Vor diesem Hintergrund zeige ich gleich nochmal eine meiner mom. Mit 2trieben knospige Pflanze, was das erste Mal in 18 Jahren Hobbit-Kultur passiert. Sie ist eine meiner besten Paphies (Blütenqualität) überhaupt. Ich habe diese Pflanze damals, als ich noch jung war ertauscht. Seither habe ich sie wenn's hochkommt 6x blühen lassen, eben wegen besagter Probleme wie Wachstumsraten, oder schlechter Bewurzlung, welche ich nach Jahren einfach akzeptiert habe. Die Wahrheit ist: Paphiopedilum tigrinum ist schwer zu kultivieren, und noch schwerer über lange Zeit zu erhalten. Pflanzen des Brachipetalum Komplexes haben letzteres der beiden Probleme auch des Öfteren.
Wenn ich schon bei meckern bin: könntest Du uns deinen Pflanzstoff gleich noch mal dazu zeigen??? Evtl. ist auch dieser verbesserungsfähig. Laut gedacht würde ich meinen das im Moment die Frage nach tot oder leben deines tigrinum nur auf Grund der vorhandenen oder mangelnden Wurzeln zu klären ist, und es würde mich wundern wenn da lebende Wurzeln vorhanden sind.  Nicht falsch verstehen, mein Genörgel ist gar kein Genörgel (im klassischen Sinn), es ist lediglich pures Entsetzen, mit dem starken Drang etwas derart selten in Kultur befindlichem doch helfen zu wollen!!!

Die Schlüssel zum tigrinum Erfolg á la Hobbit:
Mäßigkeit in allen Dingen!!! Kleine Töpfe, OFFENES Substrat, Dünger (da meine Pflanzen wurzelschwach) nur via Laubdüngung, dafür aber gleichmäßig und über's Jahr verteilt, im Sommer sehr schattig, im Winter (wachstumsbedingt) max. Licht, Tontöpfe scheinen SEHR VIEL BESSER geeignet als Plastik (kleine Schalen), Substrat niemals völlig austrocknen lassen, gleichzeitig im Sommer mit hohen Tagestemperaturen für max. hohe Luftfeucht sorgen.... Auf diese Weise habe ich die letzten 15 Jahre gearbeitet (oder dies versucht.....), und bin recht stolz keine tigrinums in dieser Zeit gekillt zu haben. Nochmal zum mitschreiben, und für alle:
Paphiopedilum tigrinum ist schwer zu kultivieren, und garantiert keine Anfänger Pflanze. Und jetzt der Hammer:
Wer mich hier ignorieren will:
Seit lieb und kauft keine reinen tigrinums wenn ihr mit Paphies wenig Erfahrung habt, sondern fangt mit der Hybride Tiger Henry an, denn die ist in der Kultur so einfach wie nur was, und ist eine erste Generation Primär-Hybirde mit tigrinum als einem der Elternteile. Diese Pflanzen können mehrere Neutriebe gleichzeitig bilden, wachsen wie GRAS, und bilden in kurzer Zeit Schaupflanzen.... Also....Nicht alles Schlechte einer Art wird in eine Primärhybride vererbt, manchmal passiert sogar das Gegenteil!

Gruß,
Ich habe fertig,

The Hobbit
My Flickr Stream:

http://www.flickr.com/photos/10293393@N02/?saved=1

Die Halb-Wahrheit des Tages:
"Hybridizing is like doing wood sculpture with a shotgun" Ross Hella, 2008

(Gott, mein Deutsch ist schlimmer als mein English)! :ka

dancer_m

Dem ist nun echt nichts mehr hinzuzufügen!!!

Grüßle Martin

katzenhai2

#10
1. Ich kaufe mir so viele JPs wie es geht, damit ich es erlerne. Ist ja nicht so, als würde ich sie der Natur entnehmen. Deshalb mal gang zurückschalten.
2. Vitrine = hohe Luftfeuchtigkeit + maximales Licht im Winter (Ostfensterstandort + künstliches Licht [4x39W in 30 cm Entfernung])
3. Wasser = Osmose (~10 µS), leicht aufgedüngt auf 100 µS. Sie wird für jeweils eine halbe Stunde getaucht, wenn das Substrat beginnt abzutrocknen.
4. Substrat: Kokoschips (ausgewaschen, bis kein Salz mehr drin war), siehe hier: http://ladyslipper.com/coco3.htm
5. Wurzeln: Hat zwei längere, die zwar noch(!) leben (sichtbar am Velament), aber kein neues Wurzelwachstum mehr. Da alte Wurzeln auch nicht ewig leben, ist ohne Wurzelwachstum das Schicksal einer Orchidee sowieso besiegelt? Zumal wenn ohne hohe Luftfeuchtigkeit, die ich ohne Vitrine nicht herstellen kann (logisch).
6. Ohne Vitrine habe ich letztes Jahr dazu geneigt, das Substrat zu stark abtrocknen zu lassen. Diesen Fehler habe ich schon erkannt.


Diesen Teil habe ich damals mit einem Skalpell rausgeschnitten. Die nun braunen Stellen auf dem anderen Bild weiter oben vergrößern sich nicht, sie sind abgestorbenes Material. In Kokoschips wurde sie kurz nach dem Foto eingetopft (wie gesagt, vor einem Jahr).

Ich nehme jede Hilfe die ich kriegen kann, außer Tauschen/Verschenken/Verkaufen des tigriniums. Will was dazulernen.
Ich habe schon damals Hilfe ersucht, aber in keinem Forum konnte mir jemand was dazu sagen. Es hieß nur "Bakterieninfektion" und ich solle die betroffene Stelle rausschneiden. Daß es schwer zu kultivieren sei, hat mir der Verkäufer schon beim Kauf gesagt. Aber deswegen muß ich es ja nicht sein lassen. Wenn ich mir jetzt ne easy Multihybride zulege, hab ich auch nicht mehr davon (an Erfahrung).

Orchideen (Paphis) hab ich seit zirka 2002. Nur JPs hab ich letztes Jahr zum ersten mal gekauft, die sind dann ziemlich hilfsbedürftig, wie mir scheint. Wenn die eine gewisse Größe erreicht haben, habe ich damit weniger Probleme (abgesehen davon, daß tigrinum schwerer zu kultivieren sei)
Liebe Grüße Karsten

Berthold

Die braunen Blattflecken sind vermutlich doch ein langsam wachsender Pilz.

Aber wenn sich keine neuen Wurzeln bilden wird im unterirdischen Bereich auch eine Infektion vorliegen (ein anderer Pilz als auf den Blättern), die zwar ncht so virulent ist, dass die gesamte Pflanze aufgefressen wird, aber immer noch ausreicht, um frische Wurzelsprossen zu unterdrücken.
Durch die schlechte Nährstoffversorgung wegen fehlenden Wurzelwerkes werden die Blätter "schlapper" und anfälliger gegenüber Pilzinfektionen.

Ich vermute, des Übels Kern liegt im Wurzelbereich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

katzenhai2

Danke Berthold. Was wäre die Deiner Meinung nach geeignete Maßnahme?
Liebe Grüße Karsten

dancer_m

Berthold, könnte das Fusarium sein?

Die Rotfärbung und das glasige kommt mir verdächtig bekannt vor!
Grüßle Martin

Frodo

Hier ein Paar Bilder einer mind. 20 Jahre alten Pflanze (auch wenn es unglaublich klingen mag...!!!)...ich habe sie seit 18 Jahren, und bekam sie damals wissend, eine FCC-verdächtige-Blüten-produzierende-Pflanze zu erhalten:, welche nicht leicht zu kultivieren ist, und rückwärts wächst. Übrigens: Das ist die gesamte Pflanze!!!! Völlig!!! Glaubt nicht es gäbe meinerseits Teilstücke.... Das ist alles was es von der Pflanze seit 18 Jahren gibt...ich wünschte ich hätte meinen Tower hier, um euch die Blüten zeigen zu können, doch der steht noch im Auenland, jenseits von Hereford...
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Die Halb-Wahrheit des Tages:
"Hybridizing is like doing wood sculpture with a shotgun" Ross Hella, 2008

(Gott, mein Deutsch ist schlimmer als mein English)! :ka