Aussaat Vanilla planifolia

Begonnen von Berthold, 15.Nov.12 um 19:44 Uhr

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FlorianO

Zitat von: wölfchen am 16.Aug.19 um 09:26 Uhr
Hallo Florian,
auf MS ist mir bisher nach längerer Standzeit noch immer alles eingegangen... :rot


LG wölfchen

Stellst du den PH Wert ein? 1/2 MS sind die identischen Nährsalze wie P6668.

FlorianO

Zitat von: Ahriman am 16.Aug.19 um 11:33 Uhr
Großartig, damit ist zumindest für planifolia widerlegt dass Keimung nur bei extrem hohen Temperaturen stattfindet!

Jetzt muss der Sämling nur mehr hochqualitative Kapseln liefern dann geht es in Massenproduktion. Der Vanilleanbau in Madagaskar ist ohnehin am kollabieren, warum nicht in Deutschland? Kann auch nicht teurer sein.

Ich bin mir nicht so sicher was man für Schlüsse ziehen kann. Die Keimung war sehr schlecht.
Eine Keimung gibt es auch bei reifen Cypripedium calceolus Kapsel, aber selten mehr als 10 Sämlinge auf eine ganze Kapsel. Es ist nicht gelungen die Keimhemung zu brechen. Man umgeht das Problem mit einer Grünaussaat.

Impera

#62
Zitat von: Berthold am 16.Aug.19 um 11:43 Uhr
Wir können den Vanillaanbau in Deutschland mit nicht absetzbarem Windstrom unterstützen. Das sollte klappen.
Vor ca. 90 Jahren hat die PreussenElektra (jetzt E.ON), der damals grösste Stromproduzent in Deutschland, mit der Abfallwärme ihrer Kohlekraftwerke Tomatenanbau betrieben. Es war der grösste Tomatenproduzent in Deutschland.

So ähnlich funktioniert das Tropehuus Ruswil auch, nur dass die die Wärme von einer Gasverdichtungsstation haben...
Ab ins Glas
www.orchideenkultur.de

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wölfchen

Zitat von: FlorianO am 16.Aug.19 um 12:28 Uhr
Zitat von: wölfchen am 16.Aug.19 um 09:26 Uhr
Hallo Florian,
auf MS ist mir bisher nach längerer Standzeit noch immer alles eingegangen... :rot


LG wölfchen

Stellst du den PH Wert ein? 1/2 MS sind die identischen Nährsalze wie P6668.

Das 1/2 MS hatte ich nicht, kann´s daran gelegen haben ? :ka
Bei P668 hatte ich bisher keine negativen Erfahrungen...

LG wölfchen

FlorianO

Hast du den MS Boden unverdünnt genommen? Der Salzgehalt ist für die meisten Orchideen wahrscheinlich zu hoch.
Wie gesagt, schaue dir die Zusammensetzungen an. P668, P6668, Murashige-Skoog-Medium- alles das selbe...

Ahriman

V. planifolia ist als Kulturpflanze sicher ein Sonderfall. Es ist nicht auszuschließen dass die miserable Keimrate zumindest teilweise auf Chromosomenabberration oder andere Degenerationserscheinungen zurückzuführen ist.

Generell machen die hohen Temperaturen zum Brechen der Keimruhe aber schon Sinn da sie die Darmpassage der Verbreiter, also Kleinsäuger und Vögel simulieren.

Ich hoffe du kannst die kräftig wachsende Pflanze weiterkultivieren und auch Teile davon weitergeben, es wäre interessant wie sie sich so schlägt. Trotz Selbstung ist sie nicht vollkommen ident zur Mutterpflanze. Es können zumindest heterozygot nachteilige Allele ausselektiert werden wenn schon keine neuen dazukommen. Studien an Arabidopsis haben zudem gezeigt dass auch bei Selbstung in der Meiose während der Paarung homologer Chromosomen umfangreiche DNA-Reparaturmechanismen in Gang kommen die einen positiven Effekt auf die Fitness der Nachkommen haben.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 16.Aug.19 um 19:33 Uhr

Generell machen die hohen Temperaturen zum Brechen der Keimruhe aber schon Sinn da sie die Darmpassage der Verbreiter, also Kleinsäuger und Vögel simulieren.

Da würde ich eher vermuten, dass Substanzen im Verdauungstrak der Samenfresser die Keimruhe brechen, weniger die höhere Temperatur, aber alles nur Vermutungen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Dafür sprechen die beiden von mir verlinkten Publikationen die signifikant höhere Keimungsraten bei höheren Temperaturen beschreiben. Aber wie immer - nichts Genaues weiß man nicht, schade dass es so schwer ist an reife Kapseln verschiedener Arten zu kommen.

FlorianO

Zitat von: Ahriman am 16.Aug.19 um 19:33 Uhr
V. planifolia ist als Kulturpflanze sicher ein Sonderfall. Es ist nicht auszuschließen dass die miserable Keimrate zumindest teilweise auf Chromosomenabberration oder andere Degenerationserscheinungen zurückzuführen ist.

Generell machen die hohen Temperaturen zum Brechen der Keimruhe aber schon Sinn da sie die Darmpassage der Verbreiter, also Kleinsäuger und Vögel simulieren.

Ich hoffe du kannst die kräftig wachsende Pflanze weiterkultivieren und auch Teile davon weitergeben, es wäre interessant wie sie sich so schlägt. Trotz Selbstung ist sie nicht vollkommen ident zur Mutterpflanze. Es können zumindest heterozygot nachteilige Allele ausselektiert werden wenn schon keine neuen dazukommen. Studien an Arabidopsis haben zudem gezeigt dass auch bei Selbstung in der Meiose während der Paarung homologer Chromosomen umfangreiche DNA-Reparaturmechanismen in Gang kommen die einen positiven Effekt auf die Fitness der Nachkommen haben.

Ich weiss nicht inwiefern V. planifolia als Kulturpflanze selektiert wurde, ich kann es mir aber nicht so recht vorstellen das es nur annähernd in dem Maße wie bei unseren anderen Obst/ Gemüse Hightech Sorten aus dem Supermarkt.
Ich selbst kann sie leider nicht weiter kultivieren kann sicherlich aber ein paar Clone der Pflanze verteilen da sie sich unproblematisch in-Vitro teilen lassen.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 16.Aug.19 um 21:20 Uhr
Dafür sprechen die beiden von mir verlinkten Publikationen die signifikant höhere Keimungsraten bei höheren Temperaturen beschreiben. Aber wie immer - nichts Genaues weiß man nicht, schade dass es so schwer ist an reife Kapseln verschiedener Arten zu kommen.
Ja, aber es kann sein, dass die bei den Versuchen eingesetzten Substanzen nur bei höheren Temperaturen die Keimhemmung besser brechen, sodass die höheren Temperaturen nicht unmittelbar sonder unter bestimmten Bedingungen nur mittelbar einen positiven Keimeffekt verursachen.
Darauf könnte der Versuch von Florian hinweisen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Impera

Ich frage mich noch immer, wer die Schoten fressen soll...
Ich habe ja umfangreiche Literatur und auch Kulturberichte aus Mexiko in denen Recht genau beschrieben ist, welche Unwägbarkeiten eine erfolgreiche Ernte verhindern können. Es werden ein paar Krankheiten v.a. durch Pilze genannt, es gibt einen Schädling, der die Pflanzen fertig machen kann, aber kein Hinweis darauf, dass z.B. die Kultur mit Netzen abgedeckt werden müsse um die Schoten vor "Freßfeinden" zu schützen... :lupe

Ich folge auf Instagram sämtlichen Hashtags, die mit dem Begriff Vanille zu tun haben und so auch allen Plantagenbesitzern/Mitarbeitern die zum Thema posten. Ich halte die Augen auf, ob einmal irgendetwas in der Richtung gezeigt wird.                 




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Ahriman

Hatten wir nicht irgendwo schon die Samenverbreitung von Vanilla diskutiert?
Es sind definitiv Vögel, wohl auch Affen, Hörnchen und andere Kleinsäuger wie Fledermäuse.

Hier noch ein Paper zu kommerzieller Züchtung von Vanilla, es gibt wohl doch mehr Kultivare und auch Hybriden als gedacht. Auch die Samenverbreitung und Keimung in der Natur wird diskutiert. Aus den zitierten Papers ließe sich sicher noch einiges an zusätzlichen Informationen herausholen.
https://pdfs.semanticscholar.org/7e5b/13417a8ed4629bdbbd08994e5d3a1da0f579.pdf

FlorianO

Leider ist die Aussaatschale aus der ich den größten Sämling geholt hatte kontaminiert. Naja das kommt vor, meistens beim verschließen.

Dafür habe ich in der anderen Aussaatschale 6 weitere neue Keimungen gesehen.

Es lohnt sich bei Vanilla etwas zu warten. Ist aber auch nicht verwunderlich bei der dicken schwarzen Testa.

Berthold

Zitat von: FlorianO am 24.Aug.19 um 15:32 Uhr

Es lohnt sich bei Vanilla etwas zu warten. Ist aber auch nicht verwunderlich bei der dicken schwarzen Testa.

Es wundert mich, dass überhaupt die Testa geknackt werden kann.
Paphiopedilum micranthum und americanum haben ähnlich feste Plastikverpackungen um ihre Samen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Der Quelldruck bei der Keimung ist nicht zu verachten. Denke an das Kinderexperiment mit keimenden Erbsen die Gips sprengen.
Durch die Quellung von Holzpflöcken hat man in der Antike sogar Granit aufgesprengt. Dagegen ist die Testa nichts aber es dauert natürlich bis da genug Wasser durchdiffundiert um die Keimung auszulösen.

Florian, sind die Pflanzen aus der besagten Schale tot?
Hat zumindest der große Keimling überlebt? Ich denke das auspikieren ist der wirklich kritische Punkt. Keimen und differenzieren tut das Zeug ja offensichtlich wenn auch langsam.