Veratrum

Begonnen von Timm Willem, 12.Mär.11 um 08:17 Uhr

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Claus

Bei mir blüht die erste, 150 m hoch, Liebling der Fliegen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Timm Willem

Zitat von: Berthold am 26.Jul.14 um 23:28 Uhr
Simon, Du hast mit Blaukorn gedüngt, oder? Im BG Dahlem stand Vewratrum nigrum mit ca. 150 cm auf magerem leicht sandigen Boden.
Ganz so einfach ist es nicht.
Es sind F1 meiner besten Mutterpflanzen, und davon die kräftigsten 1% aus etwa 5000 Sämlingen.

Im nächsten Jahr wird dann die nächste Generation ausgesät.

Klar brauchen die auch viel Nitrophoska und sehr viel Wasser.

Der Punkt ist aber ein ganz anderer, es ist ein sehr langlebiger Bodendecker in der Mitte eines Staudenbeetes.

walter b.

#47
Hier in Ostösterreich wächst Veratrum nigrum hier und da auf karstigen Kalkböden im lichten Wald, in Schwarzföhrenbeständen oder auch lichtem Buchenmischwald.
Ich kann mich aber nicht erinnern, die Pflanzen jemals so vollkommen sonnig stehen gesehen zu haben wie Simon sie kultiviert.
In der "Natur" blühen sie aber auch bei Weitem nicht so üppig...

Viele Grüße
Walter

Timm Willem

Zitat von: walter b. am 28.Jul.14 um 18:06 Uhr
Hier in Ostösterreich wächst Veratrum nigrum hier und da auf karstigen Kalkböden im lichten Wald, in Schwarzföhrenbeständen oder auch lichtem Buchenmischwald.
Ich kann mich aber nicht erinnern, die Pflanzen jemals so vollkommen sonnig stehen gesehen zu haben wie Simon sie kultiviert.
In der "Natur" blühen sie aber auch bei Weitem nicht so üppig...

Viele Grüße
Walter
Moin Moin,
obwohl Westniedersachsen so eine Art natürlichen ,,Dauerschatten" besitzt, ist nigrum in meinem Garten die einzige Art in Kultur, die wirklich in voller Sonne die besten Zuwächse zeigt. Die auf den Fotos erkennbaren Blattschäden bei nigrum gehen auf zwei heftige Spätfrostnächte zurück.

Die anderen europäischen Arten und californicum ziehen bei einem zu sonnigen Standort weit vor Ende der hier natürlichen Vegetationsperiode ein. Der Zusammenhang liegt dabei aber eindeutig mehr zwischen der Temperatur und dem frühen Einziehen als bei eine Stressreaktion auf zu viel Licht. Alle Arten zeigen jedoch bei ansonsten guten Bedingungen auch bei frühem Einziehen Zuwachs.(wobei die anderen Arten auch früher blühen)

Das gilt in Norddeutschland auch für die Containerkultur, wobei verhindert werden sollte, dass durch sehr sonnige Aufstellung eine Verfrühung des Austriebs erfolgt, da sie dadurch unansehnliche Blattspitzen bekommen.
Hier ist nigrum auch die einzige Art, die ohne weiteres Sämlinge im Schatten anderer Stauden bildet. Diese entwickeln sich aber kaum weiter.
Viele Grüße
Simon

walter b.

Hallo Simon,

handelt es sich bei den Erstblühern um eintriebige Rhizome? Sollten sich die Pflanzen in den nächsten Jahren nicht bestocken? Aber stehen sie dafür nicht zu eng? Und werden sie nächstes Jahr auch blühen, wenn sie es heuer schon taten? Mir kommt vor die Blüte schwächt die Pflanzen "draußen" schon so sehr dass sie mindestens ein Jahr mit der Blüte aussetzen.
Und als letzte Frage: Woher stammt das Ausgangsmaterial für deine Versuche mit Veratrum nigrum?

Viele Fragen, aber das Thema ist interessant...

Viele Grüße
Walter

Berthold

Ich hatte Samen von Veratrum nigrum aus dem bot. Garten Dahlem ausgesät. Die Pflanzen standen in einem lehmig sandigen Boden. Sie kamen nach vielen Jahren zweimal zur Blüte. Dann verschwanden sie wieder. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Timm Willem

Zitat von: walter b. am 31.Jul.14 um 10:36 Uhr
Hallo Simon,

handelt es sich bei den Erstblühern um eintriebige Rhizome? Sollten sich die Pflanzen in den nächsten Jahren nicht bestocken? Aber stehen sie dafür nicht zu eng? Und werden sie nächstes Jahr auch blühen, wenn sie es heuer schon taten? Mir kommt vor die Blüte schwächt die Pflanzen "draußen" schon so sehr dass sie mindestens ein Jahr mit der Blüte aussetzen.
Und als letzte Frage: Woher stammt das Ausgangsmaterial für deine Versuche mit Veratrum nigrum?

Viele Fragen, aber das Thema ist interessant...

Viele Grüße
Walter
Moin Moin,
ich versuch das mal in einer etwas anderen Reihenfolge. Die Blüte schwächt den Zuwachs der Pflanze, noch mehr aber schwächt ein ausgeprägter Samenansatz die Pflanzen. Am Standort werden dadurch vermutlich blüh-alternierende Bestände entstehen, da die Bedingungen für den Samenansatz vorwiegend unabhängig vom Zustand der Pflanze sind.

Wenn man die Samen in Kultur nicht haben will, oder nur einen Teil der Samen aus den bis zu ein-zweitausend Blüten benötigt, diese teilweise oder eben ganz zu entfernen, damit die Pflanze vor dem Einziehen noch einige Zeit hat sich wieder zu erholen. Ob die Pflanzen nach der Blüte kleiner werden, wieder blühen, oder stark sprossen häng von der Genetik ab, ich hatte schon alle Varianten.

Die Pflanzen auf dem Foto sind alle eintriebig, klar stehen sie zu eng, aber ich wollte die Samen und wahrscheinlich hätten sie nach Verpflanzen nicht geblüht.

Alle Mutterpflanzen waren aus verschiedenen Kulturbeständen, Jungpflanzen von verschiedenen Gärtnereien zusammengekauft. Teilweise war die vorhergehende Generation aber schon aus eigener Saat.

Vor etwa zehn Jahren habe ich mal für ein Institut Saatgut mit Herkunftsnachweis ausgesät, der Zuwachs war wesentlich langsamer als bei Kulturmaterial. Unter mäßigen Kulturbedingungen sind sie dort erst nach sieben Jahren zur Blüte gekommen.
Viele Grüße
Simon

Eveline†

Veratrum californicum hat dieses Jahr sehr kräftig ausgetrieben, sodaß ich schon auf eine Blüte zu hoffen wagte. Und dann das!  :devil

Welches Tier richtet einen solchen Schaden an?
Heuer waren endlich mal die Fritillaria imperialis (bis auf eine) verschont geblieben (in den vergangenen Jahren wurden die Blütenstängel an der Basis abgefressen) und nun ist das Veratrum dran. Ich finde das unerhört!  :huffy2:

Claus

Tröste dich mit diesen.
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Eveline†

Danke, Claus! Sie sehen wie aus dem Ei gepellt aus. Mein Schwarzer Germer sieht wie ein Sieb aus.  :traurig:

krötenlilly

Claus, warum sind die im Kasten? Hast du dort eine Schnecken-und Schädlingslichtschranke eingebaut? Sind deine schon blühstark? Ich frage weil meine Veratrum nigrum eine ähnliche Größe haben und von Knospen keine Spur.

LG
Kirsten
Gruß
krötenlilly

Claus

Das war im letzten Jahr noch die Kinderstube. Jetzt müssen sie raus. Einer hat aber 2014 schon geblüht. Meinen Schnecken schmecken die nicht. :-D
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Eveline†

Und es wird trotzdem blühen!  :-)  erste Blüte   :star

Eveline†

Veratrum californicum

Eveline†

Gilt das auch für Veratrum californicum, daß man den Samenstand rechtzeitig abschneiden soll, wenn man die Samen nicht benötigt? Ich befürchte, daß ich das nicht getan habe.

Veratrum nigrum hat noch nicht geblüht. Vielleicht dieses Jahr? Sein Austrieb ist heuer sehr schön: