Lilium ausser philadelphicum und catesbaei

Begonnen von Berthold, 23.Apr.09 um 13:32 Uhr

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Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 20.Apr.17 um 10:30 Uhr

Es macht doch keinen Sinn wenn die Investition Samen  in schlecht keimendes Saatgut investiert wird. Ungleichmäßig ja.
Schlechtes Keimen liegt an nicht optimalen Bedingungen. Bei Lilien allzumal.
Falsche lagerung falscher Zeitpunkt, Temperaturverlauf etc.

Nein, wenn eine Pflanze langlebig ist, muss und darf sie sich nicht so schnell durch Samen vermehren. Die Art überlebt trotzdem. Die Langlebigkeit an einem Ort hat den Nachteil, dass die Pflanze nicht so schnell neue Standorte erschliessen kann.
Kurzlebige Arten müssen sich schnell und leicht aussäen, sonst sterben sie aus.

Schnelles Aussäen und gleichzeitige Langlebigkiet ist schlecht für die Art, denn dann würde sich jede Pflanze selber Konkurrenz machen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Das halte ich für eine schön klingende Theorie. Sag das Mal der Ackerkratzdistel oder dem Löwenzahn oder den tausenden Ahörnern die bei mir jedes Jahr aufgehen, auch der Giersch samt sich genauso lässig aus wie die Brennnessel und den vielen anderen Unkräutern die langlebig und generativ vermehrungsstark sind.

Wenig Samen seh ich ja ein aber viel Samen die unter passenden Bedingungen schlecht keimen wäre ja schnell der Konkurrenz der besser adaptierten Arten erlegen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Meine L. pumilum sind mir trotz Düngung damals nach der zweiten spätestens dritten Blüte degeneriert. Aber der Botanische Garten hat sicher ein intelligenteres Düngeschema als ich damals hatte.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Meine Theorie gilt für Arten, die in einem Habitat im stabilen Gleichgewicht leben.
Dort leben alle Beteiligten an ihrer Existenzgrenze.

Solche Gleichgewichte sind meist labil. Sie können durch kleine Veränderungen in der Umgebung (Klima, plötzlich auftauchende Krankheiten usw.) umkippen. Wenn sie umkippen, flammt der Konkurrenzkampf der Evolution in voller Härte von Neuem auf und alle Karten sind neu gemischt. Dann sind kurzlebige Arten mit vielen leicht keimenden genetisch instabilen Samen im Vorteil.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 20.Apr.17 um 11:02 Uhr
Meine L. pumilum sind mir trotz Düngung damals nach der zweiten spätestens dritten Blüte degeneriert. Aber der Botanische Garten hat sicher ein intelligenteres Düngeschema als ich damals hatte.

Ja, es steht auch in der Literatur, dass pumilum kurzlebig zu sein scheint. Ein einzelner Kultivatör konnte pumilum lange am leben halten.

Hier hat auch kein pumilum länger als 2 Jahre existiert. Ich persönlich gehen auch von einer genetisch bedingten Kurzlebigkeit aus, ebenso bei philadelphicum.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

... interessant. Dann würde es aber auch bedeuten, dass die vegetative Vermehrungspotenz von Schuppen des pumilum geringer ausgeprägt sein müsste als bei anderen Lilien. Hat schon jemand ein pimulum "geschält" und zwar vor der Blühreife und zB eine Zwiebel, die bereits geblüht hat?
Es stimmt schon, dass zB im Vergleich eines regale, candidum, ... das Entnehmen einer pumilum-Blattanlage plus Schuppenanteil mit nachfolgendem Austrieb mir nicht so leicht gelingt. Nicht alle Explantate regenieren, bilden neue Wurzeln und einen neuen Austrieb. Wohingegen regale, candidum, ... nahezu unbeeindruckt in dem neuen Medium weiterwachsen. Alles in-vitro bezogen, was auch an den teils sehr unterschiedlichen Phytohormonkonz. und Relationen liegen kann, da Lilien hier teils sehr unterschiedliche Vorlieben haben, und ich hier einen Standardmix verwende, sonst werde ich zum Schwammerl.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

partisanengärtner

Durch regelmäßiges Verpflanzen habe ich L.pumilum quasi juvenilisiert. Vergisst man das zwei Jahre kann es sein das man nichts mehr wiederfindet. (so habe ich meine letzten verloren) Vor allem in eine "Lilienmüden" Umgebung geht das sehr schnell.
Die Samen sind nicht sehr konkurrenzstark, das gleichen sie vermutlich durch die Menge aus. Bei mir gabs auf jeden Fall nie zufällige Selbstaussaat die es bis zur Blühreife schaffte.

Das Lilium catesbeii eine nahe Verwandte von philadelophicum nicht so kurzlebig ist hat ja Wang gezeigt.
Ich vermute auch bei piladelphicum einen Kulturfehler.

Wirklich kurzlebige Arten sind sehr häufig mit langlebigen Samen versehen. Ansonsten verschwinden sie ja bei der ersten Katastrophe völlig.

Lilien haben ja noch keinen Trick entwickelt große Distanzen in kurzer Zeit zu überwinden, außer vielleicht durch den relativ jungen Vektor Mensch.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Matthias

kurz mal zu Lilium candidum, bitte.
Besorgte ca. 30 Stück letzten Spätsommer von Lukon. Sieht man von den recht zerzausten Blättern ab, waren sie in Ordnung, wenn auch mit einem Durchmesser von 3-4 cm etwas zart. Sie bildeten den Herbst über allesamt ihre Winterrosetten. Bloß kommt jetzt nur eine einzige mit einem Trieb in die Höhe. Gut, wir hatten letzte Woche noch Winter, aber wie weit sind denn Eure?
Ich möchte heuer noch einige dazukaufen, erlebte allerdings bei meinen Einkäufen von Lilienzwiebeln (Naturformen) fast durchwegs, dass schwache/junge Bulben angeboten werden, die wohl erst in ihrem 2. Jahr hier zur Blüte gelangen werden. Weiß jemand Adressen, wo es stärkere Exemplare gibt?
lg
Matthias
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 24.Apr.17 um 07:50 Uhr
kurz mal zu Lilium candidum, bitte.

Sie bildeten den Herbst über allesamt ihre Winterrosetten. Bloß kommt jetzt nur eine einzige mit einem Trieb in die Höhe.

Matthias, Du kannst nicht erwarten, dass eine neu eingesetzte Zwiebel schon im kommenden Frühling einen Blütentrieb hervor bringt. Die Zwiebel muss zunächst ordentlich Wurzeln produzieren, damit sie im Frühling den schnell wachsenden Blütentrieb auch versorgen kann. Das schafft sie nicht allein aus der Substanz und dem Wasser in der Zwiebel.
Kluge Zwiebeln begnügen sich bei Einwachsen mit der Rosette :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

verstehe, danke Berthold, ... aber !   das ganze grausliche Hybridzeug kommt mit BT, egal ob 4 Monate vorher gesetzt oder 8. Gut, bin ungeduldig.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Eveline†

Meine Madonnenlinien sind unklug. Gesetzt Mitte August 2016 werden alle voraussichtlich blühen. Derzeit ca. 30 cm hoch, vielleicht höher.
Ich vermute, daß Du zu spät gesetzt hast.
Die Zwiebeln habe ich von Verberghe und war zufrieden.
Am besten im Juni/Juli schon bestellen.

Düngen nicht vergessen und unbedingt etwas gegen Schnecken unternehmen. Bei Regenwetter sitzen oft 5, 6 Riesenexemplare auf den Blättern.

Berthold

Zitat von: Matthias am 24.Apr.17 um 10:46 Uhr
verstehe, danke Berthold, ... aber !   das ganze grausliche Hybridzeug kommt mit BT, egal ob 4 Monate vorher gesetzt oder 8. Gut, bin ungeduldig.
Das ganze grausliche Hybridzeug wird in den niederländischen Gärtnereien ordentlich mit Dünger vorgeheizt, sodass die Zwiebeln sich einbilden, sie hätten genügend Power für den Blütentrieb im Folgejahr. Meist übernehmen sich die Zwiebeln dabei und erscheinen nach der Blüte nur noch klein oder garnicht mehr.

Ähnlich ist es mit den HippeastrumHybriden-Zwiebeln aus den Gartenzentren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

Ich danke Euch, Verberghe signiert die ehrwürdige Madonna als ausverkauft ..., vielleicht tut sich da aber noch etwas in den nächsten Wochen. Winterrosetten sind eigentlich recht ausgeprägt. Dann habe ich halt auch Sommerrosetten. Rosetten gemäß der Jahreszeit. Ich erinnere mich an meinen Garten in der Stmk., dort wuchsen Madonnenlilien schon seit vielen Jahren. Schade, dass ich mir von dort keine mitgenommen habe. Sie waren gewiss nicht von einem Gartencenter, sondern wuchsen dort schon seit 20 Jahren, vielleicht mehr, über einen Teil des Gartens verstreut, teils in Beeten, teils in der Wiese, am Waldesrand.
Die Hiebrieden, die ich letztes Frühjahr besorgt habe, blühten im Sommer und kommen heuer noch kräftiger (trotz Schnecken). Vielleicht liegt es am Schafmist. Breitete diesen im Herbst 3, 4 cm-dick über die Lilien aus.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

partisanengärtner

#1693
Wer Candidum vor dem August oder nach Mitte September pflanzt braucht sich nicht zu wundern. Die im Spätsommer Herbst austreibende Rosette soll die Kraft im nächsten Jahr liefern.
Mir würde reichen das sie überleben. Wenn sie allerdings eingewachsen nicht blühen wollen hätte ich Grund den Standort zu überdenken.

Ich habe drei Zwiebeln vor bald 4 Jahren gepflanzt. Eine blüht dieses Jahr das dritte Mal. die anderen hatten diverse Probleme und davon wird eine wohl dieses Jahr auch kommen wenn sie nicht ein Unfall vorher dahinrafft. Die letzte wächst langsam voran und schafft trotz Borax wohl erst in ein oder zwei Jahren die Blüte. War ja auch deutlich kleiner.
Die Zwiebeln dieser Art gibts mit realistischen Aussichten auf Blüten nur im August. Ab da wird man sie auch bei Eurobulb bekommen.

Wer die als blattlose Zwiebel jetzt setzt muß auch mit einem völligen Ableben rechnen.
Aus einem Garten versetzen geht aber wohl.
Meine beiden großen (war eine Zwiebel) sind über 40 cm hoch. Eine davon ist so hoch. Einen Hochtrieb habe ich an allen aber die eine wird wohl zu schwach sein zum blühen. Für Dünger sind sie dankbar. Macht sie aber auch anfälliger für Lilienhähnchen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Matthias

#1694
es geht um Lilium candidum, aber ich bin sicher, diese hast Du gemeint.

Dieses Rondeau, erhöht und mit guter Drainage, Humus, ... war eigentlich für Eremurus gedacht. Die Rhizome erstand ich allerdings letztes Frühjahr in einem schlechten Zustand, sie trieben nur kurz und waren dann weg. Eigentlich setzt man deren Rhizome auch im Spätsommer, allerdings erhält man sie dann nicht. Also sattelte ich im September um auf Lilium candidum.
Eingegangen ist mir davon keine. Aber ich erinnere mich, dass ich in der Stmk, meiner früheren Heimat, schon einige candidum umgesetzt habe. Die Bulben waren Minimum faustgroß, eher noch üppiger. Ich denke, dass sie einfach zu klein waren.
Übrigens bekamen diese Lilien auch Schafmist.
Wir haben haben Schafe und seit einiger Zeit auch einen Bordercollie. Da sch... sich die Schafe fast auf Knopfdruck an und ich brauche ihre Exkremente nur einzusammeln. 
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.