Was sind Erdorchideen?

Begonnen von Berthold, 12.Dez.10 um 20:54 Uhr

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purpurea †

Zitat von: Charlemann am 13.Dez.10 um 18:45 Uhr


Ich denke das die Trennung von winterharten Erdorchideen und tropischen Orchideen ausreicht.


Hallo Michael
Wo würdest Du die Cypripedium subtropicum hinstellen??
Die ist meines Erachtens auch bedingt winterhart aber (fast) immergrün.So wie die Tropischen.
Gruss Rudolf.V
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
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Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Charlemann

Zitat von: purpurea am 13.Dez.10 um 19:03 Uhr
Zitat von: Charlemann am 13.Dez.10 um 18:45 Uhr


Ich denke das die Trennung von winterharten Erdorchideen und tropischen Orchideen ausreicht.


Hallo Michael
Wo würdest Du die Cypripedium subtropicum hinstellen??
Die ist meines Erachtens auch bedingt winterhart aber (fast) immergrün.So wie die Tropischen.
Gruss Rudolf.V

Auch so ein Zwitter.
Ich würde subtropicum aber schon fast zu den winterharten zählen.
Es gibt ja auch andere Erdorchis die Ihre Blätter über den Winter behalten.
Cyp. subtropicum verliert aber auch rel zügig die Blätter.

Berthold

Zitat von: Charlemann am 13.Dez.10 um 18:45 Uhr
Warum möchtest Du denn gerne die Erdorchideen so genau definiert haben, was ist der Grund für die exakte Abspaltung?

Ich denke das die Trennung von winterharten Erdorchideen und tropischen Orchideen ausreicht.


Es macht Sinn, sich einmal über die Wachstumsbedingungen der Orchideen zu unterhalten.

Gennaria diphylla und Habenaria tridactylites sind reine Erdorchideen aber sehr frostempfindlich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Ich denke die kältetoleranz als Unterscheidungsmerkmal können wir ausschließen.

Wie wäre es denn

1. Reine Erdorchideen (tropisch als auch winterhart)
2. Epihytische Orchideen (Reine Aufsitzerpflanzen)
3. Andere Orchideen (alles was nicht zu 1.und 2. passt)

Wobei es ja immer wieder Ausreißer geben wird.
Ich könnte mir z.B. vorstellen das im Dschungel ein herabgefallendes Kindel einer Phalaenopsis durchaus im Stande ist auf dem Boden weiter zu wachsen.
Oder Pleionen sind ja im Prinzip auch Epiphyten die af Wurzelstümpfen wachsen.

plantsman

Moin,

eine scharfe Trennung gibt es in der Natur nie, aber Erdorchideen sind die Orchideen deren Wurzeln IM Substrat wachsen. Ob tropisch, mediterran oder winterhart, immergrün oder laubwerfend, mit oder ohne Speicherorgane ist da egal. Eine Masdevallia an einem Lehmhang in Peru wächst mit ihren Wurzeln auf dem Lehm (keine Erdorchidee), die Habenaria daneben im Lehm (Erdorchidee). Brachionidium im Moospolster am Boden mit den Wurzeln zwischen den Moospflänzchen(keine Erdorchidee), Phragmipedium daneben in einer Humustasche in einer Felsspalte (Erdorchidee). Meiner Meinung nach nicht weiter schwierig.
Tschüssing
Stefan

Charlemann

Es gibt auch Phragmipedien wie z.B. Phragmipedium
caudatum die auf Bäumen wachsen.
So einfach ist das nicht

plantsman

Ja,

das ist mir bekannt und nach meiner Definition ist das ist dann ein Epiphyt. Die Art habe ich in meinem Beispiel ja auch nicht extra weiter spezifiziert. Es gibt auch Cyclopogon, Habenaria und Brachycorythis die auf Bäumen wachsen. Das sind dann die Ausnahmen von der Regel. Die Gattungen an sich sind aber immer noch Erdorchideen.
Es ging bei der Frage aber ja auch nicht um die einzelnen Arten oder Gattungen, das Thema ist auf jeden Fall deutlich komplizierter. Es ging um die Definition einer Erdorchidee und wie ich diese Definition sehe, habe ich dargestellt. Bei den Grenzfällen sollte man sich bei einer Diskussion nur einig werden, wo bzw. wie die Art bevorzugt wächst. Phragmipedium caudatum wäre dann ein Epiphyt und, als Beispiel, weil sie auch epiphytisch angetroffen wird, Cyclopogon congestus trotzdem eine Erdorchidee.
Tschüssing
Stefan

Charlemann

Ich denke wir haben da eine identische Meinung, jedoch unsere Lösungvorstellung differiert etwas.

plantsman

Jepp, sehe ich auch so.
Tschüssing
Stefan

Burki

Meine Definition:
Erdorchideen sind die Gattungen, die sich im Laufe der Evolution an die Besiedlung des Erdbodens angepaßt haben.

Klar können Gänseblümchen auch in der Humusschicht in einer Astgabel wachsen und Phalaenopsis in lockerem Substrat auf dem Erdboden, aber darum geht es ja eigentlich nicht.
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Manne

Also wir hier hatten zu DDR Zeiten mal einen Arbeitskreis "Terrestrische Orchideen gemäßigter Klimazonen."
Ich meine, das beschreibt es schon ganz gut.

Claus

Zitat von: Burki am 14.Dez.10 um 17:51 Uhr
Meine Definition:
Erdorchideen sind die Gattungen, die sich im Laufe der Evolution an die Besiedlung des Erdbodens angepaßt haben.

Ist es nicht eher umgekehrt? Zuerst die terrestrischen, die dann auf die Bäume zogen? Bei Calypso könnte es umgekehrt sein, Abstieg von den Bäumen in den Erdboden, so jedenfalls die Meinung von Debbie Calypsogrower. Vielleicht gibt es beides.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Manne am 14.Dez.10 um 17:52 Uhr
Also wir hier hatten zu DDR Zeiten mal einen Arbeitskreis "Terrestrische Orchideen gemäßigter Klimazonen."
Ich meine, das beschreibt es schon ganz gut.

Manfred, aber die Subtropen und auch die Tropen haben wunderschöne Erdorchideen, z. B. die Disas und Satyrium in Afrika und ganz tolle Sachen in Australien.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Ok, aber die wachsen hier nicht im Garten.

Burki

Zitat von: Claus am 14.Dez.10 um 19:24 Uhr
Zitat von: Burki am 14.Dez.10 um 17:51 Uhr
Meine Definition:
Erdorchideen sind die Gattungen, die sich im Laufe der Evolution an die Besiedlung des Erdbodens angepaßt haben.

Ist es nicht eher umgekehrt? Zuerst die terrestrischen, die dann auf die Bäume zogen? Bei Calypso könnte es umgekehrt sein, Abstieg von den Bäumen in den Erdboden, so jedenfalls die Meinung von Debbie Calypsogrower. Vielleicht gibt es beides.

Claus, da hast Du recht. Gut, daß Du aufgepaßt hast.
Dann wechsele man in meiner Definition haben gegen blieben aus, dann paßt das schon. ;-)
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

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